Donnerstag, 22. März 2012

20.03.2012: Mann wird bei Schwertkampfübung lebensgefährlich verletzt

Wie die Polizei Bochum mitteilte, ereignete sich am vergangenen Dienstag bei einer Schwertkampfübung ein schwerer Unfall.

Der Pressebericht der Polizei:
Bochum (ots) - Am Abend des gestrigen 20.3.2012 trafen sich mehrere Männer in einem Übungsraum in Bochum-Hamme zur Pflege der Tradition des mittelalterlichen Schwertkampfes. Teil des Programms waren Übungsschwertkämpfe der Beteiligten. Als ein 37-jähriger Bochumer gegen einen jungen Mann aus Dorsten (23) antrat, kam es hierbei zu einem tragischen Unfall. Beide Kontrahenten trugen Schutzanzüge sowie Ritterhelme und kämpften mit Übungsschwertern. Im Laufe des Kampfes traf der Bochumer nun den Helm des Dorsteners. Unglücklicherweise stieß hierbei die Klinge seines Übungsschwertes durch den Sehschlitz des Kopfschutzes. Obwohl es sich um eine flexible Kunststoffklinge mit abgerundeter Spitze handelte, wurde der 23-Jährige im Bereich des Auges getroffen und lebensgefährlich verletzt. Er wurde mit einem Rettungswagen in ein nahegelegene Klinik eingeliefert, wo er stationär verblieb. Auch der Bochumer musste mit Verdacht auf einen Schock einem Krankenhaus zugeführt werden. Die weiteren Ermittlungen werden durch das Bochumer Kriminalkommissariat 11 geführt. Lichtbilder von dem Schwert und dem Ritterhelm sind zur Veranschaulichung angehängt. (Anmerkung von Fechtgeschichte: Es handelt sich nach Rücksprache mit der Pressestelle, anders als in der Mitteilung dargestellt, bei dem 37-jährigen Bochumer um den Verletzen und bei dem 23-jährigen Dorstener um den Unfallverursacher. Bilder von Helm, Schwert, Helminnenseite und Unfallrekonstruktion am Ende des Artikels)

Fechtgeschichte sprach über den Unfall mit Guido Meng von der Polizei Bochum.

Fechtgeschichte: Können Sie nähere Angaben über den Hergang des Unfalls machen?

Guido Meng: Bei einem Übungskampf traf der 23-jährige Dorstener den Helm des 37-jährigen Bochumers. Dabei stach die Klinge durch den Visierschlitz und traf das Auge. Die Ermittlungen dauern an. Wir werden zum Unfallhergang noch die Zeugen sowie auch den Unfallverursacher befragen, sobald dieser vernehmungsfähig ist.

Fechtgeschichte:  Wie schwer sind die Verletzungen des 37-jährigen Bochumers?

Guido Meng: Derzeit wird sein Zustand von den Ärzten als 'lebensgefährlich' bezeichnet. Auch für die folgenden Tage können die Ärzte keine Prognose über seinen weiteren Zustand abgeben. Über die Art der Verletzung kann ich aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine Aussage machen.

Fechtgeschichte: Mit welchem rechtlichen Konsequenzen muss der Unfallverursacher rechnen? Wie läuft das eingeleitete Ermittlungsverfahren jetzt ab?

Guido Meng: Wir gehen derzeit von einem tragischen Unfall aus. Der Unfallverursacher  war selbst fassungslos und erlitt einen Schock. Nichtsdestotrotz haben wir ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Nachdem in den kommenden Tagen die Zeugen und der Unfallverursacher vernommen worden sind, wird der Vorgang an die Staatsanwaltschaft übergeben. Dort wird überprüft, ob eine strafrechtliche Relevanz vorliegt und gegen den Unfallverursacher Anklage zum Beispiel wegen fahrlässiger Körperverletzung erhoben wird.

Im Folgenden die Bilder von Helm, Übungsschwert, Helminnenseite sowie Unfallrekonstruktion, die uns die Pressestelle der Polizei Bochum freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat:





2 Kommentare:

  1. hirnamputierte idioten...
    jemals von fechtmasken gehört?
    wegen solchen idioten hat die schwertfechterszene so einen schlechten ruf -.-

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  2. "fahrlässige Körperverletzung", der verletzte wird ja wohl sein Einverständnis für die Übung gegeben haben. Er muss sich des Risikos doch bewusst gewesen sein.

    Wenn er sich dann nicht ausreichend schützt ist er doch selbst schuld.
    Nichtsdestotrotz hätten wohl beide etwas mehr Sorgfalt walten lassen sollen, gerade wenn man nicht über die nötige Ausrüstung verfügt.

    Ich hoffe Fechtgeschichte bleibt an dieser Story dran.

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