"Theoretische Formeln sind stets intransigent; in der Fechtkunst bildet ihre unbeugsame Strenge häufig ein Hindernis für den Fortschritt, da sie eben nicht mit den physischen Eigenschaften rechnet, welche der Einzelne mitbringt, und die, so mannigfach sie auch sind, alle eine grössere oder geringere Mangelhaftigkeit gemeinsam haben. Man kann diese Schwierigkeit nur daduch beheben, dass man den starren Regeln eine gewisse Elasticität verleiht: man passe sie der Individualität, den natürlichen Hilfsquellen des Fechters an. Denn es ist irrig, zu glauben, man könne durch das Studium die Macht derselben überwinden, ebenso wie die Ansicht falsch ist, man müsse, um zu einer gewissen Vollendung im Fechten zu gelangen, vor allem Anderen seine Fehler ablegen; diese verschwinden erst mit dem Fortschreiten im Können, mit der Erschliessung neuer Hilfsquellen, und wer diese Reihenfolge umzukehren wünscht, der schlägt einen falschen Weg ein."
- Cav. Luigi Barbasetti in: Das Säbelfechten (Wien, 1899)
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