Donnerstag, 17. April 2014

Über den Vater eines Fechtlehrers: Das Leben des Joachim Köppe (senior)

von Jan Schäfer

Der Fechtbuchautor Joachim Köppe, dessen Gedanken über das Fechten 1619 und noch einmal 1625 in Magdeburg unter dem Titel "Newer Discurs der Rittermeßigen Kunst des Fechtens" (1)  erschienen, entstammte einer Pastorenfamilie. Anders als sein Sohn hatte der Vater Joachim Köppe (senior) jedoch keinerlei Bezug zum Fechten, der uns bekannt wäre. Er war Seelsorger in Berndorf.

Der folgende Artikel basiert auf der Leichenpredigt für ihn, die 1622 unter dem Titel

Magnum Pauli Desiderium. Ein Christlicher LeichSermon/ Uber den Nützlichen und Nothweißlichen Spruch deß H. Apostels Pauli/ zun Phtl. am 1. vers. 23. darinnen er außdrücket Ein geduppeltes Hertzsehnen gehalten an 12. Junii bey der Sepultur Deß Ehrwürdigen/ Achtbarn und Wolgelahrten herrn/ Joachimi Köppen Senioris. 

in Magdeburg bei Andreas Betzeln gedruckt wurde.

Geboren wurde Joachim Köppe (senior) am 25. November 1545 in Gardelegen (Mark Brandenburg) als Kind von Simon Köppe, ein Freibauer zu Möringen und Barbara Bünemann, Tochter von Lemme Bünemann aus Beust. Die Eltern schickten ihren Sprössling erst in Gardelegen zur Schule, später in Magdeburg, Stendal, Salzwedel, Braunschweig, Hannover und Wittenberg (bis 1570). Danach unterrichtete er selbst, zuerst in Gardelegen und ab 1574 auch an die Schule von Neu Haldenßleben. Im Jahr 1578 zog er als Pfarrer ins Pfarramt von Barendorf ein.

Zwei Jahre früher, am 21. Mai 1576 hatte sich Joachim Köppe sen. mit Barbara Rost verheiratet. Das Ehepaar hatte vier Kinder - zwei Söhne und zwei Töchter. Die beiden Söhne waren Joachim und Jacob Köppe. Joachim Köppe brachte es um 1619 zum zweifacher Doktor - der Philosphie und der Medizin - und Physico des Stifts zu Brandenburg. Über Jacob ist nicht mehr bekannt, als dass er 1620 im Alter von 36 Jahren starb. Die erste Tochter mit Namen Catharina heiratete den Baumeister und Ratsherren von Magdeburg, Hermann Becker. Die zweite Tochter ist namentlich nicht bekannt. Sie starb bereits im ersten Lebensjahr.

Von seinen beiden noch lebenden Kindern Joachim und Catherina wurde Joachim Köppe (sen.) am 12. Juni 1622 zu Grabe getragen. Die auf seiner Beerdigung gehaltene Leichenpredigt ließen die beiden im selben Jahr in Magdeburg bei Andreas Betzelm in Druck geben. (2)

Anmerkungen:

(1) Köppe, Joachim: Newer Discurs der Rittermeßigen Kunst des Fechtens. Magdeburg, bei Martin Guthen, 1625. [Digitalisat MDZ]

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