tag:blogger.com,1999:blog-12491932200175624542024-03-15T18:11:32.469-07:00FechtgeschichteUnknownnoreply@blogger.comBlogger87125tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-41013322745761888412022-05-28T12:17:00.001-07:002022-09-08T07:21:22.873-07:00Der Lanzierer in Johann Jacob von Wallhausens "Kriegskunst zu Pferd" (1616)<div style="text-align: right;"><i>von Jan Schäfer</i><br /></div><br /><b>Abstract:</b><br /><ul style="text-align: left;"><li>sein Pferd: groß, stark, wohl zur Hand, nicht scheuend, sicher auf Füße und Schenkel des Reiters abgerichtet (<a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/21" target="_blank">Wallhausen: S. 3</a>, <a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/23" target="_blank">5</a>)</li><li>sein Sattel: soll das Pferd nicht drücken oder anderweitig schädigen, dem Reiter einen festen Sitz geben, dass er den Stoß der Lanze aushalten kann; am rechten Steigbügel ein Holster von einer Spanne Länge, um die Lanze darin abzustellen (<a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/23" target="_blank">Wallhausen: S. 5</a>; <a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/167" target="_blank">siehe Abbildung Figur 2</a>)</li><li>die Eigenschaften eines Lanzierers: muss ein guter Reiter sein und Pferde auch ausbilden und versorgen können, außerdem die verschiedenen Pferde und ihre Eigenschaften kennen (<a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/23" target="_blank">Wallhausen: S. 5</a>)</li><li>seine Ausrüstung: Rüstung, Stiefel, Sporen, 1-2 Pistolen, Seitengewehr, sog. „Stickada“ (<a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/23" target="_blank">Wallhausen: S. 5</a>)</li><li>seine Rüstung bestehend aus: voller Kürass vom Haupt bis über die Knie, bestehend aus: Ringkragen, vorderes und hinteres Bruststück (schussfrei gegen Muskete und Pistole), Armschienen mit Schulterblättern, eiserne Handschuhe, Casket, Beinschienen und Hüftschienen, alles an den Träger angepasst (<a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/24" target="_blank">Wallhausen: S. 6</a>; <a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/167" target="_blank">siehe Abbildung Figur 2</a>)</li><li>die Befestigung des Seitengewehrs: auf dem Kürass fest angegurtet (Wallhausen: S. 6; <a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/167" target="_blank">siehe Abbildung Figur 2</a>)</li><li>die Lanze: 18 – 21 Schuh (ca. 4,5 - 6,0 m) lang mit lederner Armschlaufe und dreieckig schneidender oder zweischneidiger Spitze (<a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/24" target="_blank">Wallhausen: S. 6f</a>; <a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/167" target="_blank">siehe Abbildung Figur 2</a>)</li><li>Pistolen: neben der Lanze führt er eine oder zwei geladene Pistolen mit sich (<a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/25" target="_blank">Wallhausen: S. 7</a>; <a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/167" target="_blank">siehe Abbildung Figur 2</a>)</li><li>seine Aufgabe im Gefecht: sowohl Reiterei als auch von Fußvolk angreifen und ihre Formationen aufzulösen (<a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/25" target="_blank">Wallhausen: S. 7</a>)</li><li>die drei Fällungen der Lanze gegen Reiterei und Fußvolk: Oberhuts, Mittelhuts, Unterhuts (<a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/25" target="_blank">Wallhausen: S. 7f</a>; <a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/169" target="_blank">siehe Abbildung Figur 3</a> und <a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/171" target="_blank">4</a>, jeweils Nummer 1, 2 und 3)</li><li>Ansetzen an den Feind: zuerst sachte, dann Galopp, zuletzt Carriera (wobei die Carriera je kürzer desto besser ist, weil so der Stoß stärker wird und das Pferd nicht ermüdet), ab der Hälfte der Distanz zum Feind lässt er die Lanze sinken (<a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/26" target="_blank">Wallhausen: S. 8</a>; <a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/173" target="_blank">siehe Figur 5, Nummer 7</a>)</li><li>gegen einen gerüsteten Gegner: soll er mit Lanze, Pistole oder Schwert das Pferd des Feindes attackieren (<a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/26" target="_blank">Wallhausen: S. 8f</a>)</li><li>im Angriff: es ist besser, die Lanze nach rechts zu fällen, um so die linke Seite des Feindes zu attackieren (<a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/26" target="_blank">Wallhausen: S. 8ff</a>; <a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/175" target="_blank">siehe Abbildung Figur 6, Nummer 3</a>), außerdem verschlechtert ein Fällen der Lanze nach links den Sitz</li><li>schießen mit der Pistole: wenn er die Lanze nicht mehr gebrauchen kann, im Schritt, Trab, Galopp und Carriera in der Ober-, Mittel- Unterhut (<a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/29" target="_blank">Wallhausen: S. 11</a>; <a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/177" target="_blank">siehe Abbildung Figur 7, Nummer 1-7</a>)</li><li>das Seitengewehr: das letzte Mittel zum Angriff, im Schritt, Trab, Galopp und Carriera in der Ober-, Mittel- Unterhut, alle Stiche mit gebogenem und nicht mit ausgestrecktem Arm (<a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/29" target="_blank">Wallhausen: S. 11f</a>; <a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/179" target="_blank">siehe Abbildung Figur 8, Nummer 1-7</a>)</li><li>die Kontroverse: Wallhausen beklagt die Geringschätzung und den damit einhergehenden Niedergang der Lanze zu seiner Zeit (<a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/21" target="_blank">Wallhausen: S. 3ff</a>). Er argumentiert in seinem Buch gegen die Ausführungen des Georg Basta, der in seinem Buch „Gouverno della Cavalleria“ den Kürassier dem Lantzierer aus verschiedenen Gründen als überlegen ansieht (<a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/21" target="_blank">Wallhausen: S. 3ff</a>, <a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/10175/30" target="_blank">S. 12ff</a>).</li></ul><b>In Zitaten:</b><br /><ul style="text-align: left;"><li>sein Pferd: "Der Lantzierer muß fürderst haben / ein hohes / starckes / wol zur Hand / nicht scheuendes / gewiß auff Füßen vnnd Schenkeln / abgerichtetes Pferd / den Zaum dem Pferd am bequembsten vnnd leichsten."</li><li>sein Sattel: "Der Sattel dem Pferd gerecht / nicht zu trucken, oder das Pferd zuschädigen / dem auffsitzenden / zu wohlgeschicktem festsitzen / den starcken Stoß der Lantzen damit auffzuhalten / mit Vortheil gemacht / doch nicht zu schwer […] am rechten Steigreiff deß Sattels hat er ein klein Holffter / vngefähr einer Spannen lang / fest gemacht / darinnen er die Lantze, so er sie auffrecht führet / instellet / vnd sie in der Höhe führet" [siehe Abbildung Figur, 2 Nummer 1]</li><li>der Lantzier an sich: "Er muss sein ein guter Reuttersmann, der ein Pferd nicht allein wisse wol zureiten / auch vnberittene Pferd wisse abzurichten / wol zuwarten [versorgen] / vnnd in achtzuhaben: sondern der auch ein jedes Pferd / so ihm vnder handen komt / sein Natur vnnd Eygenschaften / wol wisse zu erkennen und mercken"</li><li>seine Ausrüstung: "Stieffel vnnd Spron / darneben sein Seiten gewehr / ein schneidende Stickada oder Wehr" [siehe Abbildung Nummer 2, Figur 2]</li><li>seine Rüstung: "der volle Kühriß oder Harnisch / damit er vom Haupt biß vber die Knie zum wenigsten / muss versehen seyn / als Num. 3 Fig. 2 du sihest / welches sein nachfolgende Stück: als Ringkragen / forder vnd hinder Leibstuck / das Fordertheil oder Bruststück / gegen Musquet vnd Pistol schoßfrey / kannst dasselbige forderstück mit doppelten zweyen stücken / oder einfach / nach deinem Wolgefallen / nemmen / dahero du dann auch dieses hast / daß du das forder Bruststück kannst schoßfrei machen / so du die eine Platten oder forderstück drauff setzest / vnd ist alls dann vnder die schwere Cavallerie gerechnet / willstu dich aber leichter haben / so thustu das forder erste stück oder Platte hinweg / bist alsdan in Cavallerie leggiera. Armschienen oder Armpfeiffen mit sein Schulterblätter vollnkommen / eiserne Handschuhe / ein wohl für den Stich vndd hauwe / wie auch verflogene kugel Casket / die Beinschiene oder Taschetten / die Knied bedeckend / wol einem jederm nach seiner Läng und Grösse gerecht / als in Num. 4. die Länden oder Hufftschienen / auch mit guttem Vortheil nach deß tragenden gemacht / als Num. 5 alles wol nach dem Leib des Armantis, welches einem Armato nit wenig Vortheil gibt / daß er ein wol angesuchte / gerechte / allenthalben anligende vnnd anschliessende Waffen oder Kühriß habe / beydes vmb zierlig- Wie auch Bequemmig- vnd Behendigkeit"</li><li>die Befestigung des Seitengewehrs: "auf dem Küriss fest angegurtet, damit es ihm nicht ausschießen / oder / wann er darnach greiffen soll / entweichen kann / welches er fertig nach gebrochener Lantzen haben muss, als Num. 6. Fig. 2."</li><li>die Lanze: "ein rechter Spieß vnnd Picque / in aller Form / wie er zu Fuß gebraucht wird / aber etwas stärcker (vnden hienabwärts am Spieß) von Holtz / 18. zum wenigsten / 20. 21. Schulang [Anmerkung: ca. 4,5 - 6,0 m] / vnd unden zweischuch vom ende ein kleines Löchlein, mitten durc hden Spieß / dardurch eins starck ledern Riemlein gezogen / darin du den rechten Arm steckest / damit du die zu rück an dem Arm habende Lantze oder Spieß / an Arm fest ansetzest / kanst als dann den Rennspieß oder Lantze regieren / vnd zwingen / wie die gefellig: die Spitze an der Lantze ist dreyeckicht schneidend oder ein wenig breit vnnd zweischneidend wird mit keiner langen Federn / wie die Picque zu Fuß / fest angemacht / sondern daß sie an der Lantze oder dem Rennspieß fest sitze / wie du in Num. 7. Fig. 2 den SPieß zu sehen hast"</li><li>Pistolen: "Neben der Lantzen führet er wo nicht zwo doch eine gewisse / geladene Pistol / so ein Untze Pley schiesset / die hänget er fertig mit Ladung / Spannung / vnd auffgesetztem Drachen oder Haan / die Pulverflaschen oder Patrontasch sampt Spänner auff die Hulffter / der Pistol festgemacht / die Pistolen gebraucht er an Ort vnd: Enden / da er sein Latze nicht gebrauchen kann / damit er sich eben so wohl mit zweyen Pistolen zuwehren hat / als der Kührissierer. Wie in Num. 8 du sihest"</li><li>seine Aufgabe im Gefecht: "Sein effectus oder das jenige so ihm auffligt zuthun / ist mit seiner Ungestümb / die Ordnung beydes der Reuterey / als deß Fußvolks zu trennen"</li><li>die drei Fällungen bzw. Ansetzungen der Lanze: "Die erste Fällung gegen Reuterey so vberhuts geschieht / ist so er den Stoß seinem Feind ins Gesicht / oder dessen Pferd bringet / als in Fig. 3. Num. 1 wie auch deßgleichen gegen Fußvolck / oder dem Piquenier oder Mußquetier sein Lantze recht ins Gesicht oder Halß ansetzet / als Fig. 4. Num. 1. Die zweyte Fällung / so Mittelhuts gegen Reutterey volnbracht wird / ist / so er suchet den armirten oder vnarmirten Reuter auß dem Sattel zu stechen / oder dessen Pferd in den Halß zur Seitten mit der Lantzen ansetzet / als in Num. 2. Fig. 3. gegen den Mann / Num. gegen das Pferd / gegen Fußvolk wird diese Fällung also volnbracht / wann er den Mann in der mitten sucht / als in Num. 2. Fig. 4. du siehest. Die dritte Fällung gegen Reuterey so unterhuths ist wird also geleistet so er seiner armirten Partheyen Pferdes Brust / lincke oder rechte durchsetzet als Num. 3. Fig. 3. Gegen Fußvolk / wann er den Fußknecht vnden Kniend oder liegend / mit der Lantzen zu offendiren suchet / als in Num. 3. Fig. 4."</li><li>Ansetzen an den Feind: "So er an den Feind ansetzet, so setzet er erst sachte / darnach mit einem Galop / aufs letzte mit einer starcken Carriera an / die Lantze praesentiret er von obenherab / wann er die helffte der distantien gepassiret / lesset er die Lantze sincken / vnd sein Stoß volnbringt er als dann nach occasion des Feindes / da er ansetzt / als Num. 7. Fig. 5."</li><li>die Lanze fällen nach rechts und links: "Rechts die Lantze fällen geschihet / wann er die Lantze auff der rechten Seyten lengst dem Pferd fället / welches die gewisseste vnnd sicherste Fällung / vnd vnder den obgesetzten drey Sorten vnnd Fällungen am bquemlichsten. Lincks / wann du in einer schrohe hinder des Pferds Halß neben dem lincken Ohr an der lincken Seyten sie herfür praesentirest / vnnd drey bgesetzte Arte von Fällungen verrichtest / als Num. 8. Fig. 5."</li><li>gegen einen gerüsteten Gegner: "Wann er gegen Reuterey im Feld helt vnd treffen soll / muß er dieses wol mercken / so er sein Feind auff dem Pferd gantz armiret hat / daß er die oberhuts vnnd mittelhuts Fällung lase passiren / vnnd sich zu der unterhuths Fällung füge / deren er dann am gewissesten ist: dann dieweil er den wol armirten Mann nicht haben mag / so muß er seyn Pferd suchen / welches er wol muß mercken"</li><li>im Angriff: "Wenn er sein Feind angreifft / so sihet er mit allem Fleiß / daß er ihm die lincke Seyten / enweder deß Mannes oder Pferds / abgewinne / auß der Ursachen / dieweil er den Feind vnd das Pferd auf der lincken Seyten am meisten offendiren vnnd verletzen kan / da er auch am schwächsten / so ist auch das Pferd an der lincken Schulter am gewissesten zufassen vnd leichtlicher zu fällen"</li><li>warum es besser ist, die Lanze rechts zu fällen: "ich habe dir gesagt / daß du deinem Feind / allezeit solst die lincke Seyten suchen abzugewinnen: Wann du nun dein Lantze rechts fällest / so praesentirestu ihm die Lantze recht an den Ort deß Lebens / oder da das Hertz beydes Mannes vnd Pferdes sitzet / welches ein jeder mß zugeben / dann offt mancher Durchstich an der rechten Seyten nit allein nicht tödlichen / sondern auch das Pferd nicht so geschwind zufällen ist / welches den gewisser / so du den Stoß auff die lincke Brust gegen das Hertz an in effectu anbringest / als in Figura 5. Num. 9 du für Augen hast"; Weiterhin: "so du die Lantze lincksfällest / so mustu mit deinem gantzen Leib dich nach der lincken Seyten zu begeben / welches dir ein ungewissen Sitz verursachet / vnnd so dein dein Widersacher oder Feind solches in acht nehme / wie bald meinstu daß er dich auß dem Sattel raumen könnte / darzu er nicht grosse Mühe bedarf. Dann so er nur sein Lantze dir in die rechte Seyte anbringet / so bistu gewiß in grosser Gefahr / daß er dich vollend auß dem Sattel zu boden stosse als Fig. 6. Num. 3."</li><li>schießen mit der Pistole: "Wann er sein effect mit der Lantze bewisen / vnnd die nicht mehr gebrauchen kan / hat er sein Pistolen fertig / darinnen er sich auch wol geübet vnd abgerichtet finden muß. Er gewehnet sich vnd lernet still haltend / reitend / galoppirend vnd mit vollem Currier mit der Pistol nach dem Ziel zuschiessen / da er ihm dann drey Papier oder Mercke an ein Stock fest machet / vnnd auff gedachte drey Hutsfällungen in der Lantzen / vbet er sich auch mit der Pistol Ober / Mittel / Unterhuts / gewiss zuschiessen / mit sacht reiten / traben oder galoppiren / vnd voller Carriere / wie du in Num. 1. 2. 3. Figura. 7."</li><li>das Seitengewehr: "Deine letze Erwehrung geschihet mit dem Seitengewehr / welches du zur lincken oder rechten Seiten / nach dem sich die Gelegenheit praesentiret / brauchen kanst. Wann du an dem armirten Mann nichts haben kanst / so suchestu die lincke Brust oder den Halß des Pferdes als Num. 1 Fig. 8. gleich wie mit der Lantzen durch zustechen / da du dann gute Achtung auffgibest / daß du des Feindes Pferd wol dieff genug stechest / damit es desto eher fällig werde / habe acht darauf / daß du alle deine Stiche mit gebogenem vnnd nicht außgestrecktem Arm verrichtest / beides vmd die Zierligkkeit / vnnd Gewißheit des Stosses / so wol auff den Mann als das Roß / als Num. 4. Fig. 8. Dieses wol gewiß zu sein / setzestu dir drei Mercke oder Zeichen an ein Pfaal oder Baum / vnnd gewehnest dich still haltend / reident / galoppieren vnd mit voller Carriere mit einem Fechtrappier / in gebogenem Arm darnach zu stechen / vnd des Stichs dich gewiß zu machen / als Num. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Fig. 8. gegen das Ziel / wie auch Roß vnnd Mann wie auch Fußvolck / du sihest."</li></ul><p><b>Quelle:</b><br /></p><p>Wallhausen, Johann Jacob von: Kriegskunst zu Pferdt. Darinnen gelehret werden, die initia und fundamenta der Cavallery, aller vier Theilen: Als Lantzierers, Kührissierers, Carbiners und Dragoens, was von einem jeden Theil erfordert wirdt, was sie praestiren können, sampt deren exercitien, Newe, schöne Inventionen etlicher Batailien mit der Cavallerey ins Werck zu stellen; Mit dargestelten Beweistumben, was an den edlen Kriegskünsten gelegen: Vnd deren Fürtrefflichkeiten / vber alle Kunst vnd Wissenschafften. Vormals nie an an Tag gegeben. Gepracticiret / beschrieben vnd mit schönen künstlichen Kupfferstücken angewiesen. Frankfurt am Main, 1616.<br /></p><p style="text-align: left;"></p>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-78993526154217677392019-12-12T02:25:00.002-08:002023-08-17T07:04:19.526-07:00Jean Jamain de Beaupré: „Die allerleichtiste neue weiß, den Adel in der Fecht-Kunst zu underweisen“ (überarbeitete Fassung)<div style="text-align: right;">
<i>von Jan Schäfer </i></div>
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<div style="text-align: justify;">
Jamain de Beaupré veröffentlichte 1721 in Ingolstadt bei Graß ein zweisprachiges Buch über das Fechten unter dem Titel</div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
Methode tres facile pour former la noblesse dans l'art de l'epée = Die allerleichtiste neue weiß, den Adel in der Fecht-Kunst zu underweisen.</blockquote>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<a href="http://www.lulu.com/shop/jan-sch%C3%A4fer/jean-jamain-de-beaupr%C3%A9s-very-easy-method-for-instruction-in-the-art-of-the-sword/hardcover/product-24150661.html">Mittlerweile ist eine englische Übersetzung von Reinier van Noort und mir bei Lulu erschienen</a>, die zusätzlich biographische Informationen zum Leben und Wirken von Jean Jamain de Beaupré in Ingolstadt enthält.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Im Zuge dieser Arbeiten habe ich mit Hilfe von Olivier Dupuis, Phil Crawley und Peter Klatte den französischen und den deutschen Originaltext nochmals überarbeitet und von den Fehlern der<a href="https://fechtgeschichte.blogspot.com/2014/12/jean-jamain-de-beaupre-die.html"> ersten Version (Veröffentlicht: 08.12.2014)</a> bereinigt. Nachfolgend diese überarbeiteten Texte (ohne zugehörige Illustrationen).</div>
<br />
<b>Der französische Text:</b><br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<Titelblatt> Methode tres facile pour former la NOBLESSE dans l'art de l'epée, faite pour l'utilité de tous les amateurs de ce bel art<br />
<br />
par<br />
<br />
Le sieur JEAN JAMAIN de BEAUPRÉ,<br />
<br />
maître en fait d'armes de Son Alt. S. ELECTORALE de BAUIERE a la celebre Université d'Ingolstat<br />
<br />
On trouvera dans ce livre rangé en ordre tous les mouvements, generalement bien Expliqués, qui sont necessaires a bien apprendre Et a Enseigner a faire des armes, En allemant & en françois, avec 25. Planches, qui represantent toutes les principales actions a la derniere Perfection.<br />
<br />
Ce jeux est Choisy de l'Italien de L'allemant de l'espagnol Et du François, Et composé de maniere par sa grande pratique, qu'on peut l'apeller le Centre des armes,<br />
<br />
Dediée<br />
<br />
A Son Altesse Serenissime Electorale de Baviere.<br />
<br />
Anno 1721.<br />
<br />
<Widmung> Monseigneur.<br />
<br />
SON ALTESSE SERENISSIME ELECTORALE, m'ayant fait l'honneur de m'envoier a sa Celebre Université d'Ingolstat, pour y Enseigner la NOBLESSE a faire des armes, voyant MONSEIGNEUR que depuis quatre années que i'y suis, il y a fort peu de cette belle Jeunesse qui y vienne apprendre leurs Exercices, & qui soyent inclinées a profiter de ce que ie pourois l'eurs enseigner, Jay cru MONSEIGNEUR ne devoir pas rester oisif, C'est-pour-quoy je me suis appliqué a travailler a l'instruction de ce bel art de l'epée seule, J'espere que VOTRE ALTESSE SERENISSIME me fera la grace de l'accepter, si j'ay été assés heureux pour reconnoitre quelque chose dans l'art que je Professe, a qui Pourois-je l'offrir si ce n'est a vous MONSEIGNEUR, qui avez une Connoissance entiere dé tous les Exercices, Et particulierement de celuy de l'epée c'est ce qui me fait prendre la hardiesse de presenter A VOTRE AL-<br />
<br />
<Widmung> TESSE SERENISSIME, ce petit ouvrage, s'il a le bonheur d'etre reçu de son approbation, il aura tout l'avantage que je souhaitte, son merite d'ependra de la protection de SON ALTESSE SERENISSIME que ie suplie tres humblement de luy accorder, ainsy sa reputation s'etendra, & donnera occasion a la NOBLESSE de tenir le chemin le plus aisé d'apprendre a manier l'epée, & a moy l'honneur de me dire avec un tres profond respect.<br />
<br />
de son altesse Serenissime E'lectorale<br />
<br />
Le tres humble, & le tres obeïssant serviteur<br />
<br />
Jean Jamain de Beaupré.<br />
<br />
<Vorrede> Preface.<br />
<br />
Le lecteur remarquera & fera attention en lisant ce traité, que j'ay l'honneur de presenter á la NOBLESSE, qui est une instruction de l'art en fait d'armes de l'épée seule, elle est la plus ancienne & la plus noble de toutes les autres armes: c'est avec elle que lon répand plus de sang, & que l'on remporte plus de victoires: c'est par elle que l'on doit distinguer la noblesse d'avec la roture.<br />
<br />
Il faut donc observer qu'en faisant de l'épée seule, qu'il faut ne se fier qu'a elle pour la parade dans tous les coups poussés parés & marqués; Et bien prendre garde que si vous formez une habitude de parer de la main gauche, vous ne parerez jamais de l'épée seule, attendu que la parade du poignard oú de la<br />
<br />
<Vorrede> main fait perdre celle de l'épée.<br />
<br />
Au surplus vous remarquerez que ceux qui parent du poignard ou de la main gauche presentent tout le corps á leurs ennemi, ne pouvant faire cette parade sans avoir autant l'épaule gauche en avant que la droite, ce qui est de tres mauvaise grace, & fort dangereux, aulieu qu'á lépée seule vous couvrez tout le corps, étant placé comme vous verrez par la suite.<br />
<br />
De plus la parade de la main est inutile de nuit, attendu que l'on ne voit pas venir l'épée comme de jour: l'on peut parer la main á un homme qui n'est pas si vîte que vous, mais s'il vous passe de vîtesse adieu la parade de la main.<br />
<br />
La longue Experience que j'ay dans l'art depuis plus de trente ans que ie travaille, tant á paris oú i'ay commencé mes exercices, que dans le Royaume de France, en Italie, en Espagne, en Flandre, & Allemagne, & vingt ans que j'ay été maître en fait d'armes des cadets de l'artillerie de France,<br />
<br />
<Vorrede> oú ie me suis par tout fait honneur de rechercher les plus habiles, pour apprendre & reconnoistre tous les jeux differents par mes aussauts, oú ie me suis fort exercé de mon tems, oú i'ay remarqué qu'il n'i avoit qu'une ligne á combattre & deux coups á bien pousser, & parer, qui sont quarte & tierce, sur lesquels tous les autres sont fondez, & se poussent suivant la situation des gardes, & découvertes, soit hautes oú basses, aú dedans & aú dehors des armes, & tous les maîtres ne peuvent donner d'autres principes que sur ces deux coups, & aprendre á l'écolier de bien deffendre cette ligne, quoyque la pluspart croient que tous les maîtres ont leurs ieux differens, il est vray qu'il y en á qui ne connoissent pas la difference qu'il y á du floret á l'épée faute d'avoir, les principes, comme j'en ay connu quantité, qui se sont faits maîtres d'armes apres avoir appris cinq oú six mois. il est impossible que ces sortes de maîtres puissent donner des bons principes, sans les avoir eux mêmes.<br />
<br />
<Vorrede> Faites une remarque dans les armes, vous verrez que tous peuvent parer une quarte, même sans avoir appris, & que pour parer une tierce, il faut travailler longtems, & avec un maître qui en donne bien le principe: car tout le danger de l'épée est sur le dehors, & vous avez prés de trois pieds de mesure de plus prés qu'á la quarte, par la raison que le bras est en prise de l'épée, & non á la quarte: la raison est que que l'œil qui observe tout vous fait courir á la parade de quarte, & vous éloigne de la tierce, vous en voyez même á qui l'œil donne l'épouvante, car aulieu de parer quand on leurs poussent, ils tournent le dos á leurs ennemis.<br />
<br />
C'est pourquoy il est tres necessaire á la noblesse de s'appliquer de jeunesse á en apprendre l'exercice, pour s'en servir avec adresse dans les occassions necessaires, mais il y en á peu qui y pensent: car ie vois ce bel<br />
<br />
<Vorrede> exercice qui est tout endormy depuis quelques années, ce qui m'oblige d'exhorter cette jeunesse á le réveiller, & ne pas attendre que l'affaire soit pressante, & qu'il faille absolument degaîner, pour ne pas être embarassé dans le combat. quand on sçait bien faire des armes, quoyqu'on ait le malheur d'être battu, l'on n'a aú moins rien á se reprocher, attendu que c'est l'adresse qui en décide, car si adroit qu'on soit, il s'en trouve encore d'aussy adroits.<br />
<br />
La pluspart disent que les armes sont journalieres, il est tres certain que non, & que se sont les hommes, attendu que l'épée n'a aucun mouvement que celuy qu'on luy donne, au contraire les hommes sont variables & journaliers, aujourd'huy d'une disposition demain d'une autre, de jour á autre la force & le jugement qu'il faut avoir pour bien faire des armes ne fournissent pas touiours.<br />
<br />
<Vorrede> L'exercice des armes est tres necessaire á la Jeunesse, attendu qu'il dégage & dispose pour les autres exercices, il donne de la legerté, de la souplesse, de la force, & le bon air de toutes les parties du corps, une marche grave les épaules ouvertes, libre dans sa marche, & dans tous ses mouvements.<br />
<br />
Au surplus le sçavoir faire des armes, fait imprimer du respect de bien des turbulents, qui n'oseroient vous chercher de procés si vous êtes brave á l'épée comme au floret, la pointe est un obiet qui fait trembler les plus hardis, ce qui rend ceux qui n'ont pas de courage immobiles, & morts avant d'être blesséz, quand ils voyent la pointe de l'épée ennemie, c'est pourquoy il ne faut pas être surpris s'il y á d'habiles gens au floret, qui sont tuez oú blessez faute de courage par d'autres qui n'ont que fort peu d'experience, mais quand l'on sçait bien faire des armes, & qu'on á un coeur proportioné on ne doit pas craindre son enneni, parce qu'<br />
<br />
<Vorrede> étant assuré de son sçavoir faire, l'on doit être plus hardy, aulieu qu'un ignorant ne peut conter que sur le hazard, qui est proprement se fonder sur rien.<br />
<br />
Je ne pretens pas dire, que quoyqu'on sçache bien faire des armes, & qu'on aye beaucoup de valeur, il faille s'en prévaloir, & être de mauvaise societé, au contraire il est necessaire d'être plus sage, & d'avoir moins d'emportements, pour ne pas donner occasion d'etre traité de brêteur, ce nom ne se donne qu'a des querelleurs & entestés qui ne cherchent á tous moments que l'occassion de tirer l'épée sans raison, celuy qui á de la probité, ne tire l'épée que pour soutenir sa loy, le service de son souverain sa vie, & son honneur.<br />
<br />
<Seite 1> Premier Chapitre. des parties de l'épée.<br />
<br />
Je commenceray par les parties de la lame qui est le principe de l'épée, oú ie diray seulement que dans la lame, il y á le fort & le foible, le fort se prend depuis la garde jusqu'au milieu, & le foible, depuis le milieu jusqu'á la pointe de l'épée, je ne parleray point de demi-fort ni de demi-foible, quoyque la lame se partage en autant de parties qu'elle peut avoir de degrés. la pratique vous en donnera aisement la connoissance: comme cette matiere ne demande que de la naîveté dans l'explication des termes de l'art, le lecteur se contentera de chercher l'utilité plûtost que le plaisir du beau discours.<br />
<br />
<Seite 2> II. Chapitre. de la maniere de tirer l'épeé.<br />
<br />
Pour bien tirer l'épèe comme vous voiez à la premiere figure N. 1. qui vous represente cette action, vous la voiez tournée en effaçant le corps, tournant le pied droit à la hanche, & regardant de demie face son ennemi, tenant de la main gauche le foureau, & de la droite la poignée de l'épée, ayant le pouce auprés de la garde sur le plat de l'épée, afin d'être vîte prét à la tirer, vous voiez cette figure dans toute sa force & preste à agir en avant & en arriere au cas qu'il fut necessaire, se trouvant hors de mesure oú trop en mesure de son ennemi.<br />
<br />
C'est pourquoy il est bon de prendre ses précautions pour ne pas être surpris, en se trouvant fort vîte en garde, ce que l'on peut faire de bien des manieres, comme vous remar-<br />
<br />
<Seite 3> querez à l'ordre des marches, l'on peut tenir qu'elle garde l'on veut, en tirant l'épée, comme quarte, quinte, prime, mediocre, épée platte, suivant l'habitude formée, mais il est bon de se conformer dans votre garde à celle de votre ennemi, car rien ne l'embarasse plus que de luy presenter la meme garde: comme il me faudroit un trop grand nombre de figures pour representer toutes ces actions, je me contenteray d'en mettre aú nombre de vingt cinq qui sont les plus essentielles, que vous verrez chacune en son lieu suivant le discours.<br />
<br />
<Seite 4> III. Chapitre. pour se Trouver en garde.<br />
<br />
De cette premiere figure l'on tire l'épée par une l'évée d'armes, & l'on se trove en garde, comme vous voiez la deuxime figure N. 2. & se trouve le corps placé sur le partie gauche, la hanche cavée de maniere que le pied droit ne porte rien, afin qu'il soit libre pour faire ses appels, le corps doit être fort droit á ligne perpendiculaire assis sur la partie gauche, étant ainsy placé, le jaret gauche doit être ploïé ayant le genou plus en dehors qu'en dedans, & la pointe du pied gauche droit en ligne traversante, le genou droit ni tendu ni ploïé, afin d'avoir toute la liberté qu'il luy faut pour agir en avant & en arriere, & la pointe du pied droit en avant à ligne droite à son ennemi, les deux talons doivent être à une semelle & demie à deux lun de l'autre, le<br />
<br />
<Seite 5> talon droit en ligne directe de la cheville du pied gauche, le bras placé en avant de maniere qu'il ait toute sa liberté, pour agir à tous ses coups & parades, & droit devant le corps, afin qu'il le couvre, & l'épée doit couvrir le bras, sur la ligne directe de l'ennemi, le bras gauche ploïé la main á demi-ouverte à la hauteur de l'oreille, pas eloignée du corps, par se moïen aïant bien l'épée placée dans la main A garde mediocre, oú à demie quarte, le plombeau doit être à la hauteur de la hanche, & la pointe de l'épée à ligne droite à la hauteur de l'épaule de son ennemi, le poignet à plomb à la pointe du pied, le coude à la hanche, & les épaules sur une même ligne des deux bras & de l'épée, par ce moïen le corps se trouve couvert de la lame, & dans toute sa force, aïant la teste bien droite sans qu'aucune partie du corps paroisse forcée dans cette garde.<br />
<br />
<Seite 6> IV. Chapitre. du Mouvement qu'il faut donner á l‘ecolier pour le denoüer.<br />
<br />
Il faut observer qu'étant bien placé en garde avant que de faire marcher, il faut faire ploïer le corps en avant & en arriere, tantost sur la iambe droite, & tantost sur la gauche, pour denoüer l'écolier, des iarets, des hanches, des épaules & des bras, cela se fait en ploïant le corps & le genou droit en avant, alongeant le iaret gauche bien tendu, & le pied gauche ferme á terre, sans le coucher, alongeant bien le bras droit en avant, & le gauche en arriere, á ligne de la cuisse ni trop haut ni trop bas, en ouvrant la main fort étendüe, déploïant le bras figure de quarte, oú de tierce, suivant le mouvement que vous donnez á l'écolier, ensuitte se remettre en arriere sur la hanche gauche, & roidir le iaret droit, en reploïant le bras gauche en sa place,<br />
<br />
<Seite 7> aïant touiours l'épée fort droite devant vous, pour se bien couvrir, par ce moïen le corps se retirant & s'avançant, en avant & en arriere, acquiert avec le tems, cette grande liberté qu'il faut avoir pour bien faire des armes.<br />
<br />
V. Chapitre. de l'ordre de la marche en avant.<br />
<br />
L'ordre des marches, & démarches est le principal<br />
point qu'on doit observer dans l'art, apres avoir bien placé son écolier en garde & exercé sur les mouvements cy dessus expliqués.<br />
<br />
La marche en avant se fait de trois manieres, la premiere si l'on n'est point éloigné de son ennemi que d'un pas oú environ; elle se fait en portant le pied droit en avant, par un appel, en même tems faire suivre<br />
<br />
<Seite 8> fort vîte le gauche á égalle distance des deux talons, qui est d'une semelle & demie á deux l'un de l'autre, en observant bien que l'écolier fasse suivre le pied gauche en relevant le dedans de la semelle du soulier, & que le genou se tienne ouvert en dehors, sans quoy il n'aquierrera pas de fermeté sur les iambes. il faut observer qu'en luy faisant faire un appel ferme du pied droit en le portant en avant, que le pied gauche suive aussy vîte que le pied droit tombe par son appel, cette marche est bonne pour fortifier l'écolier sur les hanches, & pour suivre son ennemi en ordre, mais le maître doit bien prendre garde dans cette marche, que l'écolier se tienne ferme sur la hanche gauche, & qu'il ne tombe pas en avant du corps, & que le talon du pied gauche ne perde point terre en suivant le droit, afin qu'il soit bien ferme sur les jambes, & observer qu'il ne prene aucune mauvaise habitude, comme d'ouvrir la bouche, de tirer langue, de crier, de greincer les dents, & autres grimaces de la teste, qui sont fort ridicules, ce qui est fort<br />
<br />
<Seite 9> aisé á corriger quand on y prend garde de bonne heure.<br />
<br />
La deuxieme marche en avant se fait en portant le pied gauche devant le droit, & le droit devant le gauche: ce qui se peut faire étant eloigné de plusieurs pas de l'ennemi, mais dangereux si vous n'êtes qu'a un pas de distance l'un de l'autre, á être surpris sur cette marche, la pratique en donnera la connoissance á l'écolier, elle est bonne pour l'espadron & estramason, mais dangereuse à la pointe.<br />
<br />
Il ni á qu'a remarquer que n'étant qu'un pas hors de mesure, & que vous passiez le pied gauche devant le droit, que vous donnez la mesure á votre ennemi, & ne pouvez plus passer le droit devant le gauche, n'aïant pas assés de terrain.<br />
<br />
<Seite 10> Il faut aussy remarquer qu'en passant le pied gauche devant le droit, que l'actitude perd ses forces, amoins que d'etre fort leger pour retourner vîte du pied gauche en arriere, pour cet effet il faut être plus vîte que son ennemi, il est bon de le sçavoir bien faire, afin de connoitre le tems oú l'on le peut sans danger.<br />
<br />
La troisieme marche se fait en portant le pied gauche fort prés du talon du pied droit pour gagner la mesure sur son ennemi, & dégager le pied droit en avant, pour se trouver en force, au cas que vous ne fussiez pas en mesure.<br />
<br />
<Seite 11> VI. Chapitre. de l'ordre de la marche en arriere.<br />
<br />
La marche en arriere se fait de trois manieres comme celle en avant, la premiere se fait en reculant le piend gauche en arriere, & faire suivre le droit á égalle distance des deux talons, qui doit être d'une semelle & demie á deux, & prendre bien garde que l'écolier releve un peu le talon du pied droit en suivant le gauche, & glissant sur la pointe du pied, faisant faire un appel du pied droit sur tous les pas, afin d'affermir l'écolier sur la marche, & sur la hanche gauche, & faire, poser un tems sur tous ses pas, pour observer s'il ne se decouvre point d'aucune partie du corps.<br />
<br />
<Seite 12> Vous remarquerez que si l'écolier relevoit la pointe du pied, aulieu du talon, il ne manqueroit pas d'accrocher dans un mauvais terrain & pouroit tomber en arriere, ce qui est fort dangereux.<br />
La deuxieme marche en arriere se fait en passant le pied droit derriere le gauche, & le gauche derriere le droit, cette marche est fort bonne, aïant toutes les parties du corps bien placées en ordre, & l'épée droite devant vous.<br />
<br />
La troisieme marche en arriere se fait par un saut en arriere, mais il ne convient pas á ceux qui n'ont pas beaucoup de legerté, & dangereux si en sautant en arriere vous ne tombez pas legerement sur la pointe des pieds, en reploïant des jarets, rassurant vîte le corps ferme sur les pieds, afin de se retrouver dabord replacé en garde, car s'il tombe roide des jarets, ils risque de tomber, comme i'ay marqué cy dessus.<br />
<br />
Pour bien faire ce saut en ar-<br />
<br />
<Seite 13> riere étant en garde, il faut ploïer les deux jarets en se donnant un air de toutes les parties du corps, se relevant en roidissant avec souplesse les jarets, & sauter en arriere, & tomber sur la pointe des pieds en reploïant, sans se déranger de sa garde, si vous êtes alongé par une estocade finie, pour bien faire ce saut en arriere, il faut retirer le pied droit d'une demie semelle, sans bouger le gauche, & se donnant un air de toutes les parties du corps, & sauter comme i'ay marqué cy dessus. vous remarquerez que cette retraite que vous faites en retirant le pied d'une semelle, n'est pas toutesfois pour sauter en arriere, mais bien pour faire reprise sur votre ennemi, comme vous verrez á l'article des reprises aux armes.<br />
<br />
<Seite 14> VII. Chapitre. des costés des armes.<br />
<br />
Nous avons aux armes deux costés qui sont le dedans, & le dehors, le dedans se prend par devant nous d'une épaule á l'autre, & le dehors par derriere nous, aussy d'une épaule á l'autre, sur lesquels, on tire & pare tous les coups, qui sont la quarte droite dans les armes, & la quarte basse sous les armes, & le coup de flanconnade, & le cavé, qui est une figure de tierce dans la quarte qui ont les mêmes parades des coups, hors la flanconnade qui se pare de la main gauche, oú par le cavé.<br />
<br />
Au dehors des armes il ni á que trois coups, qui sont tierce droite sur les armes, & seconde sous les armes, le troisieme est une figure de quarte, qui doit être opposée du tranchant du<br />
<br />
<Seite 15> dessus de l'épée, avançant la teste en avant par le dedans des armes, afin qu'elle soit couverte du fort de l'épée.<br />
<br />
VIII. Chapitre. L'étendue de quarte.<br />
<br />
Voiez cette figure N. 3. dans toute son étendüe, alongée dans une distance raisonnable oú elle est dans toutes ses forces, pour cet effet il faut que le corps panche en avant, afin de bien finir son estocade, & la teste en ligne directe du fort de l'epée, aussy un peu en avant, afin d'en étre couverte, le pied droit point trop porté en avant, de maniere que le genou avance un peu sur la boucle du soulier, étant ainsy placé, vous trouverez la veritable étendüe. cette figure, est la plus belle des armes, il faut oberserver que le pied gauche soit tout plat à terre sans le<br />
<br />
<Seite 16> coucher, pour ceux qui ont le jaret foible, tenant le jaret & la hanche gauche bien tendüe & élevée, ceux qui ont le jaret fort, peuvent un peu coucher le pied gauche, mais non pas jusques sur la cheville du pied, sous condition que le jaret & la hanche sera bien tendüe, & le pied ferme à terre, autrement le talon s'en-va en l'air, & le genou tombe à terre, & le corps ensuite.<br />
<br />
Il faut donc remarquer que dans tous les coups poussés, il faut avoir le jaret & la hanche bien ferme & étendüe & être bien sur les jambes, vous en aurez plus de facilité á vous relever en garde.<br />
<br />
Il est fort dangereux de se trop fendre, atendu que la retraite en est plus difficile, & aïant le pied droit trop en avant, le corps reste droit ente les deux jambes, ce qui fait qu'il n'a aucune force pour se retirer, n'étant porté ni sur l'une ni sur<br />
<br />
<Seite 17> l'autre, & souvent il tombe á terre.<br />
Au surplus ils ne peuvent jamais finir leurs estocades, & ont tres mauvaise grace dans cette action. vous remarquerez que ceux qui ont ce principe courent en faisant des armes, & sans ordre de marche, ne pouvant atteïndre leurs ennemi sans marcher en avant. au surplus vous observerez que quand ils poussent leurs coups ils n'opposent aucunement le fort de l'épée, sur tout à la parade de tierce, qui est au dehors des armes, & que quand ils tirent ce coup ils tournent la teste par dessus l'épaule droite, & jettent le bras gauche par derriere le corps, ce qui fait une figure épouvantable, & qui n'a aucune regle de notre art.<br />
<br />
Il faut que dans l'étendüe de quarte comme jay marqué cy dessus que le bras gauche soit alongé, en arriere à la ligne de la cuisse gauche, la main bien ouverte les ongles en bas, & á la tierce au dehors des armes, aussy le bras bien alongé le long<br />
<br />
<Seite 18> de la cuisse, sans qu'il la touche, un peu par devant, les ongles en haut, la main bien ouverte, aïant toutes les parties du corps placées de cette maniere, il se trouvera dans toutes s'on étendüe en ligne perpendiculaire, c'est á dire que les deux bras doivent se trouver sur une même ligne, & que le corps ne panche ny en dedans, ny en dehors des armes, mais en avant, comme il est marqué cy dessus pour finir l'estocade.<br />
<br />
IX. Chapitre. de la maniere de faire le salût aux armes.<br />
<br />
Il se fait par un battement du pied droit prenant le chapeau á la main gauche, alongeant bien le bras en arriere comme vous voiez ces deux figures, au N. 4. en passant le pied droit derriere le gauche & le gauche derriere le droit, en levant, le poignet un peu quinté, en pas<br />
<br />
<Seite 19> sant en arriere, & dans le tems que le pied gauche tombe derriere le droit à deux pas finis dont vous vous retrouvez en garde, le poignet doit aussy tomber de maniere que le plombeau soit á la hauteur de la hanche, & la pointe de l'épée á la hauteur de l'œil de son ennemi, il faut en suite repasser en avant, par deux pas comme vous les avez fait en arriere, faisant un appel du pied droit, en relevant le poignet de quarte, comme vous voiez, & repasser le pied gauche devant le droit, en glissant de la pointe du pied, & le droit devant le gauche, pour se retrouver en garde comme vous verrez á l'attaque de l'épée á l'épée N. 5.<br />
<br />
<Seite 20> X. Chapitre, de l'attaque de l'épée.<br />
<br />
Les attaques de l'épée á l'épée se font étant en mesure, croisant les épées du foible au foible comme vous voiez ces deux figure, N. 5. par une appel du pied droit, avec un petit battement de fer, sans s'écarter de la ligne, crainte d'être surpris sur ce mouvement, elle se font toutes droites oú en dégageant, suivant la situation de son ennemi. ce qu'il faut bien observer dans cette action. elles se doivent toutes faire de pied ferme, c'est adire sans bouger le pied gauche, pour plus de sureté, car si vous attaquez en marchant vous risquez d'être pris au pied levé sur le tems, par une contre attaque de l'ennemi, ces attaques se font pour ébranler, & reconnoitre les mouvement de l'ennemi, le deffiant de partir le premier, pour le parer á la risposte s'il se,<br />
<br />
<Seite 21> decouvre, qui est le melieur principe de notre art.<br />
<br />
XI. Chapitre. du coup de quarte porté.<br />
<br />
Voiez ces deux figures, N. 6. l'une pousse le coup de quarte tout de long de l'épée du fort au foible, & finit son coup dans toute son étendüe, comme vous la voiez au N. 6. sans perdre ses forçes, pour cet effet il faut que le corps soit panché en avant, afin d'être couvert du fort de l'épée. cette figure est la veritable esto-<br />
<br />
<Seite 22> cade de quarte finie, il faut avoir le jaret & la hanche gauche bien tendüe, & le pied ferme à terre sans le coucher, par ce moïen le corps sera ferme, & sur le pavé & autres lieux les plus grissants.<br />
<br />
Celuy qui á fini son coup se releve & reuient à l'épée, & rentrepent de pousser encore le même coup, mais celuy qui à recu pare du fort de l'épée, comme vous voiez au. N. 7.<br />
<br />
<Seite 23> XII. Chapitre. de la parade du fort de l'epée de quarte & du coup qu'il faut à cette parade.<br />
<br />
Vous voiez ces deux figures, N. 7. une pousse le coup de quarte droit au dedans des armes, & l'autre pare du fort de l'épée, en relevant le poignet, celle qui pousse de quarte droit le long de l'épée fait une remarque de la parade de son ennemi, qui pare du fort de l'épée, en relevant le poignet, & alongeant le bras & fait une decouverte sous les armes, ce qui oblige celuy qui se voit paré de revenir en garde de l'épée á l'épée, & de faire s'emblant de rentreprendre de pousser le même coup droit de quarte, par une demie botte droit le long de l'épée, en avançant le pied droit d'une semelle en avant, sans que le gauche bouge de sa place amoins que l'ennemi ne lache la mesure, fai-<br />
<br />
<Seite 24> sant un fort appel du pied droit, dans cette action il ne manquera pas de retourner à la même parade, comme il à desja fait, c'est dans ce tems la qu'il faut tomber l'épée par dessous le bras à sa decouverte sans tourner le poignet de quarte basse, comme vous voiez la figure, N. 8.<br />
<br />
Il faut en marquant cette demie botte le long de l'épée couvrir bien la teste du fort de l'épée en cas que l'ennemi partiroit sur le tems, élevant le poignet en se logeant bien sous l'épée ennemie baissant la teste l'on se trouve hors de danger, étant ainsy étendu il faut se relever en garde, cela se fait en revenant fort vîte à l'épée ennemie sur la tierce au dehors des armes, ensuite relever le corps, en faisant vôtre retraite assurez vous bien de l'épée ennemie, & prenéz bien garde de vous découvrir au dedans des armes.<br />
<br />
<Seite 25> XIII. Chapitre. de la parade de quarte basse sous les armes.<br />
<br />
Comme vous voiez ces deux figure N. 9. l'une pousse de quarte basse sous les armes, & l'autre pare. cette parade se fait de deux manieres, la pemiere est celle que vous voiez dans sa propre figure, c'est aussy la plus naturelle, mais comme il faut bien du tems pour denoüer le poignet à former cette parade, c'est ce qui fait que la plus part la paré de quarte par un coup sec aú dedans des armes, mais il est fort dangereux de faire une découverte aú dehors, en parant de cette maniere, ce qui est fort dangereux, quoy qu'elle est plus aisée que l'autre.<br />
<br />
<Seite 26> XIV. Chapitre. du coup de tierce.<br />
<br />
Voiez ces deux figures N. 10. l'une pousse son coup tout long de l'épée droit de tierce, ne trouvant aucune resistance, vous la voiez dans toute son étendüe de maniere qu'elle ne perd point ses forces, ni la bonne grace qu'elle doit avoir.<br />
<br />
Pour cet effet il faut que le pied droit soit porté en avant á une distance raisonnable, ayant le genou un peu avancé sur la boucle du soulier, le pied gauche ferme á terre le jaret bien tendu, la hanche elevée, le corps en avant, un peu plus bas qu'á la quarte, la teste couverte du fort de l'épée en avant.<br />
<br />
Vous remarquerez que ceux qui couchent le pied gauche<br />
<br />
<Seite 27> tout plat sur la cheville du pied, n'ont jamais tant de force dans leurs étendües, que ceux qui le tiennent ferme sans le coucher, amoins qu'ils n'aïent une grande disposition, la raison est qu'en couchant le pied trop plat á terre sans bien alonger le jaret & la hanche ferme comme jay dit cy dessus, le talon sen-va en l'air, le genou tombe à terre, & le corps n'étant supporté de rien tombe aussy.<br />
<br />
Il faut observer qu'a touts les coups poussés que si vous n'avez pas le soin de tenir le pied gauche ferme á terre, que le talon y soit bien soutenu, car s'il s'en-va en l'air de qu'elque maniere que vous poussiez vous risquez de tomber n'aïant aucune force dans vôtre etendϋe.<br />
<br />
Il faut aussy prendre garde, qu’en poussant, le pied gauche ne saute pas en l’air, car c’est encore un grand defaut dans les armes.<br />
<br />
Vous remarquerez encore que si le pied droit est trop por-<br />
<br />
<Seite 28> té en avant par le coup poussé, que la pointe du pied sera en l'air, & que la jambe ne repose que sur le talon, s'il n'est pas assés porté, elle reposera sur la pointe du pied, & le talon sera en l'air, ce qui cause un grand desordre dans l'action de l'estocade finie.<br />
<br />
Pour bien faire, il faut le porter de maniere qu'il tombe á plomb sur le plat du pied, c'est á dire qu'il porte également par tout, les deux bras allongés á ligne droite, le gauche en arriere la main ouverte les ongles en haut, á la ligne de la cuisse un peu par devant, car si vous la portez trop en dehors par derriere le corps, remarquez que vous faites un mouvement forcé des épaulles, & que vous vous découvrez fort au dehors des armes, ce qui est fort dangereux & de tres mauvaise grace, le bras droit alongé en avant, que la main se trouve tournée les ongles en bas, le pouce sous les deux tranchants de l'épée, qui doivent être d'une égale hauteur, comme vous<br />
<br />
<Seite 29> voiez la figure, sans qu'ils paroissent forcés dans cette action, étant ainsi placé le dessous de l'aiselle doit se trouver à ligne perpendiculaire au genou, parce moïen le coup sera bien finy.<br />
<br />
XV. Chapitre. de la parade du fort de l'épée de tierce, & du coup qu'il faut à cette parade.<br />
<br />
Voiez cette parade N. 11. du fort de l'épée de tierce, qui vous fait une decouverte de seconde, il faut que celuy qui à fini son coup se voyant paré fasse reprise de seconde, sans quiter l'épée ennemie, ni laisser tomber le poignet, crainte de recevoir en même tems, oú bien qu'il revienne vîte en garde sans lâcher l'épée ennemie pour éviter la risposte, que l'ennemi pouroit fournir á la moindre découverte que l'on pouroit luy faire, en se<br />
<br />
<Seite 30> relevant en garde, & aprés être revenu de l'épée á l'épée, il faut luy faire un semblant de repartir en luy marquant une demie botte droit á l'œil, tout le long de l'épée, en dégageant le pied droit d'une semelle en avant, sans bouger le gauche, faisant un battement du pied ferme: dans cette action il ne manquera pas d'aller á la parade, c'est dans ce moment qu'il faut tomber sous l'épée, achevant le coup de seconde, comme vous voiez la figure, N. 12. le poignet un peu plus tourné qu'á la tierce, en soutenant le fort de l'épée, avançant, la teste en avant pour se couvrir crainte de recevoir en donnant, comme il pouroit arriver si on lâchoit l'épée ennemie, il faut avoir le corps un peu plus bas & en avant qu'á la tierce.<br />
<br />
<Seite 31> XVI. Chapitre. de la parade de seconde & de sa reprise.<br />
<br />
La seconde se pare comme vous voiez, au N. 13. dans la même figure qu'elle se pousse, quoy qu'elle se peut parer de quarte, mais comme il faut baisser le poignet fort bas pour ramasser l'épée qui vous fait faire une découverte á la tierce, il est beaucoup mieux de la parer dans sa propre figure.<br />
<br />
Vous remarquerez qu'étant paré de seconde, que si vous êtes ferme sur les jambes, & bien á l'épée ennemie, vous pouvez faire reprise sur les armes, figure de quarte au dehors, faisant un petit semblant de vous relever, & dans ce tems là reprendre fort vîte sur les armes, cela se fait en tournant le poignet & les deux bras de quar<br />
<br />
<Seite 32> te, avec un mouvement ouvrant en même tems les deux épaules, avec un appel du pied droit, il faut repartir fort vîte de quarte sur les armes, en se couvrant bien la teste sous le fort l'épée par le dedans des armes, ou bien se retirer en garde sans lascher l'épée ennemie, afin d'éviter la risposte qu'il pouroit faire de seconde, si vous laschiez l'épée, oú sur les armes si vous ne reveniez pas assés vîte droit en ligne opposée á l'ennemi, cette retraite se fait sans bouger le pied gauche de sa place.<br />
<br />
étant ainsy revenu en garde & á l'épée ennemie aú dehors des armes, pour le tromper de seconde, il faut luy marquer feinte á sa seconde avec un appel ferme du pied droit, sans écarter trop loing vôtre épée de celle de l'ennemi, crainte de luy faire une découverte sur vôtre tierce, oú il pouroit partir droit<br />
<br />
<Seite 33> de tierce, oú quarte sur les armes, mais aú cas qu'il y partit, il faut parer sur son tems de tierce, & le risposter droit de tierce, s'il repond á la feinte, il faut dans ce moment achever de tierce.<br />
<br />
Il faut observer que toutes les feintes se font, pour ébranler l'ennemi, oú pour l'attirer sur le tems afin de le parer á la risposte, qui est le plus sur du jeux.<br />
<br />
XVII. Chapitre. des tems, qu'on peut prendre sur les mouvements.<br />
<br />
C'est quelque chose de beau que de prendre un tems bien á propos sur le mouvement de son ennemi,<br />
<br />
<Seite 34> surtout quand il est bien pris aú pied levé, & qu'on ne reçoit pas en donnant, ce qu'on appelle coup fouré, je diray qu'il est bien difficile de le prendre l'épée á la main, surtout à un homme qui à le même sçavoir faire, & le même courage; c'est pourquoy ie ne conseille point de le mettre en usage dans le combat de l'épée, la parade & la risposte vallent beaucoup mieux, que de risquer un tems, amoins que d'être beaucoup plus vîte que vôtre ennemi. une attaque bien faite, & tirer droit le long de l'épée ennemie en s'opposant bien du fort aú foible, c'est aussy ce que ie conseille de mettre en pratique: car de tirer sur le tems, de volter, de passer en avant, de desarmer, &c. cela ne se peut faire l'épée à la main sans beaucoup de danger.<br />
<br />
Je diray seulement que c'est un jeu de salle, oú ces coups se pratiquent souvent, attendu qu'il n'i á pas tant de risque, ce-<br />
<br />
<Seite 35> pendant il les faut sçavoir bien faire afin de les prevenir.<br />
<br />
C'est pourquoy vous remarquerez que si l'ennemi fait feinte dans les armes pour vous faire aller á cette parade, aulieu d'y repondre, observez s'il se découvre dans les armes, pour y partir sur le tems, en tirant droit de quarte, soutenant bien le fort de l'épée opposé, pour que la parade se trouvre aú cas que vous rencontriez celle de l'ennemi pour tirer du fort aú foible.<br />
<br />
Autre.<br />
S'il fait une feinte aú dehors des armes, pour vous y faire aller á la parade, aulieu dy répondre, observez s'il se découvre au dehors, pour y partir sur le tems, tout droit de tierce du fort aú foible, pour que la parade se trouve dans le coup.<br />
<br />
Autre.<br />
Si l'on vous fait une feinte, á l'œil, de l'épée à l'épée en se découvrant dessous, il faut dans<br />
<br />
<Seite 36> ce tems la, en serrant l'épée ennemie en avant se loger dessous & tomber de seconde, en soutenant le poignet pour se couvrir du fort de l'épée, & toujours revenir à l'épée generalement de toutes les feintes. c'est à vous de remarquer les découvertes de vôtre ennemi, pour le prendre sur le tems, & bien prendre garde de n'être pas surpris vous même, tenant touiours l'épée droite opposée aux entreprises de vôtre ennemi, deffendant bien la ligne, & ne point répondre ni courir aprés les feintes. par ce moïen, vous serez touiours en état de prendre le tems, oú de parer á la risposte.<br />
<br />
Vous observerez que tous les tems se prenent à la naissance du mouvement, ie veux dire aú pied levé de l'ennemi, sans quoy vous reussirez fort peu, la pratique vous en donne-<br />
<br />
<Seite 37> ra l'experience, attachez vous á la vîtesse de la main, qui est l'ame des armes, attendu qu'elle doit partir la premiere á toutes les actions.<br />
<br />
XVIII. Chapitre. des reprises qui se font à toutes les parades.<br />
<br />
Le fort des armes est d'être bien ferme sur les jambes étant en garde, & dans les étendües des estocades finies, afin d'être touiours en état de se retirer promptement, & se retrouver vîte en garde, & á l'épée ennemie, oú pour faire reprise aú lieu de vous relever, ce qui se peut faire sur toutes les parades, oú l'ennemi resiste ferme á la parade de vôtre épée.<br />
<br />
Par exemple si vous est paré de quarte, aú dedans des armes,<br />
<br />
<Seite 38> du fort, de l'épée ennemie, en soutenant ferme cette parade, en faisant un petit semblant de vous relever, sans quiter l'épée, si dans ce mouvement l'ennemi laschoit, il faut repartir droit de quarte, s'il leve le poignet en soutenant la parade haute, il faut faire reprise par dessous le bras de quarte basse, sans tourner le poignet, s'il pare du centre de la lame oú environ, faisant le même semblant de retraite, vous ferez la reprise en tournant le poignet de seconde dans les armes, se logeant bien sous l'épée, lequel coup s'appelle vulgairement cavé dans les armes.<br />
<br />
Autre.<br />
S'il pare du foible de l'épée, aïant la main fort basse, l'on peut faire reprise par dessus la pointe de l'épée, en tournant le poignet de tierce au dehors des armes. voila les reprises qui se font sur les parades de quartes aú dedans des armes, elles se font également au dehors.<br />
<br />
<Seite 39> Par exemple, remarquez que si l'on vous pare le coup de tierce de pied ferme, en soutenant vôtre parade de l'épée á l'épée, pour attendre vôtre retraite pour vous riposter, faisant un petit semblant de vous retirer, sans quitter l'épée ennemie; si dans ce mouvement vous sentez qu'il lâche, il faut repartir fort vite droit de tierce, s'il soutient l'épée du fort le tenant élevé, il faut faire reprise de seconde par dessous le bras en avançant la teste sous le poignet, pour éviter de recevoir au visage; s'il vous pare de seconde étant touiours pied ferme, & soutenant fort la parade attendant vôtre retraite pour vous suivre à la risposte, vous le tromperez faisant le même semblant de retraite: si dans ce mouvement vous sentez qu'il lâche vôtre épée, vous reprandrez droit de seconde, mais s'il soutient la parade ferme, en faisant vôtre semblant de retraitte, vouz ferez reprise de quarte sur les armes. il faut que dans ce mouvement toutes les parties du corps s'ouvrent de quarte, à ligne droite & perpen-<br />
<br />
<Seite 40> diculaire dans leurs étendües, la teste en avant sous le poignet au dedans des armes, car il faut opposer la parade du tranchant du dessus du fort de l'épée.<br />
<br />
Il faut observer qu'á toutes les reprises il doit y avoir un battement du pied droit, & remarquer qu'elles ne se peuvent faire à ceux qui lâchent la mesure en arriere, aulieu de parer de pied ferme.<br />
<br />
Vous remarquerez aussy que ceux qui parent en laschant la mesure sont aisés à battre, attendü qu'ils ne peuvent jamais risposter, ni pendre un tems sur vous, car pour bien risposter & prendre un tems, il faut absolument parer de pied ferme.<br />
<br />
<Seite 41> XIX. Chapitre. des feintes.<br />
<br />
Vous remarquerez que toutes les feintes sont les semblants des coups, que l'on marque pour ébranler l'ennemi, afin de l'obliger à partir, on d'aller à la parade.<br />
<br />
Les feintes se font aïant attaqué l'ennemi de quarte, du foible au foible, étant juste en mesure croisant les épées d'environ six pouces, dans lequel mouvement vous observerez de fort prés celui de l'ennemi; si à vôtre attaque de quarte il ne répond pas par une contr-attaque, & qu'il ne vous force pas l'épée pour vous faire le même défit, il est certain qu'il vous attend droit de quarte: mais pour le tromper, il faut luy marquer une demi-botte droit le long de l'épée en avançant le pied droit d'une semelle par un appel, sans que le pied gauche bouge<br />
<br />
<Seite 42> de sa place, amoins que l'ennemi ne recule á l'attaque, le bras droit bien étendü, en luy marquant droit au corps, dans cette action s'il ne va pas á la parade, vous acheverez le coup droit de quarte tout le long de l'épée du fort au foible, afin d'être bien opposé à la parade.<br />
<br />
Autre.<br />
Remarquez que s'il va á la parade du fort l'épée en levant le poignet, vous devez finir le coup de quarte basse par dessous le bras sans tourner le poignet, se couvrant bien la teste sous le fort de l'épée.<br />
<br />
Autre.<br />
S'il va á la parade du milieu de la lame oú environ, il faut á la demie botte portée dégager & finir le coup de tierce au dehors des armes, du fort au foible, en cas qu'il revienne à l'épée<br />
<br />
<Seite 43> se bien couvrir la teste en avant sous le poignet, ce coup se peut pousser figure de quarte sans tourner le poignet, mais bien opposer du tranchant du dessus du fort l'épée aïant la teste au dedans des armes.<br />
<br />
Autre.<br />
S'il pare du foible de l'épée, en baissant la main dans le tems que que vous luy marquez la demie botte, vous pouvez couper par dessus la pointe de l'épée de tierce, ou dégager dans la lame comme au coup precédent, & finir l'estocade de tierce.<br />
<br />
Autre.<br />
Remarquez qu'il y á encore une feinte á marquer sur le lasché de l'attaque de quarte, qui se fait en portant le pied d'une semelle en avant aussy sans bouger le gauche, par un appel ferme pour mieux l'attirer sur la découverte que vous luy faites au flanc en tournant le poignet de quarte & l'enfoncant dans les armes, traversant l'épée sous la<br />
<br />
<Seite 44> sienne, vous faite une grande decouverte au flanc, ou il ne manquera pas de pousser la flanconnade, dans ce tems la tournez fort vîte le poignet de seconde, vous le surprandrez par le cavé dans les armes, qu'il ne peut parer que de la main gauche.<br />
<br />
Venons aux feintes de l'épée forcée à l'attaque de quarte, qui vous donne une découverte de tierce au dehors des armes pour vous y attirer vous observerez s'il á le poignet éleve pour luy marquer feinte par dessous sans tourner le poignet tout quarte, ou il ne manquera pas de répondre à la parade, dans ce mouvement vous rentrerez par dessous le poignet de quarte dans les armes, ou il á fait une découverte en repondant á la feinte, cette feinte ne se doit marquer que de la pointe de l'épée, & ne l'ecarter que tres peu, dun coté á l'autre du poignet, de crainte d'être surpris sur le tems, mais croisant bien le fort de l'épée devant<br />
<br />
<Seite 45> vous, vous serez toujours á la parade au cas qu'il voulut y partir, il faut se méfier des tems.<br />
<br />
Autre.<br />
Si à cette attaque de quarte il force vôtre épée du centre de la lame, il faut dans ce tems la dégager & tirer demie botte droit a l'œil tout le long de son épée du fort au foible de tierce, s'il lasche achevez droit, mais s'il pare en relevant le poignet, vous acheverez de seconde, s'il pare en faisant une découverte dans les armes, vous devez y rentrer par dessous le bras vous opposant bien du fort au foible, s'il à le poignet fort bas, vous parant de son foible, vous pouvez luy marquer feinte sur la pointe de l'épée, de tierce, & s'il répond rentrer sur la pointe de quarte, du fort au foible, car il faut observer dans les armes que quelque mouvement que vous fassiez en attaquant, feinte où<br />
<br />
<Seite 46> contre feinte tems où contre tems, qu'il faut touiours être au qui vive sur le mouvement de vôtre ennemi, deffendant bien la ligne par l'opposition du fort de l'épée devant vous, luy presentant la pointe de bonne grace au corps afin d'être toujours bien opposé à tout ce qu'il peut entreprendre sur vous.<br />
<br />
Voila le veritable moïen de bien faire des armes, vous figurant qu'aux attaques & contre, que l'ennemi ne peut que lacher, où forcer où dégager, où partir sur le tems, où contr-attaquer, où marquer feintes.<br />
<br />
Vous observerez qu'a l'attaque de tierce laschée vous devez marquer feinte droit à l'œil de l'ennemi, du fort au foible, tout le long de l'épée, s'il ne va<br />
<br />
<Seite 47> pas a la parade, achevez droit de tierce, mais s'il pare du fort de l'épée en relevant le poignet, vous finirez de seconde, s'il pare en se découvrant de quarte au dedans des armes, vous rentrerez par dessous le bras de quarte, si á l'attaque de tierce il leve le poignet pour vous attirer de seconde faite luy feinte á cette découverte, s'il y répond rentrez sur la tierce, s'il contr-attaque pour vous y attirer, faite luy feintes de quarte, & s'il répond rentrez vîte de tierce, s'il avoit le poignet fort bas á cette contr-attaque vous forçant du foible de son épée, marquez luy feinte sur la pointe de l'épée, & rentrez de tierce.<br />
<br />
Voila les feintes qui se marque à l'attaque de tierce, comme à celle de quarte, & tou-<br />
<br />
<Seite 48> jours de pied ferme, car les feintes en marchant sont trop dangereuses, c'est ce qui m'a obligé de faire tirer mon jeux tout de pied ferme, pour empescher l'écolier de courir, quoy que je donne le jeux en avant par l'ordre de marche, pour apprendre á suivre l'ennemi en ordre.<br />
<br />
XX. Chapitre. des coups sur la pointe de l'épée.<br />
<br />
Pour couper sur la pointe de l'épée, il faut observer le tems que l'ennemi á le poignet fort bas, & qu'il force la lame de son foible de quarte, par une attaque aú contr-attaque, il faut dans ce tems la luy couper sur la pointe de l'épée de tierce, si l'on vous attaque de tierce forcant de même vôtre épée, il faut dégager par dessus la pointe & pousser de quarte, si vous connoissez qu'il vous<br />
<br />
<Seite 49> force l'épée pour vous attirer á sa découverte, il faut luy marquer feinte par dessus la pointe á sa découverte, & s'il répond reprendre par sur la pointe á l'autre découverte, s'il vous attaque de quarte & qu'il lasche pour vous attirer droit, il faut luy marquer feinte droite de l'épée à l'épée en tournant le poignet en quinte, & s'il repond du foible au fort de vôtre épée, il faut dans ce mouvement dégager par dessus la pointe, & pousser de tierce, opposant bien du fort au foible, si à l'attaque de tierce il laschoit, aussy pour vous attirer droit, il faut luy marquer feinte droite le long de l'épée du fort au foible en tournant le poignet plus que tierce, & dans ce tems la, s'il répond du foible de son épée, il faut repasser fort vîte par dessus la pointe, & finir le coup de quarte du fort au foible.<br />
<br />
<Seite 50> Vous observerez qu'aux gardes hautes, il faut pousser dessous, aux gardes mediocres, dégager dans la lame, aux gardes à épées plates, au liement d'épée, oú battement de fer.<br />
<br />
XXI. Chapitre. du coup de flanconnade.<br />
<br />
La flanconnade est un coup fort reputé parmi ceux qui n'ont jamais appris á faire des armes, mais peu parmi les habiles, attendu qu'un homme qui fait bien des armes, tient son épée droite devant luy, en ligne directe de son ennemi, étant en garde; & ce coup ne se peut pousser sur une garde droite qu'au liement d'épée, ce qui est fort dangereux l'épée à<br />
<br />
<Seite 51> la main, elle se pousse dans la quarte, quand l'ennemi à l'épée en ligne traversante, c'est à dire le poignet enfoncé au dedans des armes, & la pointe au dehors, par cette fausse figure, il se presente une découverte au flanc oú l'on peut pousser le coup droit de quarte, en opposant la main gauche, comme vous voiez la figure au N. 14. car l'on pouroit vous presenter cette garde, & découverte, pour vous y attirer, afin de vous surprendre sur le tems, ce qui se peut faire en tournant le poignet fort vîte de seconde, dans le même tems que vous poussez au flanc, comme vous voiez au contre tems de la flanconnade. N. 15. c'est pourquoy il faut opposer la main gauche en poussant ce coup, afin de parer la cavation avec la main, & reprendre fort vîte de quarte dans les armes. on peut aussy prendre un contre-tems sur ce coup, en dégageant de tierce, si l'on vous lioit l'épée pour vous le pousser, & par ce moïen vous rendez la parade de la main gauche inutile, il est bon de l'opposer<br />
<br />
<Seite 52> quand l'on serre l'épée ennemie en avant dans la quarte se trouvant trop engagé avec son ennemi pour éviter ce cavé dans les armes, cela peut ariver á des coups precipités se trouvant l'un sur l'autre avec des coureurs, autrement la parade de la main ne vaut rien, & fait perdre celle de l'épée.<br />
<br />
Le contre-tems du cavé se peut aussy faire par une demie volte du corps opposant la main gauche, comme vous voiez á cette figure, N. 16. mais l'attitude est fort foible, & n'a pas la même vîtesse que l'autre.<br />
<br />
<Seite 53> XXII. Chapitre. de la passe du desarmement de quarte.<br />
<br />
Il est bien glorieux de desarmer son ennemi l'épée á la main, & luy donner quartier, ce qui se peut faire sur tous les coups qui sont poussés à fond, & trop abandonnés sur vous: mais il faut bien prendre garde de courir au desarmement sur un homme qui vous pousse à demies-bottes, car vous risqueriez beaucoup, attendu que vous auriez peine à luy joindre de vôtre main gauche la garde de l'épée pour la faire sauter hors de la main, car s'il s'aperçoit que vous aïez envie de le desarmer, il ne manquera pas de faire semblant de vous pousser une grand botte de longeur, pour vous faire aller au desarmement, & dans le tems que vous leverez le pied, pour le desarmer, il prendra un contre-tems sur vous, oú il<br />
<br />
<Seite 54> vous peut arrester. c'est pourquoy il faut bien cacher ses desseins, á son ennemi, vous pouvez faire sur luy, tout ce qu'il peut faire sur vous. il est bon de le sçavoir bien faire, afin de vous en servir dans l'occasion surtout avec les coureurs, & ceux qui s'abandonnent trop sur vous, pour éviter les prises de corps; car on ne doit s'en servir que dans ces actions precipitées, amoins que d'être bien assuré de son coup, & fort leger, & beaucoup plus vîte que vôtre ennemi. c'est pourquoy ie ne conseille point de l'entreprendre l'épée à la main sans ces conditions.<br />
<br />
Pour bien desarmer de quarte, il faut donc observer quand l'ennemi vous pousse une grande botte de quarte trop abandonnée, & dans le même tems qu'il pousse son coup, serrer fort vîte la parade de quarte en avant du<br />
<br />
<Seite 55> fort au foible, en portant le pied droit d'une semelle en avant sans bouger le gauche, & dans cette action saisir fort vîte l'épée de l'ennemi de la main gauche à la garde, en parant du fort au foible, vous luy faite sauter l'épée hors de la main, comme vous voiez à cette figure N. 17. qui vous represante cette action, du desarmement de quarte.<br />
<br />
XXIII. Chapitre. du desarmement de tierce.<br />
<br />
Le desarmement de tierce est moins dangereux que le précedent, il se fait dans le tems que l'on vous tire une grande botte de tierce trop abandonnée au dehors des armes, sur le pied levé de l'ennemi, ie veux dire à la naissance du mouvement, en parant du fort au foible, passant fort vîte le pied gauche en avant, en tournant le corps sur la pointe du pied droit, en saisissant fort vîte<br />
<br />
<Seite 56> le poignet & l'épée ennemie de la main gauche, sans quitter la sienne de la vôtre, comme vous voiez au desarmement de tierce, N. 18. par cette piroüette que vous faites sur la pointe du pied droit, le gauche se trouve à côté du droit de celuy de vôtre ennemi, de maniere que s'il vouloit résister vous pouvez le jetter à terre, oú luy fraper le coup. si l'on vous pousse de quarte, vous pouvez faire le même desarmement, en contre-dégageant de tierce, par le même mouvement que si l'on vous tiroit de tierce.<br />
<br />
<Seite 57> XXIV. Chapitre. du desarmement de seconde.<br />
<br />
Si l'ennemi vous tire une grande estocade de seconde aussy trop abandonnée, vous le desarmerez en parant du fort au foible, en passant fort vîte le pied gauche en avant, comme à la tierce, en luy saisissant le poignet vous le leverez en l'air, le tenant ferme de vôtre main gauche, en dégageant vôtre épée, vous luy presenterez la pointe au corps aïant le bras élevé comme vous voiez à la figure N. 19. qui vous represante cette action, du desarmement de seconde.<br />
<br />
<Seite 58> XXV. Chapitre. des passes en avant, & du volté.<br />
<br />
L'on peut passer en avant de deux manieres, la premiere se pousse au dedans, & au dehors des armes, suivant comme le juge l'autheur, au dedans figure de quarte droit le long de l'épée ennemie du fort au foible, & au dehors aussy figure de quarte sur les armes, opposant bien du fort au foible du tranchant du dessus de l'épée, oú tierce droite si on le juge apropos aussy opposant bien du fort au foible, le long de l'épée, comme vous voiez la figure, de la passe en avant N. 20. vous observerez que pour passer en avant, Il faut être un grand pas hors de mesure de vôtre ennemi, sans quoy vous ne pouvez pas passer, vous trouvant trop prés, ce qui causeroit un grand desordre dans cette action. elle se fait en passant fort vîte le pied gauche en avant, d'un grand<br />
<br />
<Seite 59> pas devant le droit, croisant le pied gauche en ligne traversante, aïant le genou gauche ploïé, le corps en avant, le bras droit bien tendu en avant, & le gauche en arriere, le pied droit soutenu sur la pointe, le talon en l'air, aïant le jaret bien tendu, comme vous voiez la figure de la passe en avant N. 20. qui vous represante cette action.<br />
<br />
Si á cette passe l'ennemi l'âchoit la mesure en arriere, il faudroit vîte raporter le pied droit devant le gauche, pour vous retrouver en garde, & en force, & en mesure, & bien juger de ce tems la, afin que l'ennemi ne vous surprenne pas au pied levé, quand vous partez pour la passe, ce qu'il peut faire, par le volté du corps, comme vous voiez au volté du contre-tems de la passe en avant, N. 21 qui vous represante cette action.<br />
<br />
<Seite 60> L'on peut encore vous surprendre sur cette passe, en parant du fort de l'épée, & se loger dessous les armes.<br />
<br />
Le volté du corps se fait en portant le pied gauche derriere le droit, un pas ordinaire, sur le côté du dehors, en tournant le corps sur la pointe du pied droit, le dos se trouve tourné vers l'ennemi. le corps doit être porté sur la hanche gauche, en arriere, afin de se trouver plus éloigné hors de la ligne de l'épée ennemie, le bras gauche bien déploïé, doit suivre la jambe gauche. si en voltant l'ennemi laschoit la mesure en arriere, aulieu dáchever son coup, il faut vîte dégager le pied droit en avant, pour le suivre, & se retrouver en garde, & vîte á lépée. la deuxieme passe en avant se fait par trois grands pas en avant elle ne se peut pousser que sur la tierce, elle se fait étant en mesure avec son ennemi, en passant fort vîte le pied gauche devant le droit, & le droit devant le gauche, en tournant sur la pointe du pied droit, vous por-<br />
<br />
<Seite 61> tez le pied gauche derriere le droit partant fort vîte du poignet le coup de tierce á la hauteur de l'épaule, vous vous trouverez par ce moïen derriere vôtre ennemi, placé comme luy en garde.<br />
<br />
Il faut être fort leger pour bien courir cette passe, elles sont bonnes dans la salle pour dégager l'écolier.<br />
<br />
<Seite 62> XXVI. Chapitre. droitier au gaucher.<br />
<br />
La diffigulté qu'il y á du droitier au gaucher est que le droitier ne fait pas souvent avec un gaucher, & que le gaucher fait actuellement avec le droitier, attendu qu'il y á une infinité de droitiers & tres peu de gauchers.<br />
<br />
Il est tres certain que si un droitier fait souvent avec un gaucher, il le trouvera plus aisé á combatre qu'un droitier, aussy un gaucher n'est jamais plus embarrassé que lors qu'il á affaire avec un autre gaucher.<br />
<br />
La raison est aisée á connoître, en observant que tous les coups du droitier au gaucher sont opposés & contraires: par exemple, vous devez pousser quarte droite sur la tierce du gaucher, & quarte basse sous sa<br />
<br />
<Seite 63> seconde, tierce dans sa quarte, & seconde sous sa quarte basse.<br />
<br />
Vous observerez que le gaucher tire aussy quarte droit sur la tierce du droitier, comme vous voyez, á cette figure qui vous represante cette action N. 22. dans toute son étendüe, de maniere qu'elle ne perd point ses forces ni la bonne grace qu'elle doit avoir.<br />
<br />
Le droitier doit parer ce coup de tierce, le jettant à son dehors, comme vous voiez à cette figure N. 23. de la parade du coup de quarte du gaucher sur le droitier, que le droitier represante cette action en parant cette estocade du gaucher: mais levant le poignet pour parer du fort de l'épée, il fait une decouverte sous sa seconde, oú le gaucher faisant cette remarque, revient à l'épée, & fait un semblant de retourner au même coup, par une demie-botte de l'épée á l'épée, & dans le tems que le droitier retourne á la même parade, le gaucher ne manque pas de se loger de quarte basse sous la seconde du droitier,<br />
<br />
<Seite 64> comme vous voiez cette figure N. 24. qui vous represante cette action, de maniere qu'elle á toute la grace & la force & l'étendüe qu'elle doit avoir.<br />
<br />
Le droitier doit parer ce coup de seconde quoy qu'il se peut parer de quarte, mais comme il faut baisser le poignet trop bas, qui fait faire une découverte sur la tierce, ce qui fait qu'il est beaucup mieux de la parer de seconde, comme vous voiez á cette figure N. 25. qui vous represante cette action.<br />
<br />
Le droitier remarquera que pour bien faire des armes avec un gaucher, qu'il ne doit jamais se laisser engager sur sa tierce, & bien s'y couvrir, le gaucher ne doit pas non plus souffrir qu'on l'engage sur sa tierce, attendu que c'est son foible aussy bien que celuy du droitier.<br />
<br />
C'est donc á tous les deux de le disputer, le droitier attaquera donc le gaucher sur sa tierce, & observera que s'il lache, il tirera droit de quarte du fort au foible, tout le long de l'épée, & prenant bien garde que s'il pare du fort de l'épée, qu'il fait une dé-<br />
<br />
<Seite 65> couverte de seconde, oú luy marquant une demie-botte droite á l'œil tout le long de l'épée, il ne manquera pas de parer en faisant cette découverte, c'est dans ce tems la que vous dévez finir le coup de quarte basse sous sa seconde, & revenir fort vîte á l'épée, en vous retirant en garde du même côté que vous avez tiré, en prenant bien garde de vous découvrir á vôtre dehors oú le gaucher ne manqueroit pas de vous tirer la risposte.<br />
<br />
Remarquez que vous n'avez que ces deux coups la á tirer sur le gaucher, & que le gaucher n'a aussy que les deux mêmes sur vous, car le coup de tierce est trop dangereux, & facile á parer, & á prendre sur le tems.<br />
<br />
Vous avez les feintes qui se font, par exemple si vous attaquez le gaucher de quarte sur sa tierce, comme c'est vôtre, veritable jeu, & qu'il ne reponde á rien, il faut luy marquer feinte droit à l'œil de l'épée á l'épée en dégageant le pied droit d'une<br />
<br />
<Seite 66> semelle en avant, avec un appel du pied droit en le portant sans bouger le gauche de sa place; s'il ne va pas á la parade vous acheverez le coup droit de quarte, s'il pare en levant le poignet, c'est dans ce tems la qu'il faut luy tomber par dessous le bras de quarte basse sous sa seconde, en se couvrant bien la teste sous le poignet du fort de l'épée, crainte d'être frapé en poussant.<br />
<br />
Vous remarquerez, qu'a cette attaque s'il répond par une contr-attaque en se découvrant au dedans des armes pour vous y attirer, comme c'est son veritable jeu, vous dévez aulieu d'y pousser, luy faire un semblant d'y partir par une demie-botte en avant sans tourner le poignet, par un appel du pied droit: il ne manquera pas d'aller à la parade, dans le même tems vous rentrerez fort vîte de quarte droite sur sa tierce. si á la même attaque il leve le poignet pour vous attirer de quarte basse sous sa seconde, faites luy feinte à cette decouverte sans tourner le poignet, en baissant seulement la pointe de l'épée<br />
<br />
<Seite 67> soutenant le fort élevé, crainte qu'il ne vous tire sur cette feinte, afin que s'il y partoit vous puissiez le parer á la risposte: mais vous couvrant bien du fort de l'épée en marquant cette feinte ferme du pied, il ne manquera pas d'y répondre, dans ce tems la, relevant la pointe de vôtre épée, vous luy finirez le coup de quarte sur sa tierce. Voila les feintes, & les coups les plus frequents, que le droitier doit tirer sur le gaucher, & le gaucher sur le droitier.<br />
<br />
Remarquez que si vous attaquez le gaucher dans sa quarte á son dedans, donnez vous bien de garde d'y pousser, attendu que c'est le fort de sa parade, comme c'est aussy le vôtre s'il vous y tiroit; c'est pourquoy il sy découvrira davantage, afin de vous y attirer pour vous prendre sur le tems droit de<br />
<br />
<Seite 68> quarte, sur vôtre tierce, aussy vous opposant bien le fort de l'épée, il parera pour vous risposter de quarte droite, oú de quarte basse, mais vous avez dans cette attaque laschée feinte droite á l'œil tout le long de l'épée du fort au foible, que vous marquerez par un appel du pied droit en avant, dans cette action il ne manquera pas de parer en baissant la main, c'est dans ce tems la qu'il faut dégager par dessous le bras en tournant le poignet de quarte, & achever droit sur sa tierce.<br />
<br />
Le coup de seconde est aussy fort dangereux, amoins que le gaucher ne fut fort haut en garde. si á cette attaque, il vous force l'épée en se découvrant á son dehors, il faut dégager & tirer du fort au foible de quarte sur sa tierce, s'il ne va pas á la parade, vous acheverez droit, s'il pare il vous faut re-<br />
<br />
<Seite 69> venir à l'épée & luy remarquer une demie-botte droite, il ne manquera pas de se découvrir dessous, oú vous finirez de quarte basse.<br />
<br />
XXVII. Chapitre. des combats de l'assaut.<br />
<br />
Apres avoir appris à bien tirer tous les coups, & contre-coups, attaques & contr attaques, parades & contre-parades, feintes & contre feintes, tems & contre-tems, marches & contre-marches, passes & contre-passes, voltés & contre voltés, desarmements & contre-desarmements; cy dessus expliqués & representés, l'on pourra mettre en pratique à l'assaut & au combat son sçavoir faire.<br />
<br />
<Seite 70> Pour cet effet il faut bien juger de la mesure & de tous les tems, estre hardy á entreprendre sur son ennemi, en luy presentant l'épée de bonne grace droite au corps, sans s'ébranler á ses attaques, & ne point courir apres les feintes, remarquant bien que vous écartant de la ligne droite de l'ennemi á vous, vous luy faites une découverte, oú il se pouroit loger, & ne vous laisseroit plus revenir à la ligne sur laquelle vous devez combatre.<br />
<br />
Remarquez bien que ne souffrant point l'épée ennemie devant vous, vous ne serez assurement pas battu, attandu qu'il ne peut vous toucher que sur cette ligne (amoins qu'il ne cave oú ne fauche, comme il y en à qui font sans opposition de l'épé, qui est un jeux a se couper la gorge tous les deux) c'est pourquoy vous remarquerez que la parade se doit trouver dans tous les coups poussés & marqués.<br />
<br />
<Seite 71> Vous observerez qu'il faut marquer à vôtre ennemi une grande fierté, en l'attaquant & contr-attaquant vigoureusement, afin de luy rompre tous ses desseins qu'il entrepent sur vous, pour vous déconcerter, & se rendre le maître: mais au contraire luy rendant toutes ses entreprises inutiles, par cette action hardie, il pouroit s'ébranler, & vous donner occasion d'entrer sur luy plusieurs coups de suitte, oú l'attirer à vous, pour le parer à la risposte, qui est le meilleur principe de nôtre art.<br />
<br />
Remarquez que rien n'est plus certain qu'un hômme si hardy qu'il soit, se voyant attaqué & contr-attaqué vigoureusement, par un autre qui luy paroit aussy vigoureux oú plus que luy, pouroit ceder, aulieu que s'il voit de la timidité à son ennemi, il pouroit profiter du tems, car celuy qui lâche le premier pouroit perdre la vie, oú son honneur.<br />
<br />
<Seite 72> il y á plus de gloire d'être battu en se deffendant de bonne grace que de se rendre à son ennemi par une mollesse de cœur: mais il ne faut combatre que pour les chosses justes, & même tachons que ce ne soit qu'en se deffendant afin de ne pas encourir l'indignation de nos souverains.<br />
<br />
XXVIII. Chapitre. contre diverses erreurs.<br />
<br />
Je ne doute nullement d'être critiqué dans cet ouvrage. il me semble dêja entendre ces turbulents qui veulent tous sçavoir faire des armes sans avoir jamais appris, surtout quand ils sont dans les tavernes le pot & le verre à la main à demy yvres, c'est pour lors qu'ils sçavent tous faire à qui mieux, & qu'ils en ont tués, oú blessés des quantités prodigieuses, surtout de ce fameux coup de flanconnade, que tous les ignorants sçavent, oú d'une grande<br />
<br />
<Seite 73> quarte, tierce, oú seconde; en un mot celle qui leurs vient la premiere en pensées, sans sçavoir ce qu'ils disent.<br />
<br />
La plus part de ces sçavants dont ie viens de parler, quand il sont pris sur le tems par des habiles, oú le landemain matin qu'il faut les éveiller, il s'en trouvent la plus grande partie qui ont perdu leurs science du soir au matin; il sont muets & ne se resouvienent pas de ce qu'ils ont dit le soir, & d'habiles de vaillants de foudroiants qu'ils êtoient, ils ne sont plus les mêmes le matin.<br />
<br />
J'en parle pour en avoir connu quantité, d'ou ie conclus que c'est un grand defaut que de se méconnoître, & nous devons bien prendre garde de nous trouver dans ces sortes de compagnies, & d'avoir affaire á un entesté qui est dans le vin: car il est certain qu'il fera dans ce moment ce qu'il n'oseroit faire sans avoir bû; de plus si <br />
<br />
<Seite 74> vous avez affaire avec un yvrongne soit de jour oú de nuit, & que vous aïez le malheur de le tuer oú blesser, l'on dira que c'est un coup de deux yvrongnes, & que si vous áviez attandu au lendemain matin qu'il vous auroit demandé pardon; il est donc de nôtre bonheur d'éviter ces mauvaises compagnies, afin de ne pas tomber dans le malheur, comme celuy de perdre la vie & son ame.<br />
<br />
Autre.<br />
Je diray que les armes sont fort ambitionnées & peu pratiquées, la pluspart voudroient bien apprendre, mais ils craignent de se fatiguer & d'avoir mal à la cuisse, de quiter l'habit & le remettre, de gâter la friseure, & d'avoir trop chaud: en un mot la paresse les empêche de rien apprendre, & ils y pensent lors qu'il est trop tard.<br />
<br />
<Seite 75> Je diray aussy que tous ceux qui craignent la fatigue ne sont pas propres á la geurre n'y á porter l'épée (j'en parle en practitien, & non par theorie,) quand il arrive une affaire d'honneur, oú il s'agit de la vie, si l'on craint la fatigue l'on peut dire adieu l'honneur oú la vie.<br />
<br />
L'experience que i'en ay fait pendant vingt ans, que i'ay êté maître en fait d'armes des cadets, dans l'artillerie de france, & autres lieux, pour soutenir mon poste, oú je me suis trouvé souventes fois dans des affaires l'épée à la main, que si javois êté paresseux je n'aurois pas aujourd'huy l'honneur de vous reciter ce que j'ay appris par ma pratique.<br />
<br />
<Seite 76> Autre.<br />
Il y en à qui disent à quoy sert d'apprendre á faire des armes, les duels sont deffendus: il est vray que LOUIS XIV. Roy de France les à deffendus à cause des frequents combats qui se faisoient pour lors, & pour conserver le sang de sa noblesse qui s'exposant trop genereusement pour la moindre bagatelle, se faisoit des appels d'un bout à l'autrê du Royaume, oú il se répandoit plus de sang qu'a la guerre: mais ce grand Monarque qui sçavoit en avoir besoin pour ses entreprises, & pour soutenir tant de guerres qui luy sont survenües, bien loing de deffendre d'apprendre à faire des armes quand il á deffendu les duels, il à étably des compagnies de gentilshommes, qu'il à mis dans les citadelles & places de son Royaume, á qui il á donné des maîtres en fait d'armes pour leurs Enseigner á manier l'épée. afin de s'en servir avec adresse dans les assauts, & combats, oú il faut se distinguer.<br />
<br />
<Seite 77> Autre.<br />
Il y en à qui disent à quoy sert de sçavoir faire des armes, jay veu tuer plusieurs habiles au floret par d'autres qui n'avoient jamais appris, j'acorde qu'on peut tüer un habile homme sans l'être, en le surprenant par d'erriere de nuit, oú autrement étant yvre; mais s'il est attaque par dèvant, & sans surprise, il doit se deffendre beaucoup plus avantageusement que celuy qui ne sçait rien, & étant teste à teste celuy qui sçait bien faire doit battre l'autre oú il na pas de courage, comme il s'en trouve.<br />
<br />
Autre.<br />
Il y en á qui veullent bien apprendre, mais seulement deux oú trois mois, pour bien parer & tirer la risposte: j'acorde qu'ils ont raison, s'ils pouvoient dans ce peu de tems apprendre á bien parer & rispo-<br />
<br />
<Seite 78> ster, ils seroient en ce cas plus habiles que leurs maîtres, puis que c'est faire à la derniere perfection que de bien parer & tirer la risposte.<br />
<br />
D'autres veullent aussy apprendre, mais à condition qu'on leurs montre la botte secrette, ils ont aussy raison: car ce doit être un coup infallible qui ne se manque jamais: mais quand nous voions de tels curieux, il est aisé de s'appercevoir qu'ils ne connoissent pas l'abus de ce coup, il ni à qua travailler assés pour devenir habil, & par la elle se peut attraper.<br />
<br />
Il est vray qu'en apprenant à faire des armes l'on peut prendre une botte en habitude qu'on tire mieux l'une que l'autre; & voila la botte secrette.</blockquote>
<blockquote>
FIN.<br />
<br />
Avertissement au lecteur pour les figures; vous remarquerez que toutes les figures sonts parfaitement bien plasseés dans tóutés leurs actions, mais le pied gauche doit avoir la pointe en dedans paralene à la boucle du soulier - Et non en dehors, comme vous voyéz la plus part, c'est la faute du peintre qui apparament ne se connois point dans cette art.<br />
<br />
<Table><br />
<br />
TABLE des Chapitres, Matieres, & Figures.<br />
<br />
I. Chapitre. des parties de l'épée. pag. 1<br />
II. Chapitre. de la maniere de tirer l'épée. 2<br />
III. Chapitre. pour se Trouver en garde. 4<br />
IV. Chapitre. du Mouvement qu'il faut donner á l'écolier pour le denoüer. 6<br />
V. Chapitre. de l'ordre de la marche en avant. 7<br />
VI. Chapitre. de l'ordre de la marche en arriere. 11<br />
VII. Chapitre. des côtés des armes. 14<br />
VIII. Chapitre. L'étendue de quarte. 15<br />
IX. Chapitre. de la maniere de faire le salût aux armes. 18<br />
X. Chapitre, de l'attaque de l'épée. 20<br />
<br />
<Table> XI. Chapitre. du coup de quarte porté. 21<br />
XII. Chapitre. de la parade du fort de l'épée de quarte. & du coup qu'il faut á cette parade. 23<br />
XIII. Chapitre. de la parade de quarte basse sous les armes. 25<br />
XIV. Chapitre. du coup de tierce. 26<br />
XV. Chapitre. de la parade du fort de l'épée de tierce, & du coup qu'il faut à cette parade. 27<br />
XVI. Chapitre. de la parade de seconde & de sa reprise. 41<br />
XVII. Chapitre. des tems, qu'on peut prendre sur les mouvement. 33<br />
XVIII. Chapitre. des reprises qui se font à toutes les parades. 37<br />
XIX. Chapitre. des feintes. 41<br />
XX. Chapitre. des coups sur la pointe de l'épée. 48<br />
XXI. Chapitre. du coup de flanconnade. 50<br />
XXII. Chapitre. de la passe du desarmement de quarte. 53<br />
<br />
<Table> XXIII. Chapitre. du desarmement de tierce. 55<br />
XXIV. Chapitre. du desarmement de seconde. 57<br />
XXV. Chapitre. des passes en avant, & du volté. 58<br />
XXVI. Chapitre. droitier au gaucher. 26<br />
XXVII. Chapitre. des combats de l'assaut. 69<br />
XXVIII. Chapitre. contre diverses erreurs. 72<br />
<br />
Toutes les Figures, se trouveront par leurs numeros dans les mêmes pages que les Chapitres, hors les suivantes.<br />
<br />
N. 8. le coup de quarte basse sous les armes. pag. 24<br />
N. 12. le coup de seconde sous les armes. 30<br />
N. 14. & 15. le coup de flansonnade porté, & le contre coup de la flanconnade par le cavé dans les armes. 51<br />
N. 16. le contre-coup du cavé par une demie-volte en opposant la main gauche. 52<br />
N. 17. le desarmement de quarte. 55<br />
N. 18. le desarmement de tierce. 56<br />
N. 21. le contre tems de la passe en avant par le volté du corps. 59<br />
N. 22. & N. 23. le gaucher á poussé le coup de quarte sur le droitier, & le droitier à paré le coup de quarte au gaucher.<br />
N. 24. & N. 25. le gaucher à poussé le coup de quarte basse sous la seconde du droiter & le droitier à paré le coup de quarte basse au gaucher. 64</blockquote>
<br />
<b>Der deutsche Text:</b><br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<Titelblatt> Die allerleichtiste neue Weiß / den Adel in der Fecht=Kunst zu underweisen gemacht / und an den Tag gegeben / zu sonderbaren Nutzen / und Vortheil allen Liebhabern / diser Edlen freyen Kunst<br />
<br />
Durch<br />
<br />
JOHANN JAMAIN de BAUPRÉ,<br />
<br />
Der berühmten Churfürstlichen Universitet zu Ingolstatt bestelten Fecht=Maistern.<br />
<br />
In disem Buch wird der geneigte Liebhaber / alle nothwendige Bewegungen / so wohl zu Lehrnen / als zu Underrichten / in bester Ordnung Expliciret, finden / neben beygesetzten 25. Figuren / welche alle Haubt=Actiones in bester Perfection vorstellen.<br />
<br />
Dises Spill ist auß dem Italiänischen / Teutschen / Spänischen / und Französischen / mehrentheils aber auß eigner langer Practic zusammen getragen worden / daß es also ein Außbund von allen disen Spillen kan genennet werden.<br />
<br />
Dediciret<br />
<br />
Ihre Churfürstlichen Durchleucht in Bayrn / R. R.<br />
<br />
Anno 1721.<br />
<br />
Ingolstatt / Gedruckt bey Thomas Graß.<br />
<Widmung> Durchleuchtigister Churfürst Gnädigster Herr Herr.<br />
<br />
Es hat Ihro Churfürstl. Durchleucht allergnädigst belieben wollen / mich schon vor 4. Jahren nacher Ingolstatt auff die Universitet zu verordnen / umb alldorten den studierenten Adel in der Fecht=Kunst zu underweisen; Weilen nun aber in verflossner Zeit sehr wenig von den jungen Cavallieren sich disem: jedoch nothwendigen Exercitien ergeben. Habe derenthalben vermeint / daß es mein Schuldigkeit erfordere / nit Müssig zu bleiben / und vor Guet befunden / ein kurtzen Inhalt diser so edlen freyen Kunst zu verfassen / mit demüthigstem hoffen / Ihro Churfürstl. Durchleucht werden mein underthänigste Darreichung dises Werckleins / nit unbeliebig auffzunemmen / allergnädigist Geruehen / und wann ich auch so glückseelig seyn solte / daß etwas von der jenigen Kunst / dero ich Profession mache / durch mich an das Tagliecht gebracht werde. Wem anderen solte man solches billicher darbieten / als Ihro Churfürstl. Durchleucht / welche ein vollkommene Erfahrenheit aller dergleichen adelichsten Ubungen / absonderlich aber deß Degens besitzen / und eben dises ist / so mich so behertzt gemacht / dises kleine Werck <br />
<br />
<Widmung> Ihro Churfürstl. Durchlecht in aller Underthänigkeit zu überreichen / mit disem einzigen Wunsch / das solches dero höchst schätzbaristes Guetheissen möge verdienen / welches Glück und hohe Gnad / so ihme widerfahret / wird es den Gipffel aller Zufridenheit / und erwünschten Vortheil gäntzlich erreichen alle dessen Meriten werden von Dero höchsten Protection herrühren / welche ich umb sovil mehr Ihro Chrufürstl. Durchleucht underthänigst gehorsambst bitte / selbigen zu ertheilen / damit der Adel in das künfftige sich desto ehender disem so edlen und nothwendigen Exercitio zu ergeben / veranlasset werde. Mir aber die Ehr mich in tieffister Underthänigkeit zu Dero höchsten Hulden / und Gnaden empfehlend / ewiglich zu verharren.<br />
<br />
Ihro Churfürstlichen Durchleuchtigkeit<br />
<br />
Underthänigster Gehorsambster<br />
<br />
Jean Jamain de Beaupré.<br />
<br />
<Vorrede> Vorred.<br />
<br />
Der günstige Leser beliebe zubeobachten / daß in disem meinem Tractat, welchen ich dem Adel zu präsentiren mich unterste / nichts als ein kurtzer Innhalt / und Instruction der Fecht=Kunst allein seye / welche die ältiste / nothwendigiste / und Adelichiste unter allen anderen der Waffen ist. Ja man thuet mit dem Degen am meisten Blut vergiessen / und Sieg erhalten. Dieses ist wordurch der Adel von dem gemeinen Volck unterschieden wird.<br />
<br />
Es ist dann zu mercken / daß man sich in dem Fechten so wohl im Ausstossen= als pariert= und halbgestossenen Stössen völlig auf die Parade verlasse / und muß anbey wohl Achtung gegeben werden / daß man sich im Anfang nicht gewohne mit der lincken Hand oder Dolchen zu pariren / dann man nachgehends niemahl mit dem Degen allein <br />
<br />
<Vorrede> parieren: und die Hand oder Dolchen Parade die rechte Parade deß Degens verhinderen wurde.<br />
<br />
Weiters ist zu observiren / daß diejenige / welche mit dem Dolchen oder Hand pariren den gantzen Leib ihrem Feind entblössen / indeme sie diese Parade nicht thuen können / ohne die lincke Schulter nit so weit als wie die rechte vorzubringen / welches sehr übel stehet / und anbey gar gefährlich ist; hingegen bedecket der Degen den gantzen Leib / wann man in Parade liget / wie folglich wird zusehen seyn.<br />
<br />
Ubrigens ist die Hand Parade bey der Nacht unnutzlich; inmassen man deß Feinds Stoß als wie bey dem Tag nicht sehen kan / den man aber an Geschwindigkeit übertrifft / darff man endlich mit der Hand pariren / ist solcher aber hurtiger / so ist die Hand=Parade hin= und vergebens.<br />
<br />
Es ist allbereith mehr als 30. Jahr / daß ich mich auf diese Kunst / sowohlen zu Paris (allwo ich meine Exercitia angefangen) als in gantz Franckreich / Welschland / Spanien / Niderland / und Teutschland / auch da ich bey 20. Jahren der Cadetten der Frantzösischen Artillerie Fechtmeister gewesen / bestens beflissen / und exer-<br />
<br />
<Vorrede> ciret / habe allzeit die Erfahrniste in dieser Kunst gesucht / umb die unterschidliche Spihl zu sehen / und zu lernen / und also endlichen aus disem allem / wie nicht weniger durch mein sehr vieles Contra-fechten / welchem ich in meiner Jugend sehr ergeben ware / gefunden / daß nichts als eine Linien zu bestreitten / und zwey Stöß / nemlich Terz und Quart zu pariren seyen / aus welchen alle andere Stöß ihren Grund / und Anfang nehmen / und nach der Situation der Parade oder Blösse entweder hoch= nider= innen= oder aussenher müssen gestossen werden; und alle die erfahrniste Meister können keine andere Principia, als auff obermelte Weiß und Stöß geben / auch denen Scholaren nichts anders / dann die eintzige Linie recht zu defendiren / lernen. Obwohlen die meiste glauben / ein jeder Meister habe ein absonderliches Spil. Es ist zwar die Wahrheit / daß etwelche zwischen dem Degen und Floret den Unterschied nicht wissen / weilen solche keine rechte fundamenta haben / deren auch auch vil gekennet / nachdem sie 5. oder 6. Monath gelehrnet / sich vor Fechtmeisters ausgegeben / aber unmöglich ist es / daß solche Meister <br />
<br />
<Vorrede> gute Principia geben: indeme sie selbsten diese nicht können.<br />
<br />
In dem Fechten betrachte man / daß ein jeder eine Quart ob er schon das Fechten niemahl gelernet / pariren könne / die Terz aber wird keiner pariren / ohne das er eine lange Zeit gefochten / und zwar bey einem Meister der ihm gute und nothwendige Principia darzu geben. Die gröste Gefahr deß Degens ist aussen her / und man hat bey 3. Schuhe näher auf die Terz, als Quart, Ursachen weilen der Armb bey der Terz dem feindlichen Degen entblöst / nit aber bey der Quart, welches auch das Aug so alles in obacht nimbt / verursachet / daß man gleich in die Parade der Quart fallet / und sich zu weit von der Terz entfernet / ja man sicht so gar einige / welchen das Aug solche Verwürrung / und Forcht einjaget / daß sie an statt deß parirens ihrem Feind / wann mann auf dieselbe stosset / den Rucken kehren.<br />
<br />
Dessentwegen ist es dann dem Adel sehr nutzlich / und rathsam dies Kunst in der Jugend bestens zu lernen / umb sich derer bey vorfallend= und nöthigen Gelegenheiten mit Geschicklichkeit zugebrauchen / es seynd aber wenige die <br />
<br />
<Vorrede> dieses betrachten / dann ich sehe dieses schöne und höchstnutzliche Exercitium seye seith etwelchen Jahren her völlig vernachlassigt worden / aus eben diser Ursach unterfange ich mich die Jugend zu diser Kunst von neuem aufzumuntern / daß sie nicht warten biß die Sach so nöthig / und hitzig / und man gäntzlich den Degen zuziehen / gezwungen / auch alsdan nit / da es Leib und Leben und Ehr anbetrifft in Verwürrung stehen thue / dan der jenige so in der Fecht=Kunst erfahren (ob schon er der Unglücklichere) kan jedoch sich selbsten nichts vorwerffen / weilen die Kunst daß jenige urtheilet / dann so erfahren man in dieser Kunst seyn mag / so gibts annoch Erfahrnere und Kunstlichere.<br />
<br />
Sehr vil sagen / und glauben die Waffen seyen veränderlich und täglich / es ist aber das Widerspil dann es seinds die Menschen / weilen der Degen keine andere Bewegung hat / als eben die man ihme gibt / wohl aber wie gesagt / die Menschen seynd variable, ungleich / und gleichsam täglich / heut von diesem / Morgen von einem andern humor und Disposition, eben daher komt es / daß man nit allzeit jene Stärck / und Vernunfft hat / so zum Fechten erfordert wird. <br />
<br />
<Vorrede> Deß fechtens Exercitium ist der Jugend sehr nothwendig / und nutzlich / indeme sie durch solches aufgemuntert / und zu andern Ubungen desto fähiger würdet; durch das Fechten wird man gering / und starck; durch dasselbe bekomt der gantze Leib an allen Glideren eine schöne und natürliche Gestalt / macht einen graden / und freyen Gang / und eröffnet die Schulteren.<br />
<br />
Mehr ist das Fechten eine Kunst so denen Unruhigen / und Händlmacheren ein solche Forcht und Ehrenbietigkeit einjagt / daß sie sich nit unterstehen an einen (den sie so dapffer bey dem Degen als Floret können) Händl zusuchen / dann deß Degens Spitz auch dem allerköckisten die Augen eröffnet / die Kleinmüthige aber vor solchen erstarren / und sterben gleichsamb ehender / als sie verwund. Deßwegen muß man sich nicht verwundern / wann auch in dem Fechten die Erfahrniste von andern Unerfahrnen verwund: und todtgestochen werden / weilen solchen das Hertz / und Courage abgehet; welcher aber das Fechten versteht / und darbey ein hertzhafftes Gemüth führet / der wird sich vor seinem Feind niemahlen förchten / <br />
<br />
<Vorrede> dieweilen er sich auf seine Kunst verlassen / und desto kecker streitten kan / herentgegen der unerfahren: und ungelehrte auf nichts anders als auf das Glück bauen muß / welches so vil ist / als sich auff nichts verlassen.<br />
<br />
Ich will lm geringsten nicht sagen / daß obschon man in der Fecht=Kunst wohl erfahren / und eines unerschrocknen Hertzens seye / sich darauf verlassen: und allerhand frey= und muethwillige Händl und Streitt anfangen solle; weith darvon / sondern man muß viel verständiger und klüger seyn / und sein Zornmüethigkeit besser einhalten / damit man den Präteur und Händlmachers Nahmen nicht bekomme / den man allein den Unruhigen und Hartnäckigen giebet / welche die eintzige Gelegenheit suchen / alle Augenblick ohne Ursach dem Degen zuziehen; dann der Tugendhafft und Verständige entblösset den Degen nur seinen Glauben / Herrn / sein Leben und Ehr zu beschützen.<br />
<br />
<Seite 1> Das erste Capitel. Von denen Theilen der Klingen.<br />
<br />
Ich fange an / von dem Theilen der Klingen / welche deß Fechtens Anfang ist / und sage zugleich daß an der Klingen das starcke und schwache zubeobachten seye / daß starcke nimbt seinen Anfang an dem Gefäß / und erstrecket sich biß auff die Mitten der Klingen / daß schwache aber von der Mitten biß auf den Spitz; von dem halben schwachen / und halben starcken der Klingen will ich nichts sagen / wiewohlen die Klingen in soviel Theil kan getheilt werden / sovil sie Ecken hat; durch den Brauch wird man es leichtlich erfahren; und weilen diser Tractat zu keinem andern Zihl und End verfasset / als eine fleißige und deutlich Erklärung aller Terminorum diser Fecht=Kunst vorzustellen / so wird sich der günstige Leser mehrer in Ansehung deß Nutzens / als in Nachforschung der Wohlredenheit befriedigen.<br />
<br />
<Seite 2> Das II. Capitel. Wie man den Degen ausziehen soll.<br />
<br />
Den Degen zu entblössen / muß man sich stellen wie es die Figur anzeiget / welche dieses representiret / so wird man sehen wie sich der Leib zuruck haltet / den rechten Fuß der Hüfft gleich vorwerths bringet / und seinen Feind mit halben Angesicht anschauet / die lincke Hand auf der Schaid / mit der rechten aber den Griff haltend / den Daumen hat sie bey dem Gefäß auff der Fläche deß Degens in Bereitschafft disen geschwind auszuziehen; man sicht dise Figur in allen ihren Kräfften / und wie sie fürsich oder zuruck zu agiren bereith / wann es die Noth erfordert / da man zunah oder zu weit bey= oder von seinem Feind seyn wurde.<br />
<br />
Dessentwegen ist sehr guet / daß man die Vorsichtigkeit habe / damit man nicht überfallen werde / sich geschwind in Parade zustellen / welches auf unterschidliche Manier geschehen kan / wie es in der<br />
<br />
<Seite 3> nachfolgenden Marchir-Ordnung zusehen ist. Man kan in dem Degen ausziehen eine sich beliebige Parade halten / als Quart: Quint: Prim: mittelmässig oder deß Degens flache Parade nach angenommener Gewohnheit / aber rathsamer ist / seinem Feind in gleicher Parade zubegegnen / dann nichts denselbigen mehrer verwürret / als wann man in einer ihm gleichen Parade stehet; weilen ich aber gar zuvil Figuren alle diese vorgemelte Vorstellungen darzu thuen / brauchte / so werde ich nur 25. von denen vornembst= und nothwendigsten in diesen meinen Tractat einsetzen / welche vollsamb bey ihren gehörigen Orthen zusehen seyn.<br />
<br />
<Seite 4> Das III. Capitel. Wie man sich in die Parade stellen soll.<br />
<br />
Nach vorgestellter ersten Figur entblösset man die Klingen / welche durch eine Erhebung deß Degens geschihet / und befindt man sich in der Parade wie es die anderte Figur anzeiget / nemblich der Leib wird der gestalten auf die lincke Seithen placiret / und die lincke Hüfft eingebogen / daß der rechte Fueß von deß Leibes Last völlig befreyet / umb seine Fueß-Stöß ungehindert machen zu können / der Leib soll in einer gantz geraden Linien seyn / und sich auff die lincken Seithen halten / wann man also in Parade liget / muß der lincke Schenckel placiret seyn / daß das lincke Knie mehr auswerths / als einwerths / der Spitz deß Fuß aber / überzwerch kombt / daß rechte Knie soll noch zuvil gebogen / noch verstreckt bleiben / damit daß selbige frey=ungehindert vor= und zuruck agiren könne / deß rechten Fueß Spitz aber soll in einer ge=<br />
<br />
<Seite 5> <br />
<br />
raden Linien gegen seinem Feind stehen / und die 2. Absätz müssen anderthalb oder 2. Schuhe von einander gesetzt werden / item der rechte Fuß ist schnuer grad gegen deß lincken Fuß=Knochen zustellen. Der rechte Armb ist solcher gstalten vor den Leib zu halten / daß derselbe ohne einige Hinderung seine Parade, und Stöß führen könne / dann er muß den Leib / und die Klingen ihne bedecken / wann selbige in einer graden Linien gegen seinem Feind gehalten wird. Der lincke Armb soll gebogen / halb offen / und nit weit von dem Leib / der Ohren höhe gehalten werden / daß man den Degen recht in seiner mitlmäßigen oder halb Quart-Parade in der Hand halte / so muß der Knopff den Hüfften / und der Spitz der Klingen deß Feinds Schulteren gleich hoch seyn / die Faust soll grad auff des rechten Fuß Spitz / die Schulteren aber in einer gleichen Linien mit denen zweiyArmben / und der Klingen legen / auf solche Weiß ist der gantze Leib von dem Degen bedeckt / und hat seine völlige Stärcke / der Kopff muß grad-gehalten werden / ohne daß der Leib in seiner Parade gezwungen scheine.<br />
<br />
<Seite 6> Das IV. Capitel. Von denen Bewegungen / von welchen der Scholar gelenck / und frey gemacht wird.<br />
<br />
Es ist dann zu beobachten / daß wann der Scholar wohl in der Parade liget / und ehe solcher zu marchiren anfangt / man selbigen mit dem Leib vorwerths und zuruck / bald auff den rechten bald auf den lincken Fueß biegen solle / damit ihme die Kniebiegen / Hüfft / wie auch Schulteren / und Aermb gelenck werden / so auf folgende Weiß geschiehet / der Leib und Knie sollen vor sich gebogen seyn / der lincke Kniebug wohl steiff / und ausgestreckt / dann der lincke Fueß vest auf dem Boden gehalten werden / den rechten Armb muß man wohl vor sich / den lincken aber zuruck in deß Schenckils Linien nicht zu hoch / noch zu nider ausstrecken / die lincke Hand wohl eröffnet / den Armb sovil möglich in Quart oder Terz nach Anzaig der Figur zuruck halten. Hernach stellet man solchen <br />
<br />
<Seite 7> widerumb auf die linke Hüfft und Leib in Parade, und der rechte Kniebüg zuruck nit gar zu viel gestreckt / noch gebogen / der lincke Armb aber an sein gehöriges Orth kommen soll / den Degen allzeit grad vor sich halten / den Leib mit diesem zu bedecken; bekombt also der Leib durch solches üben mit der Zeit die jenige grosse Geschicklichkeit / und Gringe / sowohl zum Fechten nothwendig.<br />
<br />
Das V. Capitel. Von der Marche=Ordnung im avanciren.<br />
<br />
Nachdeme man den Scholaren auff obbemelte Weiß wohl in die Parade gestellet / und gnugsamb in denen Leibs=Bewegungen exerciret hat; so ist daß vor und zuruck marchiren am meist in diser Kunst zu observiren.<br />
<br />
Die Marchier=Ordnung kan im avanciren auf dreyerley Manier gemacht werden; nemblich wann man ungefehr nicht mehr als einen Schritt von seinem Feind entfernet / bringe man sich / demselbigen zu näheren mit ei=<br />
<br />
<Seite 8> nem Boden=Stoß deß rechten Fuß / vor und zugleich muß man sehr geschwind den lincken nachziehen / damit die Füß in gleich / und voriger Distance bleiben / wie schon gedachter massen die Absätz anderhalb= oder zwey Schuhe weit von einander sollen entfernet seyn; Ist anbey wohl zu mercken / daß der also marchirende in dem nachziehen deß lincken Fueß das innere desselben erhebe / und das Knie wohl auswerths halte / sonsten wurde derselbige niemahlen auf den Füssen vest stehen. Ferners ist zu beobachten / daß sobald der rechte Fuß mit einem Boden=Stoß vorgebracht: der lincke so geschwind als der rechte nachgezogen wird; dann dises marchiren ist sehr nutzlich dem Scholarn auf den Hüfften zusteiffen / und seinem Feind in guter Ordnung nachzufolgen. Der Meister muß aber in disem marchiren wohl Achtung geben / daß der Scholar sich steiff auf den lincken Hüfft halte / den leib nicht vorsincken lasse / und daß der lincke Absatz im nachziehen niemahlen völlig von dem Boden sich erhebe / sonsten wurde solcher auch niemahlen vest auf den Füessen stehen. Weiters ist wol zu ob-<br />
<br />
<Seite 9> serviren / daß solcher nit etwan ein üble und unanständige Gewohnheit an sich nehme / nemblich das Maul aufreisen / Zungen ausstrecken / Schreyen / Zähnklapperen / oder andere dergleichen Ungestalten deß Haubts / welche sehr unanständig / und verächtlich seyn / und können solche im Anfang leichtlich corrigirt werden.<br />
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Die andere Marchier-Ordnung begibt sich also / man bringet den lincken Fuß dem rechten / und den rechten dem lincken vor / welches geschehen kan / wann man etwelche Schritt von seinem Feind entfernet / so man aber nit mehr als einen Schritt von einander stehet / ist es gefährlich / dann man im marchiren leichtlich kan überfallen werden; daß vile üben wird denen Scholaren die Erfahrnus geben / dieser Marche ist nutzlich im Schvvattroniren und hauen / aber höchst gefährlich im Stossen.<br />
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Es ist anbey zu sehen / daß wann man nur einen Schritt aus der March-Ordnung kombt / da der lincke dem rechten Fuß vorgebracht wird / man seinem Feind die Maß und Vortheil giebet / weilen kein Platz ist / der rechte dem lincken vorzubringen. <br />
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<Seite 10> Es ist noch weiters zu observiren / daß die Action in Fortsetzung deß lincken Fueß / dem rechten ihre Kräfften benimbt / es seye dann daß man sehr leicht und geschwind den lincken widerumb zuruck an sein Orth setzet / und zu diesem End ist vonnöthen / daß man seine Feind an Geschwindigkeit übertreffe / guet ist es doch diesen Marche zu wissen / umb sich dessen in gutachtender Zeit und Gelegenheit wohl und nutzlich zugebrauchen.<br />
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Die dritte March-Ordnung geschicht also / man setzet den lincken gantz nah bey deß rechten Fusses Absatz / und bringet den rechten Fuß in seiner Ordnung vor sich / umb die nothwendige Nähe zugewinnen / wann man solche nicht hat.<br />
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<Seite 11> Das VI. Capitel. Von der March=Ordnung im Retiriren.<br />
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Der Zuruck=Marche wird gleich dem vor sich Marche auf drey unterschidliche weiß gemacht / und der erste zwar auf folgende Manier. Den lincken Fuß setzt man ein Schritt zuruck / der rechte aber soll alsobald in einer gleichen Distanz der zwey Absätzen anderthalb= oder zwey Schuch weit von einander / nachgezogen werden / darbey ist auch zu mercken / daß man in Nachziehung deß rechten Fusses den Absatz erhebe / auf dessen Spitz schleiffe / und mit demselben alle Schritt einen Stoß auf den Boden mache / den Scholaren dardurch in der lincken Hüfft und im marchiren zusteiffen / nicht weniger muß bey jedem Schritt ein Tempo- oder Absatz gemacht werden / damit der Meister wohl observiren könne / ob selbiger sich nicht an keinem Orth deß Leibs bloß gebe.<br />
<br />
<Seite 12> Man wird auch beobachten / daß wann der Scholar den Spitz an statt deß Absatz erhebte / er unfehlbar auf einem ungleichen / und unebnen Boden stolperen / und mit gröster Gefahr zuruck fallen wurde.<br />
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Der anderte Zuruck=Marche ist zu machen / wann man den rechten hinder den lincken / und den lincken hinder den rechten Fueß bringet / dieser Marche ist sehr gut und rathsam / wann alle Glieder an ihren gehörigen Orthen wohl placiret / und die Klingen allzeit grad gehalten wird.<br />
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Der dritte Zuruck=Marche wird durch einen Sprung zuruck gemacht / aber dieser ist denen / so nicht gering und leicht sehr unanständig / und gefährlich / dann wann man im zuruck springen nit gantz leicht auf die Spitzen der Füessen mit Büegung der Kniebügen fählt / und den Leib nicht wohl auf den Füessen versichert / umb sich unverzüglich in Parade zu finden. So man aber gestarrt mit den Knie=bügen zuruck springet / ist man in der Gefahr zufallen / wie ich oben schon angedeutet.<br />
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Diesen Sprung wohl zu<br />
<br />
<Seite 13> machen / ist vonnöthen / da man in Parade liget / die beyde Kniebüg zu büegen; und nachdem man allen Gliedern ein völlige Freyheit gegeben / erhebet man sich mit gestreckten Knie=büegen / und springet weit zuruck / alsdann fallet man widerumb auf die Spitzen der Füssen / sich abermahl büegend / ohne daß man im geringsten seine Parade verliehre. Wann man aber im völligen Ausstossen liget / muß der rechte Fueß umb diesen Sprung wohl zu machen / ein halben Schuhe zuruck gezogen: der lincke unbeweglich auff dem Boden gehalten: als dann dem gantzen Leib ein völlige Freyheit nochmahlen gegeben werden / und geschicht / der Sprung wie ich schon oben angemercket; Es ist auch anbey zu mercken / daß das zuruckziehen deß rechten Fusses / nicht vor den zuruck springen geschiehet / sondern wann man seinem Feind ein widerholten Stoß machet / wie solches in dem Articul der widerholten Stössen wird zu ersehen seyn. <br />
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<Seite 14> Das VII. Capitel. Von denen Seyten der Klingen.<br />
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Es seynd an der Klingen zwey Seyten / nemblich die innere / und äussere / die innere fangt sich an / und ist innenher von einer Schultern zu der andern / die äussere ist von aussen / auch von einer Schulter zu der andern / auff welche man alle stost / und parirt / die grade Quart innenher der Klingen / die nider=Quart: oder Quart unter der Klingen: die Flanckenad / und den cavierten Stoß / welcher auff die Quart in Terz Figur gestossen wird; diese Stöß werden in der jenigen Figur wie sie gestossen / auch pariret; ausgenommen die Flanckenad welche mit der lincken Hand / oder durch den cavirten Stoß parirt wird.<br />
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Aussenher der Klingen seynd nicht mehr / dann 3. Stöß / als nemblich Terz grad über die Klingen / die second unter der Klingen / der dritte in Quart Figur<br />
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<Seite 15> welcher mit der äussern Seyten deß Degens wohl muß widersetzt= und der Kopff innenher der Klingen starck vorgebracht werden / damit derselbige durch das Starcke der Klingen bedeckt seye.<br />
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Das VIII. Capitel. Von dem Ausstossen in der Quart.<br />
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Betrachte man diese Figur wie dieselbe in einer rechtmässigen Distance und zugleich wohl bey allen Kräfften in dem Ausstoß lieget / solche recht zu präsentiren / muß man den Leib vorsencken lassen / und den Kopff innenher gleicher Linien vorbringen / umb in dem völligen Ausstossen mit dem Starcken der Klingen bedeckt zu seyn / der rechte Fueß solle nicht zu weit vorgesetzt werden / damit dessen Knie grad ob der Schuhe-Schnallen lige / auf solche Weiß geschicht der Regular Ausstoß / und diese Figur ist die schönste in dem fechten. es ist anbey zu mercken / daß diejenige welche schwach in den <br />
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<Seite 16> Knie=bügen den lincken Fuß gantz flach und unbeweglich auff dem Boden halten sollen / und den lincken Kniebüg als Hüfft wohl erhoben / und gestreckt seyn müssen / die jenige aber so die Knie=büg vest / und starck haben / können den lincken Fuß ein wenig legen / nicht aber biß auf dessen Knochen / jedoch muß der Absatz vest stehen / und die Knie=büg sambt der Hüfft wie allzeit wohl in der Höhe / und gestreckt bleiben / sonsten erhebt sich der Absatz von dem Boden / und die Knie fallen / und kommen auf die Erden / welchen der Leib unfehlbar nachfolgen muß.<br />
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Es ist dann auch zu mercken / daß man in allen ausgestoßnen Stössen die Kniebüg als Hüfft steiff und wohl gestreckt halte / nit weniger allzeit steiff auf den Füssen seye / dann man sich desto leichter in Parade stellen kan.<br />
<br />
Es ist hingegen recht gefährlich und hart sich zu retiriren / wann der rechte Fuß zu weit vorgebracht und man zu viel gespalten ist / dann der Leib zwischen beyden Beinen Krafftloß bleibet / und sich nicht wohl retiriren kan / weilen selbiger weder von<br />
<br />
<Seite 17> rechten noch lincken Fueß unterstützt / welches verursachet / daß man offt gar zu Boden fallet.<br />
<br />
Ja was noch am meisten / weilen kein völliger Ausstoß nicht geschehen kan / und ist diese Action sehr garstig / anbey kan man beobachten / daß die jenige / welche solche Principia haben / ohne March-Ordre auf ihren Feind lauffen müssen / weilen sie selbigen sonsten nicht könnten erreichen. Mehrers ist zu observiren / daß so offt sie stosten im geringsten keine Parade mit dem Starcken deß Degens opponiren / absonderlich in der Terz Parade welche aussenher der Klingen ist / dann wann sie diesen Stoß führen / so wenden sie den Kopff über die rechte Achsel / und werffen die lincke Hand hinder den Leib zuruck / welches eine abscheuliche Figur machet / und wider alle Arth der Fecht=Kunst ist.<br />
<br />
In dem Ausstoß der Quart, wie oben schon gemeldet / muß der lincke Armb dem Schänckel gleich zuruck geworffen / und wohl gestreckt / die Hand gantz geöffnet unter sich gehalten werden / bey der Terz aber soll man den Armb auch dem Schänckel gleich / je=<br />
<br />
<Seite 18> doch ohne denselbigen zuberühren / ein wenig mit eröffneter Hand / und die Nägl auswerths bringen. Wann nun dann alle Glieder deß Leibs auf dise Weiß placiret / so befindet man sich in dem völligen Ausstoß und schnurgrader Linien / das ist zuverstehen / daß die beyde Aermb sich in gleicher Lienien befinden / und der Leib weder innen noch aussen sondern grad vor sich hencke / nach schon obangedeuter massen / wie die Stöß recht und wohl sollen ausgestossen werden.<br />
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Das IX. Capitel. Wie man in dem Fechten die Reverentz machen soll.<br />
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Diese wird gemacht mit einem Boden=Stoß deß rechten Fusses / alsdann ziehet man mit der lincken Hand den Hueth ab / und strecket den Armb zuruck aus / wie es dise 2. Figuren vorstellen / hernach bringt man den rechten Fueß hinter den lincken / und den lincken hinter <br />
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<Seite 19> den rechten / und wird die Faust nicht gar in Quint Figur erhebt / so bald der lincke Fueß hinder den rechten den zweyten Schritt zuruck fällt / so muß sich die Faust dergestalten in Parade befinden / daß deß Degens Knopff der rechten Hüfft gleich hoch / der Spitz aber in einer gleichen Linien deß Feinds Augen auch gleich hochgehalten werden. Hernach kombt man wieder durch zwey Schritt vor / eben als wie man zuruck passirt ist / und geschicht widerumb ein Boden=Stoß mit dem rechten Fuß / muß auch die Faust in Quart Figur erhebt werden / wie es hier zusehen ist / nachdem bringet man den lincken Fuß dem rechten / und den rechten widerumb dem lincken auff dessen Spitz schleiffend vor / und stellet sich auf obgedachte Weiß in Parade, wie man solches bey dem Attaque deß Degens sehen kan.<br />
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<Seite 20> Das X. Capitel. Von der Manier mit dem Degen den Feindlichen zu attaquiren.<br />
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Seinen Feind mit dem Degen den Seinigen zu attaquiren / sollen beyde Klingen / da man nahe genug beysammen Creutz=weiß bey dem Schwachen vest übereinander gehalten werden / wie solches durch diese Vorstellung zu sehen / und geschicht ein Boden=Stoß sambt einem Streich auf die feindliche Klingen / jedoch ohne daß man von der Linien abweiche / damit man nicht von seinem Feind auff diß falsche Tempo überfallen / und gestossen werde / welches gantz grad oder in dem degagiren geschehen kan / und dieses ist in diser Action gar wohl zubeobachten. Der lincke Fuß soll unbeweglich auf seinem Platz stehen bleiben / den Feind mit mehrer Sicherheit anzugreifen / dann wann man in dem marchiren attaquirt / so ist zu fürchten / und gefährlich / wann der Feind contra attaquiren wur=<br />
<br />
<Seite 21> de / von demselben auf das tempo gleich gestossen / und arretirt zu werden; diese Angriff seynd nur deß Feinds Action, und Bewegungen zu erkennen / umb selbigen dardurch zuverwürren / damit man ihne zu attaquiren anreitze / und alsdann nach parirtem Stoß geschwind widerstosse / oder repostire / aber daß rathsambste / und beste in unser Kunst ist / wann der Feind sich entblösset / daß man dene ohne Verzug auf das entblösse Orth / und tempo stosse.<br />
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Das XI. Capitel. Von dem angebrachten Quart=Stoß.<br />
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Betrachte man diese zwey Figuren / wie eine die Quart vom Starcken zum Schwachen längs der Klingen stosset / und in dem völligen Ausstoß ihre Kräfften im geringsten nicht verliehret / diese Figur wohl zu machen / ist vonnöthen / daß der Leib vorsencke / damit solcher von dem Starcken deß Degens bedeckt seye; diese Figur stellet vor / die <br />
<br />
<Seite 22> rechte und wohl ausgestossene Quart, es muß auch der lincke Knie=bug / und die Hüfft wohl erhebt / und gestreckt seyn / der lincke Fuß soll steiff auf dem Boden / aber nicht flach gehalten werden / damit der Leib auf dem Pflaster als anderen hohlen Oertheren vest stehen möge.<br />
<br />
Der jenige welcher seinen Stoß ausgestossen / kombt widerumb in Parade ohne deß Feinds Klingen zu verliehren / und widerholt den vorigen Stoß / der gestossene aber pariret mit dem Starcken deß Degens wie hier zu sehen ist.<br />
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<Seite 23> Das XII. Capitel. Wie die Quart mit dem Starcken deß Degens soll pariret werden / und von dem Streich so zu dieser Parade vonnöthen.<br />
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In dieser Vorstellung siehet man wie einer von diesen die Quart innenher stost / der andere aber mit dem Starcken deß Degens / und erhebter Faust dieselbige pariret / der jenige welcher die Quart grad nach der Länge deß Degens also gestossen / beobachtet seines Feinds Parade, wie nemblich derselbe mit dem Starcken der Klingen pariret / und wegen erhebter Faust / und erhöchtem Armb sich untenher bloß gegeben / und weil ihm sein Stoß parirt worden / so ist er sich widerumb (jedoch ohne deß Feinds Klingen abzulassen) in Parade zustellen gezwungen / und thuet zum gleichen / als wann er denselbigen Stoß widerholen wolte / nachdeme bringet solcher den rechten Fueß ein Schuhe weit vor / und stosset ein <br />
<br />
<Seite 24> halben Quart-Stoß grad der Klingen nach / ohne den lincken Fuß nachzuziehen / es seye dann daß der Feind weiche / und macht mit dem rechten Fueß einen Stoß auf den Boden / worauf der Feind seine vorige Parade unfehlbahr nehmen wird / alsdann muß man demselben geschwind auf seine Blösse ohne Wendung der Faust mit dem Degen unden den Armb die niedrige Quart stossen.<br />
<br />
Wann dieser halbe Stoß gemacht wird / soll man den Kopff wohl mit dem Starcken deß Degens bedecken / im Fall der Feind auf das tempo stossete / dann wan man die Faust wohl erhebet / dem Kopff bücket / und unter die feindliche Klingen haltet / so ist derselbige von aller Gefahr befreyet / nach diesem völlig gethanem Ausstoß stellet man sich wiederumb in Parade, fasset geschwind die feindliche Klingen aussenher auf der Terz, und bringet den Leib an sein voriges Orth / im zuruckgehen muß man sich deß Feinds=Klingen versicheren / und wohl Achtung geben / daß man sich innenher nicht entblösse.<br />
<br />
<Seite 25> Das XIII. Capitel. Wie man die niederige Quart unter der Klingen pariren soll.<br />
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Man siehet in dieser Vorstellung wie einer die niedrige Quart stosset / der andere selbige pariret / welches auf zweyerley Weiß geschiehet / die erste Parade kan man aus der ersten Figur abnehmen / und fassen / und ist auch die natürlichste / weilen aber diese Parade sehr hart ist / und die Faust darzu zu bequehmen gar viel Mühe braucht / dessentwegen seynd viel die diesen tieffen Stoß mit einem starcken Streich auf die Klingen in Quart Figur, und innenher der Klingen pariren / obwohlen aber dieses pariren leichter als das vorige / so muß man doch wohl Achtung geben / sich aussenher nicht zu entblössen.<br />
<br />
<Seite 26> Das XIV. Capitel. Von dem Stoß der Terz.<br />
<br />
Aus diesen stosset einer ohne feindlichen Widerstand eine Terz nach der Länge deß Degens / auf solche Weiß zwar / daß derselbige bey seinen Kräfften / und in ansehnlicher Figur in dem völligen Ausstoß bleibt und liget.<br />
<br />
Dieses also zu machen / muß der rechte Fueß in einer gnugsamben Distanz vorgebracht werden / damit daß Knie grad über der Schuhe=Schnallen liege / der lincke hingegen solt vest auff dem Boden / mit wohl erhebt= und erstreckten Hüfften / und Kniebügen gehalten werden. Es ist auch vonnöthen / daß der Leib ein wenig mehr / als in der Quart vorsincke / in deme der Kopff mit dem Starcken deß Degens wohl muß bedecket seyn.<br />
<br />
Man sicht auch daß die jenige / so den lincken Fueß gantz flach biß <br />
<br />
<Seite 27> auf dessen Knochen legen / niemahlen in ihrem Ausstossen so starck / als wie die so den Fuß fast auf den Boden halten / seyn können / es seye dann / sie haben ein sehr grosse Disposition zu fechten / die Ursach dessen ist / weilen der Absatz von dem Boden in die Höhe kombt / wann man den Fuß gar zu flach leget / ohne daß man die Hüfft und Knie=büg sehr gestreckt / und erhebt halte / wie ich schon oben angezeiget / so sinckt das Knie auf den Boden / und weilen der Leib von nichts unterstützt / so muß solcher alsdann nachfallen.<br />
<br />
Es ist zu beobachten / daß wann man in allen ausgestoßnen Stössen den lincken Fuß nicht vest auf dem Boden haltet / wie auch den Absatz steiff versicheret / so ist man allzeit in der Gefahr zu fallen / im Fall selbiger sich vom Boden erhebet / ja man stosse wie man wolle / so ist der Stoß Krafft=loß.<br />
<br />
Mehrers ist noch zu mercken / daß es ein grosser Fehler in dem Fechten seye / wann man im Fechten oder Stossen mit dem lincken Fuß in die Höhe springet.<br />
<br />
Man beobachte auch / daß wann man im Ausstossen den rechten <br />
<br />
<Seite 28> Fuß zu weit vorbringet / dessen Spitz in die Höhe stehen wird / und das Bein auf nichts anders / als auf der Versen und Absatz aufstehen kan. Herentgegen wann der rechte Fuß nicht weit genug vorgebracht / so stehet man auff dessen Spitz / und kombt der Absatz in die Höhe / welches in dem Ausstossen ein sehr grosser Fehler / und Verwürrung ist.<br />
<br />
Diese zu verhindern muß der rechte Fuß auf solche Weiß vorgebracht werden / daß selbiger gantz gleich und flach auf dem Boden stehe. Dann sollen die beyde Armb in einer gleichen Linien gestreckt seyn / der lincke Armb muß dem Schenckel gleich mit eröffneter Hand / und die Nägl über sich geworffen werden / jedoch ein wenig vorwerths / dann wann man solche gar zu weit zuruck hinter den Leib wurffe so wurden dieselbe ungleich / und gezwungen seyn / also zwar / daß man sich aussenher bloß mit höchster Gefahr geben thäte. Der rechte Armb soll dergestalten vorgestreckt werden / daß die Nägl unter sich kommen / der Daumb aber zwischen der Klingen zwey Schärpffe / welche in gleicher Höhe seyn müssen / <br />
<br />
<Seite 29> sich befinden / welches alles diese Figur anzeiget / daß in dieser Figur nichts gezwungenes seye / die Jchsen sollen in einer geraden Linien über denen Knien ligen / auff solche Arth dann ist der Ausstoß recht und wohl gemacht.<br />
<br />
Das XV. Capitel. Von der Weiß mit dem Starcken des Degens die Terz zu pariren / und von dem Streich / so zu dieser Parade vonnöthen.<br />
<br />
Es ist zu beobachten / daß / wann man mit dem Starcken deß Degens eine Terz pariret / sich auf die Second blösse / dessentwegen muß der jenige dessen sein Terz-Stoß parirt worden / geschwind eine Second stossen / ohne die feindliche Klingen zu verliehren / und die Hand zu niedrigen / sonsten er zu gleich von seinem Feind könte gestossen werden / oder er soll sich geschwind widerumb in Parade stöllen / ohne deß Feinds Degens abzulassen / damit er seinen Feind auf die<br />
<br />
<Seite 30> Blösse so er ihm im Ausstossen geben könte zu repostiren verhindere / nachdeme man dann wiederumb in Parade, und den feindlichen Degen wohl gefasset / so muß man zum gleichen thuen / den vorigen Stoß widerumb anzubringen / der rechte Fuß soll mit einem Boden=Stoß einen Schuhe=weit / jedoch ohne den lincken zu bewegen / vorgebracht / und ein halber Stoß langs der feindlichen Klingen gerad gegen den Augen angezeigt werden / auf welches der Feind unfehlbar auf vorige Weiß pariren wird / alsdann muß man ihm geschwind unter den Degen fallen / und eine Second wie es die Figur anzeiget / völlig ausstossen / die Faust aber soll ein wenig mehr als bey der Terz umbgedreht / und die Klingen wohl vorgehalten werden / man muß auch den Kopff wohl vorbringen / selbigen mit dem Starcken deß Degens wohl zubedecken / damit man im Ausstossen / nicht auch selbsten gestossen werde / welches gar leichtlich geschehen kan / wann man die feindliche Klingen auslasset / bey der Second ist der Leib mehr / als bey der Terz zu niedrigen und vorzubringen / vonnöthen.<br />
<br />
<Seite 31> Das XVI. Capitel. Von der Second-Parade, und wie man denselbigen Stoß wiederhohlen soll.<br />
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Die Second muß wie es die Vorstellung der Figur mit sich bringet / auff eben solche Weiß wie sie gestossen / parirt werden / jedoch kan man sie auch als wie ein Quart pariren / weilen aber die feindliche Klingen zu finden / die Faust sehr geniedrigt werden muß / welches ein grosse Blösse auff der Terz verursachet / so ist es rathsamer dieselbige in ihrer aignen Figur zu pariren.<br />
<br />
Es ist zu mercken / daß ob schon der Feind die Second pariret / wann man dessen Klingen wohl versichert / und steiff auf den Füssen ist / so kan derselbige aussenher in Quarte Figur über die Klingen attaquirt, und wieder gestossen werden / und zwar auf folgende Weiß / man gestellt sich als wann man sich widerumb in Parade stöllen wolte / und alsdann ge=<br />
<br />
<Seite 32> schwind seinen Stoß über die Klingen anbringet / welches auff nachstehende Manier geschiehet; die Faust soll umbgedrehet / die beyde Armb / wie auch die Schultern in Quart Figur wohl eröffnet / gestreckt / und der Kopff mit dem Starcken deß Degens bedeckt seyn / alsdann man sehr geschwind mit einem Boden=Stoß deß rechten Fusses die Quart über die Klingen stosset / oder man kan sich geschwind widerumb in Parade stöllen / ohne deß Feinds Klingen anzulassen / sonsten könte man von demselbigen auff die Second- oder über die Klingen / wann man sich nicht geschwind genug in einer wohl opponirten Linien findet / repostiret / und gestossen werden / zu diesem Ende soll der lincke Fuß jederzeit unbeweglich auff dem Boden gehalten werden.<br />
<br />
Da man nun widerumb also aussenher der Klingen in Parade liget / selbigen auf die Second zubringen / muß man ihme eine Finte mit einem Boden=Stoß deß rechten Fusses auf seine Second anzeigen / und Obsicht haben / daß die Finte nicht gar zu weit von dessen Klingen marquirt würdet / sonsten thät man sich bloß geben / <br />
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<Seite 33> und könnte derselbige eine Terz, oder Quart über der Klingen auf das Tempo stossen / im Fall aber solcher darauf stossen wurde / muß man dessen Terz pariren / und zugleich gerad die Terz repostiren / wann dieser aber die angezeigte Finte pariret / muß man geschwind die Terz völlig ausstossen.<br />
<br />
Es ist zu mercken / daß alle Finten zu keinem andern Zihl / und End marquiret werden / als seinen Feind dardurch zu verwürren / und zum attaquiren anzureitzen / damit man selbigen gleich auf das tempo stosse / oder seinen Stoß zu pariren / und zu repostiren / welches in dem Fechten das sicheriste ist.<br />
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Das XVII. Capitel. Von denen Tempo so man auff alle Bewegungen stössen kan.<br />
<br />
Es ist eine schöne Sach seinen Feind wissen auff das Tempo zu stossen / absonderlich wann solches zu bequehmer <br />
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<Seite 34> Zeit / und wohl apropos auf dessen Bewegungen geschiehet / ohne daß man im Ausstossen auch gestossen werde / welches sonsten ein strupirter Stoß genennet wird / ich behaubt / und sage / daß solches mit dem Degen zu unternehmen sehr schwehr / und gefährlich sey / beforderist mit einem der villeicht eben diese Wissenschaft und Courage hat. Rathe also niemand sich dessen mit dem Degen in der Faust zugebrauchen / wohl aber deß parirens= und repostirens / welches viel besser / und sicherer ist / als seinen Feind auf das Tempo zu stossen / ohne daß man selbigen viel an Geschwindigkeit übertrifft / ich halte auch für sehr gut / seinen Feind grad längs der Klingen vom Starcken zum Schwachen sich im Stossen wohl opponirent zu attaquiren; dann mit dem Degen in der Faust kan man denselben nicht ohne grosse Gefahr auf das Tempo stossen; voltiren / vorpassiren / und desarmiren.<br />
<br />
Weilen nach meiner Meynung solche Stöß nur auff dem Fecht=Boden practicirt werden / allwo nichts zu beförchten / jedoch <br />
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<Seite 35> seynd selbige nothwendig zu wissen / damit man sich vor diesen hüten möge / oder könne.<br />
<br />
Ursach dessen ist zubeobachten / wann der Feind innenher der Klingen eine Finten anzeiget / ob derselbige sich nicht aussenher bloß gebe / muß man alsdann an statt selbige zu pariren / solchen geschwind innenher auf das Tempo die Quart ausstossen / aber ist wohl obsicht zu haben / daß man das Starcke der Klingen deß Feinds Parade opponire / und sich in rechter Parade befinde / im Fall der Feind vorhalten wurde / und leichter vom Starcken zum Schwachen stossen zu können.<br />
<br />
Ein anders.<br />
Wann der Feind die Finten aussenher andeutet / an statt daß man solche parire / muß man beobachten / ob derselbige sich aussenher nit entblöset / ist solcher bloß / stosset man ihn alsdann und zwar vom Starcken zum Schwachen eine gerade Terz wohl auff das Tempo, damit sich die Parade in dem stossen finde.<br />
<br />
Ein anders.<br />
Wann eine Fint gerad gegen dem Aug mit dem Degen zu dem Degen angezeugt wird / so ist zu <br />
<br />
<Seite 36> observiren / ob sich der Feind untenher nicht bloß gebe / umb selbigem geschwind die Second auff dessen Klingen wohl schleiffend anzubringen / die Faust muß hoch gehalten werden / damit man sich unter die Klingen vorher wohl logiren könne / und mit dem Starcken derselbigen bedeckt seye / nach allen Stössen und Finten muß man die feindliche Klingen wohl fassen / und soll deß Feinds Blösse allzeit wohl beobachtet werden / damit man selbigen auf das Tempo wohl stossen könne / sich zugleich wohl hütten / von selbigem nicht selbsten überfallen / zu werden. Zu diesem muß man den Degen gerad vor sich halten / denselbigen allen feindlichen Anschlägen zuwidersetzen / und auf keine Weiß sich zu vil in Parirung der feindlichen Finten zuentblössen / oder zu weit von der Klingen abzuweichen / auf solche Weiß ist man allzeit im Stand selbigen auf das Tempo zu stossen / pariren / und repostiren.<br />
<br />
Es ist anbey zu observiren / daß wann man seinen Feind auff das Tempo stossen will / so muß solches auf dessen geringste Bewegung geschehen / sonsten ist es umbsonst und vergebens; durch <br />
<br />
<Seite 37> den Gebrauch wird man erfahren / daß die Geschwindigkeit der Faust das vornehmste im fechten seye / auf welche man sich bestens befleissen solle / indeme die Faust in allen Actionen zum mehristen agiren muß.<br />
<br />
Das XVIII. Capitel. Von denen wiederhohlten Stössen / welche auf alle Parade gestossen werden.<br />
<br />
Es ist in dem fechten sehr nothwendig / sowohl in der Parade als ausgestossenen Stössen sich vest auf denen Füssen zu versichern / damit man allzeit im Stand / sich geschwind zu retiriren seye / und sich widerumb in Parade zustellen / die feindliche Klingen desto leichter zu fassen / oder an statt dessen seinen Feind von neuem mit widerhohltem Stoß zu attaquiren / welches auff alle Parade da sich der Feind deß Degens=Parade widersetzet / geschehen kan.<br />
<br />
Als zum Exempel / wann der Feind mit seines Degens Stär=<br />
<br />
<Seite 38> cke innenher der Klingen eine Quart pariret / so ist diese Parade wohl zu halten / und solle man zum gleichen thuen / als wolte man sich widerumb ohne deß Feinds Klingen zuverliehren in Parade stöllen / wann alsdann der Feind diese Parade verlasset / muß man geschwind eine gerade Quart wiederholen / wurde derselbige aber die Faust und Parade erhöben / muß man ohne Wendung der Faust selbigem unter dem Armb ein nidrige Quart anbringen / oder solte er mit der mitten seiner Klingen pariren / kan man auch zum gleichen thuen / als wolte man sich retiriren / und auff die Second Figur mit gewehnter Faust / und wohl bedecktem Kopff innenher den Terz-Stoß / so man den cavirten Stoß nennet / widerhohlen.<br />
<br />
Ein anderer.<br />
Wann solcher aber mit der Schwäche seiner Klingen pariret / und die Hand sehr nidriget / kan man diesen aussenher über die Klingen stossen / darzu muß die Faust in Terz Figur gewendt werden / und seynd diese die jenige Stöß / so man auf die Quart innenher widerhohlen kan; auf die aussere Seiten kan solcher ingleichem geschehen. <br />
<br />
<Seite 39> Exempel=weiß / wann der Feind den lincken Fuß unbeweglich an seinem Orth haltend die Terz pariret / und sich vest mit der Klingen dieser Parade widersetzet / umb zu warten biß man sich wiederumb in Parade stellen werde / damit er alsdann ripostiren könne / muß man denselben zu betriegen / zum gleichen thuen / als wann man sich in Parade zustellen ohne deß Feindes Klingen abzulassen / willens / wann auf solches der Feind von Widersetzung der Parade ablasset / muß man sehr geschwind die Terz völlig ausstossen / wann diser aber die Faust / und Parade erhebt / soll man mit dem Starcken der Klingen dem Kopff wohl bedecken / und unter den Armb unverzüglich eine Second widerhollen / es ist auch zu beobachten / daß man nicht selbsten in das Angesicht gestossen werde. Solte er aber mit dem lincken Fuß fest stehend die gestossene Second aus pariren / und ohne diese Parade zuverlassen / warten / biß man sich zuruck ziehen werde / umb alsdann ripostiren zu können / kan dieser widerumb betrogen werden / da man sich vermercken läst / zu retiriren / nachdem <br />
<br />
<Seite 40> solcher aber von der Klingen ablasset / muß man ein gerade Second widerstossen / wurde er aber sich allzeit in der Parade widersetzen / und auch zum gleichen thuen / als wolte er sich retiriren / soll man ihm ein Quart über die Klingen anbringen / zu diesem müssen sich alle Glieder in Quart Figur eröffnen / und in einer schnur graden Linien in diesem Ausstoß ligen / der Kopff soll innenher weit unter die Faust vorgebracht werden / dann man mit dem Starcken / und mit der obern Schärpffe der Klingen sich dieser Parade widersetzen muß.<br />
<br />
Es ist zu mercken / daß bey allen wiederholten Stössen mit dem rechten Fuß ein Bodenstoß zu machen ist / und anbey zu beobachten / daß solches bey denjenigen / welche an statt deß parirens zuruck weichen / nicht geschehen kan.<br />
<br />
Es ist annoch zu observiren / daß die jenige / welche in dem zuruckgehen / pariren / leichtlich zu überwinden seynd / indeme sie niemahlen ripostiren / oder auff das Tempo stossen können / dann gut zu ripostiren und auf das Tempo zustossen / ist wohl vonnöthen / daß man ohne die Füß zubewegen / parire.<br />
<br />
<Seite 41> Das XIX. Capitel. Von denen Finten.<br />
<br />
Es ist zu beobachten / daß alle Finten eine Gleichheit mit denen Stössen haben / und selbige allein angezeigt werden / umb seinen Feind dardurch zuverwürren / und daß man solchen zustossen / oder auf die gespielte Finten zu antworten / anreitze.<br />
<br />
Die Finten sollen gemacht werden / wann man den Feind vom Schwachen zum Schwachen auff die Quart wohl attaquirt hat / und sich nahe genug bey ihme befindet / also zwar daß die beyde Klingen ohngefehr 6. Zoll Creutzweiß übereinander können gehalten werden / man soll auch anbey deß Feinds Bewegungen wohl observiren / ob selbiger auff den Attaque nicht auch in der Quart kont contra-attaquiren / noch die Klingen forciren / umb eben selbige Finten zu machen / so ist es gewiß / daß dieser einen geraden Quart Stoß erwartet / denselben aber zu betrügen / muß man dem <br />
<br />
<Seite 42> rechten Fuß mit einem Boden=Stoß ein Schuhe=weit vorbringen / und ein graden Quart-Stoß längs der Klingen anzeigen / zu diesem End soll der lincke Fuß nit von seinem Orth kommen / es seye dann daß der Feind in dem attaquiren zuruck weiche / und wann man den halben Stoß gerad gegen dem Leib anzeiget / soll der rechte Armb wohl ausgestreckt werden / wann auf solches der Feind nicht pariret / muß man längs der Klingen vom Starcken zum Schwachen in wohl opponirter Parade eine gerade Quart ausstossen.<br />
<br />
Ein andere.<br />
Es ist zu mercken / daß wann der Feind diese Parade mit dem Starcken der Klingen pariren / und die Faust erheben wurde / soll man geschwind unter den Armb die nidrige Quart ohne Wendung der Faust ausstossen / jedoch muß der Kopff wohl mit dem Starcken deß Degens bedeckt seyn.<br />
<br />
Ein andere.<br />
Wann der Feind mit der Mitten seiner Klingen pariret / muß man nach dem halbgemachten Stoß degagiren / und von dem Starcken zu dem Schwachen auf die äussere Seithen ein Terz ge=<br />
<br />
<Seite 43> rad ausstossen / wann derselbige die Klingen widerumb fassen wurde / soll man den Kopff wohl unter oder mit der Faust bedecken / dieser Stoß kan in Quart Figur ohne Wendung der Faust geschehen / zu diesem aber muß der Kopff auf die innere Seithen gehalten / und mit der äussern Schärpffe der Klingen und deß Degens Starcken versichert werden.<br />
<br />
Ein andere.<br />
Wann der Feind mit der Schwache seiner Klingen pariret / und da man den halben Stoß anzeiget / die Faust nidriget / kan man selbigem über die Klingen einen Terz-Stoß anbringen / oder wie in dem vorigen Stoß die Klingen degagiren / und eine gerade Terz ausstossen.<br />
<br />
Ein andere.<br />
Man observire / daß noch eine Fint auf die Quart zu machen; wann der Feind in dem Attaque die Klingen ablasset / muß man den rechten Fuß ohne den lincken zubewegen / einen Schuhe=weit mit einem Boden=Stoß vorsetzen / umb denselbigen besser auf die Blösse / so er bey der Lenden siehet / anzureitzen / dann wann man die Faust innenher in Quart <br />
<br />
<Seite 44> Figur ein wenig wendet / und die Klingen unter der Seinigen überzwerch haltet / so gibts ein grosse Blösse an der Lende / auf welche er unfehlbar die Flanconad stossen wird / soll man alsdann die Faust sehr geschwind in Second Figur wenden / und selbigen durch den caviertten Stoß innenher der Klingen überfallen / welchen er mit nichts anders als der lincken Hand pariren kan.<br />
<br />
Wann der Feind in dem attaquiren die Klingen forciret / so gibt er sich auf die Terz aussenher bloß / auff solches ist zu beobachten / ob derselbige die Faust erhebet / willens den andern zu locken / so muß man ihme ohne Wendung der Faust unter seiner Klingen in Quart Figur eine Fint andeuten / welche er unfehlbar pariren wird / begibt sich solches / muß man geschwind auf diese gegebene Blösse / welche er im pariren innenher weiset / eine Quart widerhohlen / aber diese Finten solle allein mit dem Spitz der Klingen unter seinem Armb angezeiget / und in einer der Faust gleich geraden Linien gehalten werden / damit man nicht auf das Tempo überfallen wird / welches bey allen Finten <br />
<br />
<Seite 45> sehr nothwendig zu beobachten / zu diesem muß man das Starcke der Klingen Creutzweiß über die feindliche wohl vor sich halten / daß man allzeit im Stand seye / seinen Feind / wann derselbige auf das tempo stossen wurde / auszupariren / dann man soll sich im fechten sehr wohl wegen dem tempo in acht nehmen.<br />
<br />
Ein andere.<br />
Wann der Feind in dem Attaque der Quart mit der Mitten der Klingen den Degen forcirt / muß man unverzüglich degagiren / und ein halben Terz-Stoß vom Starcken zum Schwachen gerad gegen dem Aug längs der Klingen andeuten / wann er sich alsdann solchem nicht widersetzt / soll man die Terz gerad völlig ausstossen / solte er aber mit erhebter Faust pariren / muß man ihme eine Second anbringen / nit weniger wann er sich in dem pariren innenher bloß gibt / soll man unterdessen den Armb widerumb degagiren / und vom Starcken zum Schwachen eine Quart ausstossen / wurde er die Faust sehr nidrigen / und mit dem Schwachen seiner Klingen pariren / so kan man ihme eine Fint über den <br />
<br />
<Seite 46> Spitz auf die Terz machen / und wann derselbige solche parirt / wieder über die Klingen vom Starcken zum Schwachen eine Quart ausstossen. Es ist auch in dem attaquiren nothwendig / man mache Finten oder Contra Finten / man stosse auf das Tempo oder Contra-Tempo auf alle feindliche Bewegung beste Obsicht zu tragen / wie nicht weniger deß Degens Stärcke der feindlichen Parade wohl vor sich zu widersetzen / umb die Linien zubestreitten / und selbigem die Spitz der Klingen gerad gegen dem Leib zu halten / damit man allzeit im Stand sich all dem jenigen / was er unterfangt / zu widersetzen.<br />
<br />
Auf solche Weiß dann thuet man recht fechten / und ist anbey zu mercken / daß der Feind in dem Attaque und Contra-Attaque nichts anders als die Klingen ablassen / oder selbige forciren / degagiren / oder auf das tempo stossen / contra attaquiren / oder Finten machen könne.<br />
<br />
Wann also derselbige da man ihn auf die Terz attaquirt / die Klingen ablast / so soll man ihme eine Finten grad gegen dem Aug langs der Klingen vom Starcken <br />
<br />
<Seite 47> zum Schwachen andeuten / und wann er selbige nicht parirt / muß man die Terz grad ausstossen / solte dieser aber mit dem Starcken seiner Klingen / und erhebten Faust pariren / so kan man selbigen auf die Second stossen / oder wann er sich innenher auf die Quart bloß geben thäte / soll man unter seinem Armb degagiren / und ein Quart ausstossen / wurde selbiger in dem Attaque der Terz die Hand erheben / umb den andern zu locken / soll man ihm auff sein gegebne Blösse ein Fint anzeigen / und pariret er solche / so muß man gleich wider auff die Terz kommen / solte er contra attaquiren / umb den andern zu betrügen / muß man ihme eine Fint auf die Quart machen / und wann er solche parirt / selbigem geschwind eine Terz anbringen / im Fall dieser die Faust im contra-attaquiren nidrigen / und nur mit dem Schwachen seiner Klingen die Parade forciren wurde / muß man eine Fint über den Spitz machen / und geschwind widerumb die Terz ausstossen.<br />
<br />
Diese seynd jene Finten / welche in dem attaquiren so wohl auff die Terz, als Quart gemacht <br />
<br />
<Seite 48> werden. Es ist noch anbey zu mercken / daß der lincke Fuß allzeit vest / und unbeweglich bleibe / dann die Finten im marchiren seyn höchst gefährlich / dessentwegen ich vor rathsamb und nutzlich befunden / daß der Scholar in dem fechten den lincken Fuß unbeweglich halte / obwohlen ich den Feind zu verfolgen / aber in einer rechten Ordnung / wie es in der Marchier=Ubung zu sehen / lerne.<br />
<br />
Das XX. Capitel. Von denen Stössen über die Klingen.<br />
<br />
Die Stöß über die Klingen zu machen / ist vonnöthen / daß man oberservire / ob der feind die Faust nidrige / und die Quart mit dem Schwachen seiner Klingen forcire / so muß man alsdann ein Terz durch ein Attaque, oder Contra Attaque über den Spitz deß Degens schneiden / wann er aber auff die Terz attaquirt / und ingleichem die Klingen forciret / soll man über die Klingen degagiren und eine <br />
<br />
<Seite 49> Quart ausstossen / wurde man aber mercken können / daß derselbige die Klingen seinen Feind nur auff die Blösse allein / zu locken forciret / so soll man demselbigen über die Klingen auff sein gegebene Blösse eine Fint marquiren / und wolte er solche pariren / muß man ihme geschwind über den Spitz auf die andere Blösse einen Stoß anbringen / wann der Feind auff die Quart attaquirt / die Klingen ablassend / und den andern Grad auszustossen / anreitzet / muß man grad von der Klingen zu der Klingen die Faust in Quint Figur drehent eine Finten spihlen / und wann derselbige mit seinem Schwachen der Klingen auf das Starcke pariret / soll man unverzüglich über die Klingen degagiren / und vom Starcken zum Schwachen ein Terz ausstossen / wurde der Feind aber / da er auf die Terz attaquirt / die Klingen ablassen / und auff ein gerade Terz warten / kan man die Faust mehr in Terz Figur wenden / und vom Starcken zum Schwachen langs deß Degens eine Fint andeuten / wann derselbige solche mit dem Schwachen seiner Klingen pariret / muß man sehr geschwind widerum zuruck <br />
<br />
<Seite 50> über den Spitz schneiden / und vom Starcken zum Schwachen die Quart völlig ausstossen.<br />
<br />
Es ist anbey wohl zubeobachten / daß man die jenige / welche ein hohe Parade halten / untenher attaquiren / und stossen solle / und denen so ein mittelmässige / in die Klingen degagiren / die aber deß Degens flache Parade halten / die Klingen Creutz weiß fassen / oder einen harten Streich auf dieselbige machen.<br />
<br />
Das XXI. Capitel. Von der Flanconad.<br />
<br />
Der Flanconnad Stoß ist bey den jenigen / die das Fechten nicht gelehrnt / sehr berühmt / destoweniger aber bey denen in dieser Kunst Erfahrnen / indeme einer in dem fechten exercirter und erfahrner seinen Degen allzeit grad vor sich in einer schnuer=graden Linien seines Feinds haltend / in der Parade ligen wird / dieser Stoß aber kan in keiner rechten Parade nicht ge=<br />
<br />
<Seite 51> schehen / ausser da man deß Feinds Klingen Creutz=weiß fasset / welches mit dem Degen in der Faust sehr gefährlich / man stosset solche auch in Quart, wann der Feind die Klingen in einer über die Zwerch=Linien haltet / es ist zuverstehen / da die Faust innenher / und der Spitz aussenher ist / und weilen solche un=regulare Figur eine grosse Blösse bey der Lenden verursachet / kan man eine gerade Quart ausstossen / wie solches bey dieser Figur mit wohl opponirter lincker Hand in der Action zusehen ist / dann man könte sonsten diese Parade mit Fleiß halten / und sich umb den andern zu locken / bloß geben / damit man Gelegenheit habe / den andern auff das Tempo zustossen / welches geschehen kan / wann man die Faust geschwind in Second Figur wendet / da der andere auf die Lenden stosset / wie solches die Figur in dem Contra-Tempo der Flanconad anzeiget / dessentwegen ist die lincke Hand=Parade in dieser Action sehr nothwendig / und nutzlich / damit man mit derselbigen die cavirte Stöß pariren / und sehr geschwind innenher eine Quart wiederholen könne / wann der Feind <br />
<br />
<Seite 52> die Klingen Creutz=weiß fasset / und diesen bemeldten Stoß anzubringen willens / muß man auf denselben ein Contra-Tempo nehmen / nemblich in Terz degagiren / welches die Hand=Parade völlig vernichtet / jedoch ist es sehr gut / da man die feindliche Klingen vor sich in Quart vest fasset / sich selbiger wohl zu widersetzen / umb mit dieser den cavirten Stoß / da man sich gar zu nahe bey seinem Feind befindet / zu verhindern / welches bey obermeltem Stoß / und absonderlich mit denjenigen / so in dem fechten die Gewohnheit zu lauffen haben / geschehen kan / sonsten ist die Hand=Parade gefährlich / und nicht rathsamb / weil selbe deß Degens rechtes pariren / verhindert.<br />
<br />
Das Contra-Tempo auf den cavirten Stoß / kan auch durch ein halbe Volta deß Leibs mit wohl opponirter lincker Hand geschehen / welches die Figur vorstellet; diese Action aber ist sehr schwach / und kan bey weitem nicht so geschwind / als die vorige gemacht werden.<br />
<br />
<Seite 53> Das XXII. Capitel. Auf was Weiß man seinen Feind in der Quart desarmiren solle.<br />
<br />
Es ist sehr ruhmwürdig seinen Feind mit dem Degen in der Faust zu desarmiren / und selbigen zu pardoniren / welches bey allen Stössen so der Feind zu weit ausstosset / und sich in dem Ausstossen zu vil nähernt / geschehen kan / aber man muß wohl Achtung geben / daß man mit dem jenigen der nur halbe Stöß machet / solches nicht unterfange / welches höchst gefährlich seyn wurde / und ist auch zubeobachten / daß es bald unmöglich wäre / mit der lincken Hand deß Feinds Degen bey den Stich=blatt zu erreichen / und fassen zu können / viel weniger selbigem solchen aus der Hand zureissen / dann wann derselbige mercken thäte / daß man ihn desarmiren wolte / wurde solcher unfehlbar zum gleichen thuen / als wann er einen völligen Ausstoß zu führen / willens / umb den andern <br />
<br />
<Seite 54> zu dem desarmiren destobesser anzureitzen / und so bald man den Fuß solches zu vollenden auffhebete / wurde derselbige ein Contra-Tempo stossen / oder gleich auf das tempo arrêtiren. Dessentwegen ist es sehr gescheid / seine Anschläg dem Feind nicht mercken zulassen. Es ist sehr gut seinen Feind wissen zu desarmiren / und sich in bequehmer Gelegenheit dessen wohl zugebrauchen / absonderlich bey den jenigen so in dem fechten lauffen / und sich zu vil näheren / damit man einander nicht bey dem Kopff nehme / dann man soll sich deß desarmiren niemahlen als in dem übereilen / und zuweit ausgestossenen Stössen gebrauchen / oder daß man vil geschwinder als sein Feind seye / und solches gewiß ohne Gefahr zu unterfangen seye / sonsten ist das desarmiren mit dem Degen in der Faust nicht rathsamb / und gefährlich.<br />
<br />
Die Desarmirung in der Quart wohl zu machen / soll man observiren / wann der Feind in der Quart einen Stoß gar zu weit ausstosset / und sich abandonniret / so muß man gleich selbigen Stoß vom Starcken zum Schwachen vest <br />
<br />
<Seite 55> vorwerths pariren / den rechten Fueß ohne den lincken ein Schuh=weit vorbringen / und alsdann geschwind mit der lincken Hand deß Feinds Klingen fassend / solche selbigen aus der Hand reissen / wie dieses bey der Figur so die Desarmirung in der Quart Figur vorstellet / gnugsamb zu sehen ist.<br />
<br />
Das XXIII. Capitel. Von der Desarmirung der Terz.<br />
<br />
Daß desarmiren auf die Terz ist bey weitem nicht so gefährlich / als das vorhergehende / und geschicht / wann der Feind ein Terz aussenher der Klingen zuvil ausstosset / und sich sehr in Gefahr setzet / dessentwegen muß man sobald nur der Feind stosset / vom Starcken zum Schwachen parirend / den lincken Fueß sehr geschwind vorbringen / und auff deß rechtens Spitz den Leib umbdrehen / umb mit der lincken <br />
<br />
<Seite 56> Hand die feindliche Faust und Gefäß unverzüglich zu fassen / jedoch mit der Klingen deß Feinds Degen allzeit vest halten / wie solches die Vorstellung der Desarmirung der Terz präsentirt / der lincke Fuß soll sich neben deß Feinds rechten befinden / also zwar / daß wann der Feind sich annoch wiedersetzen wolte / denselbigen mit dem Fuß / oder einen Stoß auf den Boden werffen könne / wann der Feind in Quart ausstosset / kan man selbigen ingleichem / als in der Terz durch das Contra degagiren desarmiren.<br />
<br />
<Seite 57> Das XXIV. Capitel. Von der Desarmirung in der Second.<br />
<br />
Wann der Feind eine Second ausstosset / und sich zuvil abandonnirt / kan man denselbigen auf folgende Weiß desarmiren / man soll vom Starcken zum Schwachen mit Vorbringung deß lincken Fusses / als wie bey der Terz solche pariren / alsdann dessen Faust geschwind fassen / und mit der lincken Hand solche vest haltend in die Höhe erheben / hernach die Klingen degagiren / und demselbigen den Spitz grad vor halten / muß aber der Armb auch wohl erhebt seyn / wie es diese Figur vorstellet.<br />
<br />
<Seite 57> Das XXV. Capitel. Von dem vorpassiern / und voltiern.<br />
<br />
Daß Vorpassiren kan auf zwey unterschidliche weiß / als nemblichen aussen= und innenher der Klingen / wie man es vor besser befindet / geschehen / innenher zwar in Quart Figur grad nach der Länge deß feindlichen Degens vom Starcken zum Schwachen / und aussenher auch in Quart Figur, aber über die Klingen / man muß anbey mit der oberen Schärpffe deß Degens vom Starcken zum Schwachen pariren / oder ein grade Terz wann man es vor gut achtet / vom Starcken zum Schwachen langs der Klingen ausstossen / wie solches bey dieser Figur zu sehen ist. Es ist zu beobachten / daß das Vorpassieren nicht geschehen kan / ohne daß man einen grossen Schritt von seinem Feind entfernet / sonsten es unmöglich vorzupassieren seye / indem man gar zu nahe zusammen kommen <br />
<br />
<Seite 59> wurde / welches eine grosse Verwürrung in dieser Action verursachet; zu dem Vorpassieren ist vonnöthen / daß man den lincken Fueß geschwind einen grossen Schritt in einer Uberzwerch=Linien mit Biegung deß Knies dem rechten vorbringe / den Leib vorsincken lasse / und den rechten Armb wohl vor sich ausgestreckt; und den lincken zuruck halte / der rechte Fueß soll auff dessen Spitz mit dem Absatz in der Höhe / und dem Kniebueg wohl gestreckt vest aufligen / wie es bey der Figur so diese Action präsentiret / zu beobachten ist.<br />
<br />
Im Fall der Feind bey diesem Vorpassieren zuruck weicht / so muß man geschwind den rechten Fueß dem lincken vorsetzen / umb sich wohl bey Kräfften / und näher in der Parade zu befinden / dabey ist wohl zu observiren / daß / sobald man den Schritt vorzupassieren machen will / nicht von dem Feind auf das Tempo überfallen werde / welches er durch das voltieren judiciren kan / wie es zu sehen ist bey dem voltiren auf das Tempo im Vorpassieren / so gnugsamb bey dieser Figur zu beobachten. <br />
<br />
<Seite 60> Man kan annoch in dem Vorpassieren von seinem Feind überfallen werden / wann er vom Starcken zum Schwachen parirend sich wohl unter die Klingen logiret.<br />
<br />
Die Voltirung deß Leibs ist auf nachfolgende Weiß zu machen / man soll den lincken Fueß ein gemeinen Schritt auf die äussere Seithen hinter den rechten bringen / und den Leib auff deß rechten Fueß Spitz drehen / dergestalten das der Ruck gegen seinen Feind gewendt / und der Leib allzeit auf der lincken Hüfft zuruck gehalten werde / damit solcher destoweiter von der Linien der feindlichen Klingen entfernet sey / den lincken Armb wohl eröffnet / und dem lincken Schenckel gleich gehalten. Wann der Feind aber in dem voltiren zuruck weichete / muß man an statt deß Ausstossens den rechten Fueß geschwind an sein Orth bringen / damit man selbigen wiederumb in der Parade nachzufolgen / und die Klingen desto leichter fassen könne. Die andere Manier vorzupassiren / geschiehet durch 3. grosse Schritt vor sich / welche nur auf die Terz kan unternommen werden / da <br />
<br />
<Seite 61> man in rechter Distanz in Parade liget / wird der lincke Fuß dem rechten / und der rechte dem lincken vorgebracht / wann man alsdann den Leib auf deß rechten Spitz drehet / so kommt der lincke hinter dem rechten / und wird in dem vorpassiren dem Feind sehr geschwind ein Terz gegen denen Schulteren angebracht / man soll sich hinter denselbigen / und in einer ihme gleichen Parade befinden.<br />
<br />
Man muß sehr leicht seyn / umb dieses geschwind und wohl zu machen / jedoch ist solches gut zu wissen / damit der Scholar auf dem Fecht=Boden dardurch gelenck werde.<br />
<br />
<Seite 62> Das XXVI. Capitel. Von dem Unterschied zwischen einem rechten und lincken in dem fechten.<br />
<br />
Daß der rechte mehr Difficulität mit dem lincken als rechten in dem fechten findet / ist die Ursach / weilen der lincke beständig mit dem rechten / der rechte aber selten mit einem lincken fechtet / indem bald jedermann rechts / aber wenig lincks fechtet.<br />
<br />
Ja es ist gewiß / wann ein rechter öffters mit einem lincken fechtet / diesen leichter als einen rechten überwinden wird / und auch einen lincken nichts mehr verwürret / als wann er eben mit einem andern lincken fechten solte.<br />
<br />
Die Ursach ist leichtlich zu erachten / wann man observiret / daß alle Stöß / so der rechte auff den lincken führen kan / ihme verdrehet und ungewohnt vorkommen / als zum Exempel / man soll ein gerade Quart auf deß lincken Terz, <br />
<br />
<Seite 63> und ein nidrige Quart auf sein Second, die Terz auf sein Quart, und eine Second auf dessen nidrige Quart ausstossen.<br />
<br />
Es ist auch zu beobachten / daß der lincke auf deß rechten Terz eine Quart ausstossen muß / wie solches aus beygesetzter Figur so diese Action präsentiret / zusehen ist / und nicht weniger in völligem Ausstoß sich bey allen Kräfften und guter Ordnung befindet.<br />
<br />
Der rechte muß diese Quart welche der lincke auf ihne stosset / wie es die Figur deß Quart-Stoß vom rechten auf den lincken vorstellet / aussenher als wie ein Terz pariren / bey welcher Parade der lincke beobachten soll / wann der rechte im pariren sein Faust niderhebet / und kein Blösse auf die Second gibet / daß er sich geschwind widerumben in die Parade stelle / und zum gleichen thue / als wolte er den vorigen Quart-Stoß wiederholen / nur aber ein halben Stoß von der Klingen zu der Klingen andeuten / so wird der rechte seine vorige Parade widerholen wollen / auf welches der lincke auf deß rechten Second ein tieffe Quart ausstossen soll / wie<br />
<br />
<Seite 64> solches die Figur in ihrem völligen Ausstoß wohl bey Kräfften / und in einer irregular-Linien anzeiget.<br />
<br />
Der rechte soll diesen Stoß ein Second Figur und nicht in Quart, obwohl es auch seyn könte / pariren / dann wann solcher in Quart Figur parirte / so muste er die faust nidrigen / und wurde sich auf die Terz bloß geben / dessentwegen ist es viel beser und rathsamer in Second Figur zu pariren / wie solches diese Figur vorstellet.<br />
<br />
Wann ein rechter mit einem lincken fechtet / muß solcher wohl Achtung geben / daß er sich niemahl von seinem Feind auff die Terz engagiren lasse / und sich allzeit wohl bedecke / ingleichem auch ein lincker / dann die Terz sowohl vor den rechten als lincken das schwächste / und gefährlichste ist.<br />
<br />
Müssen also beyde diese wohl bestreitten / der rechte soll den lincken auf die Terz attaquiren / und mercken / daß wann derselbige sich ihme widersetzet / vom Starcken zum Schwachen ein Quart langs deß Degens ausstossen solle / und wohl beobachten / ob der Feind <br />
<br />
<Seite 65> mit dem Starcken seiner Klingen parirend / sich auf die Second entblösse / alsdann muß man demselbigen grad gegen dem Aug langs der Klingen einen geraden Stoß andeuten / auf welchen er sein vorige Parade und Blösse geben wird / und soll man ihme geschwind auf diese Blösse ein nidrige Quart anbringen / hernach kommt man wieder die feindliche Klingen wohl fassend auf die jenige Seithen so man gestossen / in die Parade, und bedeckt aussenher sehr wohl / damit sich der Feind nicht repostiren könne.<br />
<br />
Es ist anbey zu mercken / daß der rechte nicht mehr als zwey Stöß auf den lincken stossen kan / und ein lincker ingleichen auf den rechten / indem die Terz sehr gefäherlich und leicht zu pariren ist / und man gar offt bey dieser auff daß Tempo kan gestossen werden.<br />
<br />
Hingegen hat man die Finten / als zum Exempel / wann der rechte dem lincken in Quart Figur auf seine Terz, wie es daß beste Spihl ist / attaquirt / und sich dieser gar nicht beweget / so muß man den rechten Fueß einen Schuhe weit ohne den lincken zu rühren / vor=<br />
<br />
<Seite 66> bringen / und selbigem eine Fint von der Klingen zu der Klingen gerad gegen dem Aug anzeigen / wann dieser solche nicht pariret / soll ein grade Quart ausgestossen werden / wurde er aber mit erhebter Faust pariren / ist selbigem unverzüglich unter dem Armb ein tieffe Quart anzubringen / zu diesem muß der Kopff mit dem Starcken der Klingen wohl bedecket seyn / damit man im Stoß nit selbsten gestossen werde.<br />
<br />
Bey diesem Attaque ist mehr zu mercken / daß wann der lincke contra attaquirt / und sich mit Fleiß innenher der Klingen umb den andern zu locken / blösset / wie es auch sein bestes Spihl ist / so soll man selbigem an statt deß Ausstossens einen halben Stoß ohne die Faust zu wenden auff sein Blösse mit einem Boden=Stoß deß rechten Fusses anzeigen / und wurde der Feind solche pariren / so muß man alsdann geschwind eine Quart auf dessen Terz völlig ausstossen / wann der lincke aber bey diesem Attaque die Faust erhebet / und auf eine nidrige Quart auf seine bloß gegebene Second wartet / soll man ihme eine Finten ohne Wendung der <br />
<br />
<Seite 67> Faust auff seine Blosse andeuten / auch nur allein mit dem Spitz deß Degens solche marquiren / und daß Starcke der Klingen wohl erheben / damit man diesen auf diese Finten zustossen verhindern / und da er auch / stossen wurde / selbigen pariren / und repostiren könne. Wann man sich aber wohl mit dem Starcken der Klingen bedeckt / und die Finten mit einem rechten Boden=Stoß deß rechten Fusses andeutet / wird er unfehlbar diese pariren wollen / muß man ihme alsdann ohne Verzug nur mit erhebtem Spitz der Klingen auff seine Blösse eine Terz anbringen / dieses seynd die jenige Finten / und Stöß / welche der rechte auf den lincken / wie auch der lincke auf den rechten am meisten und zum öfftern stossen soll.<br />
<br />
Es ist anbey zubeobachten / daß ob schon man den lincken innenher der Klingen auf seine Quart attaquiret / niemahlen der Stoß auff dieser Seithen ausgestossen werden solle / dieweilen diese Parade ihme sehr bequehm zu machen ist / so wohl als wie dem rechten auff seine lincke Seithen / dessentwegen wird sich der lincke mit dem Fleiß de=<br />
<br />
<Seite 68> stomehr entblössen / umb den andern auff dieses anzureitzen / damit er solchem entweders auff das Tempo ein gerade Quart auff sein Terz anbringe / oder mit dem Starcken der Klingen parirend in einer graden oder niedrigen Quart rispostiren könne / dessentwegen da sich der lincke da man selbigen attaquiret / dieser Parade nicht widersetzet / muß man selbigem vom Starcken zum Schwachen langs der Klingen ein Finten grad gegen dem Aug mit einem Boden=Stoß anzeigen / welche der Feind unfehlbar pariren will / und zu solchem die Hand zu nidrigen gezwungen / soll mann alsdann geschwind ihme unter den Armben degagiren / und die Faust in Quart Figur wendend eine gerade Quart auff dessen Terz ausstossen.<br />
<br />
Die Second ist auch sehr gefährlich / ohne daß der lincke sehr hoch in der Parade liget / wann er aber in dem Attaque die Klingen forcirt / und sich aussenher bloß gibt / soll man geschwind degagiren / und vom Starcken zum Schwachen ein Quart auff seine Terz ausstossen / wurde er aber nicht pariren / muß man gerad <br />
<br />
<Seite 69> ausstossen / thäte solcher aber pariren / so soll man geschwind die Klingen widerumb fassen / und in Parade kommen / und ihme einen halben Stoß gerad andeuten / auf welches er sein voriges parien widerhollen / und sich untenher bloß geben wird / auf welches ihme eine tieffe Quart anzubringen ist.<br />
<br />
Das XXVII. Capitel. Von dem Contra-Fechten.<br />
<br />
Nachdeme man endlich in den Stössen / und Contra-Stössen / Attaqün und Contra-Attaqün / Finten und Contra-Finten / Tempo und Contra-Tempo, im Marchien und Contra-Marchiren / Voltiren und Contra voltiren / desarmiren / und Contra-desarmiren wird practiciret seyn; welches ich alles in vorgehenden Capitlen explicirt und vorgestellet hab / kan man seine Wisenschaft in dem Contra-fechten probiren / und sehen lassen.<br />
<br />
<Seite 70> Zu diesem ist vonnöthen / daß man die Nähe und weithe in allen Tempo zu judiciren wiste / und seinen Feind in allem frech begegne / man soll ihme den Spitz auch allzeit grad gegen dem Leib in guter Ordnung präsentiren / und sich im geringsten nicht von dessen Attaque und Finten verwürren lassen / und die grade Linien dardurch verlassen / und ist zu beobachten / daß wann man die grade Linien verliehret / man sich bloß gebe / auf welches der feind alsobald stossen / und ihme nicht mehr auff die gerade Linien / welche zum Streiten vonnöthen / kommen lassen wird.<br />
<br />
Man beobachtet / daß wann einer die feindliche Klingen nicht vor sich geduldet / niemahl wird überwunden werden / dann der Feind kein Stoß auf dieser Linien (ausgenommen den cavirten und die unregulare Uberzwerch=Stöß) anbringen kan / welche ohne einige Opposition geschehen / und ist ein Spihl daß alle beyde umbgebracht werden können; dessentwegen ist es wohl zu mercken / daß sich die Parade in allen ausgestoßnen als halbgestossnen Stössen allzeit finden soll.<br />
<br />
<Seite 71> Man muß seinem Feind mit einem tapffern und unerschrocknen Gemüth / sowohl im Attaquiren als contra-attaquiren keck begegnen / durch dieses alle seine Anschläg zuverwürren / welche er sich von dem andern Meister zumachen / unterfangen kan. Dann durch ein unerschrocknes Hertz thut man ihme all seine Anschlag vernichten / und selbigen offtermahl gar verwürren / daß er sich hin und wieder entblösset / und also leichtlich kan gestossen oder in der Erhitzung gelocket werden / und selbigem alsdann geschwind zu pariren / und ripostiren / welches das sicherst in dieser Kunst ist.<br />
<br />
Es ist nichts gewissers / daß so keck einer seyn mag / wann dieser tapffer von seinem Feind attaquirt / und contra attaquirt würdet / und siehet in diesem ein ihme gleichen / oder grössern Mueth / er villeicht nachgibt / herentgegen wann diesem seyn Feind forchtsamb vorkombt / so thuet solcher von dem Kleinmüthigen profitiren / dann der so zum ersten kleinmüthig / und nachgibt / ist in Gefahr seiner Ehr / Leib / und Lebens.<br />
<br />
<Seite 72> Es ist vil ruhmwürdiger / ob man schon vil schwächer als sein Feind sich tapffer zu wehren / als sich aus einer Forchtsamkeit selbigem zu übergeben / allein man soll nur vor die gerechte Sachen streitten / und wann es möglich nichts als sich selbst defendiren / damit man nicht in die Ungnad der Obern falle.<br />
<br />
Das XXVIII. Capitel. Wider unterschiedliche Fehler.<br />
<br />
Ich zweiffle gar nicht / daß man nicht vilfältig über diesen meinen Tractat criticiren werde / und ich bilde mir schon ein / als hörete ich jene Unruhige / welche die Erfahrneste in dem fechten (obwohlen sie niemahl gelernet seyn wollen / absonderlich wann solche sich in denen Würths=Häusseren halbtrunckner befinden / es ist alsdann zu hören / daß ein jeder Erfahrner als der andere / und mehr geblessirt / und todt gestochen zu haben sich berühmet / absonderlich durch <br />
<br />
<Seite 73> den bey allen Ignoranten sehr berühmten Flanconnad=Stoß / oder durch ein grosse Quart- oder Second. Ja mit einem Wort / durch den ersten Stoß so ihnen auf die Zungen kommt / ob schon ihnen unbewust was sie reden.<br />
<br />
Die mehriste von diesen im Trunck erfahrnen / wann sie gleich von einem recht Erfahrnen attaquirt / oder deß Morgens fruhe aufgewecket werden / verliehren ihre Wissenschaft von Abend biß auf den Morgen. Solche bleiben erstummet / und wollen sich nicht mehr erinneren / was sie am Abend geredt haben / ja sie verliehren in einer Nacht all ihren Muth / Tapfferkeit / und Wissenschafft / und seynd nicht mehr die jenige / so sie an dem Abend zuvor gewesen.<br />
<br />
Ich habe selbsten viel der jenigen gekennt / und schliesse daraus / daß es ein grosse Schwachheit seye / sich in dem Trunck also zuprahlen / ein ehrlicher Mann sich auch wohl hüten soll / solche Gesellschaft zu frequentiren / damit er mit diesen unruhig / betruncken / und hartnäckigen niemahlen nichts zuthuen habe. Dann es ist gewiß / daß diese in dem Trunck <br />
<br />
<Seite 74> was unterfangen / so sie sonsten niemahl thuen dörfften / über daß wann man das Unglück einen Getruncknen / es seye bey Tag oder Nacht zublessiren / und todt zustossen hat / jederman urtheilen wird / daß eine volle Metten gewesen seye / und hätte man biß am Morgen frühe gewartet / so wurde der Betrunckene den anderen unfehlbar umb Verzeyhung gebetten haben. Es ist dann einem Ehr=liebenden Gemüth höchst nothwendig solche schädliche und gefährliche Gesellschaft zu meiden / damit man nicht durch ein Unglück / Ehr / Leib und Seel verliehre.<br />
<br />
Ein anders.<br />
Ein jeder wolte gern in der Fecht=Kunst ohne viel Mühe anzuwenden / erfahren seyn / es seynd gar viel / welche wohl wolten lernen fechten / wann sie nicht dardurch fatigirt wurden / oder ihnen der Schenckel nicht wehe thäte / es ist ihnen gar ungelegen sich auszuziehen / und anzulegen / solche förchten auch die frisirte Haar dardurch zu verderben / oder sie thäten sich zu sehr erhitzen / aber mit einem Wort / alle diese Excusen seynd nichts / dann ein pure Faulheit / welche diese etwas zu <br />
<br />
<Seite 75> lernen / verhindert / ja die meiste thuen solches betrachten / wann es zu spath ist.<br />
<br />
Ich darff anbey wohl sagen / daß alle diejenigen / welche die Strapazen / und Fatiquen förchten / gar nicht in den Krieg taugen / und ihnen der Degen nicht anständig seye / ich rede diß aus Erfahrenheit und nicht von hören sagen / dann wann einer ein Ehr anbetreffende Sach auszumachen hat / bey welcher man das Leben wagen muß / und solcher die Fatigen scheuet / so ist sein Ehr und Leben in höchster Gefahr / und gar hin.<br />
<br />
Habe dieses gnugsamb durch eine 20. jährige Practiquen erfahren / da ich der Cadetten Frantzösischer Artiglerie und anderer Orthen Fechtmeister gewesen / allwo ich öffters Ehr anbetreffende Affairen mich in meinem Ambt zu erhalten / mit dem Degen in der faust / gehabt / wann ich nun in diesen Affairen nachlässig gewesen wäre / so wurde ich heutiges Tags die Ehr nicht haben / andere was ich durch meinen Fleiß erlehrnet und erfahren / zu instruiren.<br />
<br />
<Seite 76> Ein anders.<br />
Andere sagen was hilfft es lernen fechten / indeme die Duels verbotten / es ist zwar die Wahrheit / daß LUDOVICUS der Vierzehende gewester König in Franckreich glorwürdigst Angedencken / zu Conservirung seines Adls die Duels absolutè verbotten / Ursachen / weilen dermahlen daß Duelliren gar starck im Schwunck gewesen / dergestalten daß sich der Frantzösische Adl wegen geringen Ursachen und Bagatellen von einem End deß Königreichs biß zu dem andern ausgefordert / und in solchem Streit mehr Bluet als in dem Krieg vergossen / dieser grosse Monarch hat dann solche Adeliche Gemüther nur zu seinen Unternehmungen und Verbott durch dise conserviren wollen; aber dieser grosse König hat niemahl in Verbietung deß duelliren das fechten zu lernen verbotten / sondern hat gantze Compagnien Cadetten von jungen Adelichen Leuten auffgerichtet / welche er in unterschidlichen Citadellen und Plätz seines Reichs gethan / und denenselbigen einen eignen Fechtmeister verordnet / damit diese erlehrnen / sich deß <br />
<br />
<Seite 77> Degens in vorfallenden und nothwendigen Begebenheiten mit Kunst zugebrauchen.<br />
<br />
Ein anders.<br />
Man findet welche sagen / daß die Fecht=Kunst nicht nothwendig seye / indeme viel mit dem Floret wohl Erfahrne / von andern so das fechten niemahlen gelernet / todt gestossen worden / ich gibe zu / daß der Unerfahrne einen in dieser Kunst practicirten zu Nachts hinterrucks / oder in der Trunckenheit überfallend todt stossen kan; wann der Erfahrne aber vorwerths ohne Betrug attaquirt wird / so muß er ja muethmaßlicher Weiß einen grössern Vortheil sich zu defendiren haben / als der welcher den Degen gar nicht verstehet / und wird der Erfahrne den andern unfehlbar allzeit in allem überwinden / oder es muß an der Tapfferkeit fehlen / wie einige zu finden seynd.<br />
<br />
Ein anders.<br />
Einige wollen zwar wohl lernen fechten / aber nur zwey oder drey Monather / und glauben / daß sie in dieser kurtzen Zeit wohl zu pariren und ripostiren wissen werden; ich finde daß solche gar recht haben / dann wann sie in drey <br />
<br />
<Seite 78> Monath wohl pariren und ripostiren lernen können / so werden sie erfahrner als die Fechtmeisters / indeme wann man wohl pariren / und ripostiren kan / heist es in der Perfection fechten.<br />
<br />
Andere wollen sich dieser Kunst auch ergeben / der Fechtmeister aber soll ihnen den geheimen Stoß gleich lernen / solche haben wieder nicht unrecht / dann es ein unfehlbarer Stoß seyn muß / wann man aber dergleichen Vorwitzige höret / so ist leichtlich zuerachten / daß ihnen unbewust was sie reden / in deme man allein durch das lange und fleissige lernen in diser Kunst kan erfahren werden / und den geheimben Stoß finden. <br />
<br />
Es ist zwar die Wahrheit / daß man in dem lernen einen Stoß mehr in Gewoheit nehmen kan / den man besser als die andere Stöß stosset / und dieser ist der geheimbe Stoß.<br />
<br />
Der günstige Leser wird alle beygesetzte Figuren in völliger Perfection in allen ihren Bewegungen finden / ausgenommen daß welche den Spitz deß lincken Fuß zu weit aussenher / und nicht in einer schnur=geraden Linien der Schuh=Schnallen placiret haben / welches dem Mahler beyzumessen / weilen dieser ohnfehlbar die Fecht=Kunst nicht verstehet.<br />
<br />
<Register> Register Der Capitlen / Materien / und Figuren.<br />
<br />
Das I. Capitel. Von denen Theilen der Klingen. 1<br />
Das II. Capitel. Wie man den Dege ausziehen soll. 2<br />
Das III. Capitel. Wie man sich in die Parade stellen soll. 4<br />
Das IV. Capitel. Von denen Bewegungen / von welchen der Scholar gelenck / und frey gemacht wird. 6<br />
Das V. Capitel. Von der Marche=Ordnung im avanciren. 7<br />
Das VI. Capitel. Von der March=Ordnung im Retiriren. 11<br />
Das VII. Capitel. Von denen Seyten der Klingen. 14<br />
Das VIII. Capitel. Von dem Ausstossen in der Quart. 15<br />
Das IX. Capitel. Wie man in dem Fechten die Reverentz machen soll. 18<br />
Das X. Capitel. Von der Manier mit dem Degen den Feindlichen zu attacquiren. 20<br />
<br />
<Register> Das XI. Capitel. Von dem angebrachten Quart=Stoß. 21<br />
Das XII. Capitel. Wie die Quart mit dem Starcken deß Degens soll parirt werden / und von dem Streich so zu dieser Parade vonnöthen. 23<br />
Das XIII. Capitel. Wie man die niederige Quart unter der Klingen pariren soll. 25<br />
Das XIV. Capitel. Von dem Stoß der Terz. 26<br />
Das XV. Capitel. Von der Weiß mit dem Starcken des Degens die Terz zu pariren / und von dem Streich / so zu dieser Parade vonnöthen. 27<br />
Das XVI. Capitel. Von der Second-Parade, und wie man denselbigen Stoß wiederhohlen soll. 41<br />
Das XVII. Capitel. Von denen Tempo so man auff alle Bewegungen stössen kan. 33<br />
Das XVIII. Capitel. Von denen wiederhohlten Stössen / welche auf alle Parade gestossen werden. 37<br />
Das XIX. Capitel. Von denen Finten. 41<br />
Das XX. Capitel. Von denen Stössen über die Klingen. 48<br />
Das XXI. Capitel. Von der Flanconad. 50<br />
Das XXII. Capitel. Auf was Weiß man seinen Feind in der Quart desarmiren solle. 53<br />
<br />
<Register> Das XXIII. Capitel. Von der Desarmierung der Terz. 55<br />
Das XXIV. Capitel. Von der Desarmirung in der Second. 57<br />
Das XXV. Capitel. Von dem vorpassiern / und voltiern. 58<br />
Das XXVI. Capitel. Von dem Unterschied zwischen einem rechten und lincken in dem fechten. 26<br />
Das XXVII. Capitel. Von dem Contra-Fechten. 69<br />
Das XXVIII. Capitel. Wider unterschiedliche Fehler. 72<br />
<br />
Alle Figuren werden in eben diesen Blättern / als wie die Capitel zu finden seyn / ausgenommen die folgende. <Anm.: für die Auflistung siehe den französischen Text></blockquote>
Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-18670890305751203362018-06-20T01:01:00.000-07:002018-06-25T07:53:43.939-07:00Vom Manuskript zum Buchdrucker zum Buchbinder<div align="RIGHT" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><i>von
Jan Schäfer</i></span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Wie
entstand ein Fechtbuch in der frühen Neuzeit? Dieser Artikel begibt
sich auf Spurensuche. Nachgezeichnet wird der Weg vom Manuskript bis
zum fertigen Druck. Berufsbeschreibungen aus Christoph Weigels
"<a href="http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/88/1/0/">Abbildung
Der Gemein-Nützlichen Haupt-Stände</a>"<a class="sdfootnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote1sym" name="sdfootnote1anc"><sup>1</sup></a>
liefern Hinweise zu den handwerklichen Prozessen der Herstellung.</span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><b>Manuskript</b></span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Die
Entstehung eines Fechtbuches begann sehr wahrscheinlich mit dem
Entwurf eines Manuskriptes, das der Fechtlehrer selbst geschrieben
hatte oder anfertigen lies. Es ist anzunehmen, dass in diesem bereits alle
Texte und Strukturen (Kapitel, Absätze) vollständig entwickelt
waren, damit es dem Buchdrucker als direkte Vorlage für
alle weiteren Arbeitsschritte dienen konnte.</span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Exkurs
Manuskripte: Die Quellenform der Manuskripte macht den wesentlich
kleineren Anteil der uns heute aus der frühen Neuzeit erhaltenen
Fechttexte aus. Möglich ist, dass einige dieser als direkte oder
indirekte Vorlagen für Drucke dienten. In Frage kämme zum Beispiel
<a href="http://fechtgeschichte.blogspot.com/2014/05/ubungen-auf-dem-fechtboden-die.html">"Sig.
Fol. 351c"</a> von Siegmund Carl Friedrich Weischner (erhalten
sind ein Manuskript und mit zeitlichem Abstand zwei Drucke, die große
Ähnlichkeit aufweisen), <a href="http://fechtgeschichte.blogspot.com/2014/07/die-adeliche-und-ritterliche-fecht.html">"Sig.
MS Best. 7010, 289" und "MS Germ. Oct. 227"</a> von
Johann Heinrich Eich (erhalten sind zwei Manuskripte, aber kein
gedrucktes Buch) oder <a href="http://fechtgeschichte.blogspot.com/2018/05/information-der-edlen-fecht-kunst-auf.html">"Sig.
Cod. Don. F III 3"</a> (erhalten ist ein Manuskript von einem
unbekanntem Autor, aber kein gedrucktes Buch wurde hergestellt oder
ist überliefert). Ebenso gut allerdings könnte diese These für
alle drei Manuskripte mit gleicher Berechtigung abgelehnt und
stattdessen argumentiert werden, dass es sich um Prunkhandschriften
handelt.</span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Neben
den genannten existieren weitere Manuskripte wie beispielsweise
"<a href="http://fechtgeschichte.blogspot.com/2014/02/verzeichnis-etlicher-stucken-des.html">Ms.germ.
fol. 1476</a>", "<a href="http://fechtgeschichte.blogspot.com/2013/12/das-fechtbuch-eines-studenten.html">Cod.
Guelf. 264.23 extrav.</a>" und "<a href="http://fechtgeschichte.blogspot.com/2015/04/die-fechtaufzeichnungen-eines-studenten.html">Ms.
FB Gotha, Chart. B 2117</a>", die den Charakter von Eigennotizen
oder Abschriften haben, d.h. Personen mit Interesse am Fechten
fertigten sich für den Eigengebrauch Notizen oder Kopien aus
gedruckten Fechtbüchern an. </span></span>
</div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><b>Buchdruck</b></span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Der
<a href="http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/88/407/0/">Buchdrucker</a>
bezog als Rohstoffe das Papier vom <a href="http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/88/420/0/">Papierer</a>
sowie die Druck-Schriften vom <a href="http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/88/401/0/">Schriftgießer</a>.
Mit Übergabe des Manuskripts konnte er seine Arbeit beginnen.</span></span></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">"In
denen annoch zarten und ersten Jahren der löbl. Drucker=Kunst /
nachdem die holtzerne Formen abgekommen / wurden sowol die höltzerne
/ als nachmahls bley= und zienerne Buchstaben in der Mitte
durchlöchert / und mit einem Drat aneinander gesteckt / aus selbigen
also eine Zeile / und aus vielen derselben / eine Form
zusammengerichtet; weil aber dieses nicht wol Bestand gehabt / und
die Buchstaben / unerachtet des Drats / sich dannoch geschoben / und
die Zeilen also daran krumm worden / hat man die Schrifften nach
heutiger Art zu giessen / und wan eine Form fertig / selbige in einer
eisernen Rahm zusammen zu schrauben angefangen / da dann diese Kunst
zu mehrerer Vollkommenheit je mehr und mehr gelanget ist.</span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Wann
nun eine jede Schrifft / deren vielfältige Arten wir bey dem
Schrifftgieser erzehlet haben / in ihrem eignene Kasten / und eine
gute Quantität eines jeden Buchstabens in seinen besondern Fächlein
liegt / stellet sich der Setzer vor den Kasten / woraus er das
geschriebene Exemplar absetzen soll / stecket selbiges auf den
Tenakel vor sich / lieset / mit Hilff des Divisorii, oder
Zeil=Zeigers / eine Zeil nach der andern aus demselben / nimmt den
Winckelhacken / (welchen man lang oder kurtz machen kan / nachdem die
Zeilen seyn sollen /) damit eine Zeile so lang werde als die andere
/ in die lincke Hand / und mit der rechten langet er die Buchstaben /
welche eine kleine Signatur haben / einzlich aus den Fächlein des
Kastens hervor / setzet also einen Buchstaben nach dem andern in
besagten Winckelhacken / bis es eine Zeile wird / schliesset solche
mit dünnen Spatien / welche er zwischen die Wörter stecket / fest
aus / alsdenn hebt er die Zeilen nach und nach in das Schiff / bis es
eine Column oder Seite eines Blats wird / bindet alsdenn besagte
Columne mit einem Bindfaden fest zusammen / und schiesset solche mit
des SchiffsZunge auf das Form= oder Setz=Brett an ihren gehörigen
Ort. Wann nun von 2 / 4 / 8 / 12 / 16 / 18 / 34 / 32 / 48 oder 64.
Columnen eine gantze Form / deren zwo einen Bogen machen / zusammen
geschossen ist / nimmt man die Stege / oder das Format / leget sie
behöriger massen / zwischen und neben die Columnen / löset den
Bindfaden / womit die Columnen gebunden worden / wieder auf / legt
die eiserne Rame darüber / treibet die Form erstlich zusammen / und
schraubet die Schrauben ein klein wenig zu / hernach wird die Form
mit dem Klopff=Holtz / alle Buchstaben gleichstehend zu machen /
überklopffet / und vermittelst des Schließ=Nagels geschlossen / und
in die Presse / auf das Massingene Fundament / eingehoben.</span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Vor
solcher Presse stehen gemeiniglich zwey Gesellen / zuweiln auch 1.
Gesell / und 1. Jung / deren einer auf dem der Presse angeheffteten
Farbstein / die Farb / welche von Lein=Oel und Künruß gemachet wird
/ mit dem Farb=Eisen oder Schüpp dünn ausstreichet / damit sie
nicht so dick auf die Ballen komme / nimmt darnach einen von den
zweyen Ballen (welche von Leder und Roß=Haren gemacht sind /)
stösset solchen auf oder in die gantz dünn ausgestrichene Farb /
thut den Ballen / womit er Farb genommen / auf den andern Ballen /
reibet die Farb mit den zweyen Ballen so lang / biß sie auf den
beeden gantz dünn wird / (damit die Buchstaben im Auftragen nicht
vollgeschlagen werden /) trägt alsdann die Form mit besagten Ballen
auf / daß alle Buchstaben damit getroffen werden; Inzwischen leget /
der andere einen zuvor eingefeuchteten Papier=Bogen in den auf der
Lehne liegenden Deckel / leget ihn gerade in die Punctur / stösset
das Rämlein / vermittelst des Riemens / den er mit dem Fuß rühret
/ auf den Deckel / schliesset es mit der Schnallen / leget den Deckel
auf die Forme / entwindet den Karren / mit der Korbel / fähret mit
demselben zwischen dem Lauf=Bret auf den Schienen unter den Tiegel /
welcher an der Spindel / vermittelst einer Büchsen / angebunden ist
/ und ziehet so dann den Pengel / oder die Zug=Feder der Spindel /
mit der rechten Hand an sich / so starck er kan / und windet damit
die Spindel / worunter der Tiegel hanget / auf den Deckel / mit
zweyen Zügen oder Sätzen / die dann durch solchen Druck das Papier
in die Schrifft eintrincken machet. Wann nun als von beedes Formen
oder Schön= und Widerdruck abgezogen worden / werden die Errata oder
Setz=Fehler durch den Correctoren ausgezeichnet / von dem Setzer /
vermittelst einer spitzigen Ahlen / heraus gethan / nachmahls von dem
Correctore noch einmal revidiret / und übersehen. Wann nun solcher
Gestalt die Form entfehlert ist / hebt der Drucker an / selbige
abzudrucken / (das Papier muß allerwenigstens 24. Stunden vorhero
gefeuchtet / und mit einem mehr als Zentnerschweren Stein beschwehret
werden /) und verfertigt in einem Tag drey= bis vierdthalb tausend
Bögen Abdrücke.</span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Wann
so viel hundert oder tausend Abdrücke gemacht sind / als man
vonnöthen hat / wird die Form auf ein Wasch=Brett gehebt / in den
Waschstein getragen / mit einer siedheissen und scharffen Laugen
sauber wieder abgewaschen / die Laugen daranach mit Wasser wol
abgespület / und die Schrifft von den Stegen abgelöset; Darnach muß
der Setzer selbige wieder ablegen / zu solchem Ende nimmt er eine
Anzahl Zeilen / so viel er fassen kann / mit dem Ableg=Span auf die
lincke Hand / nimt mit der rechten ein Wort nach dem andern / lieset
und leget solches wieder in die Fächlein / wie und wo er selbige
zuvor herausgenommen hat."<a class="sdfootnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote2sym" name="sdfootnote2anc"><sup>2</sup></a></span></span></div>
</blockquote>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
</div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><b>Illustrationen</b></span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Viele
Fechtbücher sind illustriert. Es ist anzunehmen, dass im Vorfeld
Skizzen angefertigt wurden. Möglich, dass hierfür der Meister
und/oder seine Vorfechter und Schüler Modell standen. Waren die
Vorlagen fertiggestellt, wurde ein <a href="http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/88/329/0/">Kupferstecher</a>
mit der Umsetzung beauftragt.</span></span></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">"Es
bestehet aber die Kunst in Kupfer zu stechen / fürnehmlich in
dreyerley Arten / nemlich im Stechen / Radiren / und der so genannten
Schwartzen Arbeit: Von der ersten Art dem Stechen / haben wir bereits
weitläufftige Meldung gethan<a class="sdfootnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote3sym" name="sdfootnote3anc"><sup>3</sup></a>
[...] </span></span>
</div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Das
Radiren ist nicht minder so ergötzlich als nutzbar / zumal wann mit
dem Grab=Stichel darein gearbeitet und ausgeholffen wird / da dann
beede Manieren ein sehr köstlich Werck abgeben / und also
vermischter vielen weit besser gefallen / als wann ein und andere
Arbeit nur allein an sich selbst auf das Kupfer gebracht wird: Diese
Arbeit wird meinst in Büchern und grossen Wercken gebrauchet / weil
man alles damit viel besser verfertigen und beschleunigen kan. [...]</span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Der
Unterschied zwischen dem Stechen und Radiren bestehet darinnen / daß
jenes / das Stechen / durch einen wohlgeschliffenen Stahl oder
Grab=Stichel verrichtet / im Radiren aber durch den auf das Kupffer
gelegten Grund mit einer Nadel gerissen / und hernach mit Scheid=
oder aber einem andern guten Etz-Wasser eingeetzet wird.</span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Die
dritte Art der Schwartzen Arbeit / ist denen obigen zweyen gantz
ungleich / und sind noch nicht viertzig Jahre / daß sie ein
Durchleuchtiger Printz / aus einen hohen Chur=Hauß entsprossen /
erfunden / und hat am ersten W. Valliant, mit Verwunderung vieler
Liebhaber / durch sehr artig hervor gegebene Stücke dargethan / wie
nützlich und annehmlich diese neu=erfundene Art seye / so / daß
unterschiedliche Künstler solche mit besonderm Ruhm / sonderlich in
Engelland und Amsterdam nachzuahmen und fortzuführen sich beflissen
/ auch eine Zeit her die allerschöneste und wunderwürdigste
Conterfeye hervor gebracht. [...]</span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Zu
obermeldten zweyen Arten / muß das Kupffer blanck / glatt und rein
geschliffen / und polliret seyn / und wird der Schatten mit dem
Grab=Stichel darein geschnitten / was aber weiß seyn soll / hell und
blanck gelassen. In dieser Arbeit hingegen wird das pollirte Kupffer
/ ehe der Künstler sein Werk darein machet / gantz überarbeitet /
und mit gewissen scharffen Eisen über und über sehr mühesam
durchackert / so daß / wann es abgedruckt werden sollte / alles
gantz schwarz fallen würde: Nach diesem pfleget erst der Künstler
seine künstliche Hand anzulegen / in das schwarze Kupffer das Licht
zu bringen / und die Erhöhungen auszudrucken / gantz auf umbgekehrte
Art / indeme im Stechen und Radiren auf das helle Kupffer der Schatten
gebracht und eingeätzet wird: Daher im Anfang viele in der falschen
Meinung gestanden / als ob die hervor gebrachte Kunst=Stücke
ebenfalls wie andere gestochen / und etwan durch zarten Flor auf
gewisse Weise abgedrucket würden."<a class="sdfootnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote4sym" name="sdfootnote4anc"><sup>4</sup></a></span></span></div>
</blockquote>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
</div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Im
Anschluss wurden die Kupferstiche verfielfältigt. Dies erledigte der
<a href="http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/88/335/0/">Kupferdrucker</a>.</span></span></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">"[D]iese
Wissenschaft hat ohne Zweiffel / wo nicht zugleich mit der Erfindung
des Kupffer=Stechens / doch gewißlich bald hernach / indeme man
immerzu mehreren Vortheil hierinnen ausgesonnen / ihren Anfang
genommen / und ist hochnöthig / daß ein jeder Kupffer=Stecher
selbst wisse / wie ein guter Druck zu machen / und was dazu erfordert
werde?</span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Die
dazu gehörige Sachen sind gut Papier / eine gute Preß / so also
zusammen gerichtet / daß die Waltzen und das dazwsichen gehende Bret
/ drauf das Kupffer liegen muß / wohl und accurat auf einander
treffen / gute Filtz / gute Farb / so zu Franckfurth am besten
gemachet / und daselbst verkauffet wird.</span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Der
Druck ist also zu machen: Die Farb muß mit gebrennten Lein= oder /
welches fast besser ist / mit Nuß=Oel angerieben werden / dann wird
die Blatte auf einer gelinden Glut wohl eingeschwärtzet / mit zarten
Lumpen abgeputzet / und mit der Hand auf das fleissigste rein
abgewischet / alsdann auf das Bret / und der zuvor mit Vorteheil
eingefeuchtete Papier=Bogen darauf geleget / mit dem Filtz bedecket
und durchgezogen; und obschon solches alles dem Ansehen leicht /
gehöret doch sonderbarer Fleiß dazu / und sind die radirte Sachen
am leichtesten / die gestochene schwerer / die von schwartzer Arbeit
aber am schwehr= und mühesamsten zu drucken.</span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Ein
jeder Künstler ist zwar befugt / sich mit einer eigenen Presse zu
versehen / und wann er die Mühe anwenden will / sine Sachen selbst
zu drucken; Doch finden sich auch in grossen Städten / wo viel zu
thun / als zu Wien / München / Augspurg / Nürnberg / etc. etc.
Einige / so eine besondere Arbeit davon machen / Jungen darauf lernen
/ und gleich denen Handwerckern von der Obrigkeit dabey geschützet
werden."<a class="sdfootnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote5sym" name="sdfootnote5anc"><sup>5</sup></a></span></span></div>
</blockquote>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
</div>
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Illustrationen in Fechtbüchern sind entweder im Text integriert (z.B. bei <a href="https://gdz.sub.uni-goettingen.de/id/PPN521378737">Hans Wilhelm Schöffer von Dietz</a>) oder auf Extrablättern (teils faltbar) untergebracht (z.B. bei <a href="http://fechtgeschichte.blogspot.com/2014/12/jean-jamain-de-beaupre-die.html">Jean Jamain de Beaupré</a>). Allerdings
sind sie nicht immer frei von
Fehlern, was dem ein oder anderen Autor im Nachgang beim Betrachten
des Werkes auffiel. So merkte beispielsweise besagter Fechtmeister
Beaupré, der sein Werk mit 25 Abbildungen ausstatten lies, auf
der letzten Seiten seines Buches an:</span></span><br />
<blockquote class="tr_bq">
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">"Der
günstige Leser wird alle beygesetzte Figuren in völliger Perfection
in allen ihren Bewegungen finden / ausgenommen daß welche den Spitz
deß lincken Fuß zu weit aussenher / und nicht in einer
schnur=geraden Linien der Schuh=Schnallen placiret haben / welches
dem Mahler beyzumessen / weilen dieser ohnfehlbar die Fecht=Kunst
nicht verstehet."<a class="sdfootnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote6sym" name="sdfootnote6anc"><sup>6</sup></a></span></span></div>
</blockquote>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
</div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><b>Buchhandel</b></span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><a href="http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/88/395/0/">Buchhändler</a>
waren die Verkäufer (und manchmal die Hersteller) der Bücher.</span></span></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">"Dann
sobald nur diese Kunst zum Anschein kommen / ist auch der Buchhandel
mehr und mehrers verherrlicht worden. Und gereicht es den
Buch=Händlern zu sonderbahren Ruhm / daß gleich anfangs
grundgelehrte Leuthe sich auf den Buchhandel gelegt / und zugleich
Buchhändler und Drucker abgegeben / wie mit den Exempeln der Aldorum
zu Venedig und Rom / der Juntarum zu Florenz / der Stephanorum und
Morellorum zu Pariß / der Gryphiorum zu Lyon / der Wechtelorum zu
Franckfurth / der Oporinorum und Frobeniorum zu Basel / und unzehlich
anderer mehr erweißlich. Nach und nach aber hat sich der Buchhandel
von den Druckereyen entsondert / wiewohl es doch noch bey einigen
befindliche / die aber / wann sie / nebst dem Buchhandel / auch
drucken wollen / ihre Jahre erstehen / und als Drucker=Gesellen die
Freyheit erhalten müssen.</span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Es
geschicht aber der Buchhandel auf verschiedene Arten / indem einige
sich lediglich mit ihren Verlags=Büchern vergnügen / und selbige
gegen paares Geld verhandeln; andere aber ihr Verlags=Gut gegen
andere Bücher verstechen / und ein so genanntes Sortiment sich
beylegen / damit sie / bey Nachfrage / mit verschiedenen Büchern
versehen / und die Liebhaber damit bedienen können. Noch andere
bedienen sich beyder Vortheil / und verhandeln einige ihres Verlags
Bücher allein gegen Geld / andere aber verwechseln sie gegen anderes
Gut / und weiß ein jeder Buchhändler selbst am besten zu wehlen /
was seinem Handel am vorträglichsten und ersprießlichsten.</span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Es
wird aber von einem klugen Buchhändler erfordert / daß er / bey
vorhabendem Verlag eines Wercks / selbst klüglich urtheilen könn /
ob selbiges der Orten / wo er seinen Handel treibt / zu verschliessen
/ und zu verkauffen; ob die Materie dem / wo er die meiste
Kundschafft zu hoffen / anständig und beliebig; ob darinnen nichts
befindlich / so dem Staat oder Nation / wo er seine zeitliche
Wohlfahrt sucht / nachtheilig; Dannenhero er höchstnöthig bey
gelehrten Leuthen sich dieserwegen Raths zu erhohlen / und wird in
grossen Städten / in Erwegung dessen / sonder Censur und Erlaubnus
nichts zu drucken vergönnet. So fürsichtig er aber in seinem eignen
Verlag seyn muß / so gehört ihm auch / nicht minder fürsichtig in
Eintauschung anderer Bücher zu seyn / damit er sich mit selbigen
nicht zuviel überlege / und endlich / bey ermangelnder Nachfrage /
in die so genannte Maculatur zu schlagen nöthig habe.</span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Anbey ist auch für einen Buchhändler ein höchstnöthiges Stück / die jenige alte Bücher / so bey den Verlegern / auch bey den Buchhändlern nicht mehr zu haben / anbey aber in hohem Werth / und bey Gelehrten höchstgeschätzt / zu kennen / und bey alten Bücher=Verkauffern und zergäntzten Bibliothequen / aufsuchen zu können / zumahlen hierinn öffters ein Buchhändler sich den grössten Ruhm und wichtigsten Gewinn erworben; und dienet hiebey ihm sonderlich zur Nachricht / daß er die Zeichen der alten und kunstberühmtesten Buchhändler und Drucker / so sie ihren Wercken auf dem Titel=Blatt beygedruckt / mercke / und von andern zu entscheiden wisse."<a class="sdfootnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote7sym" name="sdfootnote7anc"><sup>7</sup></a></span></span></div>
</blockquote>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
</div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Kaufte
man ein Buch beim Buchhändler, war es (anders als heute) meist noch
nicht fertig gebunden.<a class="sdfootnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote8sym" name="sdfootnote8anc"><sup>8</sup></a></span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><b>Buchbindung</b></span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Der
<a href="http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/88/414/0/">Buchbinder</a>
erzeugte aus bedrucktem Papier stabile Bücher.</span></span></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">"Sehr
verdrießlich und beschwerlich würde es fallen / wann wir unsere
heut zu Tag übliche Bücher also rohe und ungebunden brauchen
sollten / dann ob schon etwann mancher den Bogen nach dem Format in
Folio / Quart und Octav richtig und geschwind zu verwenden weiß /
würde es doch / wann das Format in zwölff / sechzehen / achtzehen /
vier und zwanzig oder zwey und dreissig Theile abgeteheilet ist /
sehr vielen schwehr genug fallen; Wie mancher Bogen würde verlohren
gehen / und das Exemplar defect werden? wie bald würde sich das
Papier zerschleissen und zerreissen? was Mühe würd man haben / die
Kupffer jedesmahl auszusuchen / und dem Context im Lesen entgegen zu
halten? wie bald wurde sie dem Staub unterworffen / verderben / und
von den schädlichen Schaben angefressen werden / da sie hingegen der
euserliche Einband und die Deckel / wann sie wohl gemacht und
reinlich gehalten wird / vor beeden ziemlich lang bewahret / und die
Blätter / nach Belieben / ohne vielen Zeit=Verlust flüchtig herumb
geworffen / dasjenige leichtlich aufzuschlagen vergönnen / was man
zu suchen / und etwan zu lesen / oder auszuzeichnen beliebet: Solcher
gestalt ist ja das löbliche Handwerck der Buchbinder so nöthig als
nutzlich. [...]</span></span></div>
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Das Meisterstück / so sie machen / bestehet gemeinlich in einem starcken Folianten / Quart= und Octav=Band. In Nürnberg wird der Foliant in Schwein=Leder eingebunden / mit Rollen zierlich überkrämpelt / auch mit messenen Ecken und Hacken beschlagen. Der Quart=Band wird mit roth=gefärbtem Kalb=Leder überzogen / mit Stämpeln und Filetten gezieret / nachmal überguldet / und mit Gesperren versehen. Die Decke des Octav-Bandes bestehet aus schwartz=gefärbten Kalb=Leder / ebenfalls mit Gesperren und mit verguldeten Stämpeln und Zieraten ausgemacht. Der Foliant ist gemeiniglich grün auf dem Schnit / an dem Quart= und Octav=Band aber muß er / ohne einige Striemen und Risse / glatt und blanck verguldet seyn.<br />Vor Alters pflegte man die Bücher entweder nur in einfaches dickes Perment oder Leder zu hefften / nachmahls das Leder mit gestrichenem Gitterwerck zu zieren; theils Bücher wurden zwischen zwey Bretter gebunden / und nur allein der Rucken mit Leder bedecket; nach dem fienge man an / auch diese Bretter mit Schwein= Kalb= und Schaaf-Leder / wie auch mit Juchten / Saphian und Corduan zu überziehen / weil aber diese Bücher sehr schwer / und noch dazu meinst mit messinen Ecken / Clausuren und Gesperre versehen waren / davon jene fast gar nicht mehr üblich / diese aber gar selten gebraucht werden / hat man die von vielem aufeinander gepappeten Papier also genannte Pappen=Deckel eingeführet / deren man sich annoch bedienet / und selbige mit Papier / oder gemeinen von Schaaf= oder aber guten Compert von Kalbs=Leder / auch bißweilen so schlecht als guten Zapffen=Leder überzogen.<br />Heut zu Tag floriren meinstens die so genannte Frantzösische Bände / welche aus Kalb=Leder bestehen / so mit einer besondern Schwärtze eingesprenget / an dem Rücken mit Rollen überstämpelt und verguldet / zu öberst aber die Titel der Bücher mit guldenen Buchstaben angedeutet werden: Es geschiehet auch öffters / daß einige Bücher in schönen Brocard und Sammet gebunden / mit silbernen / verguldeten oder wohl vor hohe Personen mit gantz guldenen Ecken und Gesperren beschlagen / auch wohl gar mit einer von Silber gantz dinn geschlagenen Decke überzogen werden. [...]</span></span><br />
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Es
soll aber ein Buchbinder von Rechts wegen die vier Haupt=Sprachen /
Ebräisch / Griechisch / Latainisch und Teutsch zum wenigsten lesen
können / und die Lateinische in etwas zur Noth verstehen / indeme in
selbiger öffters zu End eines Werckes eine nothwendige Erinnerung an
den Buchbinder angefüget wird / wie wird er aber solche beobachten /
wann er sie nicht verstehet / oder niemand bey der hand hat / der
ihme solche verteutschet?</span></span>
<br />
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Er
muß auch seine Arbeit wohl verstehen / und wissen / das Lein=Wasser
und Alaun so zu temperiren / daß das Papier im Planiren nicht
zerfliesse / oder / so es zu starck / nicht breche und zusammen pappe
/ er muß wissen das Buch aus dem Faltz zu schlagen / aufzubiegen /
und gehöriger Massen zu beschneiden / dann nochmal zu schlagen / auf
der Häfft=Lade zu häfften / in der Presse zu leimen / mit dem
Schnitt=Hobel zu beschneiden / den Schnitt / nach beliebiger Art /
anzufärben / zu marmoriren / oder zu vergulden / und / so es
verlanget wird / vermittelst der Buntzen / mit allerley Laub=Blumen
und Bilder=Werck zu zieren / den Rucken mit artig=bestochenen
Capitälen zu versehen / alsdann die Bretter oder Pappen=Deckel an
die Seiten zu setzen / mit Compert oder Leder zu überziehen / auch /
wann es beliebt wird / mit allerley guldenen Zieraten / und Leisten
auszuzieren / und Gesperre / Clausuren oder Bänder anzusetzen etc.
etc."<a class="sdfootnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote9sym" name="sdfootnote9anc"><sup>9</sup></a></span></span></div>
</blockquote>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
</div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Der
<a href="http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/88/420/0/">Futeral-Macher</a>
ist zum Buchbinderhandwerk zu rechnen.</span></span></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">"so
wohl von Holtz als Pappen=Deckeln zu Spiegeln und allerley Sachen /
so ihme vorkommen / Rahmen / Futer und Gehäuse verfertiget / mit
Papier oder Leder überkleidet / mit Rollen und Stämpeln zieret /
und auf das schönste verguldet / auch einwendig mit Papier / Sammet
/ oder andern herrlichen Stoffen auszieret / als welche Arbeit die
Buchbinder / von undencklichen Jahren her / frey und ungehintert
getrieben haben."<a class="sdfootnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote10sym" name="sdfootnote10anc"><sup>10</sup></a></span></span></div>
</blockquote>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<sup> </sup><span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><b>Schlussfolgerungen</b></span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Der
Artikel gibt einen Einblick in die handwerklichen Prozesse des
Buchdruckes in der frühen Neuzeit und beschreibt die Buchproduktion
vom Manuskript über den Druck bis zum Verkauf beim Buchhändler.
Deutlich geworden ist, dass es ein arbeitsteiliger Prozess war, der
viele Beteiligte involvierte: Fechtmeister/Autor, Papierer,
Schriftgießer, Buchdrucker, Buchbinder, Buchhändler sowie
gegebenenfalls Schreiber, Zeichner, Kupferstecher, Kupferdrucker
(alle Handwerksmeister sind jeweils mit Gesellen zu denken) und Modelle
für die Illustrationen.</span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Aus
dem Prozess der Buchproduktion leiten sich Fragestellungen zur
Motivation des Autors und Finanzierung des Projektes ebenso ab wie
Fragen zu Auflagenstärke, Rezeption und Verbreitung der Fechtbücher.
Dem wird in weiteren Forschungen nachzugehen sein. </span></span>
</div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Eine
weitere Frage stellt sich hinsichtlich der mehrfachen Auflage von
Fechtbüchern, wie sie uns zum Beispiel bei der </span></span><a href="http://fechtgeschichte.blogspot.com/2014/08/das-fechtbuch-des-nicolai-giganti-in.html">Giganti-Übersetzung
des Jacob de Zetter</a><span style="color: black;"><span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">
oder dem </span></span></span><a href="http://fechtgeschichte.blogspot.com/2011/10/der-fecht-und-exercitienmeister-johann.html">Werk
Johann Andreas Schmidts</a><span style="color: black;"><span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"> bekannt
sind. Lässt si</span></span></span><span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">ch
aus der Anzahl der Auflagen eine Aussage herleiten, wie populär
diese Bücher waren? </span></span>
</div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Betrachtet
man den Herstellungsprozess der Bücher, sind mehrere Arten der
Deutung denkbar. Zwei sind exemplarisch und spekulativ dargestellt:</span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">1.)
Das Fechtbuch wurde nachgefragt, bis es ausverkauft war. Eine
Nachfrage bestand weiterhin (oder wurde von Buchhändler/Drucker
vermutet). In Folge warf der Buchdrucker die Druckpresse an, um neue
Exemplare anzufertigen. Die Neuauflage entstand. Oder 2.)
Die gedruckten, aber ungebundenen Exemplare lagen beim Buchhändler
oder Drucker herum, weil sie sich nicht wie erhofft verkauften. Der
Drucker/Buchhändler versah nach einiger Zeit die Bücher mit neuem
Titelblatt und neuer Jahreszahl und bot sie als Neuauflage wieder an,
um sie in einem neuen Anlauf doch noch loszuwerden.</span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Auch
für die Klärung dieser Fragestellungen sind weitere Forschungen
notwendig.</span></span></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<i>Anmerkungen:</i></div>
<div id="sdfootnote1">
<div class="sdfootnote" style="margin-left: 0cm; text-indent: 0cm;">
<a class="sdfootnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote1anc" name="sdfootnote1sym">1</a>
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Weigel, Christoph: Abbildung Der
Gemein-Nützlichen Haupt-Stände. Regensburg, 1698. SLUB Dresden,
Signatur: Technol.A.142.</span></span>
</div>
</div>
<div id="sdfootnote2">
<div class="sdfootnote" style="margin-left: 0cm; text-indent: 0cm;">
<a class="sdfootnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote2anc" name="sdfootnote2sym">2</a>
Ebd., S.<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"> 252-255</span></span>
</div>
</div>
<div id="sdfootnote3">
<div class="sdfootnote" style="margin-left: 0cm; text-indent: 0cm;">
<a class="sdfootnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote3anc" name="sdfootnote3sym">3</a>
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Es wird v.a. von der Geschichte
des Kupferstechens berichtet und berühmte Kupferstecher der Zeit
namentlich genannt. Die Beschreibung der Handgriffe erfolgt später
im Text.</span></span>
</div>
</div>
<div id="sdfootnote4">
<div class="sdfootnote" style="margin-left: 0cm; text-indent: 0cm;">
<a class="sdfootnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote4anc" name="sdfootnote4sym">4</a>
Vgl. Weigel: Haupt-Stände, S. <span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">204-205</span></span>
</div>
</div>
<div id="sdfootnote5">
<div class="sdfootnote" style="margin-left: 0cm; text-indent: 0cm;">
<a class="sdfootnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote5anc" name="sdfootnote5sym">5</a>
Ebd., S. <span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">205-206</span></span>
</div>
</div>
<div id="sdfootnote6">
<div class="sdfootnote" style="margin-left: 0cm; text-indent: 0cm;">
<a class="sdfootnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote6anc" name="sdfootnote6sym">6</a>
Beaupré, Jean Jamain de: Methode tres facile pour former la
noblesse dans l'art de l'epée = Die allerleichtiste neue weiß, den
Adel in der Fecht-Kunst zu underweisen. Ingolstatd, 1721, S. 78.</div>
</div>
<div id="sdfootnote7">
<div class="sdfootnote" style="margin-left: 0cm; text-indent: 0cm;">
<a class="sdfootnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote7anc" name="sdfootnote7sym">7</a>
Vgl. Weigel: Haupt-Stände, S.<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">
243-245</span></span>
</div>
</div>
<div id="sdfootnote8">
<div class="sdfootnote" style="margin-left: 0cm; text-indent: 0cm;">
<a class="sdfootnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote8anc" name="sdfootnote8sym">8</a>
Erst die Buchbinder „fertigten auf Bestellung für jeden Kunden
individuell Einzelbände an.“ Vgl. Rautenberg, Ursula: Reclams
Sachlexikon des Buches: Von der Handschrift zum E-Book. 3.,
vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Stuttgart/Ditzingen,
2015, S. 69. Es
wurden nur „vereinzelt […] Teile vor dem Verkauf an den
Endkunden in lokal ansässigen Werkstätten“ gebunden., siehe ebd.</div>
</div>
<div id="sdfootnote9">
<div class="sdfootnote" style="margin-left: 0cm; text-indent: 0cm;">
<a class="sdfootnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote9anc" name="sdfootnote9sym">9</a>
Vgl. Weigel: Haupt-Stände, <span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">S.
256-260</span></span>
</div>
</div>
<div id="sdfootnote10">
<div class="sdfootnote" style="margin-left: 0cm; text-indent: 0cm;">
<a class="sdfootnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdfootnote10anc" name="sdfootnote10sym">10</a>
Ebd. , S.<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"> 260</span></span>
</div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-7504471274971847422018-05-16T00:51:00.000-07:002018-08-23T04:58:01.635-07:00„Information Der Edlen Fecht Kunst auf den Stoß.“ - Transkription der Handschrift Sig. Cod. Don. F III 3<div style="text-align: right;">
<i>von Samara Ajjour und Jan Schäfer</i></div>
<div style="text-align: right;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Handschrift Sig. Cod. Don. F III 3 ist eine bis dato relativ unbekannte Abhandlung über die Fechtkunst „<i>auf den Stoß […] nach der neuen Italiänischen Methode</i>“, die in der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart aufbewahrt wird. Sie ist auf das Jahr 1747 datiert und umfasst 56 Blatt (<a href="http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31912989" target="_blank">vgl. Handschriftenbeschreibung</a>). Ein Autor wird namentlich nicht genannt. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>Der Text:</b></div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: justify;">
<fol. 1r> Erster Theil</div>
<div style="text-align: justify;">
Haltet in sich die a la</div>
<div style="text-align: justify;">
Muraille Paraden</div>
<div style="text-align: justify;">
und Stossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
Zum gebrauch Joseph Wenzel F. von Fürstenberg</div>
<div style="text-align: justify;">
Regensburg Ao 1747</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 1v> leer</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 1> Information</div>
<div style="text-align: justify;">
Der Edlen Fecht Kunst auf</div>
<div style="text-align: justify;">
den Stoß.</div>
<div style="text-align: justify;">
Welche in sich halt, wie und</div>
<div style="text-align: justify;">
was Manier die Lectionen nach</div>
<div style="text-align: justify;">
der neuen Italiänischen Me-</div>
<div style="text-align: justify;">
thode in guter Ordnung nach</div>
<div style="text-align: justify;">
einander gehen, und wie sol=</div>
<div style="text-align: justify;">
che auf des Meisters Termi-</div>
<div style="text-align: justify;">
nis auswendig müssen gemacht</div>
<div style="text-align: justify;">
werden, von dennejenigen so</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 2v> die Edle Fecht Kunst recht und</div>
<div style="text-align: justify;">
aus der Perfection erlernen</div>
<div style="text-align: justify;">
wollen welches auf folgende</div>
<div style="text-align: justify;">
Lectionen deutlich erkläret wird.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Lection</div>
<div style="text-align: justify;">
der</div>
<div style="text-align: justify;">
a la muraille oder Mauer</div>
<div style="text-align: justify;">
Paraden.</div>
<div style="text-align: justify;">
Welche nach der Kunst auf folgen=</div>
<div style="text-align: justify;">
de Differente Maniren gemacht</div>
<div style="text-align: justify;">
werden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Erstens.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart und Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
werden mit einfacher</div>
<div style="text-align: justify;">
Grado oder Linie Movementen</div>
<div style="text-align: justify;">
pariret.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 2> Zweijtens.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart und Terz Einfach doupel u: Triple Finten</div>
<div style="text-align: justify;">
werden auch mit einfachen</div>
<div style="text-align: justify;">
Grado, oder Linie Movementen</div>
<div style="text-align: justify;">
pariret.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Drittens.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart und Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
mit Glissade Movemen-</div>
<div style="text-align: justify;">
ten pariret.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 3> Vierdtens.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart und Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
mit Contre und Ramassier</div>
<div style="text-align: justify;">
Movementen parriet.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Fünfftens.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart mit demi cercle* Movement parirt.</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz mit terz linie cercle, oder</div>
<div style="text-align: justify;">
wie auch solches genennet,</div>
<div style="text-align: justify;">
mit halber Cavation</div>
<div style="text-align: justify;">
in Terz cercle parirt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 4> Sechstens.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart mit contre octave pariret.</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz mit douple octave pariret.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Siebentens.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart mit prima movement pariret.</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz mit demi prime movement pariret.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 5> Achtens.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart mit centru Glissirung pariret.</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz mit douple centru glissirung pariret.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Beij dieser a la muraille Parade oder Mauer</div>
<div style="text-align: justify;">
Lection ist hauptsächlich zu beobachten, daß</div>
<div style="text-align: justify;">
auf die Movementen der Paraden weder</div>
<div style="text-align: justify;">
der Kopff, Leib noch Beine bewegt werden,</div>
<div style="text-align: justify;">
und auch bißweilen nach geschehener</div>
<div style="text-align: justify;">
Parirung unvermuthet auf des Ge=</div>
<div style="text-align: justify;">
gners Klinge ein Patement oder lengi=</div>
<div style="text-align: justify;">
rung gemacht werde, und ein General</div>
<div style="text-align: justify;">
Regul allzeit auf des Gegners Spitz</div>
<div style="text-align: justify;">
und Augen zu sehen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 6> Lection</div>
<div style="text-align: justify;">
der</div>
<div style="text-align: justify;">
a la muraille Stossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
Welche nach der Kunst auf folgen=</div>
<div style="text-align: justify;">
de Differente Manieren gemacht</div>
<div style="text-align: justify;">
werden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Erstlich.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart und Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
loß gestossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 7> Zweijtens.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart und Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
streichen und Stossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Drittens.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart und Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
glissiret.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 8> Vierdtens.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart und Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
über die poignée ge=</div>
<div style="text-align: justify;">
worfen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Fünfftens.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart und Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
coupiret und gestossen</div>
<div style="text-align: justify;">
unter daß gefäß</div>
<div style="text-align: justify;">
und Ellenbogen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 9></div>
<div style="text-align: justify;">
Sechstens.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart und Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
von oben Circuliret und</div>
<div style="text-align: justify;">
gestossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
nehmlich als die Kling in</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart engouchirt, gehet man</div>
<div style="text-align: justify;">
von oben Rund über die Spitz</div>
<div style="text-align: justify;">
in Quart & vice versa.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Siebentens.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart und Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
von unten circuliret.</div>
<div style="text-align: justify;">
So die Kling in Quart liegt,</div>
<div style="text-align: justify;">
gehet man von unten Rund</div>
<div style="text-align: justify;">
über die Spitz in Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
vice versa.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 10> Beij diesen a la muraille Stossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
ist noch Principal zu observiren,</div>
<div style="text-align: justify;">
daß in dem Ausfall oder Allongi-</div>
<div style="text-align: justify;">
rung das linke Bein allzeit un=</div>
<div style="text-align: justify;">
verruckt auf seinem Platz muß</div>
<div style="text-align: justify;">
stehen bleiben, um dadurch</div>
<div style="text-align: justify;">
ein festes Lager zu profitiren.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 9r> Explication</div>
<div style="text-align: justify;">
Des</div>
<div style="text-align: justify;">
Ersten Theils</div>
<div style="text-align: justify;">
Von den a la muraille Paraden und Stossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 11> Explication</div>
<div style="text-align: justify;">
der</div>
<div style="text-align: justify;">
a la muraille Stossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Erstlich.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart und Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
loß gestossen nehmlich.</div>
<div style="text-align: justify;">
Wann der Gegner in Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
anlegt so muß er nach der a la</div>
<div style="text-align: justify;">
muraille Manier und Gebrauch</div>
<div style="text-align: justify;">
ohne einige finten, halbe Stoß</div>
<div style="text-align: justify;">
oder andere Bewegungen zu ma=</div>
<div style="text-align: justify;">
chen, unter die Kling Rein Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
stossen liegt er aber inwen=</div>
<div style="text-align: justify;">
dig in Quart, so muß er auf</div>
<div style="text-align: justify;">
obige Manier Terz stossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 12> Zweijtens</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart und Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
gestrichen u: gestossen auf</div>
<div style="text-align: justify;">
folgende Art.</div>
<div style="text-align: justify;">
So der Adversarius in Terz liegt,</div>
<div style="text-align: justify;">
so streichet er in der degagirung</div>
<div style="text-align: justify;">
von des Gegners ganzen Schwäche,</div>
<div style="text-align: justify;">
biß in seine ganze force, wie</div>
<div style="text-align: justify;">
auch wen solcher in Quart an=</div>
<div style="text-align: justify;">
liegt, so streichet er obgemel=</div>
<div style="text-align: justify;">
der massen Terz welches beijdes</div>
<div style="text-align: justify;">
mit unverwandter Hand ge=</div>
<div style="text-align: justify;">
geschehen muß.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 13> Drittens.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart und Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
wird glissiret auf diese</div>
<div style="text-align: justify;">
Manier nehmlich.</div>
<div style="text-align: justify;">
Wenn die Kling inwendig</div>
<div style="text-align: justify;">
in Quart encouchiret ist, so</div>
<div style="text-align: justify;">
glissiret man in den Tempo</div>
<div style="text-align: justify;">
der degagirung mit verwan=</div>
<div style="text-align: justify;">
der Hand Terz auswendig,</div>
<div style="text-align: justify;">
mit erhobener <durchgestrichen: Hand> faust</div>
<div style="text-align: justify;">
und tieff gehaltener Spitze</div>
<div style="text-align: justify;">
& vice versa.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 14> Vierdtens.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart und Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
geworfen und gestossen auf</div>
<div style="text-align: justify;">
folgende Weise.</div>
<div style="text-align: justify;">
So sich das Gewehr auswen=</div>
<div style="text-align: justify;">
dig in Terz Seiten befindet,</div>
<div style="text-align: justify;">
so wirfft man die Klinge an</div>
<div style="text-align: justify;">
statt von unten durchzustos=</div>
<div style="text-align: justify;">
sen über des Gegners Ge=</div>
<div style="text-align: justify;">
wehrs seiner Spitze und</div>
<div style="text-align: justify;">
stosset Quart inwendig mit</div>
<div style="text-align: justify;">
unverwandtner Hand & vice</div>
<div style="text-align: justify;">
versa.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 15> Fünfftens.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart und Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
coupiret man folgender</div>
<div style="text-align: justify;">
massen.</div>
<div style="text-align: justify;">
Man stehet zu diesen Stossen</div>
<div style="text-align: justify;">
allein mit 2 gebogenen Knien,</div>
<div style="text-align: justify;">
worbeij zu observiren, daß,</div>
<div style="text-align: justify;">
wann sich die Kling auswendig</div>
<div style="text-align: justify;">
in Terz befindet, man die Spitz</div>
<div style="text-align: justify;">
neben des Gegners Parir Stange</div>
<div style="text-align: justify;">
mit centru gedrähter Hand halte,</div>
<div style="text-align: justify;">
und darauf von der poing biß</div>
<div style="text-align: justify;">
an seinen Ellenbogen mit der</div>
<div style="text-align: justify;">
Spitze passire, u: coupire unter</div>
<div style="text-align: justify;">
seinen Arm mit centru gedräh=</div>
<div style="text-align: justify;">
ter Hand hochinwendig in seine</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart. & vice versa.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 13> Zweijter Theil.</div>
<div style="text-align: justify;">
Welcher die Lectionen in Avanciren</div>
<div style="text-align: justify;">
Reteriren, u: Pariren in sich begreifft</div>
<div style="text-align: justify;">
und in nachfolgender Ordnung infor-</div>
<div style="text-align: justify;">
mirt werden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Erstlich.</div>
<div style="text-align: justify;">
Muß der Discipel in eine ordentlich</div>
<div style="text-align: justify;">
formirte Positur gestellet werden,</div>
<div style="text-align: justify;">
darauf unterweiset man ihn mit Viertl,</div>
<div style="text-align: justify;">
halb, und ganzen Passen zu Acanciren,</div>
<div style="text-align: justify;">
und zu reteriren, als den zeiget man</div>
<div style="text-align: justify;">
ihn mit folgenden Differenten Movi-</div>
<div style="text-align: justify;">
menten zu pariren nehmlich.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 16> I.</div>
<div style="text-align: justify;">
Mit einfachen gerader oder Linie</div>
<div style="text-align: justify;">
Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir parir Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir parir Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
mit einfacher finte.</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
mit einfacher finte.</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
mit doppelter finte.</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
mit doppelter fint.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 17> Reterir parir Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
mit triple fint.</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir parir Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
mit triple fint.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
II.</div>
<div style="text-align: justify;">
Contra Paraden</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir contre Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir douple contre Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir conter Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
ramassirt in Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir contre Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir douple contre Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir contre Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
ramassirt in Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 18> III.</div>
<div style="text-align: justify;">
Cerde Paraden</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir mit demi cerde</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir mit douple Cerde.</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir mit demie cerde</div>
<div style="text-align: justify;">
und octave.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
IV.</div>
<div style="text-align: justify;">
Octave Paraden.</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir mit octave</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir mit douple octave.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 19> Reterir, parir mit octave contre Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir mit octave contre</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart, ramassirt in Terz.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
V.</div>
<div style="text-align: justify;">
Prime Paraden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir mit prime</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir mit douple prime</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir mit prime contre</div>
<div style="text-align: justify;">
prime.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 20> VI.</div>
<div style="text-align: justify;">
Centrum Paraden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir, Quart, und Quarte basse</div>
<div style="text-align: justify;">
mit centrum Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir, seconde oder Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
mit centrum Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir Terz mit douple</div>
<div style="text-align: justify;">
centrum Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
VII.</div>
<div style="text-align: justify;">
Brouillir Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir parir Quarte oder Quarte</div>
<div style="text-align: justify;">
basse mit Brouilier Moviment</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 21> Reterir, parir seconde oder Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
mit Brouillier Movement</div>
<div style="text-align: justify;">
Reterir, parir Terz mit douple Brouillier</div>
<div style="text-align: justify;">
Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Also bestehet diese Parade aus</div>
<div style="text-align: justify;">
3 differenten Movimenten nehmlich</div>
<div style="text-align: justify;">
die erste mit verwandter Faust u:</div>
<div style="text-align: justify;">
daß die Spitze tief auf den Boden</div>
<div style="text-align: justify;">
siehet die zweijte, macht man mit</div>
<div style="text-align: justify;">
gerader Hand, wen man keine Kling=</div>
<div style="text-align: justify;">
ge unten findet, u: in die obere</div>
<div style="text-align: justify;">
Linie kommt, und die dritte obgemel=</div>
<div style="text-align: justify;">
ter massen, darauf mit contre</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 22> VIII.</div>
<div style="text-align: justify;">
Auf Avancieren und Stossen in</div>
<div style="text-align: justify;">
der Linie.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Avancir auf Quart, stoß Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
Avancir auf Terz, stoß Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
Avancir auf Quart mach fint</div>
<div style="text-align: justify;">
in Terz, stoß Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
Avancir auf Terz mach fint</div>
<div style="text-align: justify;">
in Quart, stoß Terz.</div>
<div style="text-align: justify;">
Avancir auf Quart mach fint</div>
<div style="text-align: justify;">
in Terz u: fint in Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
stoß Terz.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 23> Avancir auf Terz, macht fint </div>
<div style="text-align: justify;">
in Quart, u: fint in Terz stoß Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
Avancir auf Quart, mach fint</div>
<div style="text-align: justify;">
in Terz, fint in Quart u: wie=</div>
<div style="text-align: justify;">
der fint in Terz stoß Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Avancir auf Terz macht fint in</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart, fint in Terz und wie=</div>
<div style="text-align: justify;">
der fint in Quart stoß Terz.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
IX.</div>
<div style="text-align: justify;">
En pie ferme von Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
biß prime mit einfacher</div>
<div style="text-align: justify;">
Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Terz, parir Quart stoß Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 24> Appel en Quart, parir Terz, stoß Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Quart, parir Terz, stoß seconde</div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Terz, parir Quart stoß flanconnade</div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Terz, parir Quart, stoß Quarte basse</div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Quart, parir Terz, stoß Prime</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
X.</div>
<div style="text-align: justify;">
En pie ferme mit contre</div>
<div style="text-align: justify;">
Parade von Quart biß</div>
<div style="text-align: justify;">
Prime.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Quart, parir contre Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
stoß Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Terz, parir contre Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
stoß Terz.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 25> Appel en Terz, parir contre Terz </div>
<div style="text-align: justify;">
stoß seconde.</div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Quart, parir contre </div>
<div style="text-align: justify;">
Quart, stoß flanconnade.</div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Quart, parir contre</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart, stoß Quarte basse.</div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Terz, parir contre</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz, stoß Prime.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 26> XI.</div>
<div style="text-align: justify;">
En pie ferme auf douple contre</div>
<div style="text-align: justify;">
Parade von Quart bis Prime.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Quart, parir douple</div>
<div style="text-align: justify;">
contre Quart stoß Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Terz, parir douple</div>
<div style="text-align: justify;">
contre Terz stoß Terz.</div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Terz, parir douple</div>
<div style="text-align: justify;">
contre Terz, stoß seconde.</div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Quart parir douple</div>
<div style="text-align: justify;">
contre Quart stoß flanconnade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 27> Appel en Quart, parir douple</div>
<div style="text-align: justify;">
contre Quart, stoß Quarte basse.</div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Terz, parir douple </div>
<div style="text-align: justify;">
contre Terz, stoß Prime.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 28> XII.</div>
<div style="text-align: justify;">
Lection</div>
<div style="text-align: justify;">
En pie ferme auf demi cerde.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
1. Parier demi cerde Stoß Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
2. Parier demi derde Stoß seconde Real</div>
<div style="text-align: justify;">
3. Parier demi cerde mach fint</div>
<div style="text-align: justify;">
ober die Kling in seconde Stoß Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
4. Parier mit demi cerde mach</div>
<div style="text-align: justify;">
fint ober die Kling in secon-</div>
<div style="text-align: justify;">
de und fint ober die Kling</div>
<div style="text-align: justify;">
in Quart stoß ober die Kling seconde.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 29> XIII.</div>
<div style="text-align: justify;">
Lection</div>
<div style="text-align: justify;">
En pie ferme auf octave Stossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
1. Parier Octave, Stoß seconde.</div>
<div style="text-align: justify;">
2. Parier Octave, Stoß Terz.</div>
<div style="text-align: justify;">
3. Parier Octave, Stoß doupel Terz.</div>
<div style="text-align: justify;">
4. Parier Octave mach douple</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz und stoß Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 30> XIV.</div>
<div style="text-align: justify;">
Lection</div>
<div style="text-align: justify;">
En pie ferme mit Prima Stoß</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
1. Parier Prime, stoß Prime.</div>
<div style="text-align: justify;">
2. Parier prime, stoß doupel Prime.</div>
<div style="text-align: justify;">
3. Parier prime, mach fint</div>
<div style="text-align: justify;">
ober die Kling in Seconde, Stoß Prime.</div>
<div style="text-align: justify;">
4. Parier Prime, mach fint</div>
<div style="text-align: justify;">
oder die Kling in seconde,</div>
<div style="text-align: justify;">
ein fint ober die Kling</div>
<div style="text-align: justify;">
in Quarte Stoß ober die </div>
<div style="text-align: justify;">
Kling in Seconde</div>
<div style="text-align: justify;">
mit prime gedräh=</div>
<div style="text-align: justify;">
ter Hand.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 31> XV.</div>
<div style="text-align: justify;">
Lection</div>
<div style="text-align: justify;">
En pie ferme Risport en</div>
<div style="text-align: justify;">
glissade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
1. Appel en Quart, parier Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
stoß Terz glissade.</div>
<div style="text-align: justify;">
2. Appel en Quart, parier Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
stoß seconde glissade.</div>
<div style="text-align: justify;">
3. Appel en Quart, parier Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
mach fint in prime,</div>
<div style="text-align: justify;">
stoß Terz glissade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 32> XVI.</div>
<div style="text-align: justify;">
Lection</div>
<div style="text-align: justify;">
En pie ferme Risport in Cirkel</div>
<div style="text-align: justify;">
glissade und Stossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
1. Parier demi cerde in glissa-</div>
<div style="text-align: justify;">
de, stoß Terz glissade.</div>
<div style="text-align: justify;">
2. Appel en Terz, parier demi</div>
<div style="text-align: justify;">
cerde in glissade, stoß seconde</div>
<div style="text-align: justify;">
glissade.</div>
<div style="text-align: justify;">
3. Appel en terz, parir demi</div>
<div style="text-align: justify;">
cerde in glissade mach</div>
<div style="text-align: justify;">
fint in prime, stoß Terz glis-</div>
<div style="text-align: justify;">
sade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 33></div>
<div style="text-align: justify;">
XVII.</div>
<div style="text-align: justify;">
Lection</div>
<div style="text-align: justify;">
En pie ferme Risport en octave</div>
<div style="text-align: justify;">
glissade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
1. Appel en Quart, parier octave</div>
<div style="text-align: justify;">
in glissade, stoß Quartglissa-</div>
<div style="text-align: justify;">
de.</div>
<div style="text-align: justify;">
2. Appel en Quart, parier octave</div>
<div style="text-align: justify;">
in glissade, stoß flanconnade</div>
<div style="text-align: justify;">
mit prime move-</div>
<div style="text-align: justify;">
menten=glissade</div>
<div style="text-align: justify;">
3. Appel en Quart, parier octave</div>
<div style="text-align: justify;">
in glissade, mach fint in</div>
<div style="text-align: justify;">
flanconnade, stoß Terz glissade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 34></div>
<div style="text-align: justify;">
XVIII.</div>
<div style="text-align: justify;">
Lection</div>
<div style="text-align: justify;">
Risport en pie ferme en prime</div>
<div style="text-align: justify;">
glissade.</div>
<div style="text-align: justify;">
1. Parier prime in glissade stoß Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
glissade</div>
<div style="text-align: justify;">
2. Parier prime in glissade stoß Prime</div>
<div style="text-align: justify;">
glissade</div>
<div style="text-align: justify;">
3. Parier prime in glissade mach</div>
<div style="text-align: justify;">
fint in prime stoß Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
glissade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 35></div>
<div style="text-align: justify;">
XIX.</div>
<div style="text-align: justify;">
Real</div>
<div style="text-align: justify;">
Lection</div>
<div style="text-align: justify;">
Risport</div>
<div style="text-align: justify;">
En pie ferme auf Contre Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
auf Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
1. Appel en Quart, parier contre</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart, stoß Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
2. Appel en Quart, parier contre</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart, stoß Werbel Terz.</div>
<div style="text-align: justify;">
3. Appel en Quart, parier contre</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart, mach fint in Terz,</div>
<div style="text-align: justify;">
stoß Quarte.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 36> XX.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Quart, parier contre</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart, stoß flanconnade.</div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Quart parier contre</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart, stoß Quart revers.</div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Quart, parier contre</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart, stoß Coupe leg.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 37> XXI.</div>
<div style="text-align: justify;">
Lection</div>
<div style="text-align: justify;">
Risporte</div>
<div style="text-align: justify;">
En Pie ferme auf contre Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Terz, parir contre</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz, stoß Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
in der Linie</div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Terz, stoß parier contre</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz, stoß seconde</div>
<div style="text-align: justify;">
in der Linie</div>
<div style="text-align: justify;">
Appel en Terz, parier contre</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz, mach fint in secon-</div>
<div style="text-align: justify;">
de stoß Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
über dem Arm.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 38> XXII.</div>
<div style="text-align: justify;">
Tempo Lection</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
1. Als der Gegner in Terz marchi-</div>
<div style="text-align: justify;">
ret forcirt, strengonirt oder</div>
<div style="text-align: justify;">
battiren will stoß Tempo</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
2. So der Adversarius auf Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
marchirt, forcirt, strengonirt,</div>
<div style="text-align: justify;">
oder battiret, mach Tempo</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 39> 3. Wann der Gegner vorders</div>
<div style="text-align: justify;">
auf Terz marchirt, mach</div>
<div style="text-align: justify;">
fint in Quart, stoß Tempo</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
4. So der Wiedersacher</div>
<div style="text-align: justify;">
weiters auf Quart at-</div>
<div style="text-align: justify;">
taquirt mach fint in </div>
<div style="text-align: justify;">
Terz, stoß Tempo</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 40> XXIII.</div>
<div style="text-align: justify;">
Lectionen</div>
<div style="text-align: justify;">
En Tempo Risporte.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
1. Als der feind auf die Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
forcirung Tempo Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
stosset, parier solche</div>
<div style="text-align: justify;">
Tempo wie folget.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Mit Linie Parade</div>
<div style="text-align: justify;">
mit Circkel Parade</div>
<div style="text-align: justify;">
mit prime Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 41> 2. Wann der Gegner auf die Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
forcirung Tempo in Terz stossen</div>
<div style="text-align: justify;">
will, parier solche Tempo</div>
<div style="text-align: justify;">
auf folgende Weise.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Mit grade Parade</div>
<div style="text-align: justify;">
mit Circkel cavation Parade</div>
<div style="text-align: justify;">
mit prima Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 42> XXIV.</div>
<div style="text-align: justify;">
Lection</div>
<div style="text-align: justify;">
Nach der Ordnung</div>
<div style="text-align: justify;">
Auf Avanciren und Stossen</div>
<div style="text-align: justify;">
mit Demi bott.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
1. Avancir forcir Quart, mach ein</div>
<div style="text-align: justify;">
Deni bott in Terz stoß Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
2. Avancir, forcir, Quart mach ein</div>
<div style="text-align: justify;">
demi bott in Quart, stoß Terz.</div>
<div style="text-align: justify;">
3. Avancir, forcir, Terz mach</div>
<div style="text-align: justify;">
demi bott in seconde stoß Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
über dem Arm.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 43> XXV.</div>
<div style="text-align: justify;">
Lection</div>
<div style="text-align: justify;">
Nach der Ordnung</div>
<div style="text-align: justify;">
Auf Avanciren und Stossen mit.</div>
<div style="text-align: justify;">
Demi botte und fint.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
1. Avancir, forcir Terz, mach demi</div>
<div style="text-align: justify;">
botte in Quart, fint in Terz stoß Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
2. Avancir, forcir Quart, mach</div>
<div style="text-align: justify;">
demi botte, in Terz und fint</div>
<div style="text-align: justify;">
in Quart stoß Terz.</div>
<div style="text-align: justify;">
3. Avancir, forcir Terz mach ein</div>
<div style="text-align: justify;">
demi botte in seconde mit fint</div>
<div style="text-align: justify;">
in Terz stoß seconde.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 44> XXVI.</div>
<div style="text-align: justify;">
Lection</div>
<div style="text-align: justify;">
nach der Ordnung</div>
<div style="text-align: justify;">
In Avancieren u: Stossen mit</div>
<div style="text-align: justify;">
douple demi botte.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
1. Avancir, forcir Quart mach</div>
<div style="text-align: justify;">
douple demit botte in</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz stoß Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
2. Avancir, forcier Terz, mach</div>
<div style="text-align: justify;">
douple demi botte in Quart </div>
<div style="text-align: justify;">
stoß Terz.</div>
<div style="text-align: justify;">
3. Avancir, forcir Terz, mach</div>
<div style="text-align: justify;">
douple demi botte in seconde,</div>
<div style="text-align: justify;">
stoß Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
über dem Arm.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 45> XXVII.</div>
<div style="text-align: justify;">
Lection</div>
<div style="text-align: justify;">
In Avancieren in d Linie mit</div>
<div style="text-align: justify;">
Werffstossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
1. Angelegt die Kling in Terz,</div>
<div style="text-align: justify;">
Avancir, in d Terz linie werf über</div>
<div style="text-align: justify;">
die Spitz, u: stoß Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
2. Angelegt die Kling in Quart,</div>
<div style="text-align: justify;">
Avancir, in die Quart linie,</div>
<div style="text-align: justify;">
werf ober die Spitz in Terz.</div>
<div style="text-align: justify;">
3. engouchirt die Kling in Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
Avancir in die Quart Linie</div>
<div style="text-align: justify;">
werf ober die Spitz u: stoß seconde.</div>
<div style="text-align: justify;">
4. engouchirt in Terz Avan.</div>
<div style="text-align: justify;">
cir, u: werf ober die Spitz in Quarte basse.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 46> XXVIII.</div>
<div style="text-align: justify;">
Lection</div>
<div style="text-align: justify;">
Mit Circkul Avanciren, forciren</div>
<div style="text-align: justify;">
und Stossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
1. Die Kling engouchirt in Quart,</div>
<div style="text-align: justify;">
Avancir ober die Spitz, u: forcir</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart, stoß Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
2. Angelegt in Terz, Avancir rund</div>
<div style="text-align: justify;">
ober die Spitz, forcir Terz, stoß Terz.</div>
<div style="text-align: justify;">
3. angelegt in Quart, Avancir</div>
<div style="text-align: justify;">
rund ober die Spitz forcir</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart, degagir, stoß Terz.</div>
<div style="text-align: justify;">
4. angelegt in Terz, Avancir</div>
<div style="text-align: justify;">
rund ober die Spitz, dega-</div>
<div style="text-align: justify;">
gir, stoß Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<Seite 47> XXIX.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
5. angelegt in Quart, Avancir</div>
<div style="text-align: justify;">
ober die Spitz Rund mach fint</div>
<div style="text-align: justify;">
in Terz, stoß Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
6. angelegt in Terz, Avancir,</div>
<div style="text-align: justify;">
rund ober die Spitz, forcir Terz,</div>
<div style="text-align: justify;">
mach fing in Quart stoß Terz.</div>
<div style="text-align: justify;">
7. angelegt in Terz Avancir</div>
<div style="text-align: justify;">
ober die Spitz rund forcir Terz,</div>
<div style="text-align: justify;">
stoß seconde.</div>
<div style="text-align: justify;">
8. angelegt in Terz, Avancir</div>
<div style="text-align: justify;">
ober die Spitz rund, forcir</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz, mach fint in seconde stoß Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
über dem Arm.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Beij dieser Lection ist auch haubtsächlich zu</div>
<div style="text-align: justify;">
beobachten, daß das Avanciren ober der Gegners</div>
<div style="text-align: justify;">
Spitz, u: forciren in einen tempo gesche=</div>
<div style="text-align: justify;">
en muß.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 31r> Taffel</div>
<div style="text-align: justify;">
Der General Terminorum.</div>
<div style="text-align: justify;">
Was durch solche Nahmen zu verste=</div>
<div style="text-align: justify;">
hen, auf was Manier sie gemacht</div>
<div style="text-align: justify;">
werden, und vor Würckung an sich </div>
<div style="text-align: justify;">
haben.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
1. Engarde oder positur ist ein vollkommen</div>
<div style="text-align: justify;">
formirte figur des fechtens die Spi=</div>
<div style="text-align: justify;">
tze, oder Schärffe der gegen Partheij</div>
<div style="text-align: justify;">
praesentiret, den Angriff alsdann zu</div>
<div style="text-align: justify;">
thun, oder solchen zu erwarten.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
2. Attaquiren, Avanciren, oder marchiren ist so viel,</div>
<div style="text-align: justify;">
als auch dem Aversarius zu gehen, </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 31v> oder zu verfolgen nehmlich mit</div>
<div style="text-align: justify;">
dem rechten Fuß vorwerts ausge=</div>
<div style="text-align: justify;">
tretten u: dem lincken nach gestellt</div>
<div style="text-align: justify;">
welchen mit beijden füssen zu</div>
<div style="text-align: justify;">
gleich geschehen muß.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
3. Reteriren, ist zuruck oder hinterwerts</div>
<div style="text-align: justify;">
gehend, den linken Fuß erst</div>
<div style="text-align: justify;">
retro gestellt, und den rech=</div>
<div style="text-align: justify;">
ten nach gezogen welches mit </div>
<div style="text-align: justify;">
beijden Beinen auf einmal </div>
<div style="text-align: justify;">
geschehen muß.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
4. Pariren, kan auf unterschiedliche</div>
<div style="text-align: justify;">
Manier geschehen, nehmlich</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 32r> mit der Klingen, poignard, Stoß</div>
<div style="text-align: justify;">
oder mit der lincken Hand, der</div>
<div style="text-align: justify;">
Gegen Partheij Stoß, von dem</div>
<div style="text-align: justify;">
Leib abzuwenden, damit die Spi=</div>
<div style="text-align: justify;">
tze, oder Schärffe nicht treffen</div>
<div style="text-align: justify;">
kan.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
5. Stossen, oder allongiren ist ein voll=</div>
<div style="text-align: justify;">
kommener Ausfall, um dem</div>
<div style="text-align: justify;">
Gegner laediren zu trachten,</div>
<div style="text-align: justify;">
wenn solcher weit weg stehet,</div>
<div style="text-align: justify;">
also daß man mit dem rechten</div>
<div style="text-align: justify;">
Bein gerad vorwerts ausstost, so</div>
<div style="text-align: justify;">
weit es ungezwungen zu <durchgestrichen: s> läst</div>
<div style="text-align: justify;">
daß lincke bleibt fest auf seinen Platz</div>
<div style="text-align: justify;">
ohne aufheben oder nach zie=</div>
<div style="text-align: justify;">
hen stehen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 32v> Lager bedeutet so viel, als in dem Aus=</div>
<div style="text-align: justify;">
fall u: allongirung liegen blei=</div>
<div style="text-align: justify;">
ben, ohne einige Bewegung weiter</div>
<div style="text-align: justify;">
zu machen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
6. Lager, Stoß wird formirt, daß, so man</div>
<div style="text-align: justify;">
einen ganzen Ausfall gemacht,</div>
<div style="text-align: justify;">
der Gegner dem Stoß pariret,</div>
<div style="text-align: justify;">
u: auf seine Parade marchiren</div>
<div style="text-align: justify;">
will, man ohne Reterirung oder</div>
<div style="text-align: justify;">
en gard zu kommen, auf des Adver=</div>
<div style="text-align: justify;">
sarij marchiren zu gleich stosset.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
7. Gegner, Adversarius oder feind ist die</div>
<div style="text-align: justify;">
contre Partheij der Attaquirten</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
8. Battiren, ist ein stärcker Schlag, mit</div>
<div style="text-align: justify;">
dem Degen auf der Gegner Partheij ih=</div>
<div style="text-align: justify;">
re Klinge.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 33r> 9. Forciren, ist so viel, als mit dem Gewehr</div>
<div style="text-align: justify;">
vnd Adversarij Klingen auf sei=</div>
<div style="text-align: justify;">
ner graden Linie abdru=</div>
<div style="text-align: justify;">
cken, auf das beijde Klingen</div>
<div style="text-align: justify;">
weder hoch noch niedrig kom=</div>
<div style="text-align: justify;">
men, nur um eine Blöße</div>
<div style="text-align: justify;">
zu geben.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
10. Strengoniren, geschieht mit dem Degen</div>
<div style="text-align: justify;">
des Adversarij Gewehr tieff nach</div>
<div style="text-align: justify;">
dem Boden zu drucken um</div>
<div style="text-align: justify;">
doppelte Blöße der Gegen</div>
<div style="text-align: justify;">
Partheij in, und auswen=</div>
<div style="text-align: justify;">
dig zu geben.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 33v> 11. Degagiren, wird genennt, wenn beijde</div>
<div style="text-align: justify;">
Klingen sich in Quart befinden,</div>
<div style="text-align: justify;">
man so dan unter das Gewehr,</div>
<div style="text-align: justify;">
ohne solches anzurühren in</div>
<div style="text-align: justify;">
des Gegner Terz passieren, & vice</div>
<div style="text-align: justify;">
versa, wan man in Terz liegt,</div>
<div style="text-align: justify;">
u: unter die Klingen im Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
passieren.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
12. Wendiren, bedeutet, wen d Adversarius</div>
<div style="text-align: justify;">
dem anderen auf Quarte forciren</div>
<div style="text-align: justify;">
strengoniren, battiren, oder lengi</div>
<div style="text-align: justify;">
ren will, solcher in selbige be=</div>
<div style="text-align: justify;">
wegung mit der Spitze in Terz ge=</div>
<div style="text-align: justify;">
het, auf daß der Gegner keine</div>
<div style="text-align: justify;">
Klinge finden kann, & vice versa.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 34r> 13. Tempo, ist so viel, als zu gleicher Zeit</div>
<div style="text-align: justify;">
in einem tempo wird ein Appel</div>
<div style="text-align: justify;">
mit der Klingen, u: dem fuß</div>
<div style="text-align: justify;">
gemacht, wie auch, als man</div>
<div style="text-align: justify;">
mit dem recht und linken fuß</div>
<div style="text-align: justify;">
zu gleich marchirt, oder reterirt</div>
<div style="text-align: justify;">
solche in einem tempo genennt</div>
<div style="text-align: justify;">
wird.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
14. Tempo Stoß, heist wen d feind inwendig an=</div>
<div style="text-align: justify;">
liegt, auf Quart marchirt, forciret,</div>
<div style="text-align: justify;">
oder battiren will, in selbigen move-</div>
<div style="text-align: justify;">
menten u: attaque schnell in Terz zu=</div>
<div style="text-align: justify;">
stossen, ehe d Gegner die Klinge berühret</div>
<div style="text-align: justify;">
hat, & vice versa, wan die Gegen Partheij den</div>
<div style="text-align: justify;">
Angriff auf Terz thun will, subito Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
zu stossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 34v> 15. Fint Tempo Stoß wird gemacht, so der</div>
<div style="text-align: justify;">
feind den Degen in Quart anlegt,</div>
<div style="text-align: justify;">
u: in Terz degagirt, marchirt oder</div>
<div style="text-align: justify;">
forciren will, als dann muß auf</div>
<div style="text-align: justify;">
selbige Movementen zu gleich eine</div>
<div style="text-align: justify;">
fint in des Adversarij Quart ge=</div>
<div style="text-align: justify;">
macht, und Terz gestossen wer=</div>
<div style="text-align: justify;">
den, welches ohne die Kling tou</div>
<div style="text-align: justify;">
chiren zu lassen geschehen muß,</div>
<div style="text-align: justify;">
& vice versa.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
16. Bindiren, wird genennet, als beijde zu</div>
<div style="text-align: justify;">
gleich stossen, nehml. so der Adversarius</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart oder Seconde stosset, darauf in</div>
<div style="text-align: justify;">
einen tempo einen Ausfall mit der</div>
<div style="text-align: justify;">
position der linken Hand in Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
zu gleich zu thun.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 35r> 17. Bindieren Glissiren, wird gemacht, nehm=</div>
<div style="text-align: justify;">
lich so die contre Partheij Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
stosset, in ihre allongirung einen</div>
<div style="text-align: justify;">
gegen Ausfall zu gleich zu thun</div>
<div style="text-align: justify;">
in Flanquenade glissade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
18. Mensur, benehmen ist so viel, als mit dem</div>
<div style="text-align: justify;">
Movementen der Paraden retro zu</div>
<div style="text-align: justify;">
tretten mit beijden füssen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
19. Demi Mensur wird formirt, wann die Ge=</div>
<div style="text-align: justify;">
gen Partheij stosset, zu gleich mit</div>
<div style="text-align: justify;">
der Paraden das lincke Bein, so weit</div>
<div style="text-align: justify;">
es ungezwungen geschehen kan</div>
<div style="text-align: justify;">
hinterwärts mit gebogenen knie also zu</div>
<div style="text-align: justify;">
stellen, daß der Leib darauf liegen kan, daß</div>
<div style="text-align: justify;">
rechte Bein muß aber unverruckt auf seinen</div>
<div style="text-align: justify;">
Platz steiff stehen bleiben.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 35v> 20. Appel wird auf vielerleij Manier ge=</div>
<div style="text-align: justify;">
macht, nehm. als die Klingen in</div>
<div style="text-align: justify;">
oder auswendig engagirt sind in</div>
<div style="text-align: justify;">
selbige linie oder mit degagiren</div>
<div style="text-align: justify;">
die Klinge zu formieren, u: in einen</div>
<div style="text-align: justify;">
Movement einen Schlag mit dem rech=</div>
<div style="text-align: justify;">
ten fuß zu gleich zu thun, ohne sel=</div>
<div style="text-align: justify;">
bigen mehr vor oder hinterwarts zu</div>
<div style="text-align: justify;">
sezen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
21. Contra Appel geschiehet in einen tempo, wan</div>
<div style="text-align: justify;">
die Gegen Partheij in Quart lieget,</div>
<div style="text-align: justify;">
u: so dann einen Appel auf Terz ma=</div>
<div style="text-align: justify;">
chen will, so wird in währender De-</div>
<div style="text-align: justify;">
gachirung selbst contra degagirt,</div>
<div style="text-align: justify;">
u: ein Appel auf Quart gemacht.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
22. Demi pote bedeutet einen halben Stoß,</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 36r> wan nehml. der Gegner in Quart liegt</div>
<div style="text-align: justify;">
u: in Terz degagiret mit einen Schlag</div>
<div style="text-align: justify;">
des rechten fußes, und darauf Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
stosset & vice versa.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
23. Finten oder fintiren ist eine Verfüh=</div>
<div style="text-align: justify;">
rung um des Adversarij Klinge</div>
<div style="text-align: justify;">
aus der geraden linie zu bringen</div>
<div style="text-align: justify;">
in dem man, so sich die Klingen</div>
<div style="text-align: justify;">
in Quart reconteriren, in Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
degagirt, u: wann als dan der feind</div>
<div style="text-align: justify;">
nach dieser Bewegung greifen</div>
<div style="text-align: justify;">
in die Blöße in wendig Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
zu stossen welche mit douple</div>
<div style="text-align: justify;">
u: triple finten kann gemacht</div>
<div style="text-align: justify;">
werden. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 36v> 24. Risporte ist, wen der Gegner stosset, sel=</div>
<div style="text-align: justify;">
ben Stoß pariren, u: contra nach</div>
<div style="text-align: justify;">
stossen, es <durchgestrichen: k> kan einfach, wie auch</div>
<div style="text-align: justify;">
douple u: triple geschehen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
25. Bedecken wird auf mancherleij Art u: Wei=</div>
<div style="text-align: justify;">
se gemacht. e: g: in der positur</div>
<div style="text-align: justify;">
stehet, in Avanciren, reteriren, u: in La=</div>
<div style="text-align: justify;">
ger nehmlich, wan der eine avancirt,</div>
<div style="text-align: justify;">
forcirt, battirt, fintiret, u: halb oder</div>
<div style="text-align: justify;">
ganze Stosse macht, so wird als dann</div>
<div style="text-align: justify;">
ohne nach solchen movementen zu</div>
<div style="text-align: justify;">
greiffen, oder selbige zu pariren,</div>
<div style="text-align: justify;">
die Klinge in eine gdraden Linie</div>
<div style="text-align: justify;">
nach der Adversarij Angesicht gehal=</div>
<div style="text-align: justify;">
ten welches auch geschieht wan man zum</div>
<div style="text-align: justify;">
ersten ausstosset, u: der contre part</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 37r> den Stoß pariret, u: nach stossen will,</div>
<div style="text-align: justify;">
so bleibt man in der ersten allongi-</div>
<div style="text-align: justify;">
rung mit unverruckten Klingen</div>
<div style="text-align: justify;">
auf halb Mann hoch liegen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
26. Werff Stosse heissen u: werden gemacht</div>
<div style="text-align: justify;">
so die Klingen in Quart liegen, so</div>
<div style="text-align: justify;">
wird mit der Spitze über der Adver-</div>
<div style="text-align: justify;">
sarij poingne in Terz ausgestossen</div>
<div style="text-align: justify;">
wie auch als das Gewehr auswen=</div>
<div style="text-align: justify;">
dig in Terz sich reconteriret, so muß</div>
<div style="text-align: justify;">
man über des Adversarij Spitze Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
gestossen werden welcher auf secunda</div>
<div style="text-align: justify;">
Quarte basse u: auf viele andere</div>
<div style="text-align: justify;">
Stossen kan gemacht werden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
27. Douple u: triple Werff Stossen werden ge=</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 37v> macht, in dem sich die Klingen in=</div>
<div style="text-align: justify;">
wendig in der Quarte Seiten be=</div>
<div style="text-align: justify;">
finden, so wirfft man erstl. die</div>
<div style="text-align: justify;">
Kling über des Gegners Spitz in</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz, 2tens wieder über die pointe</div>
<div style="text-align: justify;">
in Quart, u: drittens wird über</div>
<div style="text-align: justify;">
daß Gewehr in Terz gestossen diese</div>
<div style="text-align: justify;">
dreij movementen aber müssen in einen</div>
<div style="text-align: justify;">
Tempo samt der allongirung gemacht</div>
<div style="text-align: justify;">
werden, wobeij zu beobachten daß auch</div>
<div style="text-align: justify;">
in der douple Werffstossen dreij,</div>
<div style="text-align: justify;">
u: in dem triple Werff Stossen 4</div>
<div style="text-align: justify;">
movementen geschehen müssen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
28. Contra wendiren wird auf differente Manier</div>
<div style="text-align: justify;">
formirt, wann nehmlich der Adversa-</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 38r> rius in Quart liegt, u: von unten durch Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
formiren, oder battiren will, so muß man</div>
<div style="text-align: justify;">
in selbigen movementen in einen tempo</div>
<div style="text-align: justify;">
in Quart degagiren, so der feind aber</div>
<div style="text-align: justify;">
darauf in selbige Quart linie Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
formieren, oder battiren will, so dega=</div>
<div style="text-align: justify;">
giret man auf diese Bewegung in</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz, damit solcher mit der Schwäche</div>
<div style="text-align: justify;">
oder Stärke in, oder auswendig in d</div>
<div style="text-align: justify;">
Linie oder in degagiren niemahls die</div>
<div style="text-align: justify;">
Klinge antrefen oder touchiren kan</div>
<div style="text-align: justify;">
auf eben diese Weiß wird es gemacht in den</div>
<div style="text-align: justify;">
allongir Lager, wan man erst ausge=</div>
<div style="text-align: justify;">
stossen hat, u: die contre Partheij</div>
<div style="text-align: justify;">
den Stoß pariret, u: darauf in Lauffen</div>
<div style="text-align: justify;">
die Kling Dorciren will, & vice versa.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 38v> 29. Senteriren, bedeutet, daß indem man pariret</div>
<div style="text-align: justify;">
auf was Manier, alten oder neuen</div>
<div style="text-align: justify;">
Invention es immer seijn kan man als</div>
<div style="text-align: justify;">
dan in selbigen movement oder</div>
<div style="text-align: justify;">
parirung in einen Tempo den</div>
<div style="text-align: justify;">
rechten fuß hinter den lincken</div>
<div style="text-align: justify;">
so weit es ungezwungen zu läst</div>
<div style="text-align: justify;">
stellet ohne den lincken fuß von</div>
<div style="text-align: justify;">
seiner rechten Stelle zu bewegen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
30. Volta wird auf differente Weise formirt,</div>
<div style="text-align: justify;">
u: zwar ist solche eine Vorhaltung</div>
<div style="text-align: justify;">
des Gewehrs mit geraden Arm in ei=</div>
<div style="text-align: justify;">
ner egalen linie mit Verwendung</div>
<div style="text-align: justify;">
des Leibs u: lincken Beins, e.g. so der</div>
<div style="text-align: justify;">
Adversarius inwendig Quart stosset,</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 39r> auf selbige Allongirung bedecket</div>
<div style="text-align: justify;">
man sich mit dem Gewehr auf viertl</div>
<div style="text-align: justify;">
Mann hoch samt d Lincken Hand para=</div>
<div style="text-align: justify;">
de, wie auch mit dem lincken fuß</div>
<div style="text-align: justify;">
lincks umgewandt, ausgetretten</div>
<div style="text-align: justify;">
ohne Versetzung des rechten, also</div>
<div style="text-align: justify;">
daß das obgemalde in einen tem-</div>
<div style="text-align: justify;">
po u: movement geschehen muß.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
31. Passade kann auf vieleij Art gemacht wer=</div>
<div style="text-align: justify;">
den, so wohl in der positur, als auch</div>
<div style="text-align: justify;">
in Lager, u: ist so viel als eine</div>
<div style="text-align: justify;">
Umwendung auf die lincke Seite, mit</div>
<div style="text-align: justify;">
dem lincken fuß und Leib samt d</div>
<div style="text-align: justify;">
Parade des Gewehrs, wenn sich nehm=</div>
<div style="text-align: justify;">
lich des Gegners Klinge in terz be=</div>
<div style="text-align: justify;">
findet, und in Quart oder seconde</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 39v> stosset, in selbigen Ausfall pariret</div>
<div style="text-align: justify;">
man in prime Parade u: läst lincks</div>
<div style="text-align: justify;">
inwerts ablauffen, darauf wieder</div>
<div style="text-align: justify;">
mit prime gedrehter Hand tief</div>
<div style="text-align: justify;">
oder hoch inwendig gestossen mit</div>
<div style="text-align: justify;">
beobachtung daß auf des Adversa=</div>
<div style="text-align: justify;">
rij seinen Ausfall die Verwen=</div>
<div style="text-align: justify;">
dung des linken Beins, Leibs, samt</div>
<div style="text-align: justify;">
der Parade in einen tempo gesche,</div>
<div style="text-align: justify;">
hen muß.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
32. Lachiren wird auf die verschiedene Art ge=</div>
<div style="text-align: justify;">
macht, u: zwar erstl. so die Klingen</div>
<div style="text-align: justify;">
in, oder auswendig befinden, u:</div>
<div style="text-align: justify;">
die gegen Partheij mit grosser</div>
<div style="text-align: justify;">
furie marchiren, forciren oder</div>
<div style="text-align: justify;">
hinein lauffen will, darauf tritt </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 40r> man anstatt der gewöhnlichen</div>
<div style="text-align: justify;">
alten Manier mit dem lincken</div>
<div style="text-align: justify;">
fuß erst hinterwarts, zu reteriren,</div>
<div style="text-align: justify;">
u: den rechten nach zu setzen, zu</div>
<div style="text-align: justify;">
erst mit dem rechten, Bein, so</div>
<div style="text-align: justify;">
weit man kan, hinter das lincke</div>
<div style="text-align: justify;">
zu ruck, u: stellet das lincke</div>
<div style="text-align: justify;">
wieder in einer Bewegung hinter</div>
<div style="text-align: justify;">
das rechte auf eben solche Manier</div>
<div style="text-align: justify;">
wird u auch genennent u: gemacht,</div>
<div style="text-align: justify;">
wann man vorhero ausgestossen hat,</div>
<div style="text-align: justify;">
u: die Gegen Partheij den Stoß pa-</div>
<div style="text-align: justify;">
riret, u: schnell darauf hinein</div>
<div style="text-align: justify;">
laufen will, ehe man Zeit hat</div>
<div style="text-align: justify;">
sich in gewöhnliche Positur zu </div>
<div style="text-align: justify;">
stellen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 40v> 33. Dacco wird genennet ein Hieb mit der</div>
<div style="text-align: justify;">
Stoß Klinge auf das Haubt, nehml.</div>
<div style="text-align: justify;">
wenn d Gegner in Terz anlegt, u: in=</div>
<div style="text-align: justify;">
wendig prime, Quarte od seconde</div>
<div style="text-align: justify;">
stossen will, dann pariret man die</div>
<div style="text-align: justify;">
obgemelte Stoß mit prime Parade,</div>
<div style="text-align: justify;">
u: läst lincks ablauffen, u: haut dar=</div>
<div style="text-align: justify;">
auf in einen tempo dem Adversario</div>
<div style="text-align: justify;">
nach dem Haupt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
34. Renn Stoß werden auf unterschiedliche Wei=</div>
<div style="text-align: justify;">
se gemacht, so jemand solches pra-</div>
<div style="text-align: justify;">
cticiren will, muß er nicht piane</div>
<div style="text-align: justify;">
oder tranquille auf d feind anrü=</div>
<div style="text-align: justify;">
cken, sondern ganz furieux, u: pru=</div>
<div style="text-align: justify;">
tal mit bedeckten Arm u: Klinge,</div>
<div style="text-align: justify;">
des feindes Klinge forciren u: hinein</div>
<div style="text-align: justify;">
laufen, u: seine Stoß in prime oder</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 41r> seconde mit grosser Geschwindigkeit und</div>
<div style="text-align: justify;">
ganz besonderer Manier vollbringen,</div>
<div style="text-align: justify;">
auf daß der Gegner keine Zeit zu</div>
<div style="text-align: justify;">
tempo stossen übrig hat, nehml. so</div>
<div style="text-align: justify;">
man selber oder d Gegner in Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
anliegt, so marchiret u: forciret</div>
<div style="text-align: justify;">
man die Terz mit demi cerde parade</div>
<div style="text-align: justify;">
von oben rund ohne Loßlassung der</div>
<div style="text-align: justify;">
Klingen, biß in des feindes Quarte pas-</div>
<div style="text-align: justify;">
se, darauf soll sich des Gegners Spitze</div>
<div style="text-align: justify;">
auf seiner rechte Hand auswerts</div>
<div style="text-align: justify;">
befinden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
35. Douplace Stossen werden genennet, wen man</div>
<div style="text-align: justify;">
ohne Aufhören continuirlich stosset auf</div>
<div style="text-align: justify;">
folgende Art, so d Adversarius Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
pariret in denselbigen ausfall werden</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz, Quart, u: wieder Terz doupliciret,</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 41v> ohne still zu halten, wobeij zu observiren,</div>
<div style="text-align: justify;">
daß beij jeden Ausstoß das linke Bein</div>
<div style="text-align: justify;">
muß nachgestellet werden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
36. Linie Douplace bedeutet, so der Adversarius</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart inwendig pariret, als dann</div>
<div style="text-align: justify;">
bleibt man in der Quart Linie, u:</div>
<div style="text-align: justify;">
doupliciret noch einmal Quart mit</div>
<div style="text-align: justify;">
glissade gedrähter Hand, ohne das</div>
<div style="text-align: justify;">
man auf die Terz Seite kommt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
37. Wendiren strengoniren, ist so viel, u: wird</div>
<div style="text-align: justify;">
auf folgende Art formiret, wann</div>
<div style="text-align: justify;">
der Gegner tranquille oder prutal</div>
<div style="text-align: justify;">
auf Terz marchiren oder forciren</div>
<div style="text-align: justify;">
will, in selbige Bewegung degagirt</div>
<div style="text-align: justify;">
u: forciert man seine Quart mit</div>
<div style="text-align: justify;">
Mensur brechen, also daß, das obge=</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 42r> melte in einen Tempo muß verrich=</div>
<div style="text-align: justify;">
tet werden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
38. Desarmiren ist eine Entwaffnung, oder Abneh=</div>
<div style="text-align: justify;">
mung des Gewehrs, welche auf vie</div>
<div style="text-align: justify;">
lerleij Weise durch die Kunst kan</div>
<div style="text-align: justify;">
gemacht werden,nehml. wann sich beij</div>
<div style="text-align: justify;">
de Klinge in Terz rencontiiren u: der</div>
<div style="text-align: justify;">
Wiedersacher inwendig in Quart einen</div>
<div style="text-align: justify;">
völligen Außstoß thut, als dan in selbi=</div>
<div style="text-align: justify;">
ge Allongirung mit dem rechtn Bein</div>
<div style="text-align: justify;">
zugleich ausgefallen u: des feinds Stoß</div>
<div style="text-align: justify;">
mit verkehrten geraden Parade auf</div>
<div style="text-align: justify;">
dem Boden zu drucken, u: in selbigen</div>
<div style="text-align: justify;">
movement mit der lincken Hand des ge=</div>
<div style="text-align: justify;">
gners seine rechte an der ersten jonctu-</div>
<div style="text-align: justify;">
re fest zu halten, also das daß gemel=</div>
<div style="text-align: justify;">
te wie auch in der Parade die Spitze</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 42v> links, u: den Knopf rechts in einer</div>
<div style="text-align: justify;">
Linie zu halten mit einander in</div>
<div style="text-align: justify;">
einen Tempo geschehen muß.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
39. Corrumpiren, ist so viel als der Adversarius</div>
<div style="text-align: justify;">
stosset, so dann auf seinen Ausfall mit</div>
<div style="text-align: justify;">
dem rechten u: lincken fuß vorwerts</div>
<div style="text-align: justify;">
zu marchiren, nehml. in des feindes</div>
<div style="text-align: justify;">
Außstoß muß man in einen tempo</div>
<div style="text-align: justify;">
marchiren pariren, u: nach Stossen,</div>
<div style="text-align: justify;">
damit die Gegen Partheij keine Zeit</div>
<div style="text-align: justify;">
haben kan sich in seine Positur zu</div>
<div style="text-align: justify;">
stellen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
40. Contra Corrumpiren bedeutet in dem d Gegner</div>
<div style="text-align: justify;">
ausstosset, so setzet man in dem movement</div>
<div style="text-align: justify;">
d Paraden den lincken fuß vor den rech=</div>
<div style="text-align: justify;">
ten, in egaler Distanze, u: als dan mit</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 43r> den rechten wieder vorwerts allongi--</div>
<div style="text-align: justify;">
ret, welche zusammen in einen</div>
<div style="text-align: justify;">
Tempo geschehen muß, auf daß der</div>
<div style="text-align: justify;">
Adversarius keine manir dem Nach=</div>
<div style="text-align: justify;">
stoß entspringen kann.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
41. Contra senteriren wird gemacht wann die contre</div>
<div style="text-align: justify;">
Partheij stosset, in denselbigen Ausfall</div>
<div style="text-align: justify;">
strecket man das lincke Bein, so weit es seijn</div>
<div style="text-align: justify;">
kann, hinterwerts aus, daß rechte aber</div>
<div style="text-align: justify;">
bleibt unbewegt stehen, der Kopff u:</div>
<div style="text-align: justify;">
Leib werden über das rechte Bein tief</div>
<div style="text-align: justify;">
gebogen, der Kopff u: Leib werden über</div>
<div style="text-align: justify;">
das rechte Knie tief gebogen, der Arm</div>
<div style="text-align: justify;">
sammt der Klingen, in einer geraden</div>
<div style="text-align: justify;">
Linie ohne movement oder Parirung auf</div>
<div style="text-align: justify;">
Viertl Mann hoch ausgehalten.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 43v> 42. Circkel Stoß, werden formiret, so sich die</div>
<div style="text-align: justify;">
Klingen in Quart renconteriren, dann</div>
<div style="text-align: justify;">
passiret man mit der Spitze über</div>
<div style="text-align: justify;">
des Adversarij pointe von oben rund</div>
<div style="text-align: justify;">
herum wieder die Quarte ohne seine</div>
<div style="text-align: justify;">
Klinge zu touchieren, u: stosset</div>
<div style="text-align: justify;">
darauf nach occasion in , oder aus=</div>
<div style="text-align: justify;">
wendig, & vice versa.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
43. Fehl Stossen werden auf vielerleij Arten ge=</div>
<div style="text-align: justify;">
macht, sowohl in pie forme als in avan=</div>
<div style="text-align: justify;">
ciren, in voraus oder Nachstossen,</div>
<div style="text-align: justify;">
nehml. in dem man Terz attaquiret,</div>
<div style="text-align: justify;">
so schlägt in selbigen movement zu gleich</div>
<div style="text-align: justify;">
mit dem Knopff des florets, auf den</div>
<div style="text-align: justify;">
Boden, u. stosset darauf Terz, also daß</div>
<div style="text-align: justify;">
die forcirung daß fehlen u: stossen</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 44r> in einen tempo geschiehet, wobeij vor=</div>
<div style="text-align: justify;">
nehml. zu beobachten, daß allezeit</div>
<div style="text-align: justify;">
in den fällen der Leib u: das Haupt</div>
<div style="text-align: justify;">
unbewegt nachgebogen stehe, und</div>
<div style="text-align: justify;">
der rechte Arm ausgestreckt werde.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
44. Douple forcirung heisset u: wird gebraucht wann</div>
<div style="text-align: justify;">
man dem Gegner zum Stossen oder </div>
<div style="text-align: justify;">
tempo anlaß giebt, u: zwar auf diese</div>
<div style="text-align: justify;">
Art, so sich die Klingen inwendigt</div>
<div style="text-align: justify;">
in Quart befinden, u: terz auf dem feind</div>
<div style="text-align: justify;">
auf ordinarie Manier forciret wird,</div>
<div style="text-align: justify;">
auf dieselbe forcirung in terz wird die</div>
<div style="text-align: justify;">
Klinge fest gehalten, u: noch einmahl</div>
<div style="text-align: justify;">
selbige Bewegung u: forcirung ohne</div>
<div style="text-align: justify;">
Nachlassung der Klingen gemacht, und</div>
<div style="text-align: justify;">
der Stoß erwartet.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 44v> 45. Circuliren, forciren bedeutet u: wird formi-</div>
<div style="text-align: justify;">
ret, als die Klingen in Quart encou-</div>
<div style="text-align: justify;">
chirt sind, dann passiret man mit</div>
<div style="text-align: justify;">
der Spitze von oben über der Gegners</div>
<div style="text-align: justify;">
seine pointte, u: forciret seine Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
solches marchiren, circuliren, u: for=</div>
<div style="text-align: justify;">
ciren muß in einen Tempo geschehen,</div>
<div style="text-align: justify;">
in der terolution darauf zu stossen</div>
<div style="text-align: justify;">
oder den Stoß zu erwarten & vice versa.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
46. Terz lengiren macht man in dem der Wieder=</div>
<div style="text-align: justify;">
Part einen ganzen Außstoß in Terz thut</div>
<div style="text-align: justify;">
so pariret man selbige terz mit einfacher</div>
<div style="text-align: justify;">
Linie Parade, u: gebogenen an sich gezoge=</div>
<div style="text-align: justify;">
nen Arm hoch auswerts, damit die Stärcke</div>
<div style="text-align: justify;">
von d Klinge auf des Gegners seine Schwäche</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 45r> kommt, worauf eine glissade von des</div>
<div style="text-align: justify;">
Adversarij Spitze längst der Klinge biß</div>
<div style="text-align: justify;">
in die ganze Stärcke mit ausgestreckten</div>
<div style="text-align: justify;">
Arm rechts vorwärts tieff in einen tempo</div>
<div style="text-align: justify;">
gemacht wird, als daß auf solche Weise</div>
<div style="text-align: justify;">
des Gegners Gewehr absolument</div>
<div style="text-align: justify;">
auf den Boden, oder aus Hand fallen </div>
<div style="text-align: justify;">
muß.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
47. Quart lengiren ist wann die contre Partheij in</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart ganz ausstosset, so pariret man sel=</div>
<div style="text-align: justify;">
bige in d Linie lincks auswärts hoch mit</div>
<div style="text-align: justify;">
verdrehter faust , also daß der Bögel mit sel=</div>
<div style="text-align: justify;">
biger Schneid aufwerts stehe, auf solche</div>
<div style="text-align: justify;">
Parade machet man eine glissade mit</div>
<div style="text-align: justify;">
gegen contre prime gedrehter Hand,</div>
<div style="text-align: justify;">
u: schleiffet von des Gegners Schwäche</div>
<div style="text-align: justify;">
biß in seine ganze Stärcke mit ausgestreckten</div>
<div style="text-align: justify;">
Arm, gegen den Boden welche gemelte</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 45v></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Movementen in einen tempo geschehen</div>
<div style="text-align: justify;">
müssen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
48. Circul lengirung wird formiret, so des feinds Ge=</div>
<div style="text-align: justify;">
wehr in Terz en couchirt ist, u: von der=</div>
<div style="text-align: justify;">
selben auswendigen Seiten inwendig auf</div>
<div style="text-align: justify;">
prime, Quarte, oder seconde stossen auf</div>
<div style="text-align: justify;">
selbige Degagirung, u: Ausfall pa-</div>
<div style="text-align: justify;">
riret wan ohne Loßlassung der Klin=</div>
<div style="text-align: justify;">
gen mit einen demi cerde, nehmlich</div>
<div style="text-align: justify;">
mit der Spitze passiret man von oben</div>
<div style="text-align: justify;">
des Adversarij terz rund biß in die Quar=</div>
<div style="text-align: justify;">
te basse mit ausgestreckten Arm, und</div>
<div style="text-align: justify;">
tieff gehaltener Spitze, also daß die oben</div>
<div style="text-align: justify;">
u: untere Stossen damit paiert werden</div>
<div style="text-align: justify;">
u: sich die pointe in des Gegners seconde</div>
<div style="text-align: justify;">
rechts auswerts befinde. Nach selbigen</div>
<div style="text-align: justify;">
verrichteten movement macht man mit</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 46r> contre prime gedrähter Hand von oben her</div>
<div style="text-align: justify;">
mit der ganzen Stärcke auf des Wieder=</div>
<div style="text-align: justify;">
Parts halbe Schwäche eine glissade biß</div>
<div style="text-align: justify;">
an seine ganze force, so daß auf die len-</div>
<div style="text-align: justify;">
girung die Hand in prime figur muß</div>
<div style="text-align: justify;">
stehen bleiben, wobeij zu observiren</div>
<div style="text-align: justify;">
daß obgemeltes in einen Tempo ge=</div>
<div style="text-align: justify;">
schehen muß.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
49. Octave lengirung heisset wenn sich die</div>
<div style="text-align: justify;">
Klingen in Quart befinden, u: die</div>
<div style="text-align: justify;">
contre Partheij in selbiger inwendi=</div>
<div style="text-align: justify;">
gen linie Quarte oder Quarte basse</div>
<div style="text-align: justify;">
stosset, so dann last man die Spitze mit</div>
<div style="text-align: justify;">
fest haltenden Gewehr von oben in</div>
<div style="text-align: justify;">
des feinds seconde hinunter sincken, u:</div>
<div style="text-align: justify;">
pariret mit gerad gehaltener Hand</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 46v> die inwendige Stoss rechts auswerts,</div>
<div style="text-align: justify;">
damit sich der Gegen Partheij ihre Spi</div>
<div style="text-align: justify;">
tze auf ihrer lincken Seiten ganz aus=</div>
<div style="text-align: justify;">
wärts befinde. Auf selbige Parirung</div>
<div style="text-align: justify;">
degagirt man von unten herum,</div>
<div style="text-align: justify;">
mit einen Circkel biß oben in die Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
u: in selbigen movement lengirt man</div>
<div style="text-align: justify;">
zugleich mit der Stärcke auf des Ge=</div>
<div style="text-align: justify;">
gners seine Schwäche, biß in die ganze</div>
<div style="text-align: justify;">
force von unten rechts auswärts in die</div>
<div style="text-align: justify;">
höhe des Adversarij Klinge auf seine</div>
<div style="text-align: justify;">
rechte Seite, damit sich eine ganze</div>
<div style="text-align: justify;">
Öffnung an dem Adversario in Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
befinde, wann anders solchen das Ge=</div>
<div style="text-align: justify;">
wehr nicht entfallen ist.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
50. Prima lengiren bedeutet, wenn der Adversarij</div>
<div style="text-align: justify;">
in terz anbindet u: nach Quart inwendig</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 47r> oder seconde stosset, darauf passiret</div>
<div style="text-align: justify;">
man mit der halben Stärcke von der</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz mit circuliren nach der Partheij</div>
<div style="text-align: justify;">
ihre Klingen mit prime gedrehter</div>
<div style="text-align: justify;">
Hand, und fest Haltung der Klinge, u:</div>
<div style="text-align: justify;">
lässt die Stosse links ablauffen, so das sich</div>
<div style="text-align: justify;">
des Gegner Klinge auf seine rechten</div>
<div style="text-align: justify;">
Seite befinde, auf solche prime movementen</div>
<div style="text-align: justify;">
wird der Adversarij Gewehr quittiret,</div>
<div style="text-align: justify;">
u: lincks von unten herauf auswärts auf</div>
<div style="text-align: justify;">
des Gegners Gewehr in terz von der Schwäche</div>
<div style="text-align: justify;">
biß in die ganze Stärcke in seconde glissiret</div>
<div style="text-align: justify;">
mit prime gedrehter Hand solche movementen</div>
<div style="text-align: justify;">
müssen allezeit in einen tempo geschehen</div>
<div style="text-align: justify;">
worauf sich ohnefehlbahr der gegner Klinge</div>
<div style="text-align: justify;">
auf seinen lincken Seiten mit gantzer terz u: secon-</div>
<div style="text-align: justify;">
de Öffnung oder auf den Boden befinden</div>
<div style="text-align: justify;">
muß.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 47v> 51. Doupliren fintiren wird gemacht als der Ge=</div>
<div style="text-align: justify;">
gner Quart u: terz pariret, darauf macht</div>
<div style="text-align: justify;">
man eine finte in Quart, u: doupliret wieder</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz u: Quart, mit fintiren, also daß sol=</div>
<div style="text-align: justify;">
che douplace u: finten nach einander</div>
<div style="text-align: justify;">
geschehen müssen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
52. Contra douplace ist so viel wan man auf die gegen</div>
<div style="text-align: justify;">
Partheij in Terz stosset, u: der Adversarius</div>
<div style="text-align: justify;">
diese auswendige Stosse mit contre Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
lincks inwendig pariret, so muß man</div>
<div style="text-align: justify;">
darauf in Terz doppelt rund passiren</div>
<div style="text-align: justify;">
mit der Spitze u: den Stoß auswerts</div>
<div style="text-align: justify;">
in Terz vollbringen, u: mit finten,</div>
<div style="text-align: justify;">
oder einfachen Stossen weiter ver=</div>
<div style="text-align: justify;">
folgen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 48r></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
53.Real doupliciren bedeutet so viel, als auf</div>
<div style="text-align: justify;">
alle Paraden die der Gegner machet,</div>
<div style="text-align: justify;">
es seij einfache, oder doppelte circul, prima</div>
<div style="text-align: justify;">
contra ramassirung, oder Prulier Parade, u:</div>
<div style="text-align: justify;">
mit solchen changiret, u: pariret, alsdan</div>
<div style="text-align: justify;">
doupliciret man in der linie wie auch mit</div>
<div style="text-align: justify;">
degagirung finten u: demi botten, u: wohl</div>
<div style="text-align: justify;">
observirt werden muß daß alle douplacen</div>
<div style="text-align: justify;">
mit bedeckten Arm u: gerader Kling</div>
<div style="text-align: justify;">
hinter einender müssen gebraucht werden,</div>
<div style="text-align: justify;">
in einen tempo, auf das der Adversarius</div>
<div style="text-align: justify;">
keine Zeit haben kan, um nachzustossen</div>
<div style="text-align: justify;">
zurückzuweichen oder sich zu bedecken.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
54.</div>
<div style="text-align: justify;">
Tempo Reposte heiset u: kan auf unter=</div>
<div style="text-align: justify;">
schiedliche Manier gemacht werden</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 48v> und zwar erstl. wenn die Klingen en-</div>
<div style="text-align: justify;">
couchirt sind in Quart, u: man in </div>
<div style="text-align: justify;">
selbige Linie auf Quart marchiren,</div>
<div style="text-align: justify;">
forciren oder battiren will, u: der</div>
<div style="text-align: justify;">
Gegner in selbige Bewegung ohne die</div>
<div style="text-align: justify;">
Klinge touchiren zu lassen Terz Tem-</div>
<div style="text-align: justify;">
po stosset, so pariret man diesen</div>
<div style="text-align: justify;">
Tempo Stoß mit Terz geraden Parade</div>
<div style="text-align: justify;">
u: so der Gegner anstatt des tempo</div>
<div style="text-align: justify;">
eine finte in Terz machen sollte, und</div>
<div style="text-align: justify;">
tempo Quart stossen, dann pariret</div>
<div style="text-align: justify;">
man selbiges mit obgemelter ge=</div>
<div style="text-align: justify;">
raden Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 49r> 55. Toibliren, oder approchiren ist so viel ge=</div>
<div style="text-align: justify;">
sagt, als mit fest gehaltener Kling, auf</div>
<div style="text-align: justify;">
den Gegner anzurucken, nehml. auf sol=</div>
<div style="text-align: justify;">
che Art, man forcire in oder auswen=</div>
<div style="text-align: justify;">
dig des Adversarij Gewehr in seine gantze</div>
<div style="text-align: justify;">
Schwäche, u: verfolgen ihn so lang biß er mit</div>
<div style="text-align: justify;">
finten oder einfachen Stossen ausfallet,</div>
<div style="text-align: justify;">
darauf parire man solche nachzustossen</div>
<div style="text-align: justify;">
u: marchire continuirlich biß daß der</div>
<div style="text-align: justify;">
feind mit seinen Rucken arretiret,</div>
<div style="text-align: justify;">
u: gezwungen ist um Pardon zu bitten.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
56. Desamiren ringiren bedeutet in der Deser-</div>
<div style="text-align: justify;">
mation den Adversarius auf den Boden</div>
<div style="text-align: justify;">
werfen, wann man solchen andere nit</div>
<div style="text-align: justify;">
laediren will, welcher auf folgende</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 49v> Manier gemacht wird, so der feind</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz stosset, pariret man solche </div>
<div style="text-align: justify;">
mit gewöhnlicher Terz parade, jedoch</div>
<div style="text-align: justify;">
die Hand in glissade movement gedre=</div>
<div style="text-align: justify;">
het, in dieselbige Abwendung des</div>
<div style="text-align: justify;">
Stosses tritt man mit dem lincken fuß</div>
<div style="text-align: justify;">
hinter des Gegners seinen rechten</div>
<div style="text-align: justify;">
rechts auswärts, u: haltet die linke offne</div>
<div style="text-align: justify;">
Hand an des feindes Brust, u: drucket fol=</div>
<div style="text-align: justify;">
chen lincks hinterwärts nieder, indem man</div>
<div style="text-align: justify;">
mit dem linken Bein des Adversarij</div>
<div style="text-align: justify;">
rechtes nach seine lincken Seite weg</div>
<div style="text-align: justify;">
stosset, also daß allen obgemelde in</div>
<div style="text-align: justify;">
einen Tempo geschehen muß.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 50r> leer</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 50v> leer</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 51r> Real</div>
<div style="text-align: justify;">
Register</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
1. Blatt</div>
<div style="text-align: justify;">
a la muraille Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
Einfach grada, oder Linie Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
2.</div>
<div style="text-align: justify;">
Glissade Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
3.</div>
<div style="text-align: justify;">
Conter Ramassir Parade</div>
<div style="text-align: justify;">
Demi cerde parade</div>
<div style="text-align: justify;">
mit Terz linie cerde.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
4. </div>
<div style="text-align: justify;">
Contre octave Parade</div>
<div style="text-align: justify;">
Douple octave Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
Primae Parade</div>
<div style="text-align: justify;">
demi prime Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 51v> 5.</div>
<div style="text-align: justify;">
Centrum glissirung Parade</div>
<div style="text-align: justify;">
Douple centrum glissirung Par:</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
6.</div>
<div style="text-align: justify;">
a la muraille Stossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
Losz gestossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
7.</div>
<div style="text-align: justify;">
Streichen und stossen</div>
<div style="text-align: justify;">
glissiret und gestossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
8.</div>
<div style="text-align: justify;">
Werff Stosz.</div>
<div style="text-align: justify;">
coupiren und stossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
9. </div>
<div style="text-align: justify;">
Von oben circuliret und gestossen,</div>
<div style="text-align: justify;">
von unten circuliret.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 52r> 16.</div>
<div style="text-align: justify;">
Retriren Pariren Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart mit einfachen fint</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz mit einfacher fint</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart mit douppelter fint</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz mit doupleter fint</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
17.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart mit tripel fint</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz mit tripel fint</div>
<div style="text-align: justify;">
conter Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
doubel contre Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
Contre Quart Ramassir in Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
contre Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
doupel contre Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
contre Terz Ramassir in Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 52v> 18.</div>
<div style="text-align: justify;">
Demi cerde Parade</div>
<div style="text-align: justify;">
Douple cerde Parade</div>
<div style="text-align: justify;">
demi cerde und octave</div>
<div style="text-align: justify;">
octave Parade</div>
<div style="text-align: justify;">
douple octave Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
19.</div>
<div style="text-align: justify;">
Octave contra Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
octave contre Quart Ramassir in Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
Prime Parade</div>
<div style="text-align: justify;">
Douple Prime</div>
<div style="text-align: justify;">
Prime contre Prime</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
20.</div>
<div style="text-align: justify;">
Centrum Parade</div>
<div style="text-align: justify;">
douple centrum</div>
<div style="text-align: justify;">
Proulier Parade.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 53r> 21. </div>
<div style="text-align: justify;">
Douple Broulier</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
22.</div>
<div style="text-align: justify;">
Stossen in der linie</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart mit fint</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz mit fint</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz mit douple fint.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
23.</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart mit douple fint</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart mit triple fint</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz mit triple fint</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart in pie ferme Risport.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 53v> 24.</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
Seconde</div>
<div style="text-align: justify;">
Flanconnade</div>
<div style="text-align: justify;">
Quarte basse</div>
<div style="text-align: justify;">
Prime</div>
<div style="text-align: justify;">
Contre pariren und stossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
25.</div>
<div style="text-align: justify;">
Contre pariren und stossen Seconde</div>
<div style="text-align: justify;">
Contre pariren und stossen Flanconnade</div>
<div style="text-align: justify;">
Contre pariren und stossen Quarte basse</div>
<div style="text-align: justify;">
Contra pariren und stossen Prime</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
26.</div>
<div style="text-align: justify;">
Douple contre pariren und stossen Quart.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 54r> Douple contre pariren, stossen Terz</div>
<div style="text-align: justify;">
douple contre pariren, stossen Seconde</div>
<div style="text-align: justify;">
douple contre pariren, stossen Flanconnade</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
27.</div>
<div style="text-align: justify;">
douple contre pariren, stossen Quarte basse</div>
<div style="text-align: justify;">
douple contre Pariren, stossen Prime.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
28.</div>
<div style="text-align: justify;">
Die demi cerde Parade, und stossen</div>
<div style="text-align: justify;">
welche nach der ordnung folgen</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
29.</div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die octave die stossen,</div>
<div style="text-align: justify;">
welche nach der ordnung folgen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
30</div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die prima Parade und</div>
<div style="text-align: justify;">
Stossen, die nach der Ordnung folgen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 54v> 31.</div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die Terz parade, und glissade stossen</div>
<div style="text-align: justify;">
welche nach der ordnung folgen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
32.</div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die Circul glissade parade, und stossen,</div>
<div style="text-align: justify;">
die nach der ordnung gemacht werden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
33.</div>
<div style="text-align: justify;">
Wie nach der ordnung auf die octave glissa-</div>
<div style="text-align: justify;">
de Parade die stossen folgen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
34.</div>
<div style="text-align: justify;">
Wie nach der ordnung auf die prima</div>
<div style="text-align: justify;">
glissade Parade die Stossen gemacht </div>
<div style="text-align: justify;">
werden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
35 und 36.</div>
<div style="text-align: justify;">
Wie nach der ordnung auf die contre</div>
<div style="text-align: justify;">
Quart Parade die stossen gemacht werden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 55r> 37.</div>
<div style="text-align: justify;">
Wie auf contre Terz Parade die stossen</div>
<div style="text-align: justify;">
nach der ordnung gemacht werden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
38 & 39.</div>
<div style="text-align: justify;">
Wie, und auf was Manier, auf das atta-</div>
<div style="text-align: justify;">
quiren tempo formirt wird.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
40 & 41.</div>
<div style="text-align: justify;">
Wie auf was Manier die tempo pariret</div>
<div style="text-align: justify;">
wird.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
42.</div>
<div style="text-align: justify;">
Wie auf avanciren und stossen die demi</div>
<div style="text-align: justify;">
botte gemacht wird.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
43.</div>
<div style="text-align: justify;">
Wie auf avanciren und stossen die demi</div>
<div style="text-align: justify;">
botte und finten gemacht wird.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<fol. 55v> 44.</div>
<div style="text-align: justify;">
Wie auf avanciren und stossen douple</div>
<div style="text-align: justify;">
demi botte gemacht wird.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
45.</div>
<div style="text-align: justify;">
Auf was Manier in Avanciren in der linie</div>
<div style="text-align: justify;">
die werff stossen formirt werden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
46 & 47.</div>
<div style="text-align: justify;">
Wie in avanciren, forciren, und stossen</div>
<div style="text-align: justify;">
die cirde gemacht wird.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
<fol. 56r> leer</div>
</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
<br />
<b>Anmerkung:</b><br />
* 'Cercle' (i.S. einer Zirkelparade). Viel häufiger im Text ähnelt die Schreibweise des 'cl' allerdings einem 'd' ('Cerde-Parade'). Ob es sich dabei um einen Abschreibefehler handelt oder nicht, lässt sich nicht endgültig klären.</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-90523126942880188542017-08-22T03:05:00.007-07:002022-01-06T01:05:55.623-08:00Hs. Aa298 - The transcription continues<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: right;">
<span style="font-family: inherit;"><i>von Dorothee Klein und Jan Schäfer</i></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Während
sich die bereits <a href="http://fechtgeschichte.blogspot.de/2017/04/transkription-der-handschrift-aa-298.html">transkribierten Seiten 5 und 6</a> der
Handschrift Aa298 der Sammlung Palais Liechtenstein Archiv mit
grundlegenden Elementen des spanischen Fechtens Destreza wie der
Körper-, Arm- und Waffenhaltung beschäftigen, beschreiben die Seiten
43-46 Techniken, die aus einem Atajo (= ein Prinzip in der Fechtkunst
Destreza, die eigene Klinge in eine Position zu bringen, die der
feindlichen überlegen ist) entweder innen (auf Seite 44) oder außen
(auf Seite 45) herrühren. Seite 46 ist mit 'Universal' überschrieben.
Seite '43' ist mit Anmerkungen beschrieben, die sich ausnahmslos alle
auf Seite 44 einfügen. Es ist davon auszugehen, dass der Autor
zuerst Seite 44 schrieb (diese ist für sich genommen bereits mit
zahlreichen Randbemerkungen versehen) und dann weitere Anmerkungen
auf Seite 43 unterbrachte.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Wie im ersten Teil unserer Transkription richten wir uns auch dieses Mal nach den Marburger Transkriptionsrichtlinien.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<b>Der Text:</b></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">[43]</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">[44]</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">Wenn
du des fe<i>indes</i> wehr von innen, id est, wo seine brust ist,
bedekt</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">hast.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">supra
/ wen<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote1sym" name="sdendnote1anc" sdfixed=""><sup>a</sup></a>
du dem f<i>eind</i> die w<i>ehr</i> atai<i>ret<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote2sym" name="sdendnote2anc" sdfixed=""><sup>1</sup></a></i></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">hast
und er bleibt stil ihn zu verwunden mit einem stich</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">od<i>er</i>
t<i>aglio<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote3sym" name="sdendnote3anc" sdfixed=""><sup>2</sup></a></i>
f 23.<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote4sym" name="sdendnote4anc" sdfixed=""><sup>b</sup></a></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">1°
Wenn d<i>er</i> f<i>eind</i> unter dem <i>kreuz</i> caviret<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote5sym" name="sdendnote5anc" sdfixed=""><sup>3</sup></a>,
und fer<i>iren<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote6sym" name="sdendnote6anc" sdfixed=""><sup>4</sup></a></i>
will mit einem stiche<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote7sym" name="sdendnote7anc" sdfixed=""><sup>c</sup></a>
so dritt</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">auf
dein<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote8sym" name="sdendnote8anc" sdfixed=""><sup>d</sup></a>
hand d<i>er</i> w<i>ehr<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote9sym" name="sdendnote9anc" sdfixed=""><sup>e</sup></a>
<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote10sym" name="sdendnote10anc" sdfixed=""><sup>5</sup></a></i>,
unnd bedek den punto<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote11sym" name="sdendnote11anc" sdfixed=""><sup>6</sup></a>.
Wiltu ab<i>er</i> fer<i>iren</i>, so bald</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">er
unter dem </span><span style="color: black;"><i>kreuz</i></span><span style="color: black;">
caviret, so drit auf dein seit</span><span style="color: black;"><i>e</i></span><span style="color: black;">n
der wehr<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote12sym" name="sdendnote12anc" sdfixed=""><sup>7</sup></a>[,]
gehe vorwarts d</span><span style="color: black;"><i>a</i></span><span style="color: black;">s
du pesser weichen könnest und mit deinem forte gehe auf d</span><span style="color: black;"><i>a</i></span><span style="color: black;">s
deb</span><span style="color: black;"><i>ole<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote13sym" name="sdendnote13anc" sdfixed=""><sup>8</sup></a>
</i></span><span style="color: black;">des
fe</span><span style="color: black;"><i>indes<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote14sym" name="sdendnote14anc" sdfixed=""><sup>f</sup></a></i></span><span style="color: black;">
und stich gerad geg</span><span style="color: black;"><i>en</i></span><span style="color: black;">
des f</span><span style="color: black;"><i>eindes</i></span><span style="color: black;">
axl. </span>
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">Wann
das beschehen so dritte alsbald vort mit dem linken<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote15sym" name="sdendnote15anc" sdfixed=""><sup>g</sup></a>
andern<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote16sym" name="sdendnote16anc" sdfixed=""><sup>h</sup></a>
fues und</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">nimb
mit der and<i>er</i>n hand die w<i>ehr</i> des f<i>eindes</i> bei dem
<i>kreuz</i> also d<i>a</i>s du sie ihm</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">aus
d<i>er</i> hand dreien<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote17sym" name="sdendnote17anc" sdfixed=""><sup>i</sup></a>
kanst.<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote18sym" name="sdendnote18anc" sdfixed=""><sup>j</sup></a></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">Wenn
der f<i>eind</i> unter deinem <i>kreuz</i> caviren und die w<i>ehr</i>
sugetiren<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote19sym" name="sdendnote19anc" sdfixed=""><sup>9</sup></a>
will, so </span>
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">gehet
er auf sein lehre hand unnd
zurück<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote20sym" name="sdendnote20anc" sdfixed=""><sup>k</sup></a>,
so mustu<span style="background-attachment: initial; background-clip: initial; background-image: initial; background-origin: initial; background-position: initial; background-repeat: initial; background-size: initial;"> oder </span>contra
caviren, und wied<i>er</i> wie vor sug<i>etiren</i></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">und
auf die lehre h<i>and<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote21sym" name="sdendnote21anc" sdfixed=""><sup>10</sup></a></i>
gehen, od<i>er</i> du lest ihn die w<i>ehr</i> suge<i>tiren</i> u<i>nd</i>
bedekst den pu<i>nto.</i> </span>
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">Item<span style="background-attachment: initial; background-clip: initial; background-image: initial; background-origin: initial; background-position: initial; background-repeat: initial; background-size: initial;">.</span>
dritt zuruk unnd ein wenig auf dein lehre seitten<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote22sym" name="sdendnote22anc" sdfixed=""><sup>11</sup></a>
wie f: 25 b zu vernehmen ist.<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote23sym" name="sdendnote23anc" sdfixed=""><sup>l</sup></a>
mit einem<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote24sym" name="sdendnote24anc" sdfixed=""><sup>m</sup></a>
passo<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote25sym" name="sdendnote25anc" sdfixed=""><sup>12</sup></a>
von 4 sch<i>ritten</i> od<i>er</i> so gros des f<i>eindes</i> schrit
ist von pie bis <span style="background-attachment: initial; background-clip: initial; background-image: initial; background-origin: initial; background-position: initial; background-repeat: initial; background-size: initial;">H<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote26sym" name="sdendnote26anc" sdfixed=""><sup>n</sup></a>
<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote27sym" name="sdendnote27anc" sdfixed=""><sup>13</sup></a></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">N:
Wann man den pu<i>nto</i> bedecken will, so mus man die </span>
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">fing<i>er</i>
außwarts halten, bedekestu den pu<i>nto</i>, wenn des f<i>eindes</i>
wehr dich auf </span>
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">deiner
rechten hand fe<i>riren</i> will, so mustu NB den drit auf deine
l<i>inke</i></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">hand
thun, bedekestu dich ab<i>er</i> auf deiner l<i>inken</i> hand, so
mustu den</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">dritt
auf die rechte hand thun.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">General
ist, d<i>er</i> wehr stets nachgehen, wenn man sie ein mal atairet
hatt.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">2°
Wenn d<i>er</i> f<i>eind</i> sein wehr libriren<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote28sym" name="sdendnote28anc" sdfixed=""><sup>14</sup></a>
und<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote29sym" name="sdendnote29anc" sdfixed=""><sup>o</sup></a>
caviren will unter d<i>er</i> p<i>unto</i> unnd sich <span style="background-attachment: initial; background-clip: initial; background-image: initial; background-origin: initial; background-position: initial; background-repeat: initial; background-size: initial;">retirieret<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote30sym" name="sdendnote30anc" sdfixed=""><sup>15</sup></a></span>
unnd also <span style="background-attachment: initial; background-clip: initial; background-image: initial; background-origin: initial; background-position: initial; background-repeat: initial; background-size: initial;">dein</span> wehr
sujetirn will<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote31sym" name="sdendnote31anc" sdfixed=""><sup>p</sup></a>,
so </span>
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">gehe
du hinwech so vil er zurük gehet, damit du wied<i>er</i> in die
mensur<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote32sym" name="sdendnote32anc" sdfixed=""><sup>16</sup></a>
kommest, du kannst<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote33sym" name="sdendnote33anc" sdfixed=""><sup>q</sup></a>
</span>
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">es
sich<i>er</i> thun denn im retiriren feriret d<i>er</i> f<i>eind</i>
keinen als d<i>er</i> ihn selbst an die w<i>ehr</i> einläst.<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote34sym" name="sdendnote34anc" sdfixed=""><sup>r</sup></a>
gehet er auf ein seitten, so gehe du auf die and<i>er</i>, unnd</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">sujettire
die seine auf d<i>er</i> andern seitten.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">3°.
Wenn d</span><span style="color: black;"><i>er</i></span><span style="color: black;">
f</span><span style="color: black;"><i>eind</i></span><span style="color: black;">
unter deinen p</span><span style="color: black;"><i>unto</i></span><span style="color: black;">
caviret und gehet auf sein lehre seiten<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote35sym" name="sdendnote35anc" sdfixed=""><sup>s</sup></a>
und ein mero<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote36sym" name="sdendnote36anc" sdfixed=""><sup>t</sup></a>
taglio mach</span><span style="color: black;"><i>en</i></span><span style="color: black;">
will,</span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">wiltu
sogiogiren<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote37sym" name="sdendnote37anc" sdfixed=""><sup>17</sup></a>,
so gehe in dem er d<i>en</i> moto macht auf die seiten d<i>er</i>
w<i>ehr</i> gegen des f<i>eindes</i> axl<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote38sym" name="sdendnote38anc" sdfixed=""><sup>v</sup></a></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">unnd
sogiogire des f<i>eindes</i> w<i>ehr</i> auf d<i>er</i> and<i>er</i>n
seitt<i>e</i>n.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">Wiltu
feriren, so bald d<i>e</i>s f<i>eindes</i> w<i>ehr</i> unter deiner
heraus ist, so stosse gerad zu wie ob<i>en</i></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">N°.
1 vermeldt ist.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">4°.
Wenn der f<i>eind</i> unter deinen p<i>unto</i> caviret, auf sein
lehre seitt<i>e</i>n gehet, und ein völlig</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">revers<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote39sym" name="sdendnote39anc" sdfixed=""><sup>18</sup></a>
mach<i>en</i> will, so sogiogire ihm die w<i>ehr</i> auf die seiten
d<i>er</i> w<i>ehr</i> gehend, wie bei N 3 </span>
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">vermeldt
ist. Wenn d<i>er</i> f<i>eind</i> unter deiner p<i>unto</i> caviret
und gehet ein, und will den</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">ang<i>ulo<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote40sym" name="sdendnote40anc" sdfixed=""><sup>19</sup></a></i>
so die w<i>ehr</i> mach<i>en</i> occupirn<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote41sym" name="sdendnote41anc" sdfixed=""><sup>20</sup></a>
mit seinem leib und ein revers mach<i>en</i>,</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">so
thue wie f. 25 b. und f 26 gezeichnet ist.<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote42sym" name="sdendnote42anc" sdfixed=""><sup>w</sup></a></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">Wenn
d<i>er</i> feind einen revers machen will, und gehet geg<i>en</i> </span>
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">seiner
lehren seitten, thue wie f: 23. b. 23.<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote43sym" name="sdendnote43anc" sdfixed=""><sup>x</sup></a></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">Wenn
d<i>er</i> f<i>eind</i> under deinem <i>kreuz</i> caviret und ein
völ-</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">ligen
t<i>aglio</i> machen will und gehet auf sein seitten d<i>er</i> w<i>ehr</i>,
so </span>
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">thue
wie f 26.<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote44sym" name="sdendnote44anc" sdfixed=""><sup>y</sup></a></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">5°.
Wen<i>n</i> d<i>er</i> f<i>eind</i> unter deiner pu<i>nto</i> caviret
und gehet auf sein lehre seitt<i>e</i>n und will</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">ein
stocata<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote45sym" name="sdendnote45anc" sdfixed=""><sup>21</sup></a>
thun, so thu wie N° 3.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">[45]</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
du des f<i>eindes</i> w<i>ehr</i> von aussen bedekt hast.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Wen<i>n</i>
d<i>er</i> f<i>eind</i> unter<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote46sym" name="sdendnote46anc" sdfixed=""><sup>z</sup></a>
deiner p<i>unto</i> caviret ein ½ revers macht, und gehet auf</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">sein
seitten d<i>er</i> w<i>ehr</i>, so gehe du auf die ander seitt<i>e</i>n<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote47sym" name="sdendnote47anc" sdfixed=""><sup>aa</sup></a>
auf die lehre</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">seitten
und attaiere auf d<i>er</i> and<i>er</i> seiten[,] man kan<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote48sym" name="sdendnote48anc" sdfixed=""><sup>ab</sup></a>
auch feriren bei des f<i>eindes</i> mero<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote49sym" name="sdendnote49anc" sdfixed=""><sup>ac</sup></a>
revers (ab<i>er</i> nicht sicher) und mus alsdan den schritt vor sich
mach<i>en</i>.<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote50sym" name="sdendnote50anc" sdfixed=""><sup>ad</sup></a>.
Wiltu fer<i>iren</i> so drit eben also</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">unnd
an statt des attairen, stos geradt und drit ein wenig pess<i>er</i></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">hinzu.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
d<i>er</i> f<i>eind</i> unter<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote51sym" name="sdendnote51anc" sdfixed=""><sup>ae</sup></a>
deiner<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote52sym" name="sdendnote52anc" sdfixed=""><sup>af</sup></a>
p<i>unto</i> caviret, und ein punta sagita<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote53sym" name="sdendnote53anc" sdfixed=""><sup>22</sup></a>
macht, so
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">gehet
er auf sein seiten d<i>er</i> w<i>ehr</i>, so gehe du ut supra<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote54sym" name="sdendnote54anc" sdfixed=""><sup>ag</sup></a>
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
der f<i>eind</i> unter deiner p<i>unto</i> caviret, und ein taglio
macht....</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">gehe
du auf dein lehre<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote55sym" name="sdendnote55anc" sdfixed=""><sup>ah</sup></a>
seiten<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote56sym" name="sdendnote56anc" sdfixed=""><sup>ai</sup></a>,
unnd attaire, / man kan auch feriren eb<i>en</i></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">mit
dem drit ein wenig vorwerts, ist aber nicht gar sich<i>er</i>.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Wen
d<i>er</i> f<i>eind</i> unter dein <i>kreuz</i> caviret und stost,
und drit auf sein</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">seitten
d<i>er</i> w<i>ehr</i> / so dritt du auf die lehre seitt<i>e</i>n und
attaiere / od<i>er</i></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">anstat
des atairen fer<i>ire</i> pess<i>er</i> hinzugehend.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Max
NB wenn du atairen wilt so mustu auf die seitten tretten,</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">damit
du in der ersten mens<i>ur</i> bleibest. / Wiltu ab<i>er</i></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">anstatt
des atairen feriren, so<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote57sym" name="sdendnote57anc" sdfixed=""><sup>aj</sup></a>
mustu den drit pess<i>er</i> hinzu</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">thun.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Wenn
d<i>er</i> f<i>eind</i> unter deinem <i>kreuz</i> caviret und die
w<i>ehr</i> sug<i>etiren</i> will,</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">(so
thue wie obgemeld bei N°. 1. signo [...]<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote58sym" name="sdendnote58anc" sdfixed=""><sup>ak</sup></a>.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Den
ganzen<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote59sym" name="sdendnote59anc" sdfixed=""><sup>al</sup></a>
revers kan er nicht wol thun, wie auch den ½ taglio nicht</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">denn
d<i>er</i> erste gibt ein zu grosses tempo, unnd d<i>er</i> and<i>ere</i>
endblöst sich
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">zuviel.</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">[46]</span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">Universal<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote60sym" name="sdendnote60anc" sdfixed=""><sup>23</sup></a></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">Wenn
du in d<i>er</i> universal des f<i>eindes</i> w<i>ehr</i> auf die
ein<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote61sym" name="sdendnote61anc" sdfixed=""><sup>am</sup></a>
seitten nid<i>er</i> wilst drucken</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">unnd
dein w<i>ehr</i> desteweg<i>en</i> auf dieselbe seitten<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote62sym" name="sdendnote62anc" sdfixed=""><sup>an</sup></a>
bewegest<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote63sym" name="sdendnote63anc" sdfixed=""><sup>ao</sup></a>
/ so mustu al-</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">zeit
auf die and<i>er</i> seitten gehen als ex gemma<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote64sym" name="sdendnote64anc" sdfixed=""><sup>24</sup></a>
bewegestu die w<i>ehr</i> auf die</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">linke
seitten, so mustu auf die rechte seitten gehen.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">Wenn
du des f<i>eindes</i> w<i>ehr</i> schwech an deiner<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote65sym" name="sdendnote65anc" sdfixed=""><sup>ap</sup></a>
w<i>ehr<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote66sym" name="sdendnote66anc" sdfixed=""><sup>aq</sup></a></i>
befindest, so </span>
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">dreiestu
die selbe selb<i>er</i> h<i>er</i>umb, / caviret er sie selb<i>er</i>
so </span>
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">volgstu
ihr, mit deiner w<i>ehr</i> unnd drittst herumb den</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">quadrado
am feind zugewinnen.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">Wenn
des f<i>eindes</i> w<i>ehr</i> aber<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote67sym" name="sdendnote67anc" sdfixed=""><sup>ar</sup></a>
stark<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote68sym" name="sdendnote68anc" sdfixed=""><sup>as</sup></a>
ist auf deiner w<i>ehr</i> so thue dein </span>
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">spitz
zu deinem <i>kreuz</i> von dort hastu nahend<i>er</i> an seinem leib</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">ihn
aber auch unter der axl [...]<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote69sym" name="sdendnote69anc" sdfixed=""><sup>at</sup></a>
primera intention<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote70sym" name="sdendnote70anc" sdfixed=""><sup>au</sup></a>
<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote71sym" name="sdendnote71anc" sdfixed=""><sup>25</sup></a>
zu feriren das thue mit deinen drit von des f<i>eindes</i> punto wei-</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">chend
/. Oder du kanst die w<i>ehr</i> des f<i>eindes</i> mit deiner w<i>ehr</i>
unter d<i>er</i></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">pu<i>nto</i>
an seiner w<i>ehr</i> vortfarend, caviern, und (wenn d<i>er</i> f<i>eind</i>
dein</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">w<i>ehr</i>
von innen attairet hatt,) ein mero<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote72sym" name="sdendnote72anc" sdfixed=""><sup>av</sup></a>
revers mach<i>en</i>[,] mit
den lehre fus herein tretend und die w<i>ehr</i> mit der andern hand
nehmend<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote73sym" name="sdendnote73anc" sdfixed=""><sup>aw</sup></a>[,]
hatt er ab<i>er</i> von aussen attairet ein ganz<i>en</i> revers,
alles mit dem dritt. </span>
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">Od<i>er</i>
aber wiltu warten wen<i>n</i> du den p<i>unto</i> bed<i>eckt</i>
hast, das d<i>er</i> f<i>eind</i> ein moto<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote74sym" name="sdendnote74anc" sdfixed=""><sup>26</sup></a>
thue, will er dich fer<i>iren</i> od<i>er</i> deine wehr, so gehe nur
gerad auf geg<i>en</i> sein gesicht. Od<i>er</i> aber behalt den
p<i>unto</i> bed<i>eckt</i> u<i>nd</i> gehe in die enge m<i>ensur</i>
alsdan<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote75sym" name="sdendnote75anc" sdfixed=""><sup>ax</sup></a>
gehe ein wie hie unden bei signo<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote76sym" name="sdendnote76anc" sdfixed=""><sup>ay</sup></a>
gemeldt ist.<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote77sym" name="sdendnote77anc" sdfixed=""><sup>az</sup></a></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">Wenn
du in d<i>er</i> eng<i>en</i> m<i>ensur</i> d<i>en</i> p<i>unto</i>
bedeckt hast, so kanstu </span>
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">eingehen
und die w<i>ehr</i> des f<i>eindes</i> mit d<i>er</i> and<i>er</i>n
hand fassen </span>
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">beinebens
½ r<i>evers</i> od<i>er</i><a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote78sym" name="sdendnote78anc" sdfixed=""><sup>ba</sup></a>
wenn<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote79sym" name="sdendnote79anc" sdfixed=""><sup>bb</sup></a>
der p<i>unto</i> inwendig bedeckt worden<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote80sym" name="sdendnote80anc" sdfixed=""><sup>bc</sup></a>
einen r<i>evers</i> mutiren, wenn der </span>
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">p<i>unto</i>
auswendig bedekt worden, noch aber des f<i>eindes</i> punta die w<i>ehr</i>
hervorthuend. / Item ist d<i>er</i> p<i>unto</i> inwendig bedekt, so
kanstu einen ½ revers an fues geb<i>en</i> und darfst nicht dein
w<i>ehr</i> ober des f<i>eindes</i> w<i>ehr</i> caviren.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">N:
Dies kanstu thun auch, wenn du den p<i>unto</i> bedekt hast und</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">noch
in der weiten m<i>ensur</i> bist.<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote81sym" name="sdendnote81anc" sdfixed=""><sup>bd</sup></a></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">Wenn
d<i>er</i> f<i>eind</i> den p<i>unto</i> tapiret<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote82sym" name="sdendnote82anc" sdfixed=""><sup>27</sup></a>
hatt von inwendig<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote83sym" name="sdendnote83anc" sdfixed=""><sup>be</sup></a>
und unt<i>er</i> deiner wehr fest anligt<a class="sdendnoteanc" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote84sym" name="sdendnote84anc" sdfixed=""><sup>bf</sup></a></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">so
fahre an seiner w<i>ehr</i> herab unnd drette auf die seitten</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">unnd
thue ein halb<i>en</i> revers an elbog<i>en</i>. / Wenn d<i>er</i>
f<i>eind</i> auswendig </span>
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">den
p<i>unto</i> bedekt, so kanstu gleiches thun mit einem 1/2 taglio.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br />
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">Wenn
des f<i>eindes</i> w<i>ehr</i> fest auf deiner aufligt so cavire
unter </span>
</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">seiner
p<i>unto</i> und mache ein mero r<i>evers</i> od<i>er</i> t<i>aglio</i>
nach gelegenheit</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">wo
die w<i>ehr</i> bedekt ist. Oder cavire unter seinen <i>kreuz</i>
unndt</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">stos
ein p<i>unto</i>.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;"><b>Die Seiten im Original:</b></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiV5K8FkDI09KFb8l2_wXH6ThyphenhyphenzozZpq7njHsfvdJ9et09LrzH-0wkUQbd-p2jttJ9APX0QR99-tUnzaLXa7pRFDKRQKvvs3onfwJlVwxfSCyU8TOwlvr0V3ft9nhj0WAWkFq2o-T6nL0ze/s1600/043.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1132" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiV5K8FkDI09KFb8l2_wXH6ThyphenhyphenzozZpq7njHsfvdJ9et09LrzH-0wkUQbd-p2jttJ9APX0QR99-tUnzaLXa7pRFDKRQKvvs3onfwJlVwxfSCyU8TOwlvr0V3ft9nhj0WAWkFq2o-T6nL0ze/s320/043.jpg" width="226" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">"Seite 43". Bildquelle: LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz-Vienna. Hausarchiv, FA248.</td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh5nPm1F6DPfcTq0VkuXVRFNnt6bUKZAp2Eq_w3x5K5aAeNM1fbCveDlrI9Nd39oQg9jt1odVYH8PPWbPgwWUr-Va_IvI42jzFXOdHVudRvAM5pBr0p6usEnj5zCXBsGzrPLWsoo9u0aCbv/s1600/044.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1132" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh5nPm1F6DPfcTq0VkuXVRFNnt6bUKZAp2Eq_w3x5K5aAeNM1fbCveDlrI9Nd39oQg9jt1odVYH8PPWbPgwWUr-Va_IvI42jzFXOdHVudRvAM5pBr0p6usEnj5zCXBsGzrPLWsoo9u0aCbv/s320/044.jpg" width="226" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">"Seite 44". Bildquelle: LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz-Vienna. Hausarchiv, FA248.</td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjxYlG2YYNL_CEnsbBdUbo0VPt7msN_ccWiU3V_zKng7tygd7r5AlakSpUdrNWJGWd-GeEx_Z1pb2oyqRqGXdz_w3UzJC8VfFtuLdoHqeUZHLQ4WM6UXPz8l923pw1esV8Ti4SciFrfpjvI/s1600/045.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1132" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjxYlG2YYNL_CEnsbBdUbo0VPt7msN_ccWiU3V_zKng7tygd7r5AlakSpUdrNWJGWd-GeEx_Z1pb2oyqRqGXdz_w3UzJC8VfFtuLdoHqeUZHLQ4WM6UXPz8l923pw1esV8Ti4SciFrfpjvI/s320/045.jpg" width="226" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">"Seite 45". Bildquelle: LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz-Vienna. Hausarchiv, FA248.</td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEipxVafisF-odkOTar8eLdcGu-rV-6mmjJ9kx9Y5QROYfTAsLp0x4MMDZdXYeVE3_3RkNbRbuSBrjwcMgTbSLrMlEWbqRMlE8ApyJlKP9wtFyFmehK2sBNLlTs7j3QHMHUNN7MC1vHd8amm/s1600/046.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1132" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEipxVafisF-odkOTar8eLdcGu-rV-6mmjJ9kx9Y5QROYfTAsLp0x4MMDZdXYeVE3_3RkNbRbuSBrjwcMgTbSLrMlEWbqRMlE8ApyJlKP9wtFyFmehK2sBNLlTs7j3QHMHUNN7MC1vHd8amm/s320/046.jpg" width="226" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">"Seite 46". Bildquelle: LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz-Vienna. Hausarchiv, FA248.</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<b style="font-family: inherit;">Anmerkungen zur Transkription:</b></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div id="sdendnote1">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote1anc" name="sdendnote1sym">a</a> Davor
gestrichen: [unleserlich].</span></div>
</div>
<div id="sdendnote2">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote2anc" name="sdendnote2sym">1</a> Vermutlich
vom spanischen Wort "atajo".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote3">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote3anc" name="sdendnote3sym">2</a> Vermutlich
vom spanischen Wort "tajo". Der Tajo ist ein Hau von
rechts.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote4">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote4anc" name="sdendnote4sym">b</a> Auf
vorangehender Seite eingefügt: "<span style="color: black;">supra
/ wen du dem f</span><span style="color: black;"><i>eind</i></span><span style="color: black;">
die w</span><span style="color: black;"><i>ehr</i></span><span style="color: black;">
atai</span><span style="color: black;"><i>ret</i></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">hast
und er bleibt stil ihn zu verwunden mit einem stich</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;">od<i>er</i>
t<i>aglio</i> f 23."</span></div>
</div>
<div id="sdendnote5">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote5anc" name="sdendnote5sym">3</a> Mit
dem Wort "caviren“ greift Gundaker auf ein Wort italienischer
Fechtterminologie zurück.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote6">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote6anc" name="sdendnote6sym">4</a> Vermutlich
vom portugiesischen Wort "ferida" / ("herida"
auf Spanisch). Die Ferida ist die Wunde bzw. Vewundung.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote7">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote7anc" name="sdendnote7sym">c</a> Über
der Zeile eingefügt: "mit einem Stiche".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote8">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote8anc" name="sdendnote8sym">d</a> Gestrichen:
"rechte".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote9">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote9anc" name="sdendnote9sym">e</a> Über
der Zeile eingefügt: "der wehr".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote10">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote10anc" name="sdendnote10sym">5</a> "Hand
der Wehr" meint vermutlich die rechte Hand.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote11">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote11anc" name="sdendnote11sym">6</a> Punto
(span.): der Punkt, in diesem Zusammenhang vermutlich die
Schwertspitze.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote12">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote12anc" name="sdendnote12sym">7</a> "Seite
der Wehr "meint vermutlich die rechte Seite.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote13">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote13anc" name="sdendnote13sym">8</a> Debole
(ital.): die Schwäche. In diesem Fall die Schwäche der Klinge.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote14">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote14anc" name="sdendnote14sym">f</a> Am
linken Rand eingefügt: "<span style="color: black;">gehe
vorwarts das du pesser weichen könnest und mit deinem forte gehe
auf das debole des feindes".</span></span></div>
</div>
<div id="sdendnote15">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote15anc" name="sdendnote15sym">g</a> Unterstrichen:
"linken".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote16">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote16anc" name="sdendnote16sym">h</a> Über
der Zeile eingefügt: "andern".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote17">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote17anc" name="sdendnote17sym">i</a> Bedeutet
vermutlich: drehen.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote18">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote18anc" name="sdendnote18sym">j</a> Gesamter
Satz eingefügt unter Absatz 2°.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote19">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote19anc" name="sdendnote19sym">9</a> Vermutlich
vom Spanischen "sujetar" (=festhalten, unterwerfen)
abgeleitet.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote20">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote20anc" name="sdendnote20sym">k</a> Über
der Zeile eingefügt: "und zurück".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote21">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote21anc" name="sdendnote21sym">10</a> "Lehre
Hand" meint vermutlich die linke Hand (= die leere Hand, also
die hand, die keine Waffe hält).</span></div>
</div>
<div id="sdendnote22">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote22anc" name="sdendnote22sym">11</a> "Lehre
Seite" meint vermutlich die linke Seite.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote23">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote23anc" name="sdendnote23sym">l</a> Eingefügt
unter der Zeile: "<span style="color: black;">unnd
ein wenig auf dein lehre seitten wie f: 25 b zu vernehmen ist."</span></span></div>
</div>
<div id="sdendnote24">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote24anc" name="sdendnote24sym">m</a> Über
der Zeile eingefügt: "einem".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote25">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote25anc" name="sdendnote25sym">12</a> Passo
(ital.): der Schritt, Tritt.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote26">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote26anc" name="sdendnote26sym">n</a> Gesamter
Absatz eingefügt unter Absatz 5°.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote27">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote27anc" name="sdendnote27sym">13</a> Gemeint
ist mit H vermutlich ein Punkt auf dem Schrittdiagramm von Narvaez.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote28">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote28anc" name="sdendnote28sym">14</a> Vermutlich
vom spanischen Wort "liberar" = sich von etwas befreien
oder lösen.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote29">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote29anc" name="sdendnote29sym">o</a> Über
der Zeile eingefügt: "sein wehr libriren und".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote30">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote30anc" name="sdendnote30sym">15</a> Vermutlich
vom spanischen Wort "retirar" = zurücktreten oder
zurückziehen.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote31">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote31anc" name="sdendnote31sym">p</a> Über
der Zeile eingefügt: "und also dein wehr sujetiren will".
</span></div>
</div>
<div id="sdendnote32">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote32anc" name="sdendnote32sym">16</a> Vom
ital. "misura" = Maß, Abmessung. Hier greift Gundaker
wieder auf ein Wort italienischer Fechtterminologie zurück.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote33">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote33anc" name="sdendnote33sym">q</a> Über
der Zeile eingefügt: "so vil er ... du kannst".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote34">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote34anc" name="sdendnote34sym">r</a> Am
linken Rand eingefügt: "es sicher thun ... die wehr einläst".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote35">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote35anc" name="sdendnote35sym">s</a> Über
der Zeile eingefügt: "und gehet auf sein lehre seiten".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote36">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote36anc" name="sdendnote36sym">t</a> Auch
"mezo" wäre eine mögliche Leseweise für das Wort.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote37">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote37anc" name="sdendnote37sym">17</a> Vermutlich
ebenfalls vom Spanischen "sujetar" (=festhalten,
unterwerfen) abgeleitet.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote38">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote38anc" name="sdendnote38sym">v</a> Eingefügt
unter der Zeile: "gegen des feindes axl".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote39">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote39anc" name="sdendnote39sym">18</a> Vermutlich
vom Spanischen "revés" (=Rückhand(hieb)) abgeleitet.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote40">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote40anc" name="sdendnote40sym">19</a> Angulo
(span.): der Winkel.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote41">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote41anc" name="sdendnote41sym">20</a> </span><span style="font-family: inherit;">Occupare (lat.):</span><span style="font-family: inherit;"> belegen. </span></div>
</div>
<div id="sdendnote42">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote42anc" name="sdendnote42sym">w</a> Gesamter
Satz am Seitenende eingefügt.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote43">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote43anc" name="sdendnote43sym">x</a> Gesamter
Satz auf vorangehender Seite eingefügt.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote44">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote44anc" name="sdendnote44sym">y</a> Gesamter
Satz auf vorangehender Seite eingefügt.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote45">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote45anc" name="sdendnote45sym">21</a> Stoc[c]ata
(ital.): der Stoß, Stich.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote46">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote46anc" name="sdendnote46sym">z</a> Gestrichen:
"der".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote47">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote47anc" name="sdendnote47sym">aa</a> Eingefügt:
Zeichen unbekannter Bedeutung.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote48">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote48anc" name="sdendnote48sym">ab</a> Gestrichen:
"ihn".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote49">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote49anc" name="sdendnote49sym">ac</a> Auch
"mezo" wäre eine mögliche Leseweise für das Wort.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote50">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote50anc" name="sdendnote50sym">ad</a> Am
linken Rand eingefügt: "man kann ... vor sich machen".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote51">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote51anc" name="sdendnote51sym">ae</a> Gestrichen:
"der".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote52">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote52anc" name="sdendnote52sym">af</a> Über
der Zeile eingefügt: "deiner".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote53">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote53anc" name="sdendnote53sym">22</a> Bislang
unbekannt.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote54">
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote54anc" name="sdendnote54sym">ag</a>
Hinter dem supra ist eine Verbindungslinie hin zu dem „Wiltu“
drei Zeilen darüber eingefügt. Möglich ist, dass der Satz drei
Zeilen darüber eigentlich hier unten angefügt werden sollte.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote55">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote55anc" name="sdendnote55sym">ah</a> Über
der Zeile eingefügt: "lehre".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote56">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote56anc" name="sdendnote56sym">ai</a> Gestrichen:
"der wehr".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote57">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote57anc" name="sdendnote57sym">aj</a> Durch
übergeschriebene Zahlen wurde die Satzstellung nachträglich
korrigiert.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote58">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote58anc" name="sdendnote58sym">ak</a> Verweis
auf ein Einschubzeichen eines Absatzes der vorigen Seite: "<span style="color: black;">Wenn
der f</span><span style="color: black;"><i>eind</i></span><span style="color: black;">
unter deinem </span><span style="color: black;"><i>kreuz</i></span><span style="color: black;">
caviren und die w</span><span style="color: black;"><i>ehr</i></span><span style="color: black;">
sugetiren will, so gehet er auf sein lehre h</span><span style="color: black;">and</span><span style="color: black;">
...".</span></span></div>
</div>
<div id="sdendnote59">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote59anc" name="sdendnote59sym">al</a> Über
der Zeile eingeschoben: "ganzen".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote60">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote60anc" name="sdendnote60sym">23</a> Sehr wahrscheinlich ist hier der "Atajo" gemeint<br /></span></div>
</div>
<div id="sdendnote61">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote61anc" name="sdendnote61sym">am</a> Vor
"ein" gestrichen: "d".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote62">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote62anc" name="sdendnote62sym">an</a> Gestrichen:
"deiner wehr".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote63">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote63anc" name="sdendnote63sym">ao</a> Über
der Zeile eingefügt: "bewegest".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote64">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote64anc" name="sdendnote64sym">24</a> Bislang
unbekannt.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote65">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote65anc" name="sdendnote65sym">ap</a> Gestrichen:
"hand".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote66">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote66anc" name="sdendnote66sym">aq</a> Über
der Zeile eingefügt: "wehr".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote67">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote67anc" name="sdendnote67sym">ar</a> Gestrichen:
"schwach".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote68">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote68anc" name="sdendnote68sym">as</a> Über
der Zeile eingefügt: "stark".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote69">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote69anc" name="sdendnote69sym">at</a> Unleserlich.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote70">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote70anc" name="sdendnote70sym">au</a> Über
der Zeile eingefügt: "aber auch unter der axl [...] primera
intention".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote71">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote71anc" name="sdendnote71sym">25</a> Primera
intention (span.): Erste Absicht (eines Angriffs).</span></div>
</div>
<div id="sdendnote72">
<div class="sdfootnote" style="margin-left: 0cm; text-align: justify; text-indent: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote72anc" name="sdendnote72sym">av</a>
Auch "mezo" wäre eine mögliche Leseweise für das
Wort.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote73">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote73anc" name="sdendnote73sym">aw</a> Am
linken Rand eingefügt: "<span style="color: black;">mit
den lehre fus herein tretend und die w</span><span style="color: black;"><i>ehr</i></span><span style="color: black;">
mit der andern hand nehmend".</span></span></div>
</div>
<div id="sdendnote74">
<div class="sdendnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote74anc" name="sdendnote74sym">26</a> Moto
(ital.): die Bewegung.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote75">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote75anc" name="sdendnote75sym">ax</a> Gestrichen:
"thue wie".
</span></div>
</div>
<div id="sdendnote76">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote76anc" name="sdendnote76sym">ay</a> Dahinter
ein Pfeil-Zeichen, das auf den nächsten Absatz verweist.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote77">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote77anc" name="sdendnote77sym">az</a> Gesamter
Absatz am linken Rand eingefügt.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote78">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote78anc" name="sdendnote78sym">ba</a> Gestrichen:
"taglio und".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote79">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote79anc" name="sdendnote79sym">bb</a> Gestrichen:
"die wehr".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote80">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote80anc" name="sdendnote80sym">bc</a> Über
der Zeile eingefügt: "wenn der punto inwendig bedeckt worden".</span></div>
</div>
<div id="sdendnote81">
<div style="text-align: justify;">
<span style="color: black; font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote81anc" name="sdendnote81sym">bd</a><span style="background-attachment: initial; background-clip: initial; background-image: initial; background-origin: initial; background-position: initial; background-repeat: initial; background-size: initial;">
</span><span style="background-attachment: initial; background-clip: initial; background-image: initial; background-origin: initial; background-position: initial; background-repeat: initial; background-size: initial;">Es
ist nicht klar, wohin diese Nota gehört.</span></span></div>
</div>
<div id="sdendnote82">
<div class="sdfootnote" style="margin-left: 0cm; text-align: justify; text-indent: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote82anc" name="sdendnote82sym">27</a>
Vermutlich vom Lateinischen "tapes" (=bedecken)
abgeleitet.</span></div>
</div>
<div id="sdendnote83">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote83anc" name="sdendnote83sym">be</a> Über
der Zeile eingefügt: "von inwendig".</span></div>
</div>
<br />
<div id="sdendnote84">
<div class="sdfootnote" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><a class="sdendnotesym" href="https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=1249193220017562454#sdendnote84anc" name="sdendnote84sym">bf</a> Über
der Zeile eingefügt: "an".</span></div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com6tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-48292501771764617372017-04-02T09:02:00.008-07:002022-03-31T07:01:30.019-07:00Transkription der Handschrift Aa 298 – eine Sneak Preview<div style="text-align: right;">
<i>von Dorothee Nau und Jan Schäfer</i></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Die Handschrift Sig. Aa 298 der Sammlung Palais Liechtenstein Archiv wurde 2015 von Florian Fortner und Julian Schrattenecker mit freundlicher Unterstützung des Palais Liechtenstein Archiv digitalisiert.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<a href="http://www.rapier.at/download/118/">[Digitalisat Aa 298 Palais Liechtenstein Archiv / rapier.at (Direktdownload PDF 500 MB]</a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">Thomas
Winkelbauer, der diese Handschrift 1999 erstmalig in seinem Buch
„Fürst und Fürstendiener. Gundaker von Liechtenstein. Ein
Österreichischer Aristokrat des konfessionellen Zeitalters“
erwähnt, schreibt über sie: <i>"ein Heft mit eh. Notizen, die
Gundaker im Oktober 1616 in Prag aus einem Buch des Don Luis Pacheco
de Narváez exzerpierte (höchstwahrscheinlich aus dessen im Jahr
1600 in Madrid erschienenem "Libro de las grandezas de la
espada"</i>."<sup>1</sup></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<a href="https://books.google.de/books?id=Dn48AAAAcAAJ&printsec=frontcover&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false">["Libro de las grandezas de la espada": Digitalisat Ausgabe 1600 - Bayerische Staatsbibliothek München / google books]</a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<a href="http://www.bibliotecavirtualdeandalucia.es/catalogo/catalogo_imagenes/grupo.cmd?path=162208">["Libro de las grandezas de la espada": Digitalisat Ausgabe 1605 - Biblioteca Virtual Andalucía]</a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div><div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">Wir
transkribieren die Handschrift nach den Marburger
Transkriptionsrichtlinien.<sup>2</sup> </span></span></div>
<div style="text-align: justify;"> </div><div style="text-align: justify;">Der Text ist vom Autor Gundaker von Liechtenstein teilweise zweispaltig angelegt und vielfach mit Randnotizen und Einfügungen versehen worden. Wo es uns sinnhaft erschien, haben wir versucht, auf den einzelnen Seiten Zuordnungen zwischen Einfügungen und zugehörigen Texten vorzunehmen, wo diese (offensichtlich) zusammengehören (sollen). </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Eine erste Version der Transkription ist als Arbeitsstand fertiggestellt. Einen Ausschnitt dessen möchten wir hier vorstellen: die ersten beiden Seiten (im Digitalisat PDF-Paginierung Seite 5 und 6). Alle Fußnoten am Ende des Textes.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>Der Text</b></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">2da
parte.<sup>1</sup></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">C:
un longo,<sup>2</sup></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">Pie.<sup>3</sup></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">f37.
Die fües beisamen in guter proportion</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">den
recht<i>en</i> mit dem zeh geg<i>en</i> den feind.</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">Den
link<i>en</i><sup><span style="font-style: normal;">a</span></sup>
aversato<sup>4</sup> 37<sup>b</sup> nicht zu nahend beisamen.</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">in
angulo moderato<sup>5</sup> 42b.</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">Diese
proportion d<i>er</i> füs soll in allen ac-</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">tionen
gehalt<i>en</i> werd<i>en</i> f:37b.</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">Idem<sup>6</sup>
zu observiren<sup>7</sup> wen man den link<i>en</i></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">fus
hivor setzt f 37b.</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">D<i>er</i>
rechte fues ist d<i>er</i> erste im vortgeh<i>en</i>, d<i>er</i></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">linke
d<i>er</i> erste im weich<i>en</i>, in einem volgt</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">d<i>er</i>
linke<sup>c</sup> in deme d<i>er</i> rechte. 38b. al-</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">zeit
wid<i>er</i> in die obgemelte distanz</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">die
fües setzend. Der erste fues soll</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">alzeit
forn sein, auss<i>er</i> wenn man mit</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">dem
link<i>en</i> verwundet. 38b.</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">39.
und 40 figuren d<i>er</i> postura.</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">Corpo.<sup>8</sup></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">Den
leib gerad halt<i>en</i>. Damit d<i>er</i> profilo</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">gerad
sei (welches eines von den funda=</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">ment<i>en</i>
ist des fechtens.)</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">Bracio.<sup>9</sup></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">Den
arm unnd die wehr 22b.</span></span><span style="color: black;"><sup><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">d</span></sup></span><sup><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">
</span></span></sup><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">
gerad. 1° Damit du deine bewegung</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;"><span style="color: black;">mit
wenig</span><span style="color: black;"><i>er</i></span><span style="color: black;">
mue und freier acudir</span><span style="color: black;"><sup>10</sup></span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;"><span style="color: black;">1°
me[h]r stark im arm, 2.° den feind pess</span><span style="color: black;"><i>er</i></span><span style="color: black;">
zu</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">erlang<i>en</i>,
3.° sich versich<i>ern</i> vor d<i>er</i> wehr und<i>en</i> im el-</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">bog<i>en</i>.</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">Corpo.</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">Profilato<sup>11</sup>
(.)<sup>e</sup> die seiten jeg<i>en</i><sup><span style="font-style: normal;">f</span></sup>
die brust und<sup>g</sup> nicht gerad geg<i>en</i> des f<i>eindes</i>
wehr.</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">1.°
weil man den f<i>eind</i> nicht so wol erreich<i>en</i> kan, 2°</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">weil
man des f<i>eindes</i> bewegung nicht so behend verhind<i>er</i>n</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">kan,
alzeit in profilo geg<i>en</i> den f<i>eind</i> geh<i>en</i> wenn<sup>h</sup></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">der
linke fus vorn sein mus, alßdan auch sein</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">die
l<i>inke</i> seiten vorn[?] in profilo. 43b. es wäre</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">[Seite
6]</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">dan?
in etlich<i>en</i> stücken 43b.</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">Bracio.
Spada,<sup>12</sup></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">In
rect[-]angulo<sup>13</sup> soll man mit d<i>er</i> wehr</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">bleib<i>en</i>,
wed<i>er</i> uber sich noch unter sich</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">wed<i>er</i>
auf die rechte noch linke hand</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">feriren<sup>14</sup>,
den es erleng<i>er</i>t die lini, wie</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">f:45
b: 46 und figure 39 zeigt.</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">Man
soll nie die wehr von d<i>er</i> lini</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">od<i>er</i>
punto des armirens<sup>15</sup> (welches die</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">brust
ist) wek thun. 46. den die lini wirdt</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">verleng<i>er</i>t.</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">N
Tretas<sup>16</sup>, die man macht in B.C.D.E.F.G.H.I.</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">46b
bis 48.</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">Bracio</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">wenn
man den arm recht helt, so kan man</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">avitiren?<sup>17</sup></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">Ricorres<sup>18</sup>
in die bewegung contrarias<sup>19</sup>, verhindernd</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">die
stich und zugleich verwundend, und die</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">streich
ingleich mit reversen<sup>20</sup> und cavate<sup>21</sup></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">uberwinden
ohne riporo<sup>22</sup>, nur mit verwund<i>en</i></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">einmal
im anfang des movimento vio-</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">lento<sup>23</sup>
und d<i>as</i> ander mal im vollend<i>en</i> des</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">natural
movi<i>mento</i><sup><span style="font-style: normal;">24</span></sup>
allein mit dem d<i>as</i> die</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">fues
supleriren<sup>25</sup>, mit den schritten auf</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">die
seitten der circumferenz<sup>26</sup>, dem so da</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">manglt,
sich in proportion zu bring<i>en</i>, wie</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">angedeut
werd<i>en</i> solle. 48b</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">Spada,</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">Die
wehr fest<sup>i</sup> halt<i>en</i> ut<sup>27</sup> f:49. D<i>er</i>
tacta<sup>28</sup> wird also</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">gewiss<i>er</i>
und bekannter, ein sehr vornemer </span></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">NB
Nunct<sup>29</sup> zur defension und offension der daher kommt<sup>j</sup>
pess<i>er</i> [...] kendtlich und ...<sup>k</sup> tatto<sup>30</sup>
49b.<sup>l</sup></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">wie
absonderlich gelehrt wirdt.</span></span></span></div>
</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<b><span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">Anmerkungen:</span></span></span></b></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">1)
Winkelbauer, Thomas: Fürst und Fürstendiener. Gundaker von
Liechtenstein. Ein Österreichischer Aristokrat des konfessionellen
Zeitalters. Wien/ München 1999. (Seite 453 Fußnote 16)</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">Auch
in Winkelbauer, Thomas: Gundaker von Liechtenstein als Grundherr in
Niederösterreich und Mähren. Normative Quellen zur Verwaltung und
Bewirtschaftung eines Herrschaftskomplexes und zur Reglementierung
des Lebens der Untertanen durch einen adeligen Grundherrn sowie zur
Organisation des Hofstaats und der Kanzlei eines „Neufürsten“ in
der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Wien 2008. (Seite 465
Fußnote 56)</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">2)
Siehe:
<a href="http://www.archivschule.de/DE/ausbildung/transkriptionsrichtlinie/">http://www.archivschule.de/DE/ausbildung/transkriptionsrichtlinie/</a>
(Abruf 31.03.2017)</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><b><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">Anmerkungen
zur Transkription:</span></b></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">1)
Ital.: zweiter Teil</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">2)
bislang unklar</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">3)
Ital.: Fuß, hier vermutlich im Sinne von Fußstellung</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">a)
Entweder ein + - Zeichen mit unbekannter Bedeutung oder eine
Einfügung (verblichenes q mit dem Text<span style="color: black;">:
esser pronto a for ogni movimento 72b</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">4)
Lat.: gedreht.</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">b)
Über der Zeile eingefügt "37" </span></span></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">5)
Span. od. Ital.: moderater Winkel</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">6)
Lat.: auch</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">7)
beobachten</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">c)
Über gestrichen: "rechte"</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">8)
Ital.: Körper</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">9)
Ital.: Arm (braccio)</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">d)
Am linken Rand eingefügt: "unnd die wehr 22b."</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">10)
Ital.: kümmern</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">11)
Ital.: Profil; hier wahrscheinlich zu lesen als „im Profil stehend“</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">e)
Bislang unbekanntes Zeichen</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">f)
Über der Zeile eingefügt: "die Seiten jegen"</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">g)
Über der Zeile eingefügt: "und"</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">h)
Am linken Rand: "NB", nota bene</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">12)
Ital.: Schwert</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">13)
Span.: rechtwinkelig, im rechten Winkel</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">14)
Port.: verletzen</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;"><span style="color: black;">15)
Unklar. Mutmaßlich heißt es 'armiren'</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">16)
Span.: Finten, Listen</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">17)
Unklar. Mutmaßlich heißt es entweder avitiren (unklare Bedeutung)
oder avisieren (Span.: avisieren<span style="font-family: inherit;">)</span> </span></span></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">18)
Span.: zurücklaufen</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">19)
Lat.: Gegenteil</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">20)
Span.: Revers-Haue schlagen (vermutl.)</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">21)
Ital.: Cavieren</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">22)
Ital.: Ausruhen (vermutl.), im Sinne von: ohne Pause</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">23)
Span.: erzwungene Bewegung, im Fechtsystem des Destreza jede aufwärts
geführte Bewegung</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">24)
Span.: natürliche Bewegung, im Fechtsystem des Destreza jede abwärts
geführte Bewegung</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">25)
Ital.: ergänzen</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">26)
Span. od. Ital.: (Kreis)Umfang</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">i)
Über der Zeile eingefügt: "fest"</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">27)
Unklar. Mutmaßlich: 'ut' </span></span></span></span>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;"><span style="background: transparent none repeat scroll 0% 0%;">28)
Lat.: das Berühren</span></span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">29)
Lat.: jetzt.</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">j)
Über der Zeile eingefügt: "der daher kombt"</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">k)
Unter dieser und der untersten Zeile eingefügt:"pess</span><span style="color: black;"><i>er</i></span><span style="color: black;">
... kendtlich und ... tatto". Die Zuordnung des Textes an diese
Stelle ist nicht ganz eindeutig, ein Teil des Textes ist durch die
Falz verborgen.</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">30)
Ital.: berühren</span></span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;">
</span></span></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="color: black;">l)
Am linken Rand eingefügt: "c: salvator". Ein Hinweis auf
Salvator Fabris?</span></span></span></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-46606090118236805152017-03-08T01:11:00.001-08:002017-03-08T01:11:43.141-08:00Tugend- und lasterhafte Studenten (1764)<div style="text-align: justify;">
<div style="text-align: right;">
<i>von Jan Schäfer</i></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Der „Tugend= und lasterhafte Studente poetisch und moralisch entworfen. Das Studentenleben in 30 Kupfern vorgestellet.“ (von Adam Wolfgang Winterschmidt, Frankfurt und Leipzig, 1764) [<a href="https://books.google.de/books?id=byVcAAAAcAAJ&printsec=frontcover&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false">Digitalisat</a>] präsentiert die verschiedenen Studentencharaktere einer Universität in 30 Kupferstichen und Gedichten. Dabei wird zuerst für jeden der 30 Charaktere die negative Charaktereigenschaft kritisiert und in Folge die Verbesserung vorgestellt. Der prahlende, der verzagte und der wilde, fluch- und raufende Student thematisieren das Fechten.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Aus den Texten lässt sich herauslesen, dass Angeberei („der Prahlende“) und Streitsucht („der Wilde, Fluch- und Raufende“) als moralisch verwerflich angesehen wurden; gleichfalls aber auch, dass es ebenfalls als moralische Schwäche verstanden wurde, sich nicht mit der Waffe im Duell oder anderen Konflikten zu verteidigen („der Verzagte“).</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>Die Texte:</b></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: justify;">
<b>"Der Prahlende.</b></div>
<div style="text-align: justify;">
[Kapitel] X.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</blockquote>
</div>
<blockquote>
<div style="text-align: justify;">
Zehntausend in der Flucht! Zehntausend in der Erden!<br />
Und so viel sollen noch von mir erleget werden,<br />
Von meines Degens Spitz, von meinem Heldenstahl.<br />
Schallt meine Stimme nicht als wie ein Donnerknall?<br />
Wer kann vor meiner Faust, vor meinen Händen stehen?<br />
Auf einen Wink von mir, muß selbst die Welt vergehen,<br />
Paris, der Römer Reich, den Creis der Niederland,<br />
Die Schweiz, die Alpen selbst, ganz Böhmen und Brabant,<br />
Auch Mogols weites Reich, die Länder so am grösten<br />
Laß ich wohl gar zur Lust mir noch in Butter rösten,<br />
Und der verwegne Hund, so jüngst mein Kleid veracht<br />
Als wäre es allhier, nicht in Paris gemacht,<br />
An dem soll meine Rach sich nicht gesättigt schauen,<br />
Biß daß er kleiner noch als Sonnenstaub gehauen.<br />
Seht wie die Rache wüth, biß daß sie ihre Ehr<br />
Durch Halsbruch, Mord, und Tod, stellt unverlezet her.<br />
Pfuy Thraso unsrer Zeit! was soll dein Prahlen heißen?<br />
Die Tapferkeit durch Wort und nicht durch Werk beweisen<br />
Bringt wahrlich schlechte Ehr, dann solcher Helden Zahl,<br />
Findt man gewiß genug hier, und auch überall.<br />
Durch eines Degens Größ, und durch des Mundes Morden<br />
Sind ihrer wenige annoch getödt worden.<br />
Fort mit der Prahlerey! ein kluger musensohn<br />
Fängt keine Händel an, lauft keinem Feind davon,<br />
Rühmt seine Thaten nicht, und weiß also zu leben<br />
Daß er durch Prahlerey wird keinen Anlaß geben<br />
Daß man sich an ihm reibt, wie Prahlern oft geschieht,<br />
Wo bey man sie dann kaum, wohl gar nicht ziehen sieht.<br />
Die Hohenschulen sind zu dem wohl nicht erbauet<br />
Daß man die Hälse bricht, ermordet und erhauet,<br />
Doch wer kein Herze hat, stell auch das Prahlen ein,<br />
Wann er nicht jedermann will zum Gelächter seyn.<br />
Ein kluger Musensohn bleibt dannoch unvergessen<br />
Ob ihm gleich Frankreich nicht die Kleider angemessen.<br />
Wer nur mit Worten siegt, und schönen Kleidern prahlt,<br />
Der wird mit allen Recht wie Midas abgemahlt.<br />
Das Vatterland fragt nicht wie oft man sich geschmissen,<br />
Und wo das Kleid gemacht; Nein, sondern es will wissen<br />
Was man erlernet hat, und ob man seine Zeit<br />
Gott, denen Tugenden, der Weißheit, hat geweiht.<br />
Wer dieses hat gethan, der kann mit Freuden lachen,<br />
Wann andre Prahler Wind zu Millionen machen.<br />
Er denkt, prahlt wie ihr wollt, es ist mir einerley,<br />
Ein Kluger merket doch was Wind und Wahrheit sey.<br />
<br />
<b>Der Verzagte.</b><br />
[Kapitel] XIII.</div>
<div style="text-align: justify;">
Farousch das wilde Vieh, der ungerathne Range<br />
Macht Herren Hasenherz gewaltig Angst und bange,<br />
Er ziehet mirderfüllt, er spricht vom Hieb und Stoß<br />
Und gehet voller Wuth auf seinen Gegner loß.<br />
Der Gegner aber hat ein weibliches Gemüthe,<br />
Er suchet in der Fucht so Sicherheit als Friede,<br />
Entgeht des Feindes Grimm, und lauffet recht geschwind<br />
Zu zeigen daß er sey ein feiges musenkind.<br />
Auch dieses kann den Ruhm an einer muse kränken,<br />
Und eine Gegenwehr wird man dem nicht verdenken<br />
Der angegriffen wird. Ein rechter Musensohn,<br />
Der keine Händel sucht, vermeidet auch den Hohn<br />
Der Zagheit und der Furcht, beschüzet Leib und Leben,<br />
Der aber welcher sich der Furchtsamkeit ergeben,<br />
Wird aller Leute Spott, so daß fast insgemein<br />
Ein jeder feiger Narr an ihm will Ritter seyn.<br />
Zeigt sich die Tapferkeit durch abgedrungne Proben,<br />
So wird auch selbst der Feind noch seinen Gegner loben.<br />
Die Tapferkeit ist ja wie aller Welt bekannt<br />
Mit denen Tugenden gewißlich nah verwannt.<br />
Was baut des Menschen Glück? will man es recht erwägen<br />
So ist es warlich nur die Feder, und der Degen.<br />
Ein kluger Musensohn der beedes recht gebraucht<br />
Wird so ein nuzbar Glied das fast zu allen taugt.<br />
Er schüzt das Vatterland mit Worten und mit Thaten,<br />
Und weiß im Kabinet so wie im Feld zu rathen.<br />
Was stüzte biß anher so manches Vaterland?<br />
Die Weißheit in dem Kopf, der Degen in der Hand.<br />
Wann aber Unvernunft die Klinge wüthend wezet<br />
Und um ein kahles Wort, den Stahl mit Blute nezet,<br />
Da findt die Tapferkeit gewißlich keine Statt<br />
Dieweil die Torheit nur den Muth gebohren hat.<br />
Der ächten Tapferkeit untadelhaftes Wesen<br />
Läst keine wilde Art an ihrer Stirne lesen.<br />
Ein Helde von Gemüth, ein Helde von Geblüt,<br />
Versucht bey seinem Feind zu allererst die Güt,<br />
Erhält dann diese nichts, so wird er notgedrungen<br />
Zur Deckung seines Leibs zur Gegenwehr gewzungen.<br />
Indem er so verfährt, folgt er der Klugkeit nach,<br />
So gar der Himmel selbst schüzt die gerechte Sach,<br />
Und läst den Gegner leicht zu seinem Selbstverderben<br />
In lauter Rach und Grimm, Gift, Gall, und Boßheit sterben.<br />
Wer eine Degenspiz mit Ehren führen will<br />
Der halte im Gebrauch vernünftig Maß und Ziel.<br />
<br />
<b>Der Wilde, Fluch- und Raufende.</b><br />
[Kapitel] XIV.<br />
<br />
Warum den Thee so spät? dich soll Bliz, Bley, und Eisen<br />
So als wie meine Hand anjezt zu Boden schmeisen;<br />
Ich schlage ich krumm und lahm, grün, blau und krüppelwund<br />
Du Schaum der Scheußlichkeit, und dummer Aufwarthund.<br />
So ruft der wilde Mensch, und schmeist der armen Käthe<br />
In lauter Wuth und grimm beynah das Rückgeräde<br />
Im vollen Zorn entzwey, und niemand traut sich nicht<br />
Der mit dem Ungethüm von Frieden machen spricht,<br />
Dann würde man sich diß bey ihme unterstehen,<br />
So würde es gewiß gar an ein Rauffen gehen;<br />
Er stünde in der That geschwinder als ein Bliz<br />
Zum Rauffen schon bereit mit blanker Degenspiz.<br />
O wilder Poltergeist! O Muster roher Sinnen!<br />
Was lässet sich durch Gifft, Zorn, Wuth und Gram gewinnen?<br />
Befördert man die Ehr dann nur durch Hieb und Stoß?<br />
O nein! man giebet nur dadurch die Schwäche bloß<br />
So unser Herz beherrscht, und unsre Brust bestricket<br />
Daß man den besten Freund oft zu der Hölle schicket<br />
Der nur nur ein einzig Wort aus unverdachten Muth<br />
Zuweil entwischen läst: dann heist es alsbald Blut,<br />
Blut fordert dieser Schimpf, und um die Schmach zu rächen<br />
So muß ich dir den Hals, wo nicht, du mir zerbrechen.<br />
Wer billigt dieses wohl? Wer siehet nicht hierbes<br />
Daß dieses dummer Ruhm, und falsche Ehrfurchr sey?<br />
Ein kluger Musensohn flieht Hader, Zwietracht, Streiten,<br />
Ist jedem Menschen hold, und wünschet sich mit Freuden<br />
Viellieber lauter Freund, als eines Feindes Grimm,<br />
Wann dieser wüthend brüllt, kann der mit sanfter Stimm,<br />
Mit Nachsicht, und Gedult, mehr als mit Grimm erzwingen,<br />
Wann jener will für Wuth für Zorn und Grimm zerspringen,<br />
Sieht dieser lächlend nur des Nächsten Schwachheit an,<br />
Und wundert wie die Wuth doch den verstellen kan<br />
Der einem Menschen gleicht, und wann die Menschheit fliehet<br />
Noch wilder als ein Löw und als ein Tiger siehet.<br />
O Tapfferkeit voll Schmach! O Ehre voller Schand!<br />
Wann ein verfluchter Stahl, die racherfüllte Hand,<br />
Durch den gelungnen Stoß die Seeligkeit verspielet,<br />
Den angebrachten Stich, des Thäters Seele fiehlet,<br />
Und die Gewissensangst als wie diß Feuer brennt<br />
In welches mancher schon aus Tapferkeit getrennt.<br />
O Pfuy der Tapferkeit! weg mit den Heldenthaten!<br />
Ein solcher Renomist, ist nur ein Höllenbraten.<br />
Komm edle Sanftmuth komm, dann wer sich dir ergiebt<br />
Der bleibt bey Gott und Mensch, bey aller Welt beliebt."</div>
</blockquote>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-47624886519759946632016-11-15T01:14:00.000-08:002020-02-25T03:14:14.686-08:00Salvator Fabris und Conrad Ernst von Berlepsch - Ein Eintrag ins Stammbuch (Paris, 1609)<div style="text-align: justify;">
<div style="text-align: right;">
<i>von Dorothee Nau und Jan Schäfer</i></div>
<br />
Das Stammbuch, insbesondere das der frühen Neuzeit, ist „ein Buch, welches dazu bestimmt ist, daß Verwandte, Freunde u. Bekannte des Besitzers ihren Namen eigenhändig in dasselbe, gewöhnlich nebst einem Denkspruch, einer Zeichnung etc., als Erinnerungszeichen eintragen“. (1) Im Stammbuch des Conrad Ernst von Berlepsch (1588-1659) finden wir einen Denkspruch, eine Widmung und eine Zeichnung einer uns nur allzu bekannten Persönlichkeit wieder: Salvator Fabris. (2) Es handelt sich um einen kurzen Texteintrag sowie die Zeichnung eines voltigierenden Edelmannes. Datiert ist er auf Paris, den 20.08.1609.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgELqiq28k72mgyp1NwLciQCY9SDU-X5YAcui-NRsgOfs_cZqy1RRyopITz9NzbAim7XIYe6fhFsSDHi2WOaFXsIijFf0J7HPTRKBFy1EumKPc-DwqxvnVEA1dQbGhHPEpBw5H-RFEV8bQK/s1600/Mscr.Dresd.App.2547.s279.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="220" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgELqiq28k72mgyp1NwLciQCY9SDU-X5YAcui-NRsgOfs_cZqy1RRyopITz9NzbAim7XIYe6fhFsSDHi2WOaFXsIijFf0J7HPTRKBFy1EumKPc-DwqxvnVEA1dQbGhHPEpBw5H-RFEV8bQK/s320/Mscr.Dresd.App.2547.s279.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Bildquelle: Stammbuch des
Conrad Ernst von Berlepsch, S.279, Sächsische Landesbibliothek -
Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Signatur:
Mscr.Dresd.App.2547. SLUB Dresden / Deutsche Fotothek.</span></div>
</td></tr>
</tbody></table>
<br />
Der Text:</div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
„1609<br />
Virtutte est Armis <br />
in memoria di buona amecitia con il Sre Conrado a Berlips io Salvator Fabris scrisi in questo nella citta di Parisi adi 20 Agosto“</blockquote>
</div>
<div style="text-align: justify;">
Übersetzt: </div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
<blockquote class="tr_bq">
"1609</blockquote>
</div>
<blockquote>
<div style="text-align: justify;">
Mit Tapferkeit und mit Waffen</div>
</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote>
In Erinnerung an die gute Freundschaft mit Conrad von Berlepsch habe ich, Salvatore Fabris, in dieses in der Stadt Paris geschrieben, 20. August" (3)</blockquote>
<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEizSJw_O_X7LUEXovfeRQh2rntwDCQDRdLl38y5oD4iKur3HQoyjWavfGObGba_2eFTefmnc0iVu9XiLPN8lkRKen7oAXAVoVfBGANw_b1UphTEYPPB-DlZgbPr8nXwhSsheArDOW8cNecu/s1600/Mscr.Dresd.App.2547.s280.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="203" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEizSJw_O_X7LUEXovfeRQh2rntwDCQDRdLl38y5oD4iKur3HQoyjWavfGObGba_2eFTefmnc0iVu9XiLPN8lkRKen7oAXAVoVfBGANw_b1UphTEYPPB-DlZgbPr8nXwhSsheArDOW8cNecu/s320/Mscr.Dresd.App.2547.s280.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Bildquelle: Stammbuch des
Conrad Ernst von Berlepsch, S.280, Sächsische Landesbibliothek -
Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Signatur:
Mscr.Dresd.App.2547. SLUB Dresden / Deutsche Fotothek.</span></div>
</td></tr>
</tbody></table>
<br />
Die Zeichnung auf der gegenüberliegenden Seite ist angehäuft mit Hinweisen auf ritterliche Exercitien: Ein Mann voltigiert auf einem hölzernen Pferd, das höhenverstellbar ist (Voltigieren), an der Wand rechts ein Paar Rapiere mit Dolchen (Fechten), mittig und links eine Wandhalterung für Fahne (Fahne schwingen), einem Stab und einem aufgehängtes Seil, ganz links ein Holzbrett oder eine Tischplatte.<br />
<br />
Exkurs: Dass Fabris in Paris war, erfahren wir auch aus dem Fechtbuch des Joachim Köppe: <br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
„Diese will ich gebeten haben / sie wollen dieses mein Buch gegen des Salvators oder anderer Bucher legen / so wird sich leicht befinden / ob ich diß mein Buch proprio judicio und auß eigener Kunst gemachet und verfertiget / oder aber / ob ichs auß andern entlehnet habe. Und ob ich zwar etwas vom Salvator und seinem Buche / (Welches ich von ihm zu Paris selbsten empfangen) möchte gelernet und meine Kunst damit gemehret haben / kan mir solches doch kein Ehrlicher / Auffrichtiger Mann / für ein unzimlich Stück halten / wenn ich dessen in meinem Buche mir auch gebraucht hette.“ (4)</blockquote>
<br />
Zum Stammbucheintrag ergeben sich einige anknüpfende Fragestellungen:</div>
<ul>
<li>Hat Conrad Ernst von Berlepsch in Paris studiert?</li>
<li>Was tat Salvator Fabris 1609 in Paris?</li>
<li>Könnten der Sinnspruch „Virtutte est Armis“, die Widmung und die Zeichnung, welche mit Attributen körperlicher Ausbildung ausgestattet ist, darauf hindeuten, dass Fabris um 1609 in Paris dem Herrn von Berlepsch Unterricht gab?</li>
<li>Stammt die außerordentlich professionell wirkende Zeichnung aus der Hand von Fabris selbst oder wurde hierfür ein Zeichner beauftragt?</li>
<li>Welche Verbindung besteht zum Namensvetter Christian Günther von Berlepsch, <a href="http://fechtgeschichte.blogspot.de/2015/04/die-fechtaufzeichnungen-eines-studenten.html">der in einer persönlichen Handschrift auch Notizen über das Fechten hinterließ</a>?</li>
</ul>
<div style="text-align: justify;">
<br />
Anmerkungen:<br />
<br />
(1) Siehe: Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 678.<br />
(2) Vgl.: <a href="http://kalliope.staatsbibliothek-berlin.de/de/ead?ead.id=DE-611-HS-2740650">Kalliope</a>, Abruf: 27.10.2016</div>
<div style="text-align: justify;">
(3) Vielen Dank an Almut Bick und Katja Schindler für die Hilfe bei der Übersetzung</div>
<div style="text-align: justify;">
(4) <a href="http://www.bruchius.com/docs/K%C3%B6ppe%20transcription%20by%20RvN.pdf">Vollständige Transkription des gesamten Werkes durch Reinier van Noort</a>, Abruf: 27.10.2016<br />
<br />
Vielen Dank an dieser Stelle an die SLUB Dresden und die Abteilung Deutsche Fotothek für die freundliche Erlaubnis zur Veröffentlichung der beiden Bilder.<br />
<br />
Edit (16.11.2016): Transkription korrgiert. In der alten Version war das "io Salvator Fabris scrisi" vergessen. In der Übersetzung war es bereits enthalten.</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-34503752120521789482016-11-09T05:11:00.001-08:002016-11-09T05:11:42.448-08:00„Anweisung zur Fechtkunst“ von Heinrich Christoph Ranis. Eine Rezension aus dem Jahr 1772<div style="text-align: right;">
<i>von Jan Schäfer</i></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
In der „Allgemeinen Deutschen Bibliothek“ (18. Band, verlegt bei Friedrich Nicolai, Berlin und Stettin, 1772) wird das Fechtbuch von Christoph Ranis besprochen.<br />
<br />
<b>Der Text:</b></div>
<blockquote class="tr_bq">
„Heinrich Christoph Ranis, Königl. Commissarii und Fechtmeisters Anweisung zur Fechtkunst. Mit Kupfern. Berlin, bey Mylius 1771. 8.<br />
<br />
Wir haben in Deutschland noch kein Buch von dieser Art, das mit gleicher Gründlichkeit und Deutlichkeit geschrieben wäre. Unter solchen Händen bekommt diese Kunst erst einen wissenschaftlichen Ton. Der Verfasser zeigt hier die wahren Vorzüge der deutschen Fechtkunst vor der französischen und italienischen.<br />
Der Franzose hält den Degen nicht fest, er kennt die rechte mensur nicht, und weiß sie auch nicht zu gebrauchen; er sucht seine Vertheidigung allein in dem gestreckten Lager, wozu er doch den Degen nicht feste genug hält, deswegen kann er auch die deutschen festen simplen oder gar festen Contratempostöße nicht parrien; er sucht eine Zierde in dem Paßiren der klinge bey den Cavationen oberhalb der feindlichen Klinge, welches der Deutsche, als eine falsche Bewegung, wie de Pest fliehet: der Franzose sucht eine grosse Vertheidigung im Schreyen, Springen und Laufen, der Deutsche aber in der Gelassenheit; der Franzose lauft nach dem Angriffe anstatt contra zu stoßen; stößt zwar ins Tempo, aber nicht wie der Deutsche, nach geschehener Parade, sondern indem der andere stößt, stößt er auf blindes Glück zugleich mit. Bey dieser Gelegenheit macht der Verfasser Girards Traité des armes 1740. lächerlich. Mit dem Italiener ist er zwar überhaupt besser zufrieden, aber er tadelt doch vieles an ihm, insbesondere daß er die Sekonde oft so stößt, daß er sich mit der lincken Hand bis zur Erde dabey stellt und auch wohl eine Hand voll Sand aufnimmt, um sie nach dem Gegner zu werfen, und noch mehr anders.<br />
Den wahren Grund, auf welchen die Fechtkunst, oder vielmehr die Nothwendigkeit, sie zu erlernen, beruhet, setzet der Verfasser in dem edelsten Gedanken, wie er ihn nennet, sich zu vertheidigen, und den Gegner unfähig zu machen, daß er nicht schaden kann, keineswegs aber ihn oder zugleich sich selbst unglücklich zu machen.<br />
<Seite 636> Wir bewundern das gute Geschicke, mit welchem dieser Verfasser seinen Gegenstand behandelt, und verzeihen ihm daher gerne den ernstlichen Ton, den er daby annimmt, diese Kunst als ein Studium zu behandeln, wobey der Lehrmeister das Blut seiner Schüler zu verantworten hätte.<br />
Wir glauben, daß der Fechten für das menschliche leben keinen andern Nutzen habe, als um die Gesundheit zu erhalten, und sich eine angenehme Veränderung zu machen, die von den Ergötzlichkeiten des Pöbels unterschieden ist, eine Leibesübung, die mit dem Caroussel=Reiten, dem Scheibenschiessen, dem Ballschlagen, dem Billardspiele, dem Tanzen unter eine Klasse gehört.<br />
Der Caroussel=Reiter wird nie in den Fall kommen, einen lebendigen Türkenkopf anzuspießen, und der beste Scheibenschütze kann einen Hasen oder Vogel verfehlen; der beste Fechter ist decontenancirt, wenn er anstatt des Rappiers den Degen nehmen soll, wo ihm die Spitze nicht mehr so deutlich ist. Also mag es wohl immer seyn, einer solchen Wissenschft einen gewissen Methodischen Ton zu geben; aber den nutzen davon ernstlich auf die Vertheidigung gegen das menschliche Geschlecht anzuwenden, das möchte wohl in unsern menschlichen Tagen spät seyn.<br />
Man bringe die Duellmandate zur Vollstreckung, dann braucht man nie anders als mit dem Rappier zu fechten. Jndessen wenn gleich dieses bisher nicht überall möglich gewesen ist, so liefe es doch immer darauf hinaus, daß die junge Leute auf dem Fechtboden in der Kunst unterrichtet werden müsten, die Duellmandate zu brechen; denn ob man schon z. E. die Ehebrüche durch die dagegen vorhandene Mandate auch nicht abstellen kan, so wird man doch keine öffentliche Schulen ans legen, die Ehe brechen zu lehren, sondern was auch immer den Schein davon haben möchte, das sind angenehme Veränderungen und Uebungen in einem sanften Umgange mit dem schönen Geschlechte und dergleichen.<br />
Also, wir bleiben dabey, daß die Fechtkunst unter den Menschen keine größere Moralität habe, als das Billiard, nämlich, die Gesundheit und eine angenehme Veränderung; denn sobald die Parteyen sich feindlich ansehen, das ist, Schimpf in Ernst verwandeln, dann hören die strengen Regeln der Fechtkunst auf, dann kann freylich ein Theil den andern erstechen,<br />
<Seite 637> aber in einem solchen Falle kann er ihm auch die Billiardkugel an den Kopf werfen, inter arma silent leges.<br />
<br />
Mz.“</blockquote>
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<br /></div>
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<b>Zum Nachlesen:</b></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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<a href="http://gdz.sub.uni-goettingen.de/dms/load/img/?PID=PPN478508743_0018%7CLOG_0171">Digitalisat der Rezension in der Allgemeinen Deutschen Bibliothek" (Göttinger Digitalisierungszentrum)</a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<a href="http://gdz.sub.uni-goettingen.de/dms/load/img/?PID=PPN719541255">Digitalisat der "Anweisung zur Fechtkunst" (Göttinger Digitalisierungszentrum)</a></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-76501596524733823952016-10-18T01:34:00.004-07:002024-03-15T07:27:08.382-07:00Nordhausen, Leipzig, Himmel: Die Leichenpredigt für den Exercitienmeister Johann Joachim Hynitzsch<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: right;">
<i>von Jan Schäfer</i></div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
Unter dem Titel </div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: justify;">
„Das Jn der Welt vergeblich=gesuchte in Himmel aber gefundene Vaterland Der Kinder Gottes Aus II. Cor. v. 8. 9. Hat beyder Wohlansehnlichen Leichenbegräbnüs Des Wohl=Edlen / Hochachtbahren= und Wohl=Mannvesten Herren / Herren Joh: Joachim Hynitzsch / Berühmten Krieges Exercitien-Meisters / und Wohlverdienten StadtLieutenants in Leipzig / Welcher am 7. Novemb. a. c. Morgens um 9. Uhr / im 70. Jahr seines Alters / sanfft und seelig verschied / Und am 10. ejusd. Zu seiner Ruhe stätte gebracht worden Jn einer Trauer=Rede gezeiget O. F. Breul. Com-Pastor der Gemeine zu St. Johannes.“ (1)</div>
</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
veröffentlichten seine Vettern für Johann Joachim Hynitzsch dessen Leichenpredigt. </div>
<div style="text-align: justify;">
Johann Joachim Hynitzsch ist uns insbesondere bekannt durch seine 1677 veröfentlichte Übersetzung des Fabris'schen Fechtbuches unter dem Titel "Scienza E Pratica D'Arme Di Salvatore Fabris, Capo Dell' Ordine Dei Sette Cuori. Das ist: Herrn Salvatore Fabris Obristen des Ritter-Ordens der Sieben Hertzen, Italiänsche Fecht Kunst." (in Neuauflage 1713 [<a href="http://gdz.sub.uni-goettingen.de/dms/load/img/?PID=PPN653927681">Digitalisat</a>]).</div>
<div style="text-align: justify;">
Vielen Dank an Reinier van Noort für das Ausfindigmachen des Textes. Wichtige Teile der Leichenpredigt werden im folgenden wiedergegeben.<br />
<br />
<b>Der Text (in den wichtigen Auszügen):</b></div>
<blockquote class="tr_bq">
<4r> … Wohl=Edle / Hochachtbahre und Wohl=Mannveste Herr / Herr Johann Joachim Hynitzsch / berühmter Krieges Exercitien-Meister / und Wohl=verdienter Stadt=Lieutenant / in Leipzig / derselbige fand zwar in der berühmten Stadt Northausen 1638. den 12. Juli sein Vaterland und wurde daselbst in hoffnung / als ein Erbe des Himmlischen Vaterlandes in das Buch des Lebens eingeschriben aber wie bald muste Er als er kaum etwas erwachen / aus demselben fort und in die Fremde sich versuchen / was ihm dereinst nutzen und ergetzen könne. Ob nun gleich wahr ist: Das ein tapfer Mann allenthalben sein Vaterland findet / fand doch der Wohlseelige auch allenthalben / wegen vieler Mühseeligkeiten so Er auff seinen Reisen erduldet / da Er in den Nordlichen Ländern umher Wallete / und seine Wissenschafften auszuüben in Polen Preusen / Moskau und andern mehr sich bekant machte / fast nie ein recht vergnügendes Vaterland. Es schien endlich / ob solte das Weltberühmte Leipzig Jhm ein beständiges Vaterland geben / wie Er denn auch daselbst als ein Mitbürger aufgenommen und durch seine wohlgefassete <4v> Exercitia bei Hohen und Nidrigen / welche seine Profession schätzen konten / beliebt ward. Allein auch in diesem Vaterlande fand er offt / was er nicht wünschte / und was er wünschte / fand Er nicht; Er suchte zu weilen daselbst / was Er nicht antreffen kunte / und traff einiges an / so Er nicht vermeinte gesucht zu haben: Worüber Er denn manches so Gemüths als Leibes=Mißvergnügen empfande / von solchem sich zu erhohlen / hilt Er sich eine Zeitlang zu Halle auff / woselbst Er zwar in grösser vergnügung seinem Gott vermeinet gedienet zu haben / wiewohl Er auch daselbst mit mancherley Kräncklichen Zufällen des Alters angefochten worden. Biß Er endlich sich hiher in unsre Stadt begeben / woselbst Er auch von seinem Herren Bruder und dessen wehrten Angehörigen aufs freundlichste angenommen und nach möglichkeit verpfleget worden / so das Er hier ein nach seinem Gemüthe bequemes Vaterland angetroffen zu haben / sich erfreuet. Er hatte aber solches vergnügen kaum sechs Wochen genossen / da befiel Er mit einer tödlichen Kranckheit / welche nach Gottes Willen / innerhalb 14 Tage ihn nötigte den Leib entseelt zu lassen / und die Seele dem gütigen Gott / der sie gegeben / in Glauben demühtigst anzubefehlen <br />
<br />
<4v> … Das die Stadt Valenzia in Spanien so schön und zierlich erbauet / und von so wolgesitteten Jnwohnern besetzet sey / daß die dahin reisende Jhres Vaterlandes darüber vergessen / und gerne alle daselbst sich seshaft niederlassen wollen / können wir wol dem Historien schreiber zu gefallen Glauben / wenn solches durch unsre Landsleute / so die Krigs=Toublen dahin auch getrieben / nicht wieder leget werden wird.<br />
<br />
<5v> … Es gieng ihm nahe / daß Er mit dem Duc d'Alba hier so viel offt auf Erden zu thun gehabt / daß Er nach dem Himmel nicht sehen können / doch hoffte Er daß Jhm das irdische Vaterland so verleidet noch werden würde in seiner Kranckheit / daß Er durch dasselbe in das Himmelreich mit seinen Glaubens=Augen brechen könnte.</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
<br />
<b>Zusammenfassung der biographischen Informationen zu Johann Joachim Hynitzsch:</b></div>
<ul>
<li>Geboren am 12. Juli 1638 in Nordhausen, gestorben am 7. November 1707 in Leipzig</li>
<li>mindestens zwei Vettern: Johann Erasmus Hynitzsch, der sich Königl. Preuß. Hoff=Buchdrucker nennt; der andere ist Johann Christoph Hynitzsch</li>
<li>wird in seiner Leichenpredigt nur Kriegs-Exercitenmeister genannt, nicht Fechtmeister bzw. Fecht-Exercitenmeister. Ich nehme aufgrund dessen an, dass er nie ein Fechtmeister war, sondern immer nur ein sehr interessierter und engagierter Fechtschüler von Heinrich von und zum Velde war und sein Interesse und seine Leidenschaft für das Fechten ihn veranlassten, die Übersetzung des Fechtbuches von Fabris 1677 zu veröffentlichen.</li>
<li>als Krieges-Exercitenmeister war er in Polen, Preussen, Moskau u.a. (eventuell im Zusammenhang eines der Nordischen Kriege?)</li>
<li>nachdem er nach Leipzig kam und das Bürgerrecht erhielt, unterrichtete er hier seine Exercitien</li>
<li>auch wird er als Stadtlieutenant von Leipzig bezeichnet</li>
<li>er wurde krank, zog nach Halle, um sich auszukurieren, dort ging es ihm eine Zeitlang besser, aber auch hier wurde er wieder krank, er zog zurück nach Leipzig, wo er von seinem Bruder und seinen Verwandten aufgenommen wurde; sechs Wochen später starb er hier</li>
<li>der Herzog von Alba wird im Text erwähnt (bezieht man sich auf die Lebensdaten von Hynitzsch, können Fernando Álvarez de Toledo y Mendoza (1595–1667), Antonio Álvarez de Toledo y Pimentel, 7. Herzog von Alba (1615–1690), Antonio Álvarez de Toledo y Beaumont (um 1640–1701), Antonio Martin Álvarez de Toledo Guzmán (1669–1711) oder Francisco Álvarez de Toledo y Silva (1662–1739) (vgl. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Herzog_von_Alba">Herzog von Alba bei wikipedia</a>) angenommen werden) und Hynitzsch schien öfter in seiner Gesellschaft gereist zu sein, doch nähere Zusammenhänge werden nicht erwähnt</li>
<li>ob Hynitzsch auch in Valencia war, ist nicht sicher; Valencia wird im Text erwähnt, jedoch ist fraglich, ob es sich hier um eine Allegorie handelt oder nicht; der Name Hynitzsch jedenfalls fällt in diesem Abschnitt nicht</li>
</ul>
<br />
Anmerkungen:<br />
<br />
(1) Herzog August Bibliothek, Signatur: 12396, Katalog der fürstlich Stolberg-Stolberg'schen Leichenpredigten-Sammlung, Bd. II, Leipzig 1928. <br />
<ul>
</ul>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-47816977444148199062016-10-11T04:48:00.001-07:002016-10-11T05:02:53.043-07:00Notwehrgesetzgebung im 16. und 17. Jahrhundert: Das "Peinlich Halßgericht" Karls V.<div style="text-align: right;">
<i>von Samara Ajjour und Jan Schäfer</i></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Die "Peinliche Halß-Gerichtsbarkeit" Karls V. kann als ein (früher) Vorläufer des deutschen Strafgesetzbuches betrachtet werden ( noch inkl. der Folter bzw. peinlichen Befragung als Verhörmethode und Mittel der Wahrheitsfindung). Fechtgeschichtlich interessant ist, wie in der Frühen Neuzeit der Tatbestand der Notwehr verhandelt wurde und wann sich ein Beschuldigter (Fechter) bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung auf Notwehr berufen konnte. In der folgenden Passage werden die Fragen beantwortet: was eine richtige Notwehr war, wie sie bewiesen werden soll, wie die Notwehr ohne Augenzeugen bewiesen werden soll, wie mit Mittätern verfahren werden soll, wann und wie der Leichnam obduziert werden soll, etc.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Auszüge stammen aus der Ausgabe von 1609 [<a href="http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00018785/images/">Digitalisat</a>]. Zu einer textkritischen Auseinandersetzung mit der ersten Ausgabe, auch im Hinblick auf alle folgenden Ausgaben, siehe: „Hals- oder peinliche Gerichtsordnung Kaiser Carls V. und des H. Röm. Reichs nach der Originalausgabe vom J. 1533 auf das genaueste abgedruckt und mit der zweiten und dritten Ausgabe v. J. 1533 und 1534 verglichen: nebst dem horixischen Programma: wahre Veranlassung der P.H.G.O. und einer Vorrede“ von Johann Christoph Koch (Marburg, J.C. Krieger 1824) [<a href="https://books.google.de/books?id=q_o6AAAAcAAJ&pg=PA6&lpg=PA6&dq=peinliches+halsgericht&source=bl&ots=-uN74Lp3KC&sig=r4aLAeTh665YrMGKcYCgMrAhFkg&hl=en&sa=X&ved=0ahUKEwjf4aLIyLPLAhVBuhoKHdkUBF0Q6AEINDAC#v=onepage&q&f=false">Digitalisat</a>].</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>Der Text</b></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: justify;">
[<a href="http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00018785/images/index.html?id=00018785&groesser=&fip=yztswyztsenxdsydeayasdaseayaenfsdr&no=&seite=66">Seite 62</a>] CXXXV III.</div>
<div style="text-align: justify;">
Von vnlaugbarn Todschlägen / die auß solchen Ursache geschehen / so Entschüldigung der Straff auff inen tragen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es geschehen zu zeiten Entleibung / vnnd werden doch die jenigen/so solche Entleibung thun / auß guten Vrsachen / als etlich allein von Peinlicher vnd Bürgerlichen Straff entschüldiget, Vnnd damit sich aber Richter vnnd Vrtheyler an den peinlichen Gerichten / die der Recht nit gelernt haben / in solchen Fällen desto rechtmässiger zu halten wissen / vnd durch Vnwissenheit die Leute nit beschweren oder verkürtzen / So ist von gemelten entschuldigten Entleibungen geschrieben vnd gesatzt / wie hernach folget.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
CXXXIX.</div>
<div style="text-align: justify;">
Erstlich von rechter Notwehr / wie die entschüldige.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Welcher eine rchte Notwehr / zu rettung seines Leibs vnd Lebens thut / vnd den jenigen / der in also benötiget / in solcher notwehr endleibt / der ist darumb niemands nicht schüldig.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
CXL.</div>
<div style="text-align: justify;">
Was eine rechte Notwehr ist.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
So einer jemand mit einem tödlichen Waffen oder Wehr vberlaufft / ansicht oder schlegt / vnnd der benötigt kan füglich ohn Fährligkeit oder Verletzung seines Leibs, / Lebens / Ehr vnd guten Leumuts nicht entweichen / der mag sein Leib vnd Leben / ohn alle Straff / durch ein rechte Gegenwehr retten. Vnd so er also den Benötiger entleibet / ist der darum nichts schüldig / ist auch mit seiner Gegenwehr / biß er geschlagen wird / zu warten nicht schüldig / vnangesehen / ob es den geschrieben Rechten vnnd Gewonheyten entgegen were. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[<a href="http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00018785/images/index.html?id=00018785&groesser=&fip=yztswyztsenxdsydeayasdaseayaenfsdr&no=&seite=67">Seite 63</a>] CXLI.</div>
<div style="text-align: justify;">
Daß die Notwehr bewiesen werden sol.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Welcher sich aber nach erfindung der That / einer gethaner Notwehr berühmet oder gebrauchen wil / vnnd der Ankläger der nit geständig ist / so legt das Recht dem Thäter auff / solche berümpte Notwehr obgemelter massen/zu Recht genug zu beweisen / beweist er die nicht / er wird schüldig gehalten.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
CXLII.</div>
<div style="text-align: justify;">
Wann / vnd wie in Sachen der Notwehr die Weisung auff den Ankläger kompt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
So der Ankläger der ersten tödtlichen Anfechtung / oder Benötigung darauff / als obstehet / die Notwehr gegründet / bekanntlich ist / oder beständig nit verleugnen kan / vnd dagegen sagt / Daß der Todschläger darumb kein rechte entschüldigte Notwehr gethan haben soll / wann der Entleibt hett fürgewenter bekenntlicher Anfechtung oder Benötigung / rechtmessige Ursach gehabt / als geschehen möchte / so einer einen vnteuscher Werck halben bey seinem Ehelichen Weib / Tochter / oder andern bösen sträfflichen Vbelthaten sünde / vnd darvmb gegen demselben Vbelthäter tödlich Handlung / Zwang oder Gefängnuß / wie die Recht zulassen/fürnemme/ oder dem Entleibten hett gebürt/ den verklagten Todschläger/ von Amptswegen zu sahen / vnd die notturfft erfordert / in mit Waffen solcher Gefängnuß halben/ zu betrohen / zwingen vnd nötigen / der also in Recht zulässiger weiß gethan hette / Oder so der Kläger in diesen Fall ein solche Meynung fürgeb/ daß der angezogen Todschläger darumb kein rechte Notwehr gethan hett / wenn er deß Entleibten/ als er in erschlagen hett/ gantz mächtig / vnd von der benötigung erledigt gewest / Oder meldet / dz der Entleibt / nach gethaner ersten Benötigung gewichen / dem der Todschläger auß freyen / vnd vngenöter Ding nachgefolgt / vnd in aller erst in der nachfolge erschlagen hett. Wehr so für gewend wird / der Todschläger were dem Benötigten wol füglicher weiß / vnd ohn fährlichkeit seines Leibs / Lebens / Ehren vnd guten Leumuts halben entwichen / Darvmd die Entleibung durch den verklagten Todschläger nicht auß einer rechten entschuldigten Notwehr / sondern bößlich geschehen wer / vnnd darumb peinlich gestrafft werden solt / u. Solch obgemelt vnd ander dergleichen Fürgeben / sol der Ankläger / wo er deß geniessen wil / gegen Erfindung / daß der Todschläger durch den Entleibten / erstlich als vorstehet / genötigt worden ist / beweisen / Vnd so er eine derselben obgemelten oder andern der gleichen rechtmässig Vervrsachung / gegen der ersten vnlaugbar Anfechtung oder Benötigung gnugsam beweist / so kan sich solcher Todschläger keiner rechten oder gäntzlichen entschüldigten</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[<a href="http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00018785/images/index.html?id=00018785&groesser=&fip=yztswyztsenxdsydeayasdaseayaenfsdr&no=&seite=68">Seite 64</a>]</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Notwehr behelffen / vnangesehen/ ob außgeführt oder bekanden wird / daß in der Entleibt (als vor von der Notwehr geschrieben steht) erstlich mit einer tödlichen Wehr angefochten vnd benötiget hat. So aber der Kläger der ersten erfunden Benötigung halb / kein solch rechtmässige Verursachung bewieß / sonder der verklagt Todschläger seiner berühmpten Notwehr halb außfündig machet / daß er von dem Entleibten mit einer tödlichen Wehr / als vor von rechter Notwehr gefaßt ist / erstlich angefochten worden wer: So ist die Notwehr durch den verklagten Todschläger außgeführt / vnd so doch gemelte Kundschafft beydertheyl mit einander zugelassen vnd bestellt werden Nemlich / ist hierinn zu mercken / so einer der ersten Benötigung halb redlich vrsach zur Notwehr gehabt / vnd doch in der That nicht alle Umbstande / die zu einer gantzen entschüldigten Notwehr gehören / gehalten hett / ist noth gar eben zu ermessen / wie viel oder wenig der Thäter zur That vrsach gehabt habe / vnd daß fürter die Straff an Leib / Leben / oder aber zu Buß vnd Besserung erkänt wird / alles nach sonderlicher Rahtgebung der Rechtsverständigen / als hernach gemelt wird / Wenn diese Fäll gar subtile Vnderscheid haben / darnach hierinn anderst vnnd anderst schwerlicher oder linder gevrtheylet werden sol / welche Vnderscheid dem gemeinen Mann verständlich nicht zu erklären seynd.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
CXL III</div>
<div style="text-align: justify;">
Von Entleibung / das niemands anders gesehen hat / vnd ein Notwehr fügewend würde.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
So einer jemand entleibt / das niemand gesehen hat / vnd will sich einer Notwehr gebrauchen / der im die Kläger nicht gestehen / in solchen Fällen ist anzusehen / der gut vnd böß Stand jeder Person / die</div>
<div style="text-align: justify;">
statt / da der Todschlag gesehen ist / was auch jeder für Wunden vnd Wehr gehabt / vnnd wie sich jeder Theil in der gleichen Fällen / vor vnd nach der That gehalten hab / welcher Theil auch auß vorgehenden Geschichten mehr Glaubens / Vrsach / Bewegung / Vortheils oder Nutz haben mög / den andern an dem Ort / als die That geschehen ist / zu erschlagen oder zu benötigen. Darauß kan ein guter verständiger Richter ermessen / ob der fürgewendten Notwehr zu glauben sey / Vnnd wo die Vermutung der Notwehr wider die bekenntliche That statt haben sol / so muß dieselbig Vermutung gar gut starck beständig vrsach haben / Aber der Thäter möcht wider den Entleibten so viel böser / vnnd sein selb halb so viel guter starcker Vermutung darbringen / immer der Notwehr zu glauben. Solche Vrsach alle zu erklären / kan durch diese Ordnung nit wol gründlich vnd jederman verständlich beschehen. Aber nemlich ist zu mercken / daß in diesem Fall / aller obgemelten Vermutung halb / die Beweisung dem Thäter auffgelegt werden</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[<a href="http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00018785/images/index.html?id=00018785&groesser=&fip=yztswyztsenxdsydeayasdaseayaenfsdr&no=&seite=69">Seite 65</a>]</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
soll. Doch vnabgeschnitten dem Kläger die Weisung / die er darwider fürbringen wolt / Vnnd wo dieser Fall vorgemelter massen redlich zweiffel hat / so ist noth / in der Vrtheil der Verständigen Raht / mit fürlegung aller Vmbständen / stattlich zu gebrauchen. Wenn sich dieser Fall / mit gar viel Zweiffels vnd Vnderscheid / für vnd wider die berühmpten Notwehr begeben mag / die vor der Geschicht nit älle zu bedencken oder zu setzen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
CXLIV.</div>
<div style="text-align: justify;">
Von berühmpter Notwehr gegen einem Weibsbild.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ob einer ein Weib erschlüge / vnd sich einer Notwehr berühmet / in einem solchen Fall ist außzuführen vnnd anzusehen / die gelegenheit deß Weibs vnd Man‘s / auch irer beyder gehabter Wehr vnd That / vnd darinnen nach Raht der Rechtsverständigen / wie hernach stehet / zu vrtheylen. Denn wiewol nicht leitlich ein Weib einem Mann zu einer entschüldigten Notwehr vrsachen mag / so wer doch müglich / dz ein grausam Weib einen weichen Man Man` zu einer Notwehr dringen möchte / vnnd sonderlich / so sie sörgliche vnnd er schlechtere Wehr hett:</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
CXLV.</div>
<div style="text-align: justify;">
So einer in rechter Notwehr einen Vnschüldigen wider seinen deß Thäters Willen entleibt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
So einer in einer rechten bewiesen Notwehr / wider seinen Willen / einen Vnschüldigen mit stichen / streiche / würffen oder schieffen / so er den Nötiger meinet / treffe / vnd entleibt hett, der ist von peinlicher Straff entschüldigt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
CXLVI.</div>
<div style="text-align: justify;">
Von vngefährlicher Entleibung / die wider eines thäters Willen geschicht / ausserhalb einer Notwehr.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
So einer ein ziemlich vnverbotten Werck an einem Ende oder Ort / da solche Werck zu oben ziemlich ist / thut / vnd dardurch von vngechichten gantz vngefährlicher weiß / wider deß Thäters Willen / jemand entleibet / derselbige wird in viel wege / die nicht müglich zu benennen seyn / entschüldigt. Vnnd damit dieser Fall dester leichter verstanden / setzten wir diese Geichnuß: Ein Balbierer schieret einem den Bart in seiner Stuben / als gewöhnlich zu scheren ist / vnd wird durch einen also getroffen oder geworffen / daß er dem / so erschieret / die Gurgel</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[<a href="http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00018785/images/index.html?id=00018785&groesser=&fip=yztswyztsenxdsydeayasdaseayaenfsdr&no=&seite=70">Seite 66</a>]</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
wider seinen Willen abschneidet. Ein ander Gleichnuß: So ein Schütz in einer gewönlichen Zielstatt stehet oder sitzet / vnd zu dem gewönlichen Platz scheust / vnd es laufft im einer vnder den Schutz / oder im läst vngefährlicher weiß / vnnd wider seinen Willen / sein Büch ß oder Armbrost ehe vnd er recht anschlegt vnd abkompt / vnd scheust also jemand zu todt / diese beyde seyn entschüldigt. Understünde sich aber der Balbierer an der Gassen / oder sonst an einer vngewönlichen statt jemand zu scheren / oder der Schütz an einer dergleichen vngewönlichen statt / da man sich versehen möchte / daß Leut wanderten / zu schieffen / oder hielt sich der Schütz in der Zielstatt vnfürsichtiger Weiß / vnd würde also von dem Balbierer / oder dem Schützen / als obstehet / jemand entleibet / der Thäter keiner wird genug entschüldiget: Aber dennoch ist mehr Barmhertzigkeit bey solchen Entleibungen / die vngefährlich auß Geilheit oder Unfürsichtigkeit doch wider deß Thäters Willen geschehen / zu haben / denn was arglistig / vnnd mit Willen geschicht. Vnd wo solche Entleibung geschehen / sollen die Vrtheyler bey den Verständigen / so es vor in zu Schulden kompt / der Straff halb Rahts pflegen. Auß diesen obangezeigten Gleichnussen / mag inn andern vnbenannten Fällen ein Verständiger wol mercken vnnd erkennen / was ein vngefährliche Entleibung ist, vnd wie die Entschüldigüg auff jr tregt. Vnd nach dem diese Fäll offt zu Schulden kommen / vnd durch die Vnvertändigen darinnen etwa gar vngleich gericht wirdt / ist die angezeigte kurtze Erklärung vnd Warnung derhalben / auß guten Ursach geschehen / damit der gemeine Mann etwas verstand der Rechten darauß nemme. Jedoch haben diese Fäll zu Zeiten gar subtil Vnderscheid / die dem gemeinen Mann / so an den Peinlichen Gerichten sitzen / verständig oder begreifflich nicht zu machen seyn. Hierumb sollen die Vrtheyler in diesen obmelten Fällen allen (wenn es zu Schulden kompt) angezeigter Erklärung halb / der vorgemelter verständiger Leut Raht nit verachten / sondern gebrauchen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
CXL VII.</div>
<div style="text-align: justify;">
So einer geschlagen wirdt / vnd stirbt / vnd man zweiffelte / ob er an der Wunden gestorben sey.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
So einer geschlagen wird / vnnd vber etlcihe Zeit darnach stürb / also / daß zweiffelich were / ober der geklaten streich halben gestorben wer oder nicht / in solchen Fällen mögen beyde Theyl (wie von Weisung gesatzt ist) Kundtschafft zur Sachen dienstlich stellen / vnnd sollen doch / sonderlich die Wundärtzt /der Sach verständig / vnd andere Personen / die da wissen / wie sich der Gestorben nach dem Schlagen</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[<a href="http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00018785/images/index.html?id=00018785&groesser=&fip=yztswyztsenxdsydeayasdaseayaenfsdr&no=&seite=71">Seite 67</a>]</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
vnd Rumor gehalten hab / zu Zeugen gebraucht werden / mit Anzeigung / wie lang der Gestorben nach den Streichen gelebt habe / vnd in solchen Vrtheylen / die Vrtheyler bey den Rechtverständigen / vnnd an Enden vnnd Orten wie zu end dieser vnser Ordnung angezeigt / Rahts plegen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
CXL V III.</div>
<div style="text-align: justify;">
Straff der jenigen / so einander in Morden / Schlagen vnd Rumorn fürsetzlich oder vnfürsetzlich beystanden thun.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
So etliche Personen mit für gesetztem vnnd vereinigten Willen vnd Muth / jemand bößlich zu ermorden / einander hülff vnnd beystand thun / dieselben Thäter alle haben das Leben verwirckt. So aber etliche Personen vngechicks in einem Schlagen oder Gefächt bey einander weren / einander helffen / vnd jemand also ohn gnugsame Ursach erschlagen wird: So man dann den rechten Thäter weiß / von deß Hand die Entleibung geschehen ist / der sol als ein Todschläger mit dem Schwerd zum Todt gestrafft weren. Were aber der Entleibt durch mehr dann einen / die man wüst / gefährlicher weiß tödtlich geschlagen / geworffen vnnd gewundet worden / vnnd man kündte nit beweißlich machen / von welcher sonderlichen Hand vnd That er gestorben wer / So seynd dieselben / so die Verletzung / wie obstehet / gethan haben / alle / als Todschläger vorgemelter massen/ zu dem Tod zu straffen. Aber der ander Beyständer / helffer vnd Vrsächer Straff halber / von welches Hand obbestimpter massen der Entleibt nicht tödlich verletzt worden ist / auch so einer in einer Auffruhr oder Schlagen entleibt wird / vnd man möchte keinen wissen / darvon er (als vorstehet) verletzt werden wer / sollen die Vrtheyler beyden Rechtsverständigen / vnd an Enden vnd Orten / wie hernach gemelt wird / Rahts pflegen / mit Eröffnung aller Vmbstände vnnd gelegenheit solcher Sachen / so viel sie erfahren kündten. Wenn in solchen Fällen nach Ermessigung mancherley Vmstände / das nicht alles zu schreiben / vnderschiedlich zu vrtheylen ist.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
CXLIX.</div>
<div style="text-align: justify;">
Von Besichtigung eines Entleibten vor der Begräbnuß:</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ond damit den im obgemelten Fällen gebürtlich ermessung vnd erkänntnuß solcher vnderschiedlichen Verwundung halb / nach der Begräbnuß deß Entleibten dester minder mangel sey / sol der Richter /</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[<a href="http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00018785/images/index.html?id=00018785&groesser=&fip=yztswyztsenxdsydeayasdaseayaenfsdr&no=&seite=72">Seite 68</a>]</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
sampt zweyen Schöpffen / dem Gerichtschreiber / vnd einem oder mehr Wundärtzten (so man die haben / vnd solches geschehen kan) die denn zuvor darzu beeydigt werden sollen / denselben todten Körper vor der Begräbnuß mit fleiß besichtigen / vnd all seine empfangene Wunden / Schlag / Ausswerff / wie der jedes funden / vndermessen würde / mit fleiß mercken vnd verzeichnen lassen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
CL.</div>
<div style="text-align: justify;">
Hernach werden etliche Entleibung im gemein berührt / die auch Entschüldigung auff ihn tragen mögen / so darinn ordentlicher weiß gehandelt wirdt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es seyn sonst andere mehr Entleibung / die etwa auß unsträfflichen Vrsach beschehen / so dieselben Vrsach recht vnd ordentlich gebraucht werden / als / da einer jemand vmb vnteuscher Werck willen / die er mit seinem Eheweib oder Tochter obet / erschlegt / wie vor in dem 121. Articul des Ehebruchs / ansahend / / Jtem / so ein Ehemann einem anern / ec. gesetzt ist. Jtem / so einer zu Rettung eines andern Leib / Leben oder Gut / jemandt erschlegt. Jtem / so Leut tödten / die jre Sinn nit haben. Mehr so einem jemand von Ampswegen zu sahen gebüret / der vnzimlichen / freffentlichen vnd sorglichen widerstand thut / vnnd derselbig Widersässig darob entleibt würde. Jtem / so jemand einen bey nächtlicher weil gefährlicher weiß in seinen Hauß findet vnnd erschlegt / oder so einer ein Thier hat / daß jemand tödtet / vnd er dergleichen Boßheit darvor von dem Thier nicht gesehen oder gehöret hat / wie hiervor in dem 136. Articul / ansahend / Jtem / hat einer ein Thier / u. darvon gesetzt ist. Die necht obgemelte Fäll alle haben gar viel Unterscheid / wenn die Entschuldigung oder kein Entschuldigung auff innen tragen / das alles zu lang zu beschreiben / vnd zu erklären wer / vnd dem gemeinen Mann auch irrig vnd ärgerlich seyn möchte / wo solches alles in dieser Ordnung solt begriffen werden. Hierumb / so diesr Sach eine für den Richter vnnd Vrtheyler kompt / sollen sie bey den Rechtverständigen / vnd an Enden vnnd Orten / wie zu ende dieser vnser Ordnung angezeigt / Rahts gebrauchen / vnd in nicht eigen vnvernünnfftige Regel oder Gewonheit / darinn zu sprechen / machen / die dem Rechten widerwertig seyn / als zu zeiten an den peinlichen Gerichten bißher beschehen / daß die Vrtheyler die Vnderscheid jeder Sach nicht hören vnnd bewegen / das ist ein grosse Thorheit / vnnd folget darauß / daß sie sich zu vielen malen irren / thun den Leuten vnrecht / vnnd werden an irem Blut schüldig: So geschicht auch viel / daß Richter vnnd Vrtheyler die Wißthäter begünstigen /</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[<a href="http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00018785/images/index.html?id=00018785&groesser=&fip=yztswyztsenxdsydeayasdaseayaenfsdr&no=&seite=73">Seite 69</a>] vnd ire Handlung darauff richten / wie sie jne Recht zu gut verlängern / vnd wissentliche Vbelthäter darnach ledig machen wöllen / vermeynen vielleicht etliche einfältige Leut / sie thun wol daran / daß sie denselben Leuten ir Leben retten. Sie sollen wissen / daß sie sich schwerlich darmit verschulden / vnd seynd den Anklägern derhalben vor Gott vnd der Welt Widerkerung schuldig / Wenn einjeder Richter vnd Vrtheyler ist bey seinem End vnd seiner Seelen Seligkeit schuldig / nach seinem besten verstehen / gleich vnd recht zu richten / Vnd wo ein Sach vber sein Verständnuß ist / bey den Rechtsverständigen / vnnd an Enden vnnd Orten / wie hernach zu ende dieser Ordnung gemelt wird /</div>
<div style="text-align: justify;">
Rahtspflegen / Wenn zu grossen Sachen / als zwischen dem gemeinen Nutz / vnnd der Menschen Blut zu richten / grosser ernstlich fleiß gehört / vnd angekehrt werden soll.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
CLI.</div>
<div style="text-align: justify;">
Wie die Vrsachen / so zu Entschuldigung bekenntltcher That für gewendt außgeführt werden sollen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
So jemandt einer That bekenntlich ist / vnd derhalben Vrsachen anzeigt / die solche That vor peinlicher Straff entschüldigen möchten / als vor bey jeder geordenter peinlichen Straff / wie vnd wenn</div>
<div style="text-align: justify;">
die entschüldigt wird / gesetzt ist / So sol der Richter den Thäter fragen / ob er solche seine für gebene Entschüldigung genugsam beweisen könnte. So er den das durch sich förderlich zu thun vrbietig ist / so sol er / weß sie für Entschuldigung solcher That halb weisen wollten / durch rechtsverständige Leute / oder durch den Gerichtsschreiber / in gegenwertigkeit deß Richters / auffzeichnen lassen. So denn der Richter mit gehabtem Raht der Rechtsverständigen / dieselben weisungs Articul darfür erkennt / wo die bewiesen würden / daß dieselbe angezeigten Vrsachen / die beklagten vnd bekannten That von peinlicher Straff entschüldigen: So sol der Thäter auff jr Ansuchen / mit solcher erbotten Weisung / auch weß der Ankläger dienstlichs darwider weisen wolte / zugelassen / auch durch dieselbige Oberheit deßhalb Kundschafftverhörer vnd anders verordnet / gehalten vnd gehandelt werden / wie vor im 62. Articul / anfahend / Jtem / wo der Beklagt / u. vnnd etlichen Articuls darnach / von Form vnd Maß der Weisung / gesazt ist / sampt etlichen hernach folgenden Articuln / so es zu schulden kommet / angesehen / vnnd darnach gehandelt. Wo gezweiffelt würde / soll Rahts / wie hernach gemelt wird / gepflegt werden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[<a href="http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00018785/images/index.html?id=00018785&groesser=&fip=yztswyztsenxdsydeayasdaseayaenfsdr&no=&seite=74">Seite 70</a>] CLII.</div>
<div style="text-align: justify;">
So deß Thäters gegebene weisungs Articul nicht beschliessen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
So aber die obgemelten weisungs Articul / durch den Richter mit gehabtem Raht der verständigen / darfür erkannt würden, ob gleich solche erbottene Weisung geschehen / daß die dennoch nit dienstlich zu deß Thäters entschuldigung wer / so sol die Weisung nicht zugelassen / sondern aber an~t / vnd als denn durch den Richter vnd Gericht / da der Thäter innen leg / mit fürderlichem Rechten weiter gehandelt werden / wie sich gegen einem solchen bekanntlichen offenbaren Thäter gebüret.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
CL III.</div>
<div style="text-align: justify;">
Vber wen die Atzung in obgemelter Außführung gehen soll.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wo aber einer jemand entleibt hett / deßhalb in Gefängnuß käme / auch der Entleibung bekanntlich wer / vnd doch der vorgemelten Vrsachen eine oder mehr / die in solcher Entleibung halb / gar oder eins theils entschüldigten / mit Kundschafft / wie darvon gesetzt ist / außführen wolt: So sollen deß Beklagten Freund dem Kläger zu förderst vor dem Richter vnd vier Schöpffen / nach ermessung derselben / nottürfftiglich Caution / Sicherung vnd Vestand thun / ob sich solche fürgebene Entschüldigung deß Beklagten in der Ausfürhung mit Recht nicht erfünde / daß denn deß Beklagten Freund die Atzung deß Beklagten / auch dem Kläger Kost vnnd Schaden / nach ermessung</div>
<div style="text-align: justify;">
desselben Gerichts / außrichten wöllen / darinn derselbig Kläger / durch die vnderstanden vnerfindlichen Außführung der berühmpten Entschüldigung bracht würde. Damit gedencken wir zu für kommen / daß der Kläger durch berührte vnwarhafftige vnnd betriegliche Außzug nicht zu Schaden bracht werde. Vnd sollen in diesem Fall der berührten Messigung dieselben Schöpffen vnnd Vrtheylsprecher bey den Rechtverständigen / vnd an Enden vnnd Orten / wie hernach gemelt wird / auch Rahts pflegen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
CLIV.</div>
<div style="text-align: justify;">
Von grosser Armut / deß / der sich obgemelter massen außführen wolt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wer aber der Beklagt so gantz arm / auch nicht Frende hett / die jetztgemelte Caution / Sicherung vnd Bestand zu thun vermöchten / vnnd doch zweiffetlich were / ob er seiner beschuldigten Entleibung</div>
<div style="text-align: justify;">
halb / redlich Entschüldigung hett: Sol sich der Richter / nach gestalt</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[<a href="http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0001/bsb00018785/images/index.html?id=00018785&groesser=&fip=yztswyztsenxdsydeayasdaseayaenfsdr&no=&seite=75">Seite 71</a>]</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
der Sachen / mit allem fleiß / so vieler kan / erkündigen / vnd der Oberkeit solches alles schreiben / vnd Bescheids deßhalben erwarten / also daß solche Erkündigung in dem Fall / Ampts halben / auff deß Gerichts oder desselben Oberkeit darlegen vnd Kosten beschehe.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
CLV.</div>
<div style="text-align: justify;">
So einer in der Mordacht wer / in Gefängnuß käme / vnnd seine Vnschuld außführen wolt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
So einer in Gefängnuß käme / der darvor in die Mordacht erkannt were / wie an ertlichen Orten gewonheit / vnnd in der Gefängnuß sein Entschüldigung / wie in den vorgemelten Articuln von den Entschüldigungen gesetzt ist / außzuführen sich erböte / der sol / vnangesehen / dz er hiervor in die Mordacht erkannt were / mit bestimpter Außführung zugelassen werden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
CLVI.</div>
<div style="text-align: justify;">
Von Außführung beschuldigter Peinlichen Vbelthat / ehe der Beklagt in Gefängniß kompt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
So sich einer / ehe er in die Gefängniß kompt / einer peinlichen Vbelthat / mit Recht ausführen will / das sol er thun an ordentlichen peinlichen Gerichté / wie in dieser Fällen jedes Orts Recht / vnd herkommen ist / vnd slo in diesen Außführungen beyden Theilen rechtmässige Verkündung geschehe / auch beyder Theil nottürfftig fürbringen / Vrkund vnd Kundschafft / wie sich in Recht gebürt / zugelassen / vnd nicht / wie in etlichen Orten Mißbrauch / abgeschnitten werden / vnd sol derselbig zum Rechten / für vnrechter Gewalt / vnnd nicht weiter vergleyt werden.</div>
</blockquote>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-33132410703484119732016-09-12T05:49:00.001-07:002016-09-12T05:58:11.504-07:00Anweisungen zum Wettkampf im Gewehrfechten<div style="text-align: right;">
<i>von Samara Ajjour</i></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Das Buch "<a href="http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/1130/3/0/">Anweisung für die Königlich Sächsische Infanterie zu den Uibungen im Gewehrfechten</a>", erschienen 1833 in Dresden bei Meinhold, enthält auf den Seiten 67-69 ein Regelwerk für den Wettkampf zwischen zwei Infanteristen sowie für den Wettkampf zwischen einem Reiter und einen Infanteristen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>Der Text:</b></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 67] I.<br />
Wettkampf.<br />
<br />
a) Zwischen zwei Infanteristen.<br />
1.) Belebung des Wetteifers, vermöge einer möglichst geschickten und raschen Uiberwindung des Gegners nach den Regeln der Gefechtslehre, ist der Zweck des Wettkampfes.<br />
2.) Dem Wettkampfe geht jedes Mal die Begrüßung voraus.<br />
3.) Ein gut getroffener Bruststoß wird vom Empfänger jedesmal durch: Getroffen! angezeigt. Andere Stöße werden hierbei als fehlerhaft und ungültig angesehen.<br />
4.) Zu Beendigung des Wettkampfs gibt, bemehreren Paaren, in der Regel der Vorgesetzte durch das Kommando: Achtung! bei einem Paare hingegen der Eine – Aelteste oder Vornehmste – nach einem empfangenen guten Stoße, mittelst eines hörbaren Auftritts – Appel – mit dem linken Fuße, das Zeichen. Beide Fechter wenden sich hierauf in die Frontstellung, vollziehen gleichzeitig in Achtelwendung links die Schwingung 2 Mal, nehmen das Gewehr in die linke Hand und reichen sich, auf einander zutretend, die Rechte als Achtungsbezeigung.<br />
5.) Zum Wettkampfe werden die Bajonnetballen durch einen Fechtmeister untersucht und jeder Fechter mit einer Gesichtsmaske von Drath versehen.<br />
<br />
b) Zwischen einem Reiter und einen Infanteristen.<br />
1.) Beiderseitige Uibung und Erfahrung vermöge<br />
<br />
[Seite 68] praktischer Erkenntniß der verschiedenen Vortheile in Anwendung der Waffe, ist der Zweck des Uibungsgefechts wie des Wettkampfes. Ausartung des Kampfes in Leidenschaftlichkeit und Jähzorn würde diesem Zwecke nachtheilig seyn und soll gleich im Entstehen den Befehl zum Abbrechen des Gefechts zur Folge haben.<br />
2.) Schonung des Pferdes ist hier für den Infanteristen erstes Gesetz. Jede ungeschickte Verletzung desselben soll streng gerügt und eine absichtliche muß bestraft werden. Je ruhiger und folgsamer das Pferd auf den Mann geht, jemehr gewinnen beide Theile dabei an Belehrung und Erfahrung. Dem Infanteristen ist es um deßwillen auf Pflicht, das Pferd nach jedem Gange mittelst Zuredens und Streichelns zu besänftigen.<br />
3.) Jeder gut getroffene Stoß, bei dem Infanteristen auf die Brust, bei dem Reiter auf Brust oder Rücken, wird vom Empfänger durch: Getroffen! angezeigt, und beendigt das Gefecht. Andere, falsche Stöße sind ungültig. Ungeschickte, gefährliche Stöße, wie z. B nach Kopf und Unterleib, sind verboten und haben hier den Verlust des Rechts zum Wettkampfe zur Folge. Die Hiebe und Schläge des Reiters mit Säbel oder Lanze erfordern Vorsicht.<br />
4.) Zur Sicherung soll der Reiter mit einem wo möglich doppelten Küraß und einem starken Schurze, der Infanterist mit einem eisernen Bruststücke, mit einem Schurze und mindestens Einem starken Fechthandschuh, das Pferd mit der vordern Sattelpackung versehen seyn.<br />
5.) Vor Beginn des Gefechts werden von einem Beauftragten die beiderseitigen Waffen untersucht.<br />
<br />
[Seite 69] Lanze und Gewehr müssen mit einem haltbaren, gnügend großen und weichgepolsterten Lederballe versehen seyn. Die Lanze und das Bajonnet dürfen keine Splitter, der Säbel oder das Haurappier keine Spitze und Schärfe haben. <br />
6.) Gelingt es dem Infanteristen während des Gefechts wieder zu laden und somit ein zweites<br />
Mal schießen zu können, so gilt ihm das als ein Treffer.<br />
7.) Mit Beendigung eines Wettkampfes reichen sich beide Gegner die Hand.</div>
</blockquote>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-47560405222678702852016-08-05T00:22:00.001-07:002016-08-05T00:22:26.575-07:00Transkription: "Anfangs Gründe der Edeln Fechtkunst" von Salomon Christoph Müller<div class="tr_bq" style="text-align: right;">
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: right;">
<i>von Samara Ajjour</i></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<br /></div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
"Anfangs Gründe der Edeln Fechtkunst" ist eine Text-Bild-Handschrift, die um 1750 durch den brandenburgisch-anspachischen Hofffechtmeister Salomon Christoph Müller entstand. Heute liegt die zweibändige Handschrift unter den Signaturen H62/MS.B 215-1 (Band 1) und H62/MS.B 215-2 (Band 2) in der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Danksagung: Vielen Dank an Friedrich Lehmann von Historisches Schwertfechten Nordhessen für das Korrekturlesen der Transkription.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<b>Der Text:</b></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<b>[<a href="http://digital.bib-bvb.de/view/bvbmets/viewer.0.5.jsp?folder_id=0&dvs=1470298625965~368&pid=8907673&locale=de&usePid1=true&usePid2=true">Band 1</a>]</b></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 1] Anfangs Gründe</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der edlen Fechtknst, durch Salomon</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Christoph Müller, Hochfürsth brand=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
enbürgl Onoltzbachischen Hoff=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
fechtmeister, worinnen durch alle</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Regeln, von verschietener Lectiones, vorkommen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auf dieße folgen die Contre Lection</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
um es deutlich vorzustellen, werden sich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
bey jeder Lection: Figuren zeigen, so</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
nach denen Stellungen gezeichnet seyn</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 2] Erstlich komen die Regel,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
1: Die weite Mensur,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
2: Die rechte Mensur,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
3: Die falsche Mensur,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
4: Die enge Mensur,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
5: Daß Stringiren,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
6: Daß Avanciren,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
7: Daß glissiren,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
8: ein Apell,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
9: Daß Caviren,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
10: Daß Concaviren,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
11: Daß Rie Caviren,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
12: Die Finden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
13: Die halben stöß,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
14: Die ganzen Stöß,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
15: Die vier fauzt stöß,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
16: Die Quart inwendig,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
17: Die Quart über dem Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
18: Die Tertie übrn den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
19: Die Secund über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
20: Die Secund unter den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
21: Die Prim unter den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
22: Die Prim über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
23: Die Quart Revere</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 3] 24: Die Quart Coupè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
25: Die Quart Passè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
26: Die verhenkte Tertiè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
27: Die Secund Coupè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
28: Die Secund: mit einen Winkel</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
29: Daß Überheben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
30: Daß Pattiren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
31: Daß girviren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
32: Daß voltiren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
33: Daß Circuliren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
34: Daß Legiren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
35: Daß Tempo in der rechten Mensur</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
36: Daß Tempo: nach dem Rethivieren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
37: Die Quartparaten, inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
38: Die Quart paraten über den arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
39: Die Tertie paraten übrn den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
40: Die Secund paraten über dem Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
41: Die Secund paraten unten dem Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
42: Die Prim paraten unter dem Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
43: Die Quart Revere paraten,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
44: Die Quart Coupè paraten,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
45: Die Quart Passe paraten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
46: verhenckte Tertie paraten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
47: Die Secund Coupè paraten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 4] 48: Cavaten paraten inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
49: Cavaten paraten ausweindig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
50: Quart paraten inweindig dabey Camminirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
51: Quart paraten, mit einen falschen trütt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
52: Die linke hand paraten;</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
53: Daß ablaufen auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
54: Daß ablaufen inwendig,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
55: Von Zurück ziehung des linken füß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
56: Daß Mensur brechen mit den obren Leib</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
57: Der spanische Arest,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
58: Daß Scurziren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
59: Daß verhangene Quart Lagre</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
60: Daß verhangene Secund Lagre</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
61: Daß Müttlere Secund Lagre</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
62: Daß obere Secund Lagre</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
63: Pasiren ohne Priss</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
64: Dessarmiren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
65: Rumpiren,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
66: Pasaten mit Priss</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
67: Pasiren: zugleich mit beyden füßen inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
68: Daß auswinden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
69: Daß Rolliren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
70: in die Paraten stoßen,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 5] Zum anfang beij Erlernung, der Edlen Fecht künst</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Wird dem Scholaren gezeiget, wie er seinen Degen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ausziehen soll, weillen Vier faustwendung in fechten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sein Quart: Tertie : Secund und Prim, wird der Degen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Prim: ergriffen, und ausgezogen, den Daumen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
leget Man grat auf daß Creutz, wo sich die fläche der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Klingen zeiget, den fordern finger unten an die parire</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stangen, die andern dreij finger ergreiffen den griff</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und halten denselben fest, so dan setzet Man den Link=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
en fuß etwas schreg, daß die spitze von Schuh, auf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die Linke seite siehet, hernach bringet Man den rechten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
füß, Ein und einen halben Schuh lang forwärts, beyte</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Absetze machen eine grate Linie, dießes gesche=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hen, so leßet Man Ihm daß lincke knieh wohl bügen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so daß das knieh etwas über die spitze deß Schuhs</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hervor stehet, so dan Leßet Man daß fordere knieh</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auch etwaß bügen, doch nicht so viel wie hintere,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dan auf den hinteren fuß soll der ganze Leib ruhen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dadurch Man mit den forderen füß einen flichtigen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ausstoß erlernen kan, nach diesen leßet Man den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
unteren Leib wohl einschrencken, die brust hervor</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
bringen, den rechten Arm grat falten, doch nicht alzu</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
steiff, ausgestrecket, die Lincke hand dem gesicht gleich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gehalten, mit dem Gesicht siehet Man vor sich, und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
helt denselben hübsch grat, Dießes heißet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eigentlich die Positure,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 6] Wan der Scholare etlich mahl in die Positure</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gestellet, auch alles was Man Jhm gesraget daß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
darzu gehöret wohl machet, werden Jhm die vier</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendungen der hand, welches die vier fauzt stöße</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sein: gewißen, erstlich wie die hand in Quart ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halten, so er in der Positure sich befindet worbey</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der Daumen oben liget, die spitze dem gegentheil</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
grater Linie gegen sein gesicht gerichtet, zweytens</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in Tertie liget der Daumen auf der Linken seiten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die hand etwas mitrig die spitze gegen deß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Contrepart sein gesicht, in Secund liget der Daum=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
men unter sich die hand etwas tiffer als die spitze</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Prim wird garselten ein Lagre Formirt, es</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird mehrestentheils, die Prim zum einstoßen ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
brauchet, hat der Scholare dießes gefaßet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so weißet Man Jhm daß Caviren, wie es mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den so foderen Gelenk so eng als es moglich soll</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gemachet werden, nehmlich er leßet die spitze</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
grat, etwaß sinken bringet dieselbe von der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig= zur auswendigen seite, jedoch so</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß die halbe stärck an deß Contreparts schw=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
äge gebracht wird,, wan dießes seine richtig=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
keit hat, leßet Man Jhm aus stoßen, zeiget</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dabey wie er mit den fotren fuß richtig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
vor tretten: oder aus stoßen soll, so weit es</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 7] sein Naturel gemäß ist dabey soll daß Knieh</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
etwaß vorgebogen stehen, dan so daß fortere</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Knieh steiff werre kente der fuß leicht auf den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Absatz ausglitschen So bald der fortere fuß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
aus tritt, muß sich daß hintere Knieh zu</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gleich Ferm ausstrecken, dan dadurch wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der Leib in der Ballence erhalten, auch der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß verlanget, seine vollkommene richtigkeit, die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rechte hand wird hoch gehoben, die Spitze oben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
um einen halben Schuh niteriger geführet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dem rechten backen an die Achßel gebracht</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit dem rechten Aug über den Arm nach den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß gesehen die linke hand kann in anfang</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zurück gebracht werden, dadurch wird der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Leib schön schmall erhalten, ist alles dießes</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wohl beysamen, so leßet Man dem Scholaren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
seinen rechten fuß widerum an sein vorigen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ord setzen und stellet Iyhm in die ortentliche</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Positure, solches leßet Man zum öffteren mahlen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machen, und noch nicht auf den Leib stoßen,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
weillen der Scholare an der Hand viel beßer</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zu denen, erwehnten stücken kann angewißen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
werden, Man hat öffters ein ganzes Monath</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zu thün, daß der Scholare sein hinteres</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 8] Knieh recht aus strecket, und seine rechte hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so heben lernet wie es sein soll, so sich aber</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in stand befindet läßet Man Iyhm auf den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Leib stoßen, Ehe Man dieses anfänget</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Machen beyte Ihr Complement gegen ein=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ander, solches geschiehet, Man helt im anfang</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die hand mit den Degen in Secund, ziehet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit der linken Hand den hut ab, verwendet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die hand aus Secund in Quart, streiffet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zugleich den rechten Fuß an den linken</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und begiebet sich etwaß mit den Oberen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Leib hervor, alß dan wird der fus widerum</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auf gesetzet, und darauf in die Positur</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gestellet, es wolllen einige, Man soll gar kein</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Complement, weder vor noch nach: den fechten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gemacht werden weillen es aber von Langen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Zeiten herkömlich, sehe ich solches alß, ein Stück</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
erlaubter höfflichkeit an, gedachtes Complement</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
kan so woll bey den anfang, alß auch bey dem</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
beschluß gemachet werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 9] Erstlich folge die eintheilung der Klinge</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<Illustration></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Die ganze Starck Die halbe Starck, Die halbe Schwäg, Die ganze Schwäg</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Woraus die Mensur teutlich kan judicirt werden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die weite Mensur,</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Ist wan die beyten halben schwäge aneinander</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
liegen, wird keiner den anderen, mit seinen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ausstoß auf den Leib erreichen kenen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
NB: wan eine eine Affaire aus Resson ausgemachet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird, pfleget Man sich in dieße Mensure</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Zu stellen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die rechte Mensure</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ist wan beyte halbe stärck, sich aneinander</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
befinden, Da dan durch einen ausstoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Der Gegentheil, auf der Leib kan erreichet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
oder gestossen werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die falsch Mensure</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ist wan beyte Spitzen an einander ligen,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
um in die rechte Mensure zu kommen, machet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
man eine Finde: und setzet den linken fuß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
an den rechten, dadurch kommet Man in aus</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß: den gegentheil völlig bey</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die enge Mensure</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ist wan die ganze stärck deß gegen=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 10] theils halbe Stärck befindet, welches in offen=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
siven fechten vor komet, worzu schon, gütte</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gute wißenschaft erfordert wird, wobey</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Man, auf alle Motions genaue achtung haben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
soll, ein gesetzter Naturallist, begibet sich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
öffters durch hitziges Avanciren, in die größte</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gefahr, er weiß von der eintheilung der Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
nichts, ein geschickter fechter wird sich solches</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einrücken, jederzeit zu Nutzen machen wan er</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
anderst in seinen Regeln bleibet, und Condenance</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
bey sich geschen leset,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Stringiren = oder attagiren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Heißet so viel wan Man deß gentheils Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit der seinen anbringet, es geschehe: in oder</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auswendig, mit oder ohne Cavation, dabey ist</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zu beobachten, daß Man die halbe stärck jederzeit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
an deß gegentheils Schwäge bringet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Avanciren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Geschiet wan beyte sich in der weiten Mensur</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
befinden, dan wird der fordere fuß etwaß vor=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gebracht, und so weit die hintere nach gesetzt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
NB nicht nach geschleiffet, dan wo sand ist kente</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
man, damit außer der Mensur bleiben, besonders</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wo man nach den Avanciren, gleich ausstoßet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird derßelbe den Leib nicht erreichen,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 11] Glisiren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wird so verstanden, daß Man an des gegentheils</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
seiner Klingen, gleichsam einen graden schnit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machet, jedoch allezeit mit größter vorsicht, daß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dardurch keine blöße, den anderen in daß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tempo zu stoßen gegeben wird,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ein Apell</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Geschiet mehrent theil, etwas weiter alß in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Der rechten Mensur, wobey der fordere fuß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
etwaß in die höhe gehoben und widerrum auf den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
boden geßetzet, einige wollen es gar verwerffen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
weillen solches aber außer der Mensur geschiet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
endecket dadurch öffters der gegner sein vor=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
haben, kan es meines erachten sein verbleiben haben,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Caviren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Geschiet wan beyte klingen, in= oder auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
aneinander ligen, lesset Man mit den fordren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gelenk, deß arms, die Spitze ganz eng sincken</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und ziehet die selbe auf der anderen seite herauf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so daß jederzeit, die halbe stärck, an die halbe Sch=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wäg zuliegen komet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Concavieren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Hat Man Caviert, und der gegner cavirt auch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so wird zum zweyten mahl Caviert,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 12] Ricaviren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wan zum Driten mahl mit Cavirt wird,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Findieren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die finden werden, auf zweyerley arden ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machet, die erßten so von der Klingenmit mög=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
licherlage= und geschwindigkeit sein heißen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
flichtige finden, die andere wird an der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Klingen, gesch[]en =oder glisirt, es kann beßer</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gewißen als beschrieben werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Halbe Stöße</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Sie werden in und auswendig gemacht, auch mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und ohne Cavation gebraucht, man solche ding</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
von der Klingen gemachet, verführen sie mehr</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
alß die finden werden Sie aber an der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Klingen, mit guter vorsicht gebraucht, sint</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
solche öffters noch Nützlicher,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Dabey folgen die vier fauszt stöße,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Quart inwendig, kan an füglichsten ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Stoßen werden, wan der gegenpart, etwas</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit tieffen arm ligt, seine spitze, auf die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rechte Seite richtet, kan durch einen schnellen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
austritt, deß rechten fuß, und hervorbring=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ung deß oberen Leib, die Quart inwendig an</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der halben schwäge, fest eingestoßen werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dabey wird die hand höher alß der Kopff</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 13] Die Spitze um ein merkliches tieffer gerichtet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wordurch daß Gesicht bedecket, mit den rechten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Aug wird über den arm, nach den stoß ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sehen, daß hintere Knie fern ausgestreckt,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Dan dießes ist die Haltung, Von ganzen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Leib, daß Votere Knie kan etwas vor gebo=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gen sein, jedoch auch nicht zu viel, sonsten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
möchte daß zurück ziehen nicht so leicht gesch=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hen, wan der gegner nach stoßen wirde, auf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
erst bemelde Regeln sollen alle Quarten ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßen werden, es geschehe in: oder auswen=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig: Quart. Coupe: Quart Passe: Quart Reveres</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
soll die hand hoch: dabey etwaß auf die linke</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Hand gebraucht, die spitze tieffer geführet werden,</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wird gestoßen, wan deß Gegentheils spitze</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auf seine Linke seiten stehet, trütt Man</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit den foderen fuß aus, und hebet die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hand wohl in die höhe= die Spitze etwaß tieffer</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit einen kleinen winkel gerichtet jedoch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Daß der Stoß nicht fest Forsirt sondern an der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
schwäge fort geschoben wird, es kann beßer ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wißen, als durch die Figur vorgestellet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Tertie über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 14] Wird gestoßen, wan der Gegentheil mit auß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gestreckten und mit der spitze auf seiner linken</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
seite liget, dan wird an der Schwäg Tertie über</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Arm gestoßen wobey die Hand etwas</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
tieffer alß die Spitze geführet, weillen dießer</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Stoß Forschirt wird,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Secund über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
So der Gegentheil mit etwas gebogenen Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und seine Spitze auf die linke Seite siehet, in der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Possitur liget, kan die Secund: über den arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
an dess schwäge vorgestoßen werden, dabey wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die Hand hoch gehoben, die Spitze mit einen kleinen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Winkel, etwas tieffer geführet, mit den rech=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Sten Aug siehet Man über den arm hoch dem</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Stoß,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Secund unter den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wan der Contrepart, sich etwas hoch, und mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
außgestreckten Arm gelageret, wird oben an der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
schwäg, ein halber Stöß gemacht, und Secund un=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ter den arm gestoßen, wobeij die hand höher</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
alß der Kopf, die Spitze etwaß tieffer ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
führet, den Kopf an den rechten Arm angelegt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit den Linken Aug pfleget Man nach dem</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Stoß zu sehen wie die Figur Pagena: 20</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 15] Prim unter dem Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wird auf vorgergebende art gestoß außer daß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die hand etwas mehr vorsteht wird, dabey die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
linke Hand tieff hervor gehalten, so widerigen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
falß der hintere füß ausglischen solt, daß man</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sich damit erhalten kene,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Quart Revers</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wan der Gegentheil mit ausgestreckten Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und mit gleicher Klingen in der Positur sich be=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
vindet, kan Quart revres eingestoßen werden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die Hand hoch: die spitze etwas tieff, auch wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
herbey ein zimlicher Winkel formirt, auch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zugleig der linke Hand mit vor geschlosßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Quart Coupè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wan der Gegentheil, mit ausgestrecktem Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und grater Klingen liget, kan Quart Coupè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eingestoßen werden, dießer Stoß wird durch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen schnit, oder halben Cavation unter den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stichblat eingesetzet, wan vorhere beyte klein=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gen inwendig an einander geweßen, dabey</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird die hand wohl gehoben, um daß gesicht:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in vorhalten: außer gefahr zu setzen,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Quart Passe</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ist der vorhergehenden fast gleich nur daß dießer</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
außen unter den arm eingestoßen wird,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 16] Verhenckte Tertie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wird gestoßen wan beyte Klingen inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
etwaß hoch an einander ligen, machet Man eine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
streichent Find, und stoßet Tertie unter der hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Secund Coupè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Komet der vorhergentenfast gleich, nur daß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die hand in Secund gebracht wird, NB ich wolte</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dieße, und die vorgengehente gar weg laßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
weillen sie aber in denen Regelen befinflich, habe</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sie beyte mit einrucken wollen, wir wohl einige</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dießer stöß, als ein kunst stück galten,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Secund inwendig, mit einen Winkel</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wan der gegentheil mit etwas gebogenen Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig liget, und die Spitze auf seine rechte</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
seite siehet, so Attagirt Man mit Tertiè seine Kl=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inge inwendig, machet mit Quart an den halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stärck einen halben stoß, wird der gegner mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
seiner Klinge etwas darnach gehen, dan wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die Secund inwendig fest an der Klingen die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hand wohl gehoben, mit der Klingen einen winkel</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gemacht eingestoßen, Dießer Stoß wan er</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rein und geschwind gemacht, wird den Gegentheil</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
schwer ankomen zu pariren, es werre Dan</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Daß in geschwinde Resolution sich der Ca=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
vaten paraten bedienet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 17] Daß überheben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wird mit den forderen gelenk deß Arms gemachet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Man ziehet die Spitze, an der Klingen in die Höhe</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und bringet solche auf die andere seite, gleich wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in Caviren, die Spitze unten durch gebracht, so ko=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
met, die selbe in überheben oben herüber, es soll</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
jederzeit so Eng als es möglich gemachet werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Pattieren,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Geschiehet wan der gegenheil, mit ausgestreckten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm und Klingen in der Positur liget, weter nach</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Finden, noch halben stößen greiffet, so ziehet Man</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit den foderen gelenk, die Spitze deß Degens</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
jedoch ohne winckel und etwan drey finger breyt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
von der Klingen, in die Höhe, und giebet mit einer</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
kurtzen schnellung, auf die schwäge einen schlag</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wordurch sich eine Blöße zum einstoß zeigen wird,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
es kann auf dreyerley ard Pattirt werden, alß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig = auswendig: und unter den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Giriren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Heißet eigentlich, den Oberen Leib auf die rechte</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
seiten etwaß verthren, welches beßer kan ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zeiget, als beschrieben werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Voltiren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Geschiet wan Man mit den Linken fuß auf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die rechte tritt, dabey die linke hand zur Sicherheit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 18] etwaß mit hervor bringet, wie die Figur Pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
2</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
115: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Circulieren mit der Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wird erstling überhoben, so dan Cavirt, welches</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen Circul Formieret,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Circuliren, mit beyten füßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
bey dießen Circuliren, tritt Man mit den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
lincken fuß, auf die rechte seiten, hinter den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rechten, hernach tritt der rechte fuß ebenfalß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auf die rechte Seite, wan nun dießes öffters</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
geschiet, wird es einen Circulle ausmachen,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ligiren oder gewehrloß machen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wan sich der Gegentheil mit seinen Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in Quart: mit steiffen Arm, und grader Linie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
befindet: kan Man ligiren, dießes geschiet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß Man die stärcke der Klinge, an deß Ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
genpart seine schwäge, mit Quart attagiret</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
darauf schnell die Hand aus Quart, in Prim</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
verthret, mit den Obren Leib sich etwas vorbü=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
get, zu gleich mit den Klingen, an deß andren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
seiner einen Schrit machet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Tempo stöß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Bey denen Tempo stößen, hat Man ursach: folg=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ente stück, genau zu beobachten, alß erstlich die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rechte Mensur, zweyten, die fühlung der Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 19] dritens die Resolution, Viertens die geschwindig=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
keit, fünftens daß Tempo, Wan der gegentheil</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit gebogenen Arm inwendig an der Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
liget, und machet auswendig eine Find: kann in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
derselbigen bewegung: Secund über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß Tempo eingestoßen werden, die folgenten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Lectiones werden mehres davon handeln,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Quart paraten, inwendig,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Geschieht in Quart, mit einbügung deß foderen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gelenk, deß Arm, die Spitze dem gegenpart, in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sein Gesicht gerichtet, wordurch die gantze stärck</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zur paraten komet, es wollen einige, daß Man</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit halb Tertié pariret, ich halte es aber vor</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
vortheilhaffter, weilen die schneite von der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Klingen mehr, als die fläche pariren kan,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Quart paraten, auswendig,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wan der Gegentheil Quart über den Arm stöst</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so wird die Hand scnel in Secund verwendet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und etwas tieff, die spitze gegen sein Gesicht</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gerichtet, wordurch Man jederzeit mit der stärck</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zur Paraten komet, es kan auch mit Quart par=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ret werden, es komet nur darauf an wie der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Scholare beschaffen, in seiner Disposition,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Tertie paraten über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wird ebenfalß wie die vorhergehente Quart parirt,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 20] Secund paraten, über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Kan auf zweierley art parirt werden, die erstere</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ist der vorhergehenten gleich, die andere wird über</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Kopff pariert, den unteren Leib wohl zusamen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gesetzt, die linke hand an den Arm, wie die Figur</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Pag: 171 Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Secund paraten, unter den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wan der gegentheil Secund unter den Arm stoßet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so wird die hand zu gleicherzeit, in Secund ver=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendet, die selbe hoch, die spitze auf seinen Müttleren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Leib gerichtet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Prim paraten, unter den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wird mit der vorhergedachten paraten parirt,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Quart Revers parat</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wan der Gegentheil Quart Revers stoßet, so</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird in den selbigen Tempo, die hand aus Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in Secund verwendet, dieselbe hoch und die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Spitze auf seinen Müttleren Leib gerichtet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Quart Coupè paraten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
So der Gegentheil Quart Coupé stoßen wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
swo läßet Man in denselbigen Tempo die spitze</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sincken, und hebet die Hand alß wolte Man Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßen, so daß beyte Klingen inwendig anein=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ander ligen, dabey wird die hand etwaß auf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die linke hand gebracht,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 21] Quart Passe paraten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
In dießer paraten, wird ebenfalß die Hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hoch, und die spitze nitrig geführet, der unterscheit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ist, daß beyte Klingen auswendig aneinander</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sich befinden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Versenckte Tertiè, und secund Coupè paraten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Seyn beyte der Quart Coupè paraten gleich,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Cavaten paraten, über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Heißet eigentlich, wan der Gegentheil, Tertiè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
oder Secund über den, Arm Forsirt, so be=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dienet sich eine schwage person in den selbigen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tempo: der Cavation paraten, da durch wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den gegenpart sein Forsiren ausgewichen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und die beste gelegenheit bekomen, einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
nachstoß zu thun,</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Cavaten paraten, inwendig,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Geschiet, wan der gegenpart die Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig an der schwäge ein Forsiret, daß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Man mit möglichster Lnge = und geschwindig=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
keit, Caviret und parieret, und eines schn=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
llen nach stoß befleißiget, NB mit dießer</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Cavaten paraten, wird die secund inwe=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig der so genante Winkel stoß pariret,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart paraten, inwendig zugleich Camminirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Geschiet wan der Gegentheil, die Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 22] Inwendig stoßet, und nach volbrachten stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zurück springet, welches die franzsoßen theils</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in gewöhnheit halben, dan ist dieße Regel, daß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
beste, wan der gegenpart, ausen eine Find</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machet, und Quart inwendig ein stoßet, Man</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
denselben mit Quart pariret, zu gleicherzeit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit den Lincken fuß vor den rechten getre=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
tten, die Linke hand wohl mit hervor gebracht,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie die Figur Pag: 209: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Pariren über den Arm, dabey den linken fuß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auf die Rechte Seite zu bringen,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Geschiet, wan der Gegentheil, Quart über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm stoßet, wird dießer stoß über den Kopff</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
parirt, zugleicherzeit, der linke fuß auf die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Rechte seite gebracht, die linke Hand an rechten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm gethan, worauf sich die Secund unter</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den arm füglich zeiget zu stoßen,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Pariren über den Arm, zugleicherzeit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit beyten füßen Avacirt,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wan der gegentheil, die Quart über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm stoßet, so wird dießer stoß mit Se=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
cund über den Arm pariert, zu gleicher=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zeit, mit beyten füßen Avanciret,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
die Lincke Hand paraten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wan der Gegentheil, die Secund unter den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 23] Arm stoßet, wird dießer stoß mit der linken</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hand auf die rechte seiten pariret, zu gleich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund über den Arm eingestoßen,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Daß Ablaufen auswendig,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wan der Gegentheil, Tertiè über den Arm Forsiert</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der andere in pariren sich zu schwag befindet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so schreite Man in den selbigen Tempo zum</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ablauffen, dabey wird die hand höher als der Kopff</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in Secund, die Spitze mittrig: und etwas auf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die rechte seite deß Gegners gebracht, zur vor=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sicht die linke hand unter den rechten Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
angeleget, wie die Figur: Pag: 221 Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
daß ablauffen inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Geschiet wan der Gegentheil, Quart inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
an der schwäge heinen Forsiret, so lesset Man</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in den selbigen Tempo: mit Quart, die spitze</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auf die rechte seiten sincken, die hand den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gesicht gleich gehoben worauf die Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Coupè schnel kan gestoßen werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von zurückziehung, deß lincken fuß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wan der gegentheil Secund unter den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stost, wird dießer stoß mit der unteren, Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pariret, und zugleicherzeit, der linke fuß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gleich einen ausstoß zurück gebracht, dadurch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird den Gegentheil, seine Mensur, um eine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 24] Hand breit verkürtzet, unßer stoß aber zureichent</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sein denselben zu verletzen, NB dieße ruckfäll</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
kenen auf verschietene stöß angebracht werde,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Mensur, mit den obern Leib brechen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
So der Gegentheil Quart über den arm stoßet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird dießer stoß mit Secund, etwas Nitrig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
parirt zugleich der Obere Leib etwas zurück</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gezogen, die Italiener wollen behaupten es</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gebe einen weit geschwinderen und starckren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ausstoß.</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der Spanische Arest</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wan der gegentheil gewohnet die meinsten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stöße unter den Arm ein zu stoßen, und wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
es bey vielen geschigt, durch Negligence, daß Ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sicht nicht bedecket, so wird in denselben Tempo</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
da es unter den Arm ein stoßet, der rechte fuß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
an den linken zurück gezogen, mit den Oberen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
leib etwasß hervor, den unteren so viel möglich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eingezogen, die linke hand zur vorsong mit vor</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gebracht, und die Spitze auf die brust gehalten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dießes kann bey offensiven fechtern zum öfftern</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gebrauchet werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Daß Scurciren,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Geschiet wan der Gegentheil Dessarmiren oder</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Passiren wolt, Man in der geschwindesten Resolution</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 25] den Arm mit den müttleren gelenkt etwas zu</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rück zeiget, dabey Caviret und die Spitze gegen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sein gesicht richtet, wordurch dem Gegentheil sein</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Vorhaben Völig zernichtet, auch auf weitere Defen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
tion gebracht wird,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
daß verhangene Quart Lagre</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Geschiet wan der Gegentheil , mit Finden angezogen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
komet, um nach den selben nicht zu greiffen = oder</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit der Klingen darnach zu gehen, hebet Man</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die hand mit Quart: hoch: dem Gesicht gleich, und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
lesset die Spitze sincken, so daß solche auf den Müt=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
tleren Leib gerichtet ist, wordurch die Finden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auf gehalten, und zu nichten gemachet werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Daß Verhangene Secund Lagre</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ist dem vorhergehenten gleich, nur daß die hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in Secund verwendet wird, so der Gegentheil</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
überhebet, und Tertié über den Arm stoßet, bedi=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
net Man sich deß ablauffen, sollte Er aber überheben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
oben eine Find machen, und Secund unter den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm stoßen, kan dießer stoß Leicht pariert werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Daß Müttlere Secund Lagre</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ist wan der Gegentheil, mit Quart eine Find</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Inwendig gemachet, hebet Man die hand den gesicht gleich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die Spitze auf seine brust gerichtet, wordurch denen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 26] folgenten Finden einhalt geschiet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Daß Obere Secund Lagre,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
In dießen Lagre werden öffters die sicheren fechter</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gelocket, die Secund unter den Arm ein zu stoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
weillen aber der Leib wohl eingeschrenket, und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die Linke hand zur paraten schon gerichtet ist, be=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
trügen sie sich sehr, und wo sie ihre hand in stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
nicht wohl heben sein sie gewiß getroffen,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Passieren ohne Priss</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Heißet eigentlich so weil Man machet dem Gegen=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
theil, auswendig an der schwäge mit Secund eine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Find: wird der selbe etwaß hoch, mit seiner Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
darnach gehen, so volbringet Man an statt deß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rechten füß den stoß mit den Linken: in Sec=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und unter den Arm hinein, wie die Figur</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Pag: 272:Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Dessamieren oder Gewehrloß machen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Darzu gehören, Geschwindigkeit, Resolution, und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß Tempo: wan von dießen eines fehlet ist es</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
nicht möglich in stand zu bringen, dan so bald der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gegentheil Quart inwendig einstoßet, muß in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den selbigen Tempo der rechte fuß ausstrecken</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der stoß sicher parirt sein, mit den Daumen daß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stichblat, mit den anderen fingern seine Gantze=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 27] Stärck der Klingen ergreiffen werden, mit der rech=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ten hand und Klingen etwas getrucket, zugleich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit der Linken hand auf die Linke seite gezogen,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Rumpiren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Heißet so viel wan Man den Gegenpart die Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wohl gehoben lest über den Arm eingestoßen, so</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
langet Man in Geschwindigkeit, mit flacher hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
an deß Gegners halbe schwäg, gibet damit einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
truck, so wird sein Degen heraus gehen, Es werre</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dan daß Er sich Refolvirt, und die hand in Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
verwendet, dan ist es nicht möglich,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Passaten mit Priss</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Darzu gehören ebenfalß, die vorhergehente Nöthige</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stück, alß erstlich wohl pariren, gute Resolution,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
geschwindigkeit, und Tempo : Wan der Gegen,,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
theil Quart über den Arm stoßet, wird mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund etwaß niter parirt, in den selben Tempo</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit den Linken fuß hinter seinen rechten getretten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und mit der Linken hand, deß Gegners seine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rechte hand ergriffen, so viel alß möglich fest</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gehalten dabey sie spitze deß Degen auf seine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
brust gesetzet, finde derrer Regeln darauf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
darauf folgen, aus denselbigen etliche Lectiones</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 28] <leer></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 29] Dabey folgen etliche Lectiones von Quart inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
1: Wan der Gegentheil, mit quart inwendig liget</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß seine spitze auf die rechte seite siehet, kan</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die quart inwendig an der schwäge, ohne eine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Find zu machen grad gestoßen werden wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die Figur: 1: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
2: Liget der Gegenpart mit etwaß gebogenen Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie, pag: 3: so wird mit Tertz inwendig Stringirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie Pag: 4 darauf die quart behend eingestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie Pag: 5 : Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
3: Stringit den Contre part mit Tertie in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 6 : Cavirt derselbe, so wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zu gleig mit Cavirt, und quart ein gestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie Pag: 7 : Vorzeiget, =</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
4: Cavirt der Contre part nicht, sondern drücket</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die Klingen, wird mit möglichster geschwindig=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
keit ein halber stoß gemachet wie pag: 8 : und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
quart inwendig eingestoßen wie pag: 9 :</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
5: Stingire den Gegentheil mit Tertie auswe=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ig, mache inwendig ein find: wie pag : 10 : aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig einen halben stoß alß pag: 11 : geschwind</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßet quart inwendig wie pag: 12 zeiget</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 30] handelt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von Quart über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
6: Stringire dem Gegenpart mit Tertzie in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 13 siehet deß Contrepart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Spitze auf seine linke seite geschwind stoßet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
quart über den Arm, wie pag 14 Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
7: Stringire dem Contre part mit quart auswen=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig wie pag: 15 machet mit quart inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen halben stoß wie pag: 16 geschwind Cavirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und stoßet quart über den arm wie pag: 17:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Vorstellet.</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
8: Stringire dem Gegentheil mit quart inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 18:, darauf eine Find mit quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auswendig wie pag: 19 : einen halben stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit quart inwendig wie pag: 20 : geschwind</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Cavirt, und stoßet quart über den Arm,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 21: vorzeiget, NB Es kann auch die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
quart über den Arm, mit einfachen und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gedopelten Finden gestoßen werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
9: Stringire dem Gegenpart mit Secund au=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig alß pag: 22 hebet der gegner seine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Klinge etwaß in die höhe, dan gibet man</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
achtung auf seine bewegung, so bald sie der,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
selbe herunter begibt, wird in daselbige</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tempo: quart über den Arm eingestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die pag: 23: Vorweißet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 31] 10: Stringire dem Contre part, mit quart inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
alß pag: 24 machet mit Secund einen halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß wie Pag: 25: geschwind hebet die Spitze, und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Stoßet quart über den Arm, wie pag: 26 zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
11: Stringire dem Gegenpart mit Secund aus</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 27 machet mit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen halben stoß unter seine hand, wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
28: so bald der gegner, mit seiner klingen nach</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den halben stoß greiffet, hebet man die Spitze</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und stoßet quart über den Arm wie die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Figur pag: 29: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
12: Stringirt dem Gegentheil, mit Tertiè inwen=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig wie pag: 30: machet mit quart einen halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß inwendig wie pag: 31 gehet der selbe mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
seiner Klingen nach dem gemachet halben stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so wird behend Cavirt, und quart über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm gestoßen, wie pag: 32 darweißet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
13: Stringire dem Gegenpart mit Tertiè aus</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Wendig wie pag: 33: Liget es mit etwas ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
bogenen Arm in der Positur, so machet mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund an seinen Klingen einen halben stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 34 bleibet der selbe ohne nach den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halben stoß zu gehen Liget geschwind ver=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendet, man die hand in quart, und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 32] hebet dieselbe wohl hinein wie pag: 35 : zeiget</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
14: Greiffet der gegner nach den halben stoß, so</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird durch geschwinde Resolution inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eine Find gemachet: wie pag:37: behend Cavirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und quart über den Arm gestoßen, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 38: vorweißet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
15: Stringire dem Conter part mit Secund aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, alß pag: 39: machet mit Secund in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig einen halben stoß fest an seiner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Klingen: pag: 40 drucket der gegner mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
seiner klingen den gemachte halben stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dan wird mit möglicher geschwindigkeit ca=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
virt und quart über den Arm gestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 41 Vorstellet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von Tertié über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
16: Stringire dem Gegentheil mit Tertie inwen=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig, wie pag: 42: Cavirt derselbe, so wird in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den selbigen Tempo, die Tertié an der schwäg</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
über den Arm gestoßen wie pag: 43 zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
17: Stringire dem Gegenpart mit Tertie aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 44: machet mit Tertie in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, eine Find: 45 fähert der gegener mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
seiner Klingen darnach, so wird behend</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Cavirt: und Tertiè über den arm gestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 46 : darweißet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 33] 18: Stringire dem Contre part mit Tertiè aus,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 47 Cavirt derselbe, dan</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird zu gleich mit Cavirt, und an der schwäge</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tertié über den Arm getoßen, wie die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Figur: pag: 48 Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
19: Stringire dem Gegentheil mit Tertié in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 49 Drucket Er mit seiner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
klingen, so machet man einen halben stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit quart grate zu wie pag: 50: geschwind</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Cavirt, und stoße Tertiè über den arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 51 zeiget, NB: So der Gegenpart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit gebogenen arm, die spitze höher als</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß gefäß Liget, ist es nicht wohl möglich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tertiè über dem arm zu stoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von Secund über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
20: Stringire den Gegenpart mit Tertiè in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig wie pag: 52: ligt der selbe in grader</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Linie und Cavirt: stoße man in den selben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tempo Secund über den arm wie pag: 53:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
21: Stringire dem Contre part, mit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auswendig, machet mit Secund einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halben stoß unter seine hand: 55 geriffet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der selbe darnach, dan wird mit geschwindig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
keit Secund über den arm gestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 34] wie pag: 56 vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
22: Stringire dem Gegenpart mit Secund aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig wie pag: 57: machet mit secund in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig einen halben stoß gegen sein Gesicht</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 58 drucket der gegentheil, den halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß, so wird in möglichster geschwindigkeit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Cavirt, und Secund über den arm: gestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 59 anzeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
23: Stringire dem Contre part, mit quart inwen=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig, wie pag: 60: machet mit quart eine Finde</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird der gegner Legiren: 61: in den selben Tempo</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Cavirt, und Secund über den arm ein=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gestoßen, wie pag: 62: Vorstellet,</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
24: Stringire dem Gegentheil mit Secund aus</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 63: machet mit quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig einen halben stoß wie pag: 63:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gehet der gegner mit seiner klingen nach</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den halben stoß, dan wird behend Cavirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und Secund über den arm gestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 64: Vorzeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von Secund unter den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
25: Stringire dem Gegenpart mit quart in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig: stost der gegner quart über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm, wie pag: 65: so pariret dießen stoß mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Secund über den Kopf setzet den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 35] unteren Leib wohl zu samen, und schließet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die Linke hand mit vor, wie pag: 66 : geschwind</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßet Secund unter den Arm, wie pag: 67:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
26: Stringire dem Gegenpart mit quart in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 68 : Cavirt derselbe, so wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
In dießen Tempo ein halber Stoß mit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gegen daß Gesicht gemachet, wie pag: 69: und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund unter den Arm gestoßen wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
70: Vorweißet</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
27: Stringire dem Contre part, mit Tertie aus,,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 71 machet mit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eine Finde unter seine hand wie pag: 72:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
darauf einen halben Stoß gegen sein Gesicht</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 73: und stoßet Secund unter</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Arm, wie pag: 74: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von Prim unter den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
28: Stringirt dem Gegenpart mit Secund aus</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 75: machet mit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
an der Klingen einen halben swtoß wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
76: wird der gegner dießen halben Stoß etwas</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in die höhe pariren, so stoßet geschwind Prim</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
unter den Arm, wie pag:77: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
NB dieße Prim unter den arm, kann sich eine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Kleine person an besten bedienen,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 36] von Prim über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
29: Stringire dem Gegentheil mit Secund aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 78: machet mit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eine Finde inwendig wie pag: 79: so dan</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen halben stoß gegen sein gesicht wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 80: wird der Gegner nach dem ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machten halben stoß nicht greiffen so ver=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wende man schnel die hand und stoße</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Prim über den Arm, wie die Figur pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
81: vorzeiget, NB dießer Prim stoß kan</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eine Große Person gar wohl anbringen,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von Quart Revers</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
30: Stringire dem Gegenpart mit Tertie aus</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 82: Cavirt der selbe, den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
augenblick verwendet die hand und stoßet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart Revere wie pag: 83: Vor stellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
NB: die Quart Revere kann nicht gestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
werden, wan der Gegenpart mit gebog=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
enen Arm, die Spitze hoch, und die hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
etwaß tieffer in der positur sich findet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
31: Liget der Contre part mit graden Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in der positur, so Stringirt den selben mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
quart inwendig, wie pag: 84: wird der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gegentheil Caviren, so wird ganz enge</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und geschwind mit Cavirt: zugleich quart=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Revere gestoßen, wie pag: 85: Vorzeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 37] Von Quart Coupé</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
32: Stringire dem Gegenpart mit Tertié in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 86: machet mit quart an</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der Klingen, einen halben stoß gegen sein Ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sicht, wie pag: 87: greiffet der gegner mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
seiner Klingen, und öffnet ein Blöße unter</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Arm, so lesset man die Spitze schnell</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sincken, hebet die hand wohl hoch, und stoßet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
quart Coupè, unter seiner hand hinein</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 88: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
33: Stringire dem Gegentheil mit Secund aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 89: Cavirt der selbe, so machet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in denselben Tempo mit Secund inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
an der Klingen einen halben stoß wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
90: so dan verwendet die hand in quart, und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stosset quart Coupè, wie pag: 91:Vorzeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von Quart Passe</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
34: Stringire dem Contre part mit Tertie aus,,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 92: machet mit quart einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halben stoß, gleichsam, alß wollte man quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
über dem Arm ein stoßen, wie pag: 93:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird der gegentheil, dem halben stoß etwas</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hoch pariren, so kann mit der geschwindigkeit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
quart passe gestoßen werden, wie die Figur</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 94: Vorstellet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die verhenkte Tertiè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
35: Stringire den Contre part, mit Tertie auswen,,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig wie pag: 95: Cavirt der selbe, so machet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 38] mit gedruckter Tertiè an der Klingen einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halben stoß wie pag: 96: greiffet der gegner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
etwas hoch nach dem gemachten halben stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so wird mit möglicher geschwindigkeit Tertiè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
unter den Arm gestoßen wie pag: 97:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von Secund Coupè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
36: Stringire dem Contrepart mit Secund aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 98: Cavirt derselbe, so ver=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
lässet man sich in denselben Tempo in die unter=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
er Secund: wie pag: 99: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Secund der Winkelstoß,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
37: Stringire dem Contrepart mit Tertie in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 100, machet mit quart an</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der schwäge einen halben stoß wie pag: 101:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
greiffet der gegner nicht nach den halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß, geschwind verwendet die hand in Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und stoßet die selbe in wendig mit einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
winkel ein wie pag: 102: etwaß zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
von Überheben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
38: Stringire dem Gegenpart mit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auswendig, wie pag: 103: als dan ziehet mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den vodern glenk die Spitze deß Degens zu</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rück <eingefügt: 104> jedoch ohne einen winkel zu machen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und bringet die selbe über daß andern</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
seine Klinge zugleich stoßet quart inwen=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig, wie pag: 105: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 39] 39: Stringire dem Contre part mit quart in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 106, uberhebet die Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 107: so dan Cavirt, und machet mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
quart einen halben stoß wie pag: 108: ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
schwind Cavirt, und stoßet quart über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
arm, wie pag: 109 Vorweißet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von Pattiren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
40: Stringire dem Contrepart, mit halb Tertiè 110</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
befindet sich derselbe in grader Linie, so</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß hand und spitze gleich Liegen, dan ziehet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
man die spitze deß Degens etwas in die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
höhe, und schnelet, oder patirt, auf deß ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gners seine halbe schwäg wie pag: 111: geschw=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ind stoßet quart inwendig wie pag: 112:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
vorstellet, NB Es ist zu mercken, wan der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gegenpart, mit der Spitze hoch, und mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der hand etwas niedrig Liget, daß das</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
patiren ohne effecet ist, und man geringen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
nutzen davon haben wird,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
41: So der Contre part sich in graden Linie be,,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
findet, so Stringire den selben auswendig:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 113: Cavirt der gegner, so gibet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
man mit quart eine pattute wie pag: 114:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machet, mit quart inwendig einen halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß: wie pag: 115 und stosset quart über</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 40] den Arm, wie pag: 116: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von Girriren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
42: Stringire dem Contrepart mit Tertie in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 117: Cavirt, und machet zu=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gleich mit Tertiè eine pattute wie pag: 118,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
darauf mit geschwindigkeit einen halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Stoß wie pag: 119: und stoßet Secund unter</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Arm, wie pag: 120: darstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Giriren gehöret hieher</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
43: Stringire dem, Gegenpart, mit Tertie aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 121: Cavirt der selbe und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßet quart inwendig, wie pag: 122: so</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
parirt deßen stoß mit quart etwas hoch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zu gleicher Zeit, verthret die linke Schulter: 123:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auf die rechte seite, und Aredirt Ihm mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
quart inwendig an der Klingen, wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
124: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
von Ligiren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
44: Wan der Contre part sich mit grader Liniè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in Positur befindet, so Stringirt den selben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit quart auswendig: wie pag: 125: Cavirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der gegner, so machet man eine Legation</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 126: darauf einen Ganzen stoß mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund über den Arm, wie pag: 127: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
45: Stringire den Gegentheil, mit quart in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 128: machet eine Legation</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 129: darauf mit Secund einen=</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 41] halben Stoß gegen sein Gesicht wie pag: 130:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und stoßet Secund unter den Arm wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 131 : Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von Voltiren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
46: Stringirt dem Gegenpart mit quart in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 132: machet mit, quart eine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Finde ganz eng auswendig, wie pag: 133:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
greiffet Er darnach, geschwind Cavirt, und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machet mit quart: eine voltè wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
134: teutlich vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
47: Stringire dem Contre part mit Tertiè aus</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 135: Cavirt der selbe, so ver=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendet die hand in quart, und voltieret</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 136: Vorweißet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
48: Stringirt dem Gegentheil mit quart in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, machet ein halbe Legation, wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
137: stoßet der gegner quart über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm, geschwind Cavirt, und voltiert quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig, wie pag: 138: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von Circuliren mit den Degen oder Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
49: Stringire dem Contre part, mit quart in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 139: überhebet die Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 140: Cavirt machet einen halben stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit quart nach seinen Gesicht wie pag: 141,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und stoßet behent quart Coupè wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 142 zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 42] von Tempostoß inwendig,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
50: Stringire dem Contre part mit Tertie aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig , wie pag: 143: Cavirt derselbe, so muß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in den selben Tempo quart inwendig an</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der schwage ein gestoßen werden, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 144: Vorweißet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Tempostoß mit Tertiè über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
51: Stringire dem Contre part mit Tertiè in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, so die halbe stärck an die schwäge</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gebracht wird,wie pag: 145: so bald der gegner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Cavirt, wird in daselbe Termpo Tertiè über</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den arm gestoßen wie pag: 146: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tempostoß mit Secund über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
52: Bey jeden Tempo stoß, soll bey den Stringiren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die halbe stärck an deß andern seine schwäge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gebracht werden, die rechte Mensur erhalten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die fühlung der Klingen, die Resolution</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß Tempo: und geschwindigkeit, auf daß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
genaueste observiert werden, Dahero man</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dem Contrepart mit Tertié inwendig String</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
iret, wie pag: 147: an bey ist die fühlung, nun</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
nümt man sich vor, so bald den Gegenpart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Cavirt, wird mit der geschwinden resolution</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die Secund über den Arm ins Tempo ein</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gestoßen wie pag: 148: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Tempostoß unter den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
53: Stringire den Gegentheil, mit Secund aus</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 149: machet derselben <durchgestrichen: einen></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 43] mit Secund einen halben stoß gegen daß Gesicht</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 150: dan stosset in den selbigen Tempo</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund unter den Arm wie pag: 151: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Tempostoß Quart Coupè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
54: Stringire dem Contre part, mit quart inwen=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig, wie pag: 152: dabey wird genau auf deß,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gegners seine bewegung, gesehen, so bald</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
derselbe an der Klingen einen halben stoß ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gen daß Gesicht machet es sey in oder aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, so kann mit möglicher geschwindigkeit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
quart unter den Arm ein gestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
werden, wie pag: 153: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von Tempostößen Rethir<i>en</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
55: Gleich wie die Tempo stoß in Avanciren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
verwehret worden, so kenen solche auch in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Rethirien gemachet werden, die vorherge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hende grünte, müß hierbey ebenfalß auf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß genaueßte beobachet werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Stringirt dem Gegenpart mit Tertie aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 154: Cavirt der gegner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und machet einen halben stoß wie pag: 155:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so gehet man mit der Klingen darnach und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Retivirt sich: Avancirt derselbe und Cavirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so wird daselbige Tempo quart in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig ein gestoßen, die hand dabey et=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
waß auf die Linke spitze gebracht wie pag: 156:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 44] 56: Stringire dem Contre part mit Tertiè in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 157. Cavirt den selbe und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machet eine Find, oder halben stoß wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
158: so Cavirt und Rethiviert man sich, Avan=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
cirt, der Gegenpart und Cavirt zugleich, so</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird in derselbigen Tempo Secund über</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Arm gestoßen, wie pag: 159: vorzeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
57: Stringire dem Gegenpart mit quart in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig: wie pag: 160: machet derselbe einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halben stoß mit quart inwendig, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 161: so greiffe man nach den halben stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und Retivire sich: wird der gegentheil Avan=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ciren: und Caviren, so stoßet in den selbigen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tempo Quart inwendig wie pag: 162: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von Pariren inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
58: Stringire dem Contre part, mit Tertie aus</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 163: Cavirt derselbe und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßet quart inwendig, wie pag: 164 so pa:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
riret deßen stoß mit quart inwendig, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 165: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von Pariren auswendig,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
59: Stringire dem Gegenpart mit Tertie in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag:166: machet der gegner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen halben stoß mit quart inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag:167: und stoßet quart über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm so pariret deßen stoß mit Secund:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Darauf machet mit Secund einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 45] Von Secundparaten über den Kopf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
60: Stringire dem Contre part mit Tertiè inwendig,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und gebet eine wißendliche blöße über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
arm, wie pag: 169: wird der Gegner: Quart oder</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund über den Arm stoßen, wie pag: 170:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so pariret dießen stoß mit Secund über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Kopf, wie pag: 171: darauf stoßet mit möglich=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ster geschwindigkeit: Secund unter den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 172: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Secundparaten unter den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
61: Stringire dem Gegentheil mit Secund auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 173: wird der gegner oben eine Find</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machen, darauf Secund unter den Arm stoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 174: so parirt deßen stoß mit der untren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund paraten, wie pag: 175: machet an seiner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Klingen eine gestrichene Find, und stoßet Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
über den Arm wie pag: 176: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Cavatenparaten über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
62: Stringire dem Gegenpart mit Tertiè inwendig,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß eine kleine blöße außen zeiget, wie pag: 177:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
leßet sich der Gegner die Lust auffkommen, in die blöße</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zu stoßen wie pag: 178: wird durch geschindi=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
keit, Cavirt und parirt, zu gleich die Quart Revers</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ein gestoßen, wie pag:179: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
63: Cavatenparten inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Stringire dem Contre part mit Tertiè in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 180: Cavirt der Gegentheil</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so drucket seine klinge etwas, daß sich in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig eine kleine blöße zeiget, wird der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gegenpart inwendig einstoßen wie pag: 181:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 46] so wird mit möglichster Geschwindigkeit Cavirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und parirt, darauf schnel Secund unter</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Arm eingestoßen, wie pag: 182: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Quart Reversparaten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
64: Stringire dem Contrepart mit Quart in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 183 gebet eine blöße zur</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart Revers, wird der Gegner in die blöße</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßen, wie pag: 184: so wird die hand schnel</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in Secund verwendet, auch zugleich Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
unter den Arm mit eingestoßen wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 185: Vorzeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Quart Coupèparaten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
65: Stringire den Gegenpart, mit Quart inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 186: machet, der Gegner mit Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen halben stoß gegen daß Gesicht wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag:187: und stoßet Quart Coupe`, wie pag</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
189: so pariret dießen stoß mit Quart Coupè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
paraten, wie pag: 190: zugleichen zeit stoßet Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Coupè an der Klingen mit ein, in den stoß soll</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die rechte hand etwas auf die Linke Seiten ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
bracht die linke Hand zur vorsicht an Arm gehalten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
werden, wie pag: 191: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Quart Passeparaten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
66: Stringiret den Gegentheil, mit Tertie auswen=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig wie pag: 192: machet der Gegenpart mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart, gratzu einen halben stoß gegen daß Gesicht</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 193: und stoßet Quart Passe: wie pag: 194:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 47] so wird dießer Stoß mit Quart Passe paraten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pariret: wie pag: 195: darauf wird mit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
an seiner Klingen, eine starcke Glisate gemachet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und Secund: wohl gehoben: über den Arm ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßen, wie pag: 196: zeiget, Man kan auch nach</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der Quart Passe paraten, statt der Glisate, die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund unter den Arm in geschwinder Eyle</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
an der Klingen ein stoßen,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die versenkte Tertièparaten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
67: Stringire dem Contre part, mit Quart inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 197: machet derselbe, mit Tertié einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halben stoß gegen daß Gesicht, wie pag: 198: und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßet Tertié unter den Arm wie pag: 199: so wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dießer stoß mit der Quart Coupé paraten parirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 200: darauf wird mit Secund ein halber stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gegen sein Gesicht gemachet, dabey die Linke hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit vor gebracht, so bald der Gegenpart, nach dem</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halben stoß mit seine Klingen gehet, wird schnell</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund unter den Arm eingestoßen, wie pag: 201:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zeiget, so Er aber nach den halben stoß nicht gehet, wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die Secund über den arm fest eingestoßen,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Secund Coupèparaten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
68: Stringire dem Gegenpart mit Tertie aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 202:machet der selbige</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Quart inwendig einen halben stoß gegen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß Gesicht, wie pag: 203: und stost darauf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 48] Secund Coupè, wie pag: 204: so pariret dießen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß mit der Quart Passe paraten wie pag: 205:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so Dan stoßet behend Secund über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 206: Vorzeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Quartparaten mit vortrettung des linken fuß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
69: Stringiret dem Gegenpart, mit Tertiè auswendig,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 207: stoßet derselbe Quart inwendig ein</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 208: so pariret dießen stoß mit Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig, in dießen Tempo, trettet mit den Lin=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
cken fuß vor dem rechten, wie pag: 209: wird Er</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sich nach vollbrachten stoß mit einen rucksprung helffen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und zugleich Caviren, so machet mit Secund oben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eine Find, und stoßet Secund unter den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hinein, wie pag: 210: Vorstellet, NB dieße Lection</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zielet meinsten dahin, wan der Gegner, nach vol=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
brachten stoß: zurück springet, um aus der Mensure</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zukommen, welches Ihm aber fehlen wird, wan es Acc=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rat, und zurrechter Zeit gemachet wird,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Quart paraten nebst vorsetzung deß linken fuß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
70: Stringiret dem Contrepart mit Tertiè auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Wie pag: 211: gebeteden gegner mit etwas getruckter</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
klingen ein blöß, so bald Er in die Blöß Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig ein stoßet, wie pag: 212: so pariret</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dießen stoß, und trettet zu gleich mit den Linken</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Fuß hinter den rechten, wie pag: 213: machet mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart einen halben, stoß gegen daß Gesicht wie pag: 214:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und stoßet Quart Coupè, wie pag: 215: Vorzeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 49] Die linke Handparaten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
71: Stringiret dem Contre part mit Secund aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, und schließet die linke hand an den rechten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm, wie pag: 216: wird der Gegner Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
unter den Arm stoßen, wie pag: 217: so parirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
deßen stoß, mit der linken hand auf die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rechte seite, hin aus, zu gleicherzeit stoßet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund über den Arm wie pag: 218: vorstellet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
daß ablauffen auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
72: Stringiret den Gegenpart, mit Tertié in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 219: Cavirt der Gegner und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Forsirt: Tertie: oder Secund über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 220: so läßet man ablauffen wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 221: dabey wird die linke hand mit ange=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
schloßen, darauf mit möglicher geschwindig=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
keit Secund inwendig eingestoßen wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 222 : Vorzeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Daß ablauffen inwendig,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
73: Stringiret dem Gegentheil mit Quart in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 223: wird der selbe Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig, an der schwäge hinein Forsieren, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Pag: 224: dan läßet man in geschwinder</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Eyl ablauffen, wie pag: 225: überhebet und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stost Secund über den Arm wie pag: 226: zeiget</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
NB man kan auch nach dem Ablaufen, gar füg=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
lig Quart Coupè nach stoßen, wan anderst</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß Ablauffen recht gemachet ist, dießes</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Ablauffen kan beßer gewißen, als durch die Figur vorgestellet werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 50] Von zurückziehung deß linken fuß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
74: Stringiret dem Contre part, mit quart inwen=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig, wie pag: 227: machet der gegner einen halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß inwendig, wie pag: 228: und stost Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
über den Arm, wie pag: 229: dan wird in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
denselben Tempo: der linke fuß zurück ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
setzet, gleig einen ganzen stoß, und sich in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die untere Secund verfallen, wie pag:230:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Mensure brechen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
75: Stringiret dem Gegenpart mit quart in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 231: stoßet der gegner quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
über den Arm, wie pag: 232: so pariret deßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß wie gewöhnlich, und ziehet den Oberen Leib</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zu gleich etwas zurück, wie pag: 233 : darauf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
folget in geschwindigkeit ein halber stoß ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gen daß rechte Aug, wie pag: 234: so dan quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
unter den Arm eingestoßen, wie pag: 235:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Vorweißet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Daß pariren zugleich mit beyten füßen in die Mensur gehen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
76: Stringiret dem Gegenpart mit Teritiè inwendig,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 236: machet der selbe ein Finde inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und stost Quart über den Arm, wie pag: 237:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
als dan wird dießer stoß mit Secund über</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Arm parirt, die linke hand mit angesch=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
loßen, zu gleicherzeit mit beyden füßen Avan=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Cirt, wie pag: 238: darauf behend Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 51] unter den Arm eingesotßen, wie pag: 239:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Daß Aufwinden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
77: Stringiret dem Contrer part, mit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auswendig, wie pag: 240: stoßet der gegner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund unter den Arm, wie pag: 241: so</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pariret dießen stoß mit der untren Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
paraten, wie pag: 242: Darauf thret deß Ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gentheil seine Klingen: mit der Eurigen, daß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
beyde inwendig an einander ligen wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
:243: machet mit Quart einen halben stoß in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 244: Cavirt stpßet Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
über den Arm, wie pag: 245: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Daß <>lliren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
78: Stringirt dem Contrepart mit Quart inwen=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig, wie pag: 246: machet der Gegner mit Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig, einen halben stoß gegen das Gesicht</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 247: und stoßet Quart Coupè, so</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird mit Quart Coupè paraten parirt, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 248: threet deß gegners seine Klinge</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß beyte auswärts an einender zu Ligen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
komen, wie pag: 249: machet mit Quart einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halben stoß gegen sein Gesicht, wie pag: 250:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dan stoße mit wohl gehobener Hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die Quart Passe, unter den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 251: Vorzeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 52] Der Spanische Arrest</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
79: Wan der Contre part, offencive: Attaquirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dabey: Quart: oder Secund unter den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßet, wie pag: 252: so ziehet man den rechten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Fuß zurück an den linken, machet den unteren <eingefügt: Leib></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hohl, schließet die linke hand hervor, und Arestirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Ihm, mit der spitze auf seiner brust, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Pag: 253: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Daß verhangene Quart Lagre</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
80: Wird der Contre part mit Tertiè auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Stringiren, wie pag: 254: so hebet man die hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hoch, und lesset die spitze sincken, wie pag: 255:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
verwendet der Gegner sein Lager zu gleig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in daß Verhangene Quart Lager, so machet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Quart einen halben stoß gegen sein</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gesicht, schließet dabey die Linke hand an recht=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
en Arm, wie pag: 256: und stoßet Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Passe, wie pag: 257: Zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Daß verhangene Secund Lagre</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
81: Stringiret dem Gegenpart mit Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig, wie pag: 258: darauf verendert</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß Lager, Verwendet die hand in Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dieselbe dem Gesicht gleig, die Spitze auf den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
untern Leib gerichtet, wie pag: 259: stoßet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der gegner Secund unter den Arm, wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
260: so pariret deßen stoß, und stoßet die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund zu gleig mit ein, wie pag: 261: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 53] Das müttlere Secund Lagre,</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
82: Stringirt dem Gegenpart mit Secund aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 262: machet der Gegentheil</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Secund einen halben stoß unter die hand,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 263: so hebet die hand, die Spitze auf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Müttleren Leib gerichtet, wie pag: 264: habet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
achtung, auf daß Tempo: so bald der gegner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart über den Arm stoßet, wie pag: 265:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
man in den selbigen Tempo Cavirt, und Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig voltirt: wie pag: 266: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Daß obere Secund Lagre,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
83: Stringiret dem Contre part, mit Quart in,,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 267: Cavirt der selbe, so</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Begibt man sich in daß ober Secund Lager</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 268: so bald der Gegner eine Finde</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
unter die hand machet, man in denselben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tempo: Secund über den Arm ein stoßet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 269: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von Passiren ohne Pris</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
84: Stringiret dem Gegenpart mit Tertie aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 270: machet Ihm mit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen halben stoß gegen sein Gesicht wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 271: darauf trettet mit größter gesch=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
indigkeit, mit den linken statt deß rechten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Fuß hervor, und stoßet zu gleichenzeit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund unter seinen Arm wie pag</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
272: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 54] das Dessamiren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
85: Stringiret dem Contre part mit Tertie aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 273: machet der gegner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eine Find: oder halben Stoß an der Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und stoßet Quart inwendig, wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
274: so pariret deßen stoß mit halb</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tertiè, zugleichenZeit trettet mit den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rechten fuß gleich einen ausstoß hervor</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ergreiffet mit der linken hand sein</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Degen gefäß, so daß der Daumen oben in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gefäß: oder stichblat ist, die finger an die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Klingen gebracht, mit der Linken hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird auf sich gezogen, und mit der Klinge</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gedrucket, wie pagena: 275: Vorstellet,</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Daß Rumpiren</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
86: Stringiret dem Contre part mit Tertiè in=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 276: machet mit Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen halben stoß an der Klingen, wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
277: geschwind stoßet Quart über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm, wie pag: 278: sitzet dießen stoß fest</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so ergreiffet mit der Linken hand, seine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
schwäge, und drücket es unter sich, die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
recht hand wird so viel als möglich ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hoben, dan wird der Degen gar</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Leicht heraus fallen, die Figur pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
279: zeiget ein und anderes an,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 55] Passiren mit Pris,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
87: Stringiret dem Contre part, mit Tertie in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, dabey gibet man eine kleine Blöße</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
über den Arm, wie pag: 280: stoßet der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gegner Quart über den Arm, wie pag: 281:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so pariret deßen stoß, wie pag: 282: trettet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zugleig mit den Linken fuß, hinter seinen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rechten dem Elebogen auf die Brust gesetzet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 283: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
88: Holte der Gegenpart, mit seiner linken</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hand, nach füren den Degen greiffen, wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
284: so verwende Man sich schnel mit den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Leib, und trette mit den rechten fuß hinter</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Lincken, bringet zu gleicher Zeit dem</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Degen auf dem Rücken, die Spitze auf deß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gegners Leib, wie pag: 285: Zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
89: Stringiret dem Contrepart, mit Tertie aus</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag: 286: machet der Gegner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
an der Klingen einen halben stoß, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 287: und stoßet Quart inwendig, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag 288: so pariert deßn stoß mit Cavaten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
paraten, wie pag: 289: und machet die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
vorhergehente Passaten, wie pag: 290: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
90: Stringiret dem Contre part, mit Tertiè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig, wie pag: 291: darauf gebet=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 56] eine falsche Blöß über den arm, wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
:292: machet der Gegnereinen halben stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
an der Klingen, wie pag: 293: und stoßet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund über den Arm, wie pag: 294: so</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
lasset dem stoß ablauffen, wie pag: 295:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inderselbigen Tempo: trettet mit den Linken</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
fuß, an seinen rechten, ergreiffet Ihm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit vertrheter hand bey seiner schwäge</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
deß Arms, und thret denselben, auf die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Linke seite, will man einen umsturtz</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Ihm vor nehmen, so rucket man mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Linken fuß an seinen rechten etwas</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 296: etwas Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
91: Oder so der Gegenpart Quart über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm stößet, kan derselbe stoß, mit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
über den Kopf pariret werden, wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
297: so dan die vorhergehente Passate, das=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auf folgen, wie Pag: 298: Vorzeiget.</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
NB: Die Passaten kenen beßer durch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
anweisung erlernet, als durch Figuren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Vorgestellet werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Bis hirher Von Anfangs Gründen etlich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
er Lectiones, worauf die Contre Lectiones</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
folgen sollen,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Tafel 1r bis Tafel 81r] Illustrationen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<b>[<a href="http://digital.bib-bvb.de/view/bvbmets/viewer.0.5.jsp?folder_id=0&dvs=1470298581659~452&pid=8919159&locale=de&usePid1=true&usePid2=true">Band 2</a>]</b></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 65] Es ist bekant, daß auf alle Lectiones, eine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Contre Lection kan gemachet werden, wo=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ferrner die, Stöße vorhero, Eng und wohl</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Pariret seyn deßwegen auf die vorher=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gehente Stöße einige Contre Lection folgen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Und mit Figuren vorstellen werden soll,</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Auf die Quart inwendig</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
1: Dieße Quart inwendig, kan durch einbügung</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
deß vorderen Gelenk etwaß getrucket, die spitze</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gegen deß Contrepart, seinen Gesicht gericht,,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
et, gar wohl mit Quart pariret werden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 299: mit möglicher geschwindig=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
keit an der Klingen eine glissirent Finde</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gemachet, und Quart über den arm ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßen, wie pag: 300: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
2: Dießer Stoß kann durch geschwindigkeit, mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Cavaten paraten, etwas hoch pariret werden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 301: zu gleicher Zeit mit Secund ein halber</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß gegen daß Gesicht gemachet, wie pag: 302:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dan geschwind Secund unter den arm einge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßen, wie pag: 303: vorweißet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
3: Wan der Contrepart, die Quart, inwendig an</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der schwäge hinein forsiret, so kann man sich deß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendigen ablauffen bedienen, wie pag: 304:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
geschwind Secund unter den arm stoßen wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Pag: 305: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 66]</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
4: Wan der Contre part gewohnet mit Quart einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halben stoß zu machen, wie pag: 306: so wird in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
denselbigen Tempo, daß verhangene Quart Lagre</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Formirt, wie pag: 307: wordurch dem Gegner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
nicht alleine seine erste Resolution benomen,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sondern auch daß Caviren Verwehret wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
derselbe zur zweyten Resolution schreiten nehm=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
lich überheben und Quart inwendig stoßen, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag. 308: so bringe man die spitze deß Degens</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so eng als möglich etwas in die höhe, und parire</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Deßen stoß, wie pag: 309: als dan wird mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
möglichster geschwindigkeit Quart Reveres</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eingestoßen, wie pag: 310: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
5: Denen Finden kann man auf dreyerley arten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
begegnen, erstlich durch genaue einsehung der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Mensur, ob beyte schwäge, oder halbe stärck an=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ein ander Ligen, Zweyten kenen solche durch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
verhinderung, deß verhangenen Quart oder</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund lagers auf gehalten werden Dritens</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
durch Resolute Tempo stöße,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
bey der Ersten begibet man sich, in ein wohl zu=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
samen gesetztes Quart Lager, wie Pag: 311: dabey</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
kann man beobachten, wie weit die spitze deß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Degens in Findiren gehet solche wird sich an</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 67] der halben stärck befinden, weilen Man dan</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
siehet, daß die spitze deß Degens noch weit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
von Leibe ist: so hat man auch nicht ursach, mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dem Degen nach gemachten Finden zu greiffen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
woferner man anderst nicht in gefahr lauffen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
will, wan nun der gegenpart zwey Finden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machet, bleibet man stett mit der Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ligen, und siehet mit den augen scharff auf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
seine Klingen, stoßet derselbe Quart über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
arm, wie pag: 312: kann solche stoß mit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pariret werden, wie pag: 313: geschwind mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund einen halben stoß gegen daß Gesicht</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gemachet, wie pag: 314: und Secund unter</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den arm gestoßen wie pag: 315: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Zweytens wan der Contrepart, mit Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig an der Klingen liget, machet eine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Finde auswendig, so begibet man sich in dißen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tempo: in daß untere Secund lager wie pag</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
:316: Dabey hat man ursach auf daß Tempo:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und fühlung genaue achtung zu haben, so</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
bald der Gegentheil überhebet, und Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig einstoßet wie pag: 317: wird in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dießen Tempo mit Quart inwendig pariret</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und zu gleich voltirt, wie pag: 318: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 68] Die dryte Diversion geschiet wan beyte</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Klingen inwendig an einander ligen daß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
man auf daß genauest die fühlung beobachtet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so bald der Gegenpart, mit der ersten Find</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
komet, muß in denselben Tempo Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
über den arm eingetoßen werden wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 319: vorzeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die Quart über den arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
6: Es pflegen einige auf denen Fechtböden, die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Scholaren zu unterweißen, daß alle stöß so</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
über den Arm getoßen werden, müsten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Quart auswendig pariret werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ich gebe es auch gerne zu ich richte mich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
nach dem Scholaren welchen ich vor mich habe,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ich läugne auch nicht daß ich die meinsten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Anfänglich mit Secund pariren laße dan</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Erstlich wan die Quart, mit Secund parirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ist, kann ohne weitere verwendung der hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die Secund unter den Arm nach gestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
werden, auch wo der Gegner in Quart die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hand nicht wohl hebet, kann Secund zugleich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit den pariren fort gestoßen werden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ohne ein einziges Tempo zu verlirhren,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sSo der Contrpart Quart über den arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßet so pariret mit Secund, die spitze hoch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 69] Die hand niterig swie pag: 320: darauf mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund schnel ein halber stoß folget, wie pag: 321:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und Secund unter den arm gestoßen, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 323: vorstellet, NB : Alle stöße so gut</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pariret worden soll durchaus der nachstoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
nicht versäumet sondern entweder grad</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und in möglichster geschwindigkeit, so sich eine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gelegenheit zeiget, nach gestoßen werden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wo sich aber zum graden nachstoß keine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gelegenheit findet, keinen könen entweder Finden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
oder halbe stöß darauf folgen, besonders</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wan der gegenpart, darnach greiffet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
7. Dieße Quart über den arm kann mit Cavaten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
paraten, pariret werden wie Pag: 323: gesch,,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wind an der Klingen mit Quart einen halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß gegen sein Gesicht gemachet, wie pag</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
:324: darauf die Quart Coupeé gestoßen wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 325: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
8. So bald der Contre part eine Finde auswen,,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig machet, muß in derselbigen Bewegung</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß verhangene Quart lager formirt werden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 326: wird Er über heben, und einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halben stoß, inwendig machen, so kan in den,,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
selbigen Tempo: die Quart inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 70] ein gestoßen werden, wie pag: 327: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
9: Wan der Contrepart die Quart über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
arm hinein Forsirt, welches ich meines</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
theils, nicht Apobire, NB Es geschehe dan durch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
möglichste engigkeit, kann man dießen stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auswendig ablauffen laßen wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
:328: Zu gleichen Zeit die linke hand an deß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gegners seine Klingen gebracht darauf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund inwendig nachgestoßen werden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 329: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
10: Dießer stoß kan mit Secund über dem</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Kopf pariret werden, wie pag: 330: so dan</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen halben stoß mit Secund unter seine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hand gemachet, wie pag:331: darauf schnel</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund über den Arm eingestoßen wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 332: vorzeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
11: Bey dießer Lection, gebe Mann genaue</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
achtung auf die fühlung der Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dan so bald der Contre part, mit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen halben Stoß die hand machet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 333: wird in denselbigen Tempo</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund über den Arm eingestoßen, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 334: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
12: Wan der Contre part, mit Secund einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 71] halben stoß unter die hand machet, wie pag: 335:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so begebe Man sich in dießen Tempo: in das ver=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hangene Quart Lager, wie pag: 336: wird der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gegner, oben eine Finde machen und Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
unter den arm stoßen, wie pag: 337: so parirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
deßén stoß mit der untern Secund paraten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 338: machet mit Secund einen halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß an seiner Klingen, wie pag: 339: und stoß=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
et Secund über den arm wie pag:340: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
13: Dießer stoß kan mit Caviren pariren, pariret</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
werden, darauf mit Quart eine Find aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, und ein halber stoß inwendig gemachet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag:341: geschwind Secund über den arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eingestoßen werden wie pag: 342: vorzeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
14: So der Contre part, mit Secund einen halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Stoß gegen daß Gesicht machet kann Man</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in den selbigen Tempo Caviren, zugleich mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart inwendig gegen daß Gesicht einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halben stoß machen, wie pag: 343:, geschwind</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart Coupè einstoßen wie pag: 344: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
15: So der Contrepart, Quart über den Arm ge</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßen, wie pag: 345: kann Man denselben mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund über den Kopf pariren, wie pag: 346</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
darauf schnel Secund unter den Arm einstoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 72] wie pag: 347: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
auf die Tertiè über den arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
16: Bey der Forsirten Terz, hat sich ein schwäger schwacher</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wohl in acht zu nehmen, besonders in Cavire</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so der Contre part Tertie Tertié über den Arm stoßet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Man in dem stoß ablauffen lesset, wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
348: darauf behend mit Secund einen halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß gegen sein Gesicht gemachet, wie pag. 349</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und Quart Coupé eingestoßen wie pag. 350: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
17: So bald der Contre part mit Tertiè eine Finde</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
oder halben stoß machet soll in denselbigen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tempo: mit Secund ein halber stoß auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gegen daß Gesicht gemachet wie pag: 351: als=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dan schnel Quart Passe eingestoßen werden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 352: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
18: Ist Man dem Contre part, in der Natürlichen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stärcke über legen, so Cavirt inwendig wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der gegner mit Caviren, und zugleich Tertiè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
über den arm stoßen, wie pag: 353: kann</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
solchen stoß mit Secund über den arm par=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
riret werden, zugleicher zeit Secund wohl</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gehoben, mit eingestoßen wie pag: 354: zeiget</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
19: Dießer stoß, wird mit Cavaten paraten parirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
darauf mit Secund der winckel stoß gemachet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
werden wie pag: 355: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 73] Auf die Secund über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
20: Liget der Contrepart inwendig, um ein</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tempo zu erwarten, so machet mit Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eine halbe Cavation NB eine halbe cavation</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ist, daß Man die Spitze deß Degens nur</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
etwas sincken leßet, und nicht ganz deutlich durch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gehet: wird derselbe Secund über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
arm stoßen, wie pag: 356: kann Man gar füglich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Quart inwendig pariren, wie pag: 357:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
geschwind mit Quart eine Pattut gemachet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und Quart inwendig nach gestoßen werden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 358: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
21: So bald der weitre witerpart, mit Secund einen halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß unter die hand machet, wie pag: 359:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
kan in den selben Tempo ein halber stoß mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund, gegen sein Gesicht, gemachet wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
:360: gehet der gegner mit seiner Klinge</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
nach gemachten halben stoß, kann in möglichster</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
geschwindigkeit, Secund unter den arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eingestoßen werden wie pag: 361: vorzeiget</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
22: Dießer stoß kann mit der Obren Secund, über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Kopf parirt werden wie pag: 362: dan so geschw=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ind als möglich: Secund unter den arm nach</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gestoßen werden, wie pag: 363 vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
23: Sollte daß Legiren gehen und der Contrepart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 74] sich der guten Resolution bedienen, alß Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
über den arm stoßen, wie pag: 364: so begegne</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Man den selben in möglichster geschwindigkeit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit einen Pattuter und ziehe den oberen Leib</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zugleich etwas zurück, wie pag: 365: und stoße</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund unter den Arm, wie pag: 366: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
24: Wird der Contrepart nach gemachten halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß Secund über den Arm stoßen, wie pag</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
:367: so pariret deßen stoß wie pag:368: ge</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
schwind machet mit Quart einen schnit gegen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sein Gesicht, und stoßet Secund unter seinen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm wie pag: 369: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die Secund unter den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
25: Dießer stoß unter den Arm, wird mit der unt=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eren Secund paraten pariret wie pag: 370:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Secund einen halben stoß an der Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
unter der hand gemachet, wie pag: 371: so</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
geschwind als möglich Secund über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ein gestoßen, wie pag: 372: zeiget</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
26: Dießenr stoß kann mit der untern Secund pariret</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
werden, wie pag: 373: Ziehet sich der gegner zurück</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
verwendet sein lager in Quart, wie pag: 374: so kan</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in den selben Tempo: Quart inwendig einge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßen werden wie pag: 375: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
27: Auf die Prim unter den arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Dießer stoß kann mit Quart passe paraten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 75] parirt werden Zu gleicher Zeit mit den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
linken fuß etwas auf die linke seiten ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
tretten, wie pag: 376: etwas zeiget, darauf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund unter der Klingen oder arm fest</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eingestoßen werden, wie pag: 377: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die Prim unter dem Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
28: Es kan auch die Prim, so Man geschwindigkeit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
besitzet mit Secund parirt werden, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 378: als dan windet Man des Gegners</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
seine Klinge auf, machet mit Quart inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen halben stoß wie Pag: 379: geschwind</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Cavirt, und Quart über den arm gestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 380: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die Prim unter dem Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
29: Wan der Contre part mit Secund auswen=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig den halben stoß machet, muß in den selben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tempo: Cavirt und parirt werden, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 381: hernach gedoppelte Finden gemacht</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und Quart über den Arm eingestoßen, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 382: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die Quart Revere</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
30: Dießen stoß kann durch schnelle verwendung</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und hebung der hand aus Quart in Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gebracht pariret werden, wie pag: 383: und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gleichsam in daß Tempo: Secund eingestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
werden wie pag: 383: beytes zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
31: Daß zweyte mahl, wird die Quart Revere, mit=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 76] Vor gedachten Secund parirt, wie pag: 384:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Secund einen halben stoß an der Klinge</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gemacht, wie pag: 385: darauf Secund über</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den arm gestoßen wie pag: 386: vorzeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
NB die linke hand behalt zur vorsicht an arm,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die Quart Coupè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
32: Dießer stoß kann füglich mit Coupè paraten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
parirt werden wie pag: 387: darauf mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund ein halben stoß gegen daß Gesicht</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gemachet, wie pag: 388: wird der Gegner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
darnach greiffen oder mit der Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
darnach fahren so kan durch geschwindig,,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
keit Secund unter den Arm eingestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
werden, wie pag:389:vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
33: Dießer stoß mit Quart Coupé pariret auch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in denselben Tempo, eine halbe volten gemach,,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
et werden, wie pag: 390: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die Quart Passe</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
34: Die Quart passe, wird mit verhangener Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auswendig parirt, wie pag: 391: alsdan</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
geschwind die Secund, an der Klingen, un=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ter den Arm nachgestoßen, wie pag: 392: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die versenckte Tertie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
35: Die versenckte Tertie, wird mit Quart Coupé</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
paraten parirt, wie pag: 393: deßen Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auf gewunden, mit Secund ein halber stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gegen daß Gesicht gemachet, wie pag: 394:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 77] alsdan mit grösten geschwindigkeit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
unter den Arm eingestoßen wie pag: 395,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die Secund Coupè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
36: Dießen stoß kann Man, widerum mit der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart Coupé paraten pariren zugleich eine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halbe volten machen wie pag: 396: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf den Winckel stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
37: bey dießen Winckel stoß, hat Man ursach ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
nau, auf deß Contrepart seine bewegung acht</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zu geben, dan so bald derselben den halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß an der Klingen machet, muß in den=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
selbigen Tempo: Cavirt und parirt sein, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 397: so dan mit Secund einen halben stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gegen sein gesicht gemacht, wie pag: 398: ge</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
schwind Secund unter den arm eingestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 399: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
auf das überheben</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
38: Die überhobene stöße, kenen: durch: oder mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
denen ordentlichen: paraten gar wohl Deffendiert </div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
werden, Wan der Contre part, mit Tertie aus</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wärts Stringirt überghet, und Quart inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßet, wie pag: 400: so pariret, deßen stoß mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der ineren Quart paraten wie pag: 401: ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
schwind machet gedoppelte Finden, und stoßet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart inwendig, wie pag: 402: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
39: Komet der stoß mit Quart über den Arm wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Pag: 403: so pariret, den selben mit der obren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 78] Secund paraten, wie pag: 404: darauf stoßet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit größten geschwindigkeit Secund unter</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den arm wie pag: 405: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß Pattiren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
40: Den Pattiren kan man auf dreyerley arden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
begegnen, Erstlich wan der Contre part, mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart inwendig an der Klingen liget, und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
will Pattiren, ist Man verbunden genaue</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
achtung auf die fühlung der Klingen zu haben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so bald der gegentheil, mit seine Spitze deß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Degens, in die höhe begibet, und Pattiren will</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag:406: muß Man in den selbigen Tempo</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Caviren, zu gleicherzeit mit Quart auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen halben stoß machen, wie pag: 407: und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart inwendig eingestoßen wie pag: 408:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
41: Wan der Contre part, auswendig liget</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
um eine Cavation zu erwarten, so caviret</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und ziehet dabey mit der Cavation die spitze</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
etwaß hoch, wie pag:409: durch dießes mütel</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird den gegner sein Pattiren wenig helfen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
darauf machet mit Quart an der Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen halben stoß wie pag: 410: sollte es nicht</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
alzu weit nach den halben stoß mit seiner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Klingen greiffen, so stoßet in möglicher ge</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Schwindigkeit den winkel stoß, wie pag: 411: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 79] 42: Wan der Contrepart, inwendig Stringirt, dar=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
nach Caviren und Pattiren will, darf Man sich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
nur der fühlung der Klingen bedinen, dan</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so bald derselbe Cavirt und Pattirt, Man sich in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
denselbigen Tempo, der Contre Cavation bedie=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
net, wie Pag: 442: darauf gedobelte Finden ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machet, und Quart über den arm eingestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 413: vorstellet,</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Auf daß Girriren</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
43: So der Gegenpart, die Quart inwendig girirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so bediene Man sich eines halben stoß inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und führe dabey die Spitze etwas hoch, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 414: wird der Gegner, inwendig giriren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so fehlet Ihm, die Mensur, wie pag: 415: darauf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machet in gröster geschwindigkeit mit Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig einen halben stoß gegen sein</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gesicht, und stoßet flichtig Quart Coupé</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 416: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß ligiren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
44: Den Legiren kann Man auf zweyerley arten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
entgehen, Erstlich so der contre part auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die Klingen stringirt, wie pag: 417: um eine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Cavation zu erwarten, so bediene man sich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einer halben Cavation, wodurch derselbe</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
unfehlbar seine indention nicht erreichen, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 418: darauf muß mit möglichster ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 80] schwindigkeit, ein halber stoß mit Secund ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gen sein gesicht gemachet, wie pag: 419: und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund unter den Arm eingestoßen werden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 420: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
45: Zweyten, so der Contrepart inwendig Stringirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und so gleich Legiren will, wie pag: 421: muß in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
denselbigen Tempo: die spitze deß Degens</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
etwas in die höhe bringen wie pag: 422: wor=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
durch den Gegentheil seine Legation, incabable</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gemachet, darauf schnel mit Quart einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halben stoß gegen sein Gesicht gemacht, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 423: und die Quart Coupè eingestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 424: vorstellet,</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Auf daß voltiren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
46: Wan der Contre part mit Quart einen halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß auswendig machet, wie pag: 425: so be=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gebe Man sich in denselben Tempo: in des Mitt=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
lere Secund Lager, wie pag: 426: wird der=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
selbe überheben, und Quart inwendig voltiren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 427: so parirt deßen stoß mit quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig, und stoßet Quart Revere, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 428: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
47: Stringiret der Contre part, mit Tertie auswen=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig, eine Cavation zu erwarten, und in dasselb=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ige Tempo, zu voltiren, so ist es nöthig daß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 81] Man in der Cavation, die spitze deß Degens</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Quart in die höhe ziehet, wird der gegner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die halbe volten machen, wie pag: 429: so ist es</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
nicht allein parirt, sondern Man kan auch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zugleich eine halbe volten mit machen, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 430: darauf machet einen halben stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Quart gegen sein Gesicht wie pag: 431:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und stoße Quart Coupè: wie pag: 432: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
48: Ligen beyte in den untern Secund Lager, so</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ist von dem Contre part, entweder ein</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tempo stoß, oder halbe volten zu vermuthen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dahero Man ursach hat, mit möglicher vorsicht,,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
igkeit einen Brobstoß , oder nur eine Glisate</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zumachen, um zu sehen, wohin deß andern</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
seine Resolution gehet, Par Exemble, der gegner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Stringirt mit Tertie auswendig, wie pag: 433:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und Leget sich in daß unter Secund Lagrer</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie Pag: 434: so begebe Man sich ebenfalß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in dißer Lager, wie pag: 435: machet den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gegenpart einen Brobstoß , so daß die Spitze</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gegen sein gesicht stehet, schlißet die linke</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hand an den rechten Arm solte der Gegner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in daß gegebene Tempo voltiren, wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
:436: kan in dießer Lager, gar wohl pariret werden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 82] wie pag: 437: worauf mit Quart inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
an der Klingen ein halber stoß folget wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag:438: so dan mit möglicher geschwindig=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
keit die Secund mit den Winkel eingestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
werden, wie pag: 439: vorweißet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß Circuliren mit der Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
49: Wan der Contre part, inwendig an der Kling=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
en liget, überhebet und will mit derselbe</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Circuliren: wlches beßer kan gewißermals</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit figuren vorgestellet werden: so begibt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Man sich in daß verhangene Quart Lager, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 440: dadurch wird nicht allein daß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Circuliren auf gehalten, sondern es kan</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auch mit Secund ein halber stoß an der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der Klingen gemachet, wie pag: 441: geschwind</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund über den Arm gestoßen werden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 442: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die Tempostöß</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
50: Bey denen Tempo stoßen, hat Man sich be=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sonders vor zusehen, daß Man den Gegentheil</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit halben Cavationes brobiert oder wo</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eine ganze Cavation gemachet bey derselben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
jederzeit die Spitze etwas hoch geführet wird,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Stringirt der Contre part, mit Tertie aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig, wie pag:443: so machet mit halb Tertie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eine halbe Cavation, wird der Gegner inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 83] Quart á Tempo stoßen, wie pag: 444: kan</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dießen stoß gar füglich, auswendig parirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
werden, wie pag: 445: mit Secund einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halben stoß gegen daß Gesicht, machen wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 446: und Secund unter den Arm ein</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gestoßen, wie pag: 447: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
51: Bey dießen Tempo stoß, wird ebenfals eine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halbe Cavation gebrauchet, so bald der Contre</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
part Tertiè über den Arm á Tempo stoßet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag:448: ist es nicht nur mit Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig leicht zu pariren, sonder auch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
möglich zu vortiren, wie pag:449: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
52: So Man dem Contre part an der Forche über</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
legen, kan eine ganze Cavation gemacht</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
jedoch daß die Spitze etwas hoch geführet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird, wodurch mit der ganzen sterck kann</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pariret werden, wie pag: 450: darauf ge,,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
schwind mit Secund einen halben stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
unter die hand gemacht, wie pag: 451: und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund über den Arm eingestoßen wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 452: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
53: Liget der contre part mit Secund auswen=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig, wie pag:453: so machet mit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen halben stoß wie pag:454: wird der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 84] Gegenpart, die Secund unter den Arm á</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tempo stoßen, wie Pag: 455: so pariren, dießen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß mit der linken hand auf die rechte seite</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hinaus, wie pag: 456: und stoßet zu gleich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund über den arm, wie pag: 457: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
54: Bey dießer Quart Coupè, wird mit Quart in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig eine Find, gegen sein Gesicht gemachet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird der Contre part, auf dieße bewegung</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart Coupè einstoßen, wie pag: 458: kan</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dießer stoß nicht allein mit der Quart Coupè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pariret, sondern auch zu gleich voltiret</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
werden, wie pag:459: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
auf die Rethirente, Tempostöß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Bey denen Rethirirenten Tempo stößen, hat</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Man sich mehres in acht zu nehmen, als wan</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
solche in stehenten Lager gemachet, die ursach</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
weillen Man sich dergleichen Tempo sotß nicht</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
vermuthet, Dahero man den Rethirirenten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gründ ja nicht weit läuffig Arragiren Attaviren, sondern</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
jederzeit so Enge alß es möglich, mit der halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stärck, seine Klinge glisiren soll, wodurch Man</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
füglich zum pariren komen kann, Man kan sich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auf deren verhinterung, deß verhangenen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund= oder Quart Lagers bedienen, jedoch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Möglichster Vorsichtigkeit,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 85] 55: Liget dem Contrepart, in der weiten Mensur</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auswendig, so daß sich beyte halbe schwäg an=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ein ander ligen so wird vorsichtig Cavirt und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zugleich Avancirt, wird der Gegner sich Rethir</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
iren und dabey Caviren, so Avancirt man und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Cavirt, jedoch so daß die spitze deß Degens etwas</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dabey in die höhe gebracht wird, wird der gegner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die Quart inwendig in daß Tempo stoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 460: kan dießer stoß mit der ineren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart paraten pariret werden, wie pag:461: und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zu gleicher Zeit die Quart Reveres mit einge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßen, wie Pag: 462: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
56: Stringirt den Contre part mit Tertie auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird derselbe Rethiriren und Caviren, so Avancirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und Cavirt: jedoch so daß die Spitze deß Degens</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dem anderen gegen sein rechtes Aug siehet, stoßet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der gegentheil die Secund über den Arm á</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tempo: wie pag: 463: kann dießer stoß mit der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gewöhnlichen Secund pariret wie pag: 464: dar=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auf ohngesäumt mit Secund ein halber stoß ge</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gen daß gesicht gemachet, wie pag: 465: geschwind</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund unter den Arm eingestoßen werden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 466: vorzeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
57: Wan der Contre part, sich bey gemachten halben stößen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 86] Rethirirt, und daß Tempo: sich zu nutzen mach=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
en gedenket, dan wird vorsichtig Avancirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
jedoch so daß dabey die spitze deß Degens</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mitrigen nitriger als die hand geführet, wird der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gegentheil Quart inwendig á Tempo stoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 467: kan man dießen stoß gar füglich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig ablauffen laßen, wie pag: 468: darauf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
behent Quart Coupè eingestoßen, wie pag: 469: zeiget</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß Pariren inwendig</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
58: Wan der Contre part, Quart inwendig pariret</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und stoßet Quart inwendig nach, wie pag: 470:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so bemühe Man sich mit Cavaten paraten dißen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß zu pariren, wie pag: 471: machet ohne zeit,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zu verliehren mit Secund einen halben stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gegen sein Gesicht, wie pag: 472: und stoßet Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
unter seinen Arm, wie pag: 473: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß Pariren auswendig</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
59: So der Contre part Quart über den arm pariret</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und nicht nach stoßet so begebe Man sich in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
möglicher Geschwindigkeit, in die ordentliche</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Mensur, und Cavire zugleich mit, gleich darauf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machet gedoppelte Finden, wird der gegner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
darnach greiffen, kan Quart über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eingestoßen werden, wie pag:474: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß Pariren über den Kopf</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
60: Hat Man den Contrepart Quart über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
arm gestoßen, wie pag: 475: derselbe den stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 87] aber über dem Kopf parirt, wie pag: 476: so</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hat Man ursach mit größter geschwindigkeit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sich zurück zu ziehen, auch zu gleicherzeit mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der untern Secund paraten, den nachgethan=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
enen stoß zu pariren, wie pag:477: gleich her=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
nach mit Secund einen halben stoß gegen sein</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gesicht gemachet, und Secund unter seinen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm eingstoßen, wie pag:478: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß Pariren unter den Arm</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
61: Hat der Contrepart die Secund unter den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
parirt, wie pag: 479: und stoßet Secund über</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Arm, wie pag: 480: so pariret deßen stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Cavaten paraten, wie pag: 481: machet mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart eine Pattute inwendig, wie pag: 482: und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßet Quart inwendig an der schwäge ein</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 483: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß Caviren pariren auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
62: Stringirt der Contre part, mit Tertie inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und giebet dabey eine falsche oder wißentliche:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Blöß: über den Arm, so ist mehrentheils bey</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einer schwachen Person, Cavaten paraten zu</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
vermuthen, ist also daß sichereste, Man machet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ganz eng eine Find auswendig, jedoch daß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die spitze dabey etwas niterig geführet, wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der Gegentheil, Caviren pariren: so con Cavirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßet Quart über den Arm, wie pag: 484: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 88] Auf daß Caviren pariren inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
63: Stringirt der Contre part mit Tertie auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und gibet eine falsche Blöße inwendig so bediene</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Man sich der getoppelten Cavation, und stoße</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart inwendig, wie pag:485: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die Quart Reveres paraten:</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
64: Hat der Contre part Quart Reveres parirt,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und stoßet Secund unter den Arm nach,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 486: so hat man urschach mit größter</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
geschwindigkeit sich mit den rechten fuß zu</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rück zu ziehen, dabey zu gleicherzeit die hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
aus Quart, in Secund zu verwenden, um</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
denselben zu pariren, wie pag: 487: darauf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machet mit Secund eine Find, gegen sein gGesicht</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen halben stoß unter seine hand, wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
:488: und stoßet Secund übern Arm wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 489: vorzeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die Quart Coupè</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
65: Wan der Contrepart, die Quart Coupè pariret</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und Quart Coupé nach stoßet, wie pag: 490:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so pariret dießen stoß auch mit Coupé paraten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 491: machet mit Quart einen halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß an der Klingen grat zu 492 wird der selbe</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
darnach greiffen, so stoßet Secund über</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
seinen Klingen ein wie pag: 493: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die Quart Passe paraten</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
66: So der Contrepart, Quart passe parit = wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 494: und stoßet Secund über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 89] wie pag: 495: dießer gegenstoß, mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund über den Kopf hinweg pariret werden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 496: darauf mit Secund einen halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß unter seine hand gemachet, wie pag: 497:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
geschwind Quart über den Arm eingestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 498: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die versenckte Tertie paraten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
67: Hat der Contre part, die versenckte Tertie parirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auch nach gemachten halben stoß gegen daß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gesicht Secund unter den Arm gestoßen, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 499: kan dießer stoß durch Geschwindigkeit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Quart Passe paraten pariret werden, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 500: und schnell Secund unter den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
an der Klingen fest eingestoßen werden wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Pag: 501: vorstellet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die Secund Coupè paraten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
68: Hat der Contrepart, die Secund Coupè mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart Passe paraten parirt, die Secund über</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Arm nach gestoßen, wie pag: 502: so parirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dießen stoß, mit Secund, etwas hoch, dabey setztet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dem untern Leib wohl zusam, wie pag: 503: ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
schwind trettet, mit der lincken Fuß hervor</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
doch etwas auf die lincke seite, und setzet den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß mit Secund unter den Arm zugleich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit ein wie pag: 504: etwas vorstellet, NB Es</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
kan beßer gezeiget, als durch die Figur vorgestellet werden</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 90] Auf daß Camminiren,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
69: Wan der Contre part, mit Quart, inwendig pa=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rirt, auch zu gleicherzeit, den lincken Fuß vor</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den rechten bringet, wie pag: 505: so ziehet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den rechten Fuß in gröster geschwindigkeit, zu=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rück, zugleicher zeit begebe Man sich in daß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Müttlere Secund Lager, wie pag: 506: wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der Gegenpart, oben eine Finde machen, die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund unter den Arm stoßen, wie pag: 507:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
kan dießer stoß mit Secund pariret, auch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zugleich die untere Secund fest an der Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eingestoßen werden wie pag: 508: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Auf die untere Quartparaten und versetzung deß linken Fuß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
70: So der Contre part, die Quart inwendig parirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und zugleich den linken Fuß etwas auf die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rechte seite setzet, wie pag: 509: darauf mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart einen halben stoß gegen füre Euer gesicht</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machet, wie pag: 510: und Quart Coupè stoßet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag:511: so pariret dießen stoß mit der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart Coupè paraten, und machet zu gleicher</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zeit an der Klingen eine halbe volten wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 512: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf die linke hand paraten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
71: Wan der Contrepart, die stöße unter den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm, mit der lincken hand parirt, so machet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Secund einen halben stoß, unter den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm, wird der Gegner mit der linken Hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 91] pariren, und Secund über den Arm stoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 513: so lässet Man dießen stoß ab=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
lauffen, wie pag: 514: schließet die lincke hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit hervor, und stoßet Secund inwendig,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 515: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß Ablauffen auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
72: Bemercket Man von Contrepart, daß Ablauffen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so machet mit Secund auswendig, an der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Klingen einen Forssirten halben stoß, wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
derselbe auflaufen laßen, wie pag: 516: so kann</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit möglicher geschwindigkeit Secund unter</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Arm eingestoßen werden, wie pag: 517: zeiget</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß Ablauffen inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
73: So der Contre part, die Quart inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ablauffen lässet, überhebet, und stößet Se=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
cund über den Arm, wie pag: 518: kan Man</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dießen stoß, mit Secund über den Kopf pa=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
riren, wie pag: 519: darauf inwendig eine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Find: auswendig einen halben stoß gegen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sein Gesicht gemacht, wie pag. 520: so dan schnel</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart Passe unter den Arm eingestoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 521: vorzeiget</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf Zurück Ziehen deß hinteren Fuß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
74: Bey dießen rückfällen ist höchste nöthig, daß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Man die lincke Hand im ausstoß an den rechten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm bringet, Stringirt der Contre part mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tertie auswendig, so machet mit Secund einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 92] halben stoß, unter seinen Arm, wie pag: <></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird der Gegner sich in dem stoß mit den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
lincken Fuß zurück ziehen, auch zu gleich in die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
untere Secund verfallen, wie pag: 522: so</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pariret, dißen stoß mit der lincken hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
unter den Arm auf die rechte seite hinaus</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 523: stoßet Secund über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
nach: wie pag: 524: vorstellet NB Bey dießer</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Lection wird noch erfordert daß in dem stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der lincke Fuß etwas nach geschleiffet wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
um dadurch einen festen nach stoß, gebrauche</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zu kenen,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß Mensur brechen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
75: Wan der Contre part; Quart über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
parirt dabey sich mit den obern leib zurück</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Ziehet, wie pag: 525: oben einen halben stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gegen daß Gesicht machet, wie Pag: 526:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
darauf Secund unter den Arm stoßet, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 527: kan dießer stoß mit Quart passe</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gar füglich parirt werden, wie pag: 528: ist</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Man den gegentheil etwas an der Forse </div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
über legen, kan die Klingen auf gethret </div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
werden, und Secund inwendig, mit einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
kleinen Winckel eingstoßen werden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 529: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 93] Auf daß Pariren und mit beyten Füßen Avaciren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
76: Bey dießen pariren, und Avanciren , soll</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Man sich derer verhinterung deß Lagers</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
bedienen, Dan so bald der Contre part</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die Quart über den Arm parirt, zugleich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit beyden füßen Avanocirt, wie pag: 530:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Man sich in gröster Geschwindigkeit mit den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rechten fuß zurück ziehet, auch zu gleich in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß obere Secund Lager begiebet, dabey die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
lincke Hand an den rechten Arm bringet, wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der Gegner Secund unter den Arm stoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 531: pariret deßen stoß mit der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
lincken hand auf die rechte seiten, unter</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Arm hinaus, und stoßet Secund über</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Arm, wie pag: 532: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß Aufwinden</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
77: So der Contre part, die Secund unter den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm parirt, sich darauf deß aufwinden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
bedienet, welches beßer gewißen, als durch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Figuren, kan vorgestellet werden, so ver=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wende Man schnelle die hand aus Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in daß verhangene Quart Lager, wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
:533: wordurch den aufwinden, einhalt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gethan wird solte der Gegner mit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen halben stoß gegen daß Gesicht machen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag:534: kann durch geschwind Resolution</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 94] Secund unter den Arm á Tempo gesto=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ßen werden, wie pag: 535: zeiget</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß Rolliren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
78: Hat der Contre part, die Quart Coupè parirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und will die Klingen Rolliren, so verwende</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Man schnell die hand aus Quart in Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die spitze etwaß hoch, und ziehe sich mit den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rechten fuß zurück, wie pag: 536: dadurch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird daß Rolliren verhindert, wird der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gegner, mit Secund einen halben stoß gegen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß Gesicht machen, wie pag: 537: die Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
unter den Arm stoßen, wie pag: 538: so</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
parirt deßen stoß mit der untern Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
paraten, trettet zu gleicher zeit, mit den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
lincken fuß auf die lincke seite etwas hervor</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und setzet, den stoß mit Secund unter den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm, an der Klingen ein wie pag: 539: etwas</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
vorstellet, Es kann beßer gewißen als durch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die Figur dargestellet werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf den spanischen Arest,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
79: Bey den Spanischen Arest, ist zu beobachten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß Man dem Contre part, mit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen halben stoß über den Arm machet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 540: wird der Gegner den Spanischen </div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arest machen, wie pag: 541: so fehlet Ihm die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Mensur, darauf machet mit Prim, von</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 95] unter herauf eine Pattute, und stoßet ge,,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
schwind Secund unter seinen Arm hinen </div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 542:zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß verhangene Quart Lager</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
80: Ligen beyte Klingen in Tertie auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der Contre part aber begibt sich in daß ver=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hangene Quart Lager, so begebe Man sich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ebenfalß in dießes Lager, wie pag: 543:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird der Gegner mit Quart einen halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß gegen daß Gesicht machen, und Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
unter den Arm stoßen wollen, so caviret</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in derselbigen bewegung, machet zu gleich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen halben stoß gegen sein Gesicht, und</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßet flüchtig Quart Coupé wie die Figur</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 544: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß verhangene Secund Lager</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
81: Ligen beyte Klingen, mit Quart inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
an einander, der Contrepart begiebet sich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in daß verhangene Secund Lager, so leget</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Man sich auch in dießes Lager, darauf mach=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
et durch überhebung der Klingen, mit ver</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hangener Quart eine Pattute, inwendig auf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
seine Klinge, und stoßet behent Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig eine: wie Pag. 545: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß müttlere Secund Lagre</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
82: So sich beyte Klingen in Müttleren Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Lager befinden, wie Pag:546: bemercket</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 96] Man an den witerpart, eine halbe volte</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so machet mit Quart, oben einen brobstoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird der gegner in dießer bewegung Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig voltiren, wie pag: 547: dan wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Ihm die Mensur fehlen, kan auch mit Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig leicht parirt werden, wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
:548: mit Quart an seiner Klingen einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halben stoß gegen sein gesicht gemachet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 549: geschwind Quart Coupè</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eingestoßen, wie pag: 550: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß obren Secund Lager</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
83: Liget der Contrepart in oberen Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Lager, wie pag: 551: so begebe Man sich auch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
in dießes Lager, wie Pag. 552: wird der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gegner daß Tempo erwarten, so machet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Secund einen halben stoß unter seine</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hand, wie pag: 553: wird Er in dießes Tempo</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoßen, wie pag: 554: so lasset dießen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ablauffen, und schlißet die lincke Hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hervor, wie pag: 555: machet mit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig einen halben stoß, gegen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sein Gesicht, so bald der Contre part</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
darnach greiffet, wird mit größter</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
geschwindigkeit Cavirt, Secund über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm gestoßen, wie pag: 536: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 97] Auf daß Passiren ohne Priss</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
84: So der Grund mit Secund einen halben stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gegen daß gesicht machet, so trettet zu gleicher</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Zeit, mit den linken fuß etwaß: zurück wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
derselbe Secund unter den Arm Passiren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 557: so ziehet den rechten fuß etwaß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zurück, zu gleicherzeit pariret seinen stoß mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dier Quart Passe paraten, wie pag:558: machet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Quart einen halben stoß an seinen Klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie pag: 559: und stoßet Secund über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Armm, wie pag: 560: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß Desarmieren</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
85: So bald der Contre part, auf die gestoßene</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Quart, Desarmieren will, wie pag: 561: soll</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Man sich in gröster Geschwindigkeit, mit den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rechten fuß zurück begeben, und in den selbigen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tempo: Caviren, dabey den arm etwaß zu</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
samen bügen, die spitze zu deß Gegner seinen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gesicht richten, wie pag: 562: geschwind mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund einen halben stoß gegen sein Ge,,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sicht machen, wie pag: 563: und Secund unter,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Arm ein stoßen, wie pag: 564: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß Rumpiren</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
86: Wan der Contre part Quart über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hat eingstoßen, auch durch verthreung sein=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
er lincken Hand, den Degen Rumpiren, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 565: so verwende Man behänd, die hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 98] in Secund, dadurch kan man den Degen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
noch erhalten, viel vortheilhaffter ist es, wan</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der Contrepart Quart über den Arm stost</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Man dießen stoß Ferms: pariret, darauf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Secund einen halben stoß gegen sein</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gesicht machet wie pag: 566: geschwind Se=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
cund unter den Arm eingestoßet, wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
:567: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf daß Passiren mit Priss</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
87: Bey dem Passiren mit Pris seind die: brob: oder</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halben stöße sehr Nützlich, par Exemble, der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Contre part, Stringirt mit Tertie inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
giebet eine Blöße über den Arm, welche</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zu seinen vortheil geschiet, wie pag: 568:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so Caviret, und machete mit Quart einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halben stoß, wird der Gegenpart, mit seinen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Passaten hervor komen wie pag: 569: so cavirt</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
In den selben Tempo: und machet zu gleich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Secund inwendig einen halben stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gegen sein Gesicht, wie pag: 570: wird der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gegner sich mit den lincken fuß zurück be=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
geben, mit seiner Klingen nach dem gemacht=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
en halben stoß greiffen, so kan in möglicher</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
geschwindigkeit, Secund über den Arm ein=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gestoßen werden wie pag: 571: zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 99] 88: Wan es der Contre part, durch seine geschwin=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
digkeit, so weit gebracht, daß Er den stoß von</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
seinen rücken hervor bringet, so folget die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
letzere Resolution, daß Man den stoß suchet </div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auf die rechte seite mit der lincken hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zu pariren, wie pag: 572: als dan begreiffet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Contrepart, mit der lincken hand, bey</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den rechten Arm, auch um den Leib und be=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dienet sich den erst und besten vortheil,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
89: Bey dieß Passaten, bediene Man sich der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Con Cavation welche recht Eng: und geschw=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ind geschiet, auch zu gleich Quart inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eingestoßen, wie pag:573: vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
90: Bey dießen Passaten, kan mit Secund, dem</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Contre part, ein halber stoß starck an seiner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halben schwäge gemachet werden, wie pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
:574: wird der Gegenpart ablauffen laßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zugleich mit seiner Passate hervor komen, wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 575: so ist es nöthig, daß Man in gröst=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
er geschwindigkeit, mit Secund eine Find</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machet, und Quart Passe einstoßet, wie pag</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
:576: vorweißet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
91: Wan der Contrepart, die Quart auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
über den Kopf pariret, wie pag:578: muß</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 100] Man sich im grösten geschwindigkeit mit den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
rechten fuß zurück begeben, den rechten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm zugleich verkürtzen, die spitze deß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Degens, und der hand gegen deß witerparts</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gesicht, richten, wie pag: 579: geschwind mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund inwendig einen halben stoß gegen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sein Gesicht machen wie pag: 580: wird der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gegner, mit seinen klingen nach dem ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machten halben stoß gehen seinen lincken</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
fuß zugleich zurück ziehen, kan mit der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
geschwinden resolution Secund über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm eingestoßen werden, wie die Figur</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag:581: vorstellet.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<Folgende Seiten sind in Band 2 nach Seite 100 eingeheftet. Ihrer Nummerierung nach gehören sie jedoch an das Ende von Band 1></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 57] Anbey folgen noch etliche Passaten= mit Prisse:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
worzu viele Acuratess: und geschwindigkeit er=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
fordert wird, Man muß in Parieren Ferm, in</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der Resolution und Geschwindigkeit, nicht einen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Augenblick versäumen, darman auch nur daß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
geringste Tempo= ich meiine in pariren = in vor=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
tretten in zugreiffen mit der linken hand, zu</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
spätt komet= oder alle bemelde bewegungen nicht ein</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tempo aus machet, so werden alle bemühungen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
um sonst seyn, Es werden dieße Passaten keinen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Schollaren gezeiget, Er seye darzu geschickt genug</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
waß aber Prudalle Gemüther sein, denenselben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird: und soll gar keine Passaten gezeiget werden</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
weillen Sie solches zum schaten anderen personen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
anwenden, eine bescheidene person, wird sich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
begnügen laßen, wan Er seinen Contre part</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zeiget waß Er mit Ihm vornehmen kente,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
92: Stringiret der Contrepart, mit Quart auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machet mit Quart eine streichente Find an der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Klingen, darauf einen halben stoß mit Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig: und stost Quart über den Arm wie</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
pag: 582: so pariret dießen stoß mit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
außen, trettet zugleichenzeit mit den linken fuß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hinter seinen rechten ergreiffet Ihm mit der linken</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hand, bey seiner rechten fest, verthret die selbe</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auf seine rechte seite: NB: dieser bewegungen</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 58] müßen in göster geschwindigkeit ein Tempo</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
außmachen, alß dan zeiget wie man den Gegner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
an seinen rechten Arm schaden zufügen kente,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wan man den Degen knopf nehme und stoßet Ihm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
damit auf sein müttleres gelenk, wie Pag: 583</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
93: Stringiret dem Contra part: mit Tertie auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so daß sich eine kleine Blöße über den Arm zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird der Gegenpart mit Secund ein Find= oder halben=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß in die blöße machen, und Secund unter den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm stoßen, wie Pag: 584: so wird dießer stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit der untren Secund paraten parirt, stellet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zugleicherzeit mit den linken fuß an seinen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
ergreiffet Ihm: in den selben Tempo: mit der Linken</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hand bey seiner rechten: fest, ziehet dieselbe etwas</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
unter sich, dadruch wird der Gegner den rucken</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zum besten geben müßen, da Man dan garleicht</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einen stoß auf den rucken bey bringrn kan</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie Pag: 585: Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
94: Stringirt dem Conrepart, mit Tertiè inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so daß sich eine Subtile blöße über den Arm zeiget</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird der Gegner einen brobstoß in die blöß machen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
so greiffet etwas darnach, worauf Er vermutlich</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eine Find oder halben stoß inwendig machen und Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
über den Arm stoßen wird: wie Pag: 586:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dießer stoß wird mit Secund: nebst zusamen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
setzung</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 59] deß Leibes: über den Kopf parirt, mit den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Linken fuß hinter seinen rechten getretten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Kopf und linken Arm unter seinen rechten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm gebracht, zgleich mit der Linken hand den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gegner an der Linken seite fest gehalten, mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den linken Knieh rucket man auf seine linke</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
seiten, wie Pag: 587: wobey Man zeiget, wie Er</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Erchtlich kann geworffen, zweyten wie Er kan</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
auf den Kopf gestellet werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
95: Wan der Contrepart, gewohnet die Quart über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm zustoßen, so gebet denselben alle mögliche</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gelegenheit darzu, machet mit Quart auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
eine Find: und stoßet Quart inwendig: wird Er</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dießen stoß mit Quart inwendig pariren, darauf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
an der Klingen, eine Find oder halben stoß machen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und Quart über den Arm stoßen, wie Pag: 588:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
So pariret dießen stoß und Secund auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
trette mit den pariren vorwärts mit den Linken</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
fuß: an seinen rechten: haltet den Absatz deß Schuh</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Ferm auf den boden, forn mit der spitze deß fuß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gebet einen kleinen ruck, so wird der gegner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
fallen, ohn erracht man Ihm mit keiner hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
angerühret hat, daß einrücken zeiget Pag: 589:</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
96: Gebet den Contrepart: gelegenheit noch ein mahl</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die Quart: oder Secund über den Arm zu stoßen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gebet Ihm eine kleine blöße inwendig: wird</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 60] der Contrepart mit Quart an der klingen ein</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Glisate machen, darauf inwendig ein Find oder</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
halben stoß uns stost Secund: oder Quart über</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Arm wie Pag: 590: so pariret dießen stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Secund über den Kopf trettetzugleich mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Linken fuß forwärts, ergreiffet Ihm, mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der Linken hand bey seinen kniehbug: und hebet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den fuß auf wie Pag: 591: dabey kann Man zeigen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß der gegner gar leicht kan geworffen werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
97: Auf eine andere Art wan der Contrepart: Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
über den Arm gestoßen, wird dießer stoß mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Secund über den Kopf parirt, mit der linken</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hand, und fuß in pariren hervor getretten, die</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
linke ergreiffet den Gegner seinen Arm in der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Mütte, und hebet den selben in die höhe wie Pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
592: Man kan sich eines stoß: oder auch umwerf=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
fens bedienen,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
98: Stringirt den Contre part mit Quart auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machet Er eine Find inwendig und stoßet Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Forsse über den Arm,so lesset Man ablauffen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und tritt mit den rechten fuß forwärts, ergreif=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
fet dem gegner: mit der linken hand: über beyte</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Klingen, bey seiner rechten, ziehet den Degen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
durch deß Gegners seinen unteren Leib durch</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
worauf alß dan ein stoß oder hieb folgen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
kann, 593: zeiget etwaß davon an,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 61] 99: Hat der Contrepart, die Quart über den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gestoßen, wie Pag: 594: so wird dießer stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Secund hoch parirt: zugleicher Zeit mit den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
linken fuß hervor getretten, mit der Linken</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hand ergreiffet den Gegenpart bey der schwäge</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
deß Arms, geschwind bringet den rechten fuß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
etwas hervor, dabey wird sich der obere Leib et=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
waß verthren, und deß Gegners sein Arm auf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Seine Linke Achßel zu ligen komen, wie Pag:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
595: zeiget: wordurch man Ihm den Arm be=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
schätigen kente, Es wird aber genug sein wan man</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
solches den Contrepart nur zeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
100: Stringiret dem Contre part: mit Quart inwendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
etwaß hoch: wird der Gegner mit Quart an der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
klingen einen halben stoß gegen daß Gesicht machen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und Quart Coupè stoßen, wie Pag: 596: so pariret</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dießen stoß mit der Quart Coupè paraten</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
trettet zugleichen Zeit mit den rechten fuß hervor</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und ergreiffet über beyte Klingen seine hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie Pag: 597: darauf kann ein schnit mit Secund</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
nach den Leib: und ein hieb mit Quart nach seinen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gesicht gemachet werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
101: Stringiret dem Contrepart: mit Quart auswen,,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig, so daß spitze etwaß mitriger alß die hand</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Liget, wird der Gegner Caviren und die Quart</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 62] Revers stoßen, so pariret dießen stoß mit der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
unteren Secund paraten, trettet zugleich mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Linken fuß: hinter seinen rechten, mit der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Linken hand seine rechte wie Pag: 598: in zugreif=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
fen wird die hand aus Secund in Prim vertrehet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
und dabey dem stoß auf die brust gesetzet, Man</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
kente auch durch einen kleinen ruck den Gegner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
fallent machen, dießer wird nur gezeiget,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
102: Stringiret dem Contrepart mit Quart auswendig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wird Er eine Find: inwendig: einen halben stoß aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig machen, und Quart an der Klingen fest</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
einstoßen, wie Pag: 599: dan wird mit größter</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
geschwindigkeit Cavirt und parirt, zu gleich mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den linken: an seinen rechten fuß getretten, mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der linken hand: die schwäge seines Arm ergreiffen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
behänd mit Tertie eine Pattute auf seine klingen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gemachet daß solche heraus fähret, wie Pag: 600:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Vorstellet,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
103: Stringiret dem Contrepart mit Secund aus=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wendig: machet derselbe mit Secund einen halben</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stoß unter die hand, und stost Secund über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm, so wird dießer stoß mit Secund über,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
den Kopf parirt, zu gleicherzeit mit den lincken</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
fuß hinter seinen rechten getretten, auch mit der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
lincken hand: seine rechte ergriffen wie Pag: 601:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[Seite 63] geschwind: verthret Euren lincken fuß auf der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
spitze: etwas links und gebet mit den ein</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gedruckten Knieh: an sein Knieh einen stoß,</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
104: Stringiret dem Contre part mit Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig: so daß eine zimliche blöß sich inwen=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig zeiget, wird der Gegner die Quart inwen=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig an der schwäge ein Forssiren: so leßet Man</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Resolut ablauffen: und tritt zu gleich mit den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
linken fuß: hinter seinen rechten, mit der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
linken hand ergreiffet Man den selben bey</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der starcke seines Arms, ziehet Ihm auf</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
die lincke seiten, auch rucket zu gleich mit</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Lincken fuß seinen rechten, wordurch Er</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
gar leicht aus der Ballance kan gebracht</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dabey gezeiget, wie Er kente geworffen werden,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
wie Pag: 602: Zeiget,</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
105: Stringirt der Contrèpart mit Tertiè inwen=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dig: und machet mit Quart eine gestrichene</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Find: und stoßet flichtige Quart über den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Arm, wie Pag: 603: so pariret dießen stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit Secund über den Kopf hinweg, mit den</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Tempo ergreiffet: dem Gegner seinen Arm bey</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der schwäg, hebet den selben in die höhe, trettet zu</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zu gleich mit den Lincken fuß auf sein foderes</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Knieh: die spitze auf die brust wie Pag: 604: zeiget</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Seite 64] 106: Stringiret dem Contre part: mit Quart</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
inwendig, machet eine gestrichene Find, greiffet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
der Gegner nicht darnach, so ist ein Tempo stoß</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
zu vermuhten, dahero gehe Man vorsichtig</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
machet mit Quart auswendig: mit verhobener</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
hand eine Find: wird Er Secund unter den Arm</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
daß Tempo stoßen, wie Pag: 605: so pariret</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
dießen stoß mit Quart Passe paraten, trettet</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit den Lincken fuß: an seinen rechten, mit der</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Lincken hand: seine rechte, Nehmet den Degen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Knopf und zeiget wie Man Ihm an den föderen</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
Gelenk etwas zueignen kente, die Fig: 606:</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
stellet etwas davon vor, Daß man dem Gegner</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
mit den Degen knopf, entwetter in daß Ge=</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
sicht, oder auf die brust stoßen kente,</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
[Tafel 75r bis Tafel 114r] Illustrationen</div>
</div>
</div>
<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
</div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-45114831317902569282016-02-23T00:26:00.000-08:002016-02-23T06:36:31.593-08:00Der Fechtmeister in Christian Wilhelm Kindlebens "Studenten-Lexicon" (1781)<div style="text-align: justify;">
<div style="text-align: right;">
<i>von Jan Schäfer</i> </div>
<br />
Das <i>Studenten-Lexicon: Aus den hinterlassenen Papieren eines unglücklichen Philosophen Florido genannt </i>[<a href="http://digitale.bibliothek.uni-halle.de/id/5225755">Digitalisat</a>] ist ein Werk von Christian Wilhelm Kindleben aus dem Jahr 1781 über das Studentenleben in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Kapitel 9 enthält einen Text über die Universitäts-Exerzitienmeister.<br />
<br />
<b>Der Text:</b></div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
[<a href="http://digitale.bibliothek.uni-halle.de/vd18/image/view/5227910?w=1000">Seite 280</a>]<br />
<br />
Neuntes Kapitel.<br />
Von den Sprach= und Fechtmeistern.<br />
<br />
§.1. Alle diejenigen Lehrer, welche in fremden Sprachen, im Fechten, Reiten und andern körperlichen Uebungen Unterricht geben, sollen bey der Universität immatrikuliert, und wenn sie sich dessen weigern, nicht geduldet werden.<br />
<br />
§.2. Sie sollen sich durch Versprechen an Eides Statt verbindlich machen, daß sie die Studenten nicht durch Ueberredung, als wenn die Uebung des Reitens, Fechtens ec. vorzüglicher, als die Wissenschaften wären, vom Studiren abhalten, und ihnen weder durch sich noch durch die Jhrigen zu öffentlichen Ausschweifungen Vorschub thun wollen.<br />
<br />
[<a href="http://digitale.bibliothek.uni-halle.de/vd18/image/view/5227911?w=1000">Seite 281</a>] §.3. Die Fechtmeister sollen sich in Acht nehmen, daß sich ihre Schüler unter einander keinen Schaden zufügen, und daß sie sich auf dem Fechtboden gesittet und anständig verhalten, sich auch unter einander nicht schimpfen und beleidigen mögen.<br />
<br />
§.4. Der Fechtmeister soll, wenn er merckt, daß unter den Studenten Streitigkeiten entstehen, die in Schläge oder gar in Duelle ausbrechen könnten, solche aufs möglichste beyzulegen suchen, und wenn ihm die Aussöhnung nicht gelinget, sogleich dem Prorektor davon Anzeige thun, damit dieser grosseren Unruhen vorbeuge.<br />
<br />
§.5. In allen übrigen auf dieser Akademie gewöhnlichen Leibesübungen soll Maße gehalten werden, damit die Zeit, welche zu den höheren Wissenschaften und Studien erfordert wird, nicht darüber versäumt werde. –</blockquote>
</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-16683146046960175442015-12-17T03:43:00.000-08:002018-06-19T02:23:23.751-07:00Das Vorwort des Giganti-Fechtbuchs in der deutschen Zetter-Ausgabe von 1644 <div style="text-align: right;">
<i>von Samara Ajjour und Jan Schäfer</i></div>
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<br /></div>
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Im Jahr 1644 wurde zum wiederholten Male die deutsch-französische Ausgabe des Fechtbuches von Nicoletto Giganti veröffentlicht. Die Ausgabe in der Herzog August Bibliothek (1) enthält kein Titelblatt und Vorwort, aber in der Ausgabe in der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg (2) ist es vollständig erhalten. Jacob de Zetter tritt auf dem Titelblatt als Übersetzer auf.</div>
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<br /></div>
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<b>Das Titelblatt:</b></div>
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<br /></div>
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<blockquote class="tr_bq">
Newe Fechtkunst Oder Schawplatz / darauff allerhand Arten zuversetzen vnd zuschlagen mit dem Rapier allein / vnd mit dem Rapier vnd Dolchen zusamen / vorgestellet / vnd mit Kupfferstücken erklehret. Allen Liebhabern dieser Adelichen Kunst erstlich in Jtalianischer Sprache publiciret Durch Nicolottum Giganti von Venedig. Jetzunder in vnsere Teutsche Sprache vbersetzet Durch Jacob de Zeter.</blockquote>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span id="goog_1407610042"></span><span id="goog_1407610043"></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjJO3eFHd3z_FIJ43NuogxIK2B9GkFeZ_rQHnDTEG-UmR6_xXyyUlviEre2S6B-D4FxXExcn2ulXmGx-OAkhHgvb6BW_nUX_9ipOTDqrJ0wDkFH5SvipsH4vZBzDASXK6aSllZRZa__REmY/s1600/Giganti+Titelblatt+1644.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="227" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjJO3eFHd3z_FIJ43NuogxIK2B9GkFeZ_rQHnDTEG-UmR6_xXyyUlviEre2S6B-D4FxXExcn2ulXmGx-OAkhHgvb6BW_nUX_9ipOTDqrJ0wDkFH5SvipsH4vZBzDASXK6aSllZRZa__REmY/s320/Giganti+Titelblatt+1644.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Titelbatt, Bildquelle: Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg, Sig. H00/4 MTH-I 106[1/2</span></div>
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<br /></div>
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<b>Das Vorwort:</b></div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
[Seite 1] Almorus Lompardus dem günstigen Leser.<br />
<br />
Gvnstiger lieber Leser / ob schon der Autor so sich von Vbung der Waffen zuschreiben vnderstanden, <br />
nicht anzeigt was es für eine Scientia oder Wissenschafft sey / so hab ich es gleichwol für eine notthurfft angesehen / daß etwas davon gesagt würde / darauß jederman berichtet würde / in was Würden sie zu halten / wie hoch sie zu achten / vnd mit was Priuilegien sie begabet vnd gezieret sey. Damit derhalben die Liebhaber dieser Adelichen Kunst etwas davon wissen / ehe sie zu diesen nützlichen und leichten Lectionen vnseres dapferen vnd wol versuchten Nicolotti Gigantis kommen / habe ich diesen geringen Discurs darvber wöllen anstellen / vnd damit die allgemeine Reguln vnd præcepta, darauff die sehen müssen / so ordentlich von etwas schreiben wöllen / in acht genommen werden / will ich an der Definition anfangen / davon ich auff die general Diuision des Wortes Scientie wil komme̅: auß welchen beyden Puncten man desto leichter wird vernehmen können / was vns in dieser löblichen Scientia wird fürgestellet. Es ist aber die Scientia eine gewisse Wissenschafft deren dingen die man mit dem Verstand begriffen hat / vnd wird in zweyerley sorten abgetheilet / nemlich in Speculatiua̅ und Practicam, die Speculatiua ist eine gemeine Operation des Verstandes / nach seine̅ eigne̅ obiecto. Die practica aber bestehet in de̅ wircklichen operationibus des Verstands. Die Speculatiua wird in zwey Theil getheilet: nemlich in Speculatiuam Realem, vnd in Speculatiuam Rationalem. Die Realis sihet auff die Eigenschafft ihres obiecti, welches sein Wesen eusserlich erzeiget. Die Rationalis gehet mit denen dingen vmb / welche ihr von dem Verstand werden vorgebracht / vnnd gehen nicht weiter als sich derselbigen wesen erstrecket.<br />
<br />
Die Physica ist eine Scientia Realis speculatiua, als welche allein auff bewegliche vnd natürliche ding sihet: Als auff die Elementa. Die Mathematica ist auch eine Scientia Realis speculatiua, welche auff die quantitates continuas oder discretas sihet. Die quantitates continuæ seynd die linee, circuli vn̅ superficies, deren Messungen durch die Arithmeticam gezeiget werden. Die Grammatica, Rhethorica, Poesis, Logica & c. seynd auch Scientiæ speculatiuæ reales.<br />
<br />
Die Scientia Practica wird auch in zwey getheilet: nemlich in Actiuam, vnnd Factiuam, die Actiua begreifft die Ethicam, Polytciam, vnd Oeconomicam. Die Factiua wird in sieben andere getheilet / so Mechanice genennet weren: nemlich / das Wollwerck / Ackerbaw / Kriegswesen / in betrachtung der besoldeten Soldaten / die Schiffahrt / die Artzney / die Jagt / und die Zimmerkunst.<br />
<br />
Damit ich nun zu dem komme so ich droben von dieser Adelichen Wissenschaft versprochen / will ich von deroselbigen quali- <br />
<br />
[Seite 2] qualitet vnd Natur discurriren / vnd zeigen ob sie eine Scientia Speculatiua, oder Practica sey / vnd auff daß ichs kurtz mache / sage ich / vnnd beweise es auch mit vnderschiedlichen gründen daß sie eine Scientia Speculatiua sey. Dann daß es eine Scientia / ist ausser allem zweiffel / dieweil sie allein durch die Operation des Verstandes wird zu wegen gebracht / als auß welcher sie hero rühret und entspringet. Daß sie eine Speculatiua ist auch gewiß / sintemahl sie nur in einer simplici vnd schlechten Wissenschaft ihres obiecti bestehet / wie hernachmahls mit mehrernsoll erwisen werden. Es ist aber das obiectum dieser Scientæ nit anders / als daß man wisse mit Vortheil zu schlagen vn̅ zuversetzen / welche Wissenschaft eine Wirkung ist des Verstands. Vnd gehet der Professor dieser Scientiæ nicht weiter als auff die Wissenschaft dieser zweyer stück / welche niemand kann wissen / wann er sich nicht auff die Zeit vnnd das Maß verstehet / es sey in Ficten / Drähungen des Rapiers / oder in freyen Stössen / welche alle durch den Verstand werden ins werck gerichtet / vn̅ gehet derselbige auch nicht weiter als auff seinen, vorgesetzten Zweck / nemlich daß man wol versetze vnnd schlage. Last vns nun auch besehen ob sie eine Speculatiua Realis, oder Rationalis sey. Allda befind ich daß sie nicht kan eine Speculartiua Rationalis sein. Die Vrsach ist diese / nemlich/ daß ob sie schon eine Wirckung des Verstands ist / so erstrecket sie sich doch nicht weiter: Derhalben man muß bekennen daß sie eine Scientia Speculatiua Realis sey. Realis sage ich / dieweil vns die Erkündigung ihres Zwecks eusserlich durch den Verstand gezeiget wird: wie dann die Wissenschafft recht zu schlagen, vnd zu versetzten / mit Zeit und Maß in Ficten / Wendungen/ vnd gleichen Stichen / wie wol sie eine Operatio des Verstandes ist / gleich wol nicht anders als eusserlich kann erkennet werden: vnnd besiehet in Stellung vnnd bewegung des Leibs vnnd des Rapiers/ wie dann auch in den Huthen vnnd Gegenhuhten: welche es dann mit Circulis, Angulis, Lineis, Superficiebus, Menturis vnd Numeris zuwegen gebracht wird / dauon man / wie sie in acht zunehmen / die Schrifften Camilia Agrippæ vnnd andere so hievon geschrieben / lesen mag. Mercket aber daß wie diese Operationes des Verstandes nit ohne eine eusserliche Wirckung können gezeiget werden: also kann man auch diese eusserliche Wirckung nicht erkennen ohne die erste oder innerliche operation des Verstandes. Also daß man nit erkennen kann / daß diese Scientia von dem Verstand herkomme / als an der eusserlichen Wirckung / vnnd gemelte eusserliche Wirckung kan auch nicht erkennet werden ohne die operation des Verstandes. Welche operationes zur anzeigung der hohen Excellentz vnd Vollkomenheit dieser Profession sich allzeit beyeinander finden lassen: vnd wie man keinen Tag ohne Sonne / vnd keine Sonne ohne Tag findet / also wirdt man auch diese opertiones nimmer von einander geschieden finden. Nun ist noch vberig daß wir auch besehen / vnd welche Sciencias Speculatiuas Reales sie gehöret. Da sage ich weiter/ daß sie eine Sc. Spe. Realis sey so zur Mathematica, nemlich der Geometria vnd Arithmetica gehöret. Zur Geometria, dieweil sie mit Lineis, Circulis, Angulis, Superficiebus, vnd Mensuris vmbgehet. Zur Arithmetica, dieweil sie auch ihre gewisse Zahlen hat / vnd ist keine bewegung des Leibs / die nicht einen Angulum oder Circulum mache: auch keine bewegung <br />
<br />
[Seite 3] gung der Waffen / die nicht in einer Linien geschehe. Deßgleichen ist auch keine Huth noch Gegenhuth die nicht ihre Zahlen in sich habe / deren aller betrachtung von der Wissenschaft der Zeit vnd der Mensur herrühret. Dannenhero ich schliesse / daß diese Adeliche Scientia sey Speculatiua Realis / so zur Mathematica nemlich der Geometria vnnd Arithmetica gehöret / wie droben gemeldet worden.<br />
<br />
Hie möchte aber ein Vorwitziger einwenden / daß diese Scientia armoru̅ nach meinen vorangezogenen Gründen / viel eygentlicher eine Scientia Practica zu nennen: Sintemahl ich droben gesagt / daß die Scientia Practica nicht allein sihet auf die Erkündigung ihres eygenen obiecti, sonder auch auf die operation: vnnd dieweil die Wissenschafft das Rapier zu führen / nicht nur auff sich selbst / sondern fürnemlich auff die operation sihet / so folget gewiß daß wann man eygentlich davon will reden / sie eine Scientia Practica vnnd nicht Speculatiua zu nennen. Darauff ich antwort / daß all ding von Natur jhre sonderliche operation haben. Nun seynd aber alle Operationes dreyerley. Dann etliche seynd jnnerlich/ vnnd haben jhr Wesen allein im Verstand / vnd kommen von einer Speculatina Rationli her. Etliche seynd jnnerlich vnd eusserlich vnnd haben ihr Wesen beydes jnnerhalb vnd ausserhalb des Verstands / vnd entstehen von einer Speculatiua reali. Etliche seynd allein eusserlich / vnd haben jhr Wesen allein ausserhalb dem Verstand: vnd entstehen auß einer Scientia Practica, seynd auch entweder Actiuæ oder Factiuæ. Die Sc. Spec. Realis Factiua, ist darin von der Practica vnderschieden / daß die Speculatiua realis, wiewol sie eusserlich in jhren obiecto wircket / so behelt sie doch die Wissenschafft desselbigen in jhrem Verstandt: die Scientia Practica aber beneben dem daß sie nur eusserlich in jhren obiecto kan wircken / kan auch nicht anders als eusserlich zur erkündigung desselbigen kommen. Derhalben auch die Scientia armorum, welche die erkündigung jhres obiecti im Verstandt hat / wiewol sie eusserlich wircket / gleichwol nicht kan eine Scientia Practica, sonder muß eine Sciehnia speculatiua realis, genennet werden.<br />
<br />
Haben also erwisen was dieses eigentlich für eine Scientia sey / vnnd daß sie zur Mathematica, nemlich der Geometria vnd Arithmetica gehöre / als welche mit Numeris, Lineis vnd Mensuris vmbgeh / deren aber der Autor in seinen Lectionen nicht gedencket / auff daß nicht allein die Gelehrten sondern auch die einfeltigen desto mehr nutzen darauß empfangen / in dem er in seinen Lectionen / ohne weitläufftige beschreibung der vielfältigen Linien / Circuln / Anglen vnd Superficien / dardurch der Leser mehr bestürtzet als berichtet / wie man beydes die Zeit vnnd das Maß soll verstehen vnd gebrauchen / damit man in Wendungen / Ficten / vnnd ledigen Stössen mit Vortheil verletzen vnd schlagen könne.<br />
<br />
Was die Circulos, Lineas, vnd andere droben gemeldte Sachen anlanget / wirdt sich der fleissige Liebhaber leichtlich durch die Vbung darin finden / vnnd will ich auch selbst denen so sich hierzu wöllen begeben / gerahten haben daß sie von<br />
<br />
[Seite 4] von den studijs der Freyen künsten anfangen / dann welcher gestudiret / wirdt durch die Wissenschafft vieler Sachen so auch hierzu gehören / in geringerer zeit alles fassen vnd perfecter darin werden / als einer so nicht gestudiret hat. Welcher ob er sie schon auch fassen möchte / so muß er doch mehr Zeit und Arbeit darauff wenden / vnd wirdt doch nicht so wol in der Kunst gegründet sein.<br />
<br />
Endtlich was die Dignitet dieser Profession belanget / vnnd wie hoch dieselbige zu halten / mit was glimpff vnnd bescheidenheit sie zu vben / was für Ehre jhr gebühre / vnnd wie der verpflichtet so die Wehr tregt vnnd sich darzu bekennet: Sage ich / was erstlich die Dignitet vndd Würde belanget / daß dieselbige von jhren qualitäten herrühret / welche aber auß deroselbigen abtheilung zuerkenne̅. Nun wird die Scie̅tia armoru̅ in drey Theil getheilet / deren dz erste zweyerley ist / ne̅lich / Naturalis, vnd Artificalis. Die natürliche / ist ein beweißlicher Difcurs damit sich der Me̅sch natürlicher weise beydes im versetzen vnnd im schlagen behillft / vnnd suchet nach seinem eigenen Verstande die mittel so jhm die Natur zu seiner Defension vnnd zur Offension des Gegentheils an die handt gibt. Wie man offtermals mit Verwunderung sihet / daß ein dapfferer vnnd vnerschrockener Mann in einem Streit / einen schlegt der für einen guten Meister gehalten worden. Die künstliche ist die so durch den Verstandt vnd die Vbung in gewisse Reguln vnnd mittel fasset / wie man ohne Gefahr mit Zeit vnnd Maß versetzen vnnd schlagen soll / dannenhero der Mensch in einem Streit die mittel nimpt / seine Person zuverwahren, vnd zeiget der Autor dieser beiyden qualiteten / eine sonderliche Wissenschaft in seinen Lectionen / daran jhm der Leser kann genügen lassen.<br />
<br />
Das andere Theil ist dieses / da die künstliche Wissenschafft des Rapiers widervmb in zwey Theil getheilet: in Demonstratiuam vnd Exercitatam. Die Demonstratiua zeiget wie man recht versetzen vnnd schlagen soll / es sey gleich in festem Fuß / oder im Schrit: Jtem wann man an Gegenth. setzen / oder sich widervmb zurück begeben soll: Es sey in Linien / oder Circuln / oder andern droben gemeldten Vmbständen / nach welchen sich der Verstand richtet / vnnd die vnderschiedliche Stellungen oder Gegenstellungen vornimpt. Die Exercitata ist die Demonstratiua, wie die zu allerhand Sachen vnd Fällen wirdt applicirt: vnnd ist kein vnderschied darzwischen / als daß die Demonstratiua für sich selbst ist: die Exercitata aber zur Wissenschafft vieler andern Sachen dienlich ist. <br />
<br />
Das dritte Theil ist dieses / daß die Scientia Demonstratiua des Rapiers / widerumb in zwey Theil getheilet. Die erste Demonstratiua bestehet in terminis in complexis, das ist / in terminis simplicibus oder compositis, so noch ander terminos mehr in sich begreiffen / so für sich selber auß vielen Zufälle̅ beweißlich seynd / als dz man ausser dem Maß ist / mit auffgespanten Armen / mit erhabenen oder gesenckten Waffen / welche termini incomplexi, das ist / dem Gegentheil vnverstendliche termini genennet werden / auch werden sie simplices genennet / dieweil sie natürlich seynd: vnnd compositi / dieweil sie auff vnderschiedliche weise bedacht werden. Vnd werden diese in primos vnd secundos getheilet. Die<br />
<br />
[Seite 5] Die Primi seynd die Fassungen der Sachen so man mit dem Verstand hat begriffen / alsda seynd das versetzen vnd das schlagen / vnd diese gehören zu der ersten vnnd vornehmbsten Intention. Die secundi seynd die conceptiones, so in dem Verstand gemacht werden / als da ist die rechte Wissenschaft zu versetzen vnnd zu schlagen: vnnd kommen auß den Primis, sintemahl wann der Verstand weiß / daß man versetzen vnnd schlagen muß / so fengt er also bald an zu discurriren / wie vnnd auss was weise solches recht zuthun seye. Die andere Demonstratiua bestehet in terminis complexis, das ist / die viel andere terminos so für sich selbst erweißlich seynd / begreiffen: welche entweder in Maß vereiniget / oder in Distantz vnderschieden / jren Zweck weisen: als wann man in der Huth ligt / vnnd sich verwahret / damit zeiget man es sey in Distanz oder im Maß / beydes durch die Stellung oder durch die Gegenstellung / was man damit kan / oder gedencket zu verrichten. Dannenhero sihet man was von dieser löblichen Scientia zu halten / nemlich auß den qualiteten / vnnd terminis so darinnen verfasset.<br />
<br />
Wie sie derhalben hoher Würden als eine Sc. fpec. realis zur Mathematica nemlich der Geometria vnd Arithmetica gehörig / vnnd so viel denckwürdige Stück in sich begreifft / also sage ich ein grosser glimpf vnnd reputation darzu erfordert, wie dann solche darauß erscheinet / daß sie gemeinlich in Fürsten und Herren Höfen / deßgleichen in grossen vnnd berühmbten Stätten wirdt gefunden / allda sich meisten theils Fürstliche / Rittermäsige vnnd Adeliche Personen darinn vben / vnnd solches vmb keiner andern Vrsachen willen / als daß / wie sie Adelich ist / vnd die Adeliche dapffere Gemüther zu hohen vnd Heroischen Empresen anreitzet: Also wil auch ein jeder die Dapferkeit seines Gemühts / die Stärcke vnnd zierliche Beschaffenheit seines Leibs / vnnd die dexteritet vnnd Geschwindigkeit seiner Person damit beweisen. Sie erfordert allezeit eine freundliche Gleichheit / vnnd kann keinen Gewalt leyden. Sie will bekant vnnd gesehen sein: vnnd zeiget sich doch nicht vmb einer jeden liederlichen Vrsachen willen. Sie reibet sich nicht an verächtliche Personen / vnnd thut nicht allzeit was sie kan / sonder lest sich zu rechter Zeit vnnd Ort sehen. Sie meidet die Trunckenheit: macht wenig wort / trit mit sonderlicher Grauitet vnnd wackerem Aug herein / kleidet sich erbarlich / ist einer freundlichen vnnd Adelichen conuersation. Vnd dieses ist den Glimpff vnnd reputation belangend / sie gebührende Ehre betreffent / soll man wissen / daß die obseruation aller vorgemeldeter Stück / jhr zu sonderlichen Ehren gereichen. Ist also allein vberig daß ich die Pflicht zeige deren so die Wehre tragen / vnnd sich dieser Profession annehmen wöllen. Alda ich nichts will zu thun haben mit den verächtlichen Duellisten, welche wie sie diese Profession nicht recht verstehen, also jhr auch eine geringe Ehre anthun / vnnd haben es dahin gebracht / daß wie sie alle Tugend so bey dieser Adelichen Scientia erfordert / vnd sich aller Ehre gleichsam begeben / ja alle Gottesfurcht hindan gesetzet / damit sie zu jhre bösen vnd verfluchten Ende mögen kommen: also dienet sie jhnen auch nirgend anders zu / als zu jrem zeitlichen vnd ewigen Verderben: Dieses aber günstiger Leser / ist die Pflicht deren so sich dazu bekennen wöllen / nemlich daß sie sich in vier Fällen deroselbigen gebrauchen<br />
<br />
[Seite 6] chen. Erstlich zu beschützung des Glaubens: darnach des Vatterlands / zum dritten jhrer selbst / vnd endlich zu erhaltung der Ehren. Vnd soll sich keiner zu vnrecht gebrauche̅ lassen / sondern sich allein in vertheidigung einer rechte̅ Sachen wagen. Dann wer eine vnrechte Sache damit gedencket zu handhaben / der thut auch dieser Profession gewalt. So wirdt sich auch kein Biderman dahin bewegen lassen / daß er einer vnbillichen Sachen / auch ohne Gefahr beywohne: Aber in einer gerechten Sachen / sonderlich in vorgemeldten Fällen / wird er keine Gefahr schewen. Beneben dem so muß man auch eine Vrsach haben ehe man zu den Waffen greiffet: dann sich ohne Vrsach zu balgen vnd zu schlagen / gebühret nur den Narren vnd Trunckenbolden.<br />
<br />
Man findet etliche / welche wann sie ein wenig in die Fechtschul gegucket / sich also bald an die Schwinge gürten / vnd vnderstehen sich allerhand Muthwillen zu vben mit auffhaltung / stumpfierung vnd verletzung deren so jhnen begegnen; vnnd lassen sich beduncken es sey jnen eine grosse Ehre: betriegen sich aber nur selbst / dann beneben dem dz sie dieser Adelichen Kunst gewalt thun / welche sich nicht ohne erhebliche Vrsach herfür thut / erzürnen sie Gott / vnd bringen nichts anders zu wegen / als daß sie sich beydes bey Gott / vnnd bey den Menschen verhast machen. Alhie wil ich abbrechen auff daß ich den Leser nit vber maß auffhalte: allein will ich nachmahls die Adeliche Gemühter ermahnet haben / daß sie auff die vorgestellete lectiones vnsers Autoris gute achtung geben / deren nutzen sie ohne zweiffel werden befinden: vnd sich fürsehen daß sie der Kunst nicht mißbrauchen / sondern sich also dabey verhalten daß sie Ehre vnnd Rnhm damit erlangen.<br />
<br />
Fechtschul</blockquote>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzxhE4M8ciBJ6HI0McMcV-WmtmjfdGtChvkk3DJ-KH8tmOZ15cDiTtQcA6JenZjHQFZ2APxXTsJCB6jCcp54NDaGUZpK4QLVF3s__iHIOxMjUJyN7xVi7nbZ4oZTXOXao-YljCq91H-fJk/s1600/Giganti+Portrait+1644.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="221" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzxhE4M8ciBJ6HI0McMcV-WmtmjfdGtChvkk3DJ-KH8tmOZ15cDiTtQcA6JenZjHQFZ2APxXTsJCB6jCcp54NDaGUZpK4QLVF3s__iHIOxMjUJyN7xVi7nbZ4oZTXOXao-YljCq91H-fJk/s320/Giganti+Portrait+1644.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: center;">
</div>
<div style="text-align: center;">
<span style="font-size: x-small;">Portrait von Nicolett Giganti (zwischen dem Vorwort und dem Text "Fechtschul"), Bildquelle: Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg, Sig. H00/4 MTH-I 106[1/2</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>Anmerkungen:</b></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
(1) Sig. Xb 7532 (1), Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, [<a href="http://diglib.hab.de/drucke/xb-7532-1s/start.html">Digitalisat HAB</a>]</div>
<div style="text-align: justify;">
Siehe dazu auch: Fechtgeschichte Das Fechtbuch des Nicolai Giganti in der deutschen Zetter-Ausgabe von 1644 von Jan Schäfer.</div>
<div style="text-align: justify;">
(2) Sig. H00/4 MTH-I 106[1/2, <i>Fechtkunst 1</i> und <i>Fechtkunst 2</i> zusammengebunden, vielen Dank an Tamara Lust von der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg für die zahlreichen Hinweise.</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-76680742015338263062015-11-10T04:09:00.004-08:002023-02-09T22:15:10.449-08:00Die Fechtbücher im Besitz von Kurfürst Johann Georg I. (1585-1656)<div style="text-align: right;">
<i>von Jan Schäfer</i> </div>
<br />
<div style="text-align: justify;">Im Inventar der Bibliothek der Kurfürstlich Sächsischen Bibliothek findet sich für das Jahr 1595 folgende Auflistung von Fechtbüchern. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf <a href="http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/9541/430/0/">fol. 212r</a>:</div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
"Zwei fechtbucher geschrieben vnd gemahlet, jn schwarzenn sammet, verguldeten rockelen, bunten seidenen benderen, mit quastenn."</blockquote>
</div>
<div style="text-align: justify;">
Und auf <a href="http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/?id=5363&tx_dlf[id]=9541&tx_dlf[page]=436">fol. 215r</a>:</div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
"Grundliche beschreibung der freyen ritterlichenn kunst des fechtens, durch Joachim Meyer (Strasburg 70)<br />
<br />
Ein gemahlet vnd geschrieben fechtbuch durch Georg Friederics (Anm.: ohne Ort und Jahr)<br />
<br />
Henrici a Gunterrodt de ueris prinicpijs artis dimicatorie tractatus"</blockquote>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Quelle: "Dritter Theill des Inventarii Uber die Churfürstliche Sächßische Libarey zue Dreßden", 1595. Sächsische Staats- und Universitätsbibliothek, Signatur Bibl.Arch.I.Ba,Vol.30. [<a href="http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/9541/1/">Digitalisat Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek</a>]</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-59001260549497431332015-09-01T05:10:00.010-07:002023-09-30T02:27:04.165-07:00Die Handschrift Mscr. Dresd. C.94.a - eine weitere deutschsprachige Fabris-Übersetzung aus dem 17. Jahrhundert?<div style="text-align: right;">
<i>von Jan Schäfer</i></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Die <a href="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/271151/463">Handschrift Mscr.Dresd.C.94.a</a> ist eine 252 Blatt starke Text-Bild-Handschrift, die in der Sächsischen Staats- und Universitätsbibliothek aufbewahrt wird. Die 190 Illustrationen sind vermutlich mit Silberstift ausgeführt. Augenscheinlich handelt es sich um eine Übersetzung von Fabris' Fechtbuch <i>Scienza e Prattica d'Arme</i> ins Deutsche.<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Um festzustellen, ob es sich hierbei um eine Kopie einer vorhandenen Übersetzung oder um eine eigenständige Übertragung in deutsche Sprache handelt, sind weitere vergleichende Untersuchungen zu Text und Illustrationen nötig.</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
<b>Provenienz</b></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Handschrift hat zwei Namensvermerke, die auf mögliche Vorbesitzer (und womöglich auch den Übersetzer bzw. Kopisten?) hinweisen: auf dem Vorsetzblatt "Melchior von Schwalbach" (außerdem: "kost 14 gulden") und auf dem Einbanddeckel: "Ludov. Rudolph Senft à Pilsach". (1)</div>
<div style="text-align: justify;">
Über die Bibliotheca Senftiana und die K. Sächs. Kupferstich-Gallerie gelangte die Handschrift in den Besitz der Vorgängerinstitutionen der Sächsischen Staats- und Universitätsbibliothek, wo sie heute unter der Signatur Mscr. Dresd. C.94.a zu finden ist. (2)</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>Wasserschäden an der Handschrift</b></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Handschrift C.94.a in einem provisorisch eingerichteten Ausweichlager durch unsachgemäße Aufbewahrung oder Kriegseinwirkung durch Wasser stark beschädigt. (3) Betroffen ist augenscheinlich vor allem die erste Hälfte des Buches. In der zweiten Hälfte ist der Text etwas besser erhalten, jedoch auch hier nicht frei von Auswaschungen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
Anmerkungen:<br />
<div style="text-align: justify;">
(1) Siehe Katalog der Handschriften der Sächsischen Landesbibliothek zu Dresden, Band 1. Dresden, Sächsische Landesbibliothek, 1979, S. 201 [<a href="http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/9945/221/">Digitalisat</a>] sowie <a href="http://www.manuscripta-mediaevalia.de/?xdbdtdn!%22obj%2040171885%22&dmode=doc#|5" target="_blank">Manuscripta Mediaevalia</a> und <a href="http://kalliope-verbund.info/de/ead?ead.id=DE-611-HS-3320377">Kalliope-Verbund</a>.</div>
<div style="text-align: justify;">
(2) Vgl. ebd.</div>
<div style="text-align: justify;">
(3) Vielen Dank an Kerstin Schellbach und Birgit Buth von der Sächsischen Staats- und Universitätsbibliothek für die zahlreichen Hinweise und die freundliche Unterstützung.</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-38584782219257936212015-08-30T06:07:00.000-07:002015-08-30T11:55:15.878-07:00"Von dem Nutzen der Fecht=Kunst und den Vorzügen gegenwärtiger Anweisung." Anton Friedrich Kahns Vorrede zu seinen "Anfangsgründen der Fechtkunst"<div style="text-align: right;">
<i>von Samara Ajjour</i></div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
„Anfangsgründe der Fechtkunst“ ist ein Fechtbuch von Anthon Friedrich Kahn (1713-1797), das im Jahr 1739 erschien [<a href="http://gdz.sub.uni-goettingen.de/dms/load/img/?PPN=PPN653923821&IDDOC=699832">Digitalisat Ausgabe Göttingen 1739</a>] [<a href="http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/56807/1/cache.off">Digitalisat erweiteret 2. Ausgabe Helmstädt 1761</a>]. Das Werk hat eine Gesamtseitenanzahl von 162 Seiten und enthält zur bildhaften Darstellung der Übungen 25 Kupferstiche.<br />
Kahn lehrte als Fechtmeister an der Georgius Augustus Universität in Göttingen. Er verfolgte mit Veröffentlichung dieses Werkes einerseits das Ziel, die mit Vorurteilen behaftete Fechtkunst in das rechte Licht zu rücken. Andererseits wollte er die „Wahrheit und den Werth“ dieser Kunst verbreiten. Seinem Wunsch nach sollten seine Schüler mit dieser Schrift eine Trainingsgrundlage erhalten. Inbesondere im Hinblick darauf, wenn einer seiner Schüler seine Nachfolge antreten sollte.<br />
<br />
<br />
<b>Der Text:</b></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: justify;">
[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000005.jpg">Titelblatt</a>] Anfangsgründe<br />
Der Fechtkunst<br />
nebst einer Vorrede<br />
Von<br />
dem Nutzen der Fechkunst<br />
Und den Vorzügen dieser<br />
Anweisung<br />
herausgegeben<br />
von<br />
Anthon Friedrich Kahn<br />
Fechtmeister auf der Georgius Augustus<br />
Universität zu Göttingen<br />
Goettingen<br />
Gedruckt bey Johann Christoph Ludolph Schultzen<br />
Universitäts Buchdrucker 1739.<br />
<br />
[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000007.jpg">Widmung</a>] Ew. hochgebohrenen Excellenz<br />
dem Herrn<br />
Herrn<br />
Gerlach Adolph von Münchhausen<br />
Erbherrn zu Straußfurth u.<br />
Ew. Königl. Maj. Von Großbritannien<br />
Und Churfürstl. Durchl. zu Braunschweig<br />
und Lüneburg hochbetrauten Geheimten<br />
Raht und Großvoigt zu Zelle,<br />
Seinem Gnädigen und hochgebietenden Herrn.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
[<a href="http://gdz-srv1.sub.uni-goettingen.de/content/PPN653923821/800/0/00000008.jpg">Widmung</a>] Hochgebohrener Herr,<br />
Gnädiger und hochgebietender Herr<br />
Geheimter Rath und Grosvoigt,<br />
<br />
Die unendliche Verbindlichkeit, worinn Ew.<br />
hochgebohrne Excellence durch DERSELBER unvergesliche Gnadenbezeugungen mich zu setzen geruhet, habe bisher durch nichts, als eine sorgfältige Beobachtung der mir gnädigst aufgelegten Pflicht an den Tag zu geben gewust.<br />
Ich habe mir vielleicht nicht ohne Grund mit der angenehmen Hofnung geschmeichelt, daß diese Art der Verehrung Ew hochgebohrenen Excellence am<br />
<br />
[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000009.jpg">Widmung</a>] am allergesälligsten sey. Die edelsten Reguln, nach welchen DJESELBER die Handlungen DERO Knechte zu schätzen pflegen, haben mich darin bestärket. Wenigstens bin ich davon fest überzeuget gewesen, daß Leuten von meiner Profeßion als ein Mangel demüthigster Verehrung nicht auszulegen stünde, wenn sie solche nicht öffentlich bezeugeten.<br />
Nachdem ich aber den Entschluß gefasset, die Anfangsgründe der Fechtkunst in einer kurtzen Einleitung gemein zu machen, bin ich zweiffelhaft geworden, ob ich nicht diesem Werckgen zum Zeichen meiner unterthänigsten Devotion eine Zuschrift an Ew. Hochgebohrene Ercellence vorsetzen dörfte.<br />
Der geringe Werth meiner Kunst, die unter denen freyen Künsten das Bürgerrecht noch nie erworben, und die Erinnerung meines grossen Unvermögens, welches mir nicht verstattet das Werk so auszuführen, daß es einigen Beyfall verdienen könte, haben mich zwar anfangs davon abgeschrecket. Allein da meine Absicht nach meinen Kräften eingeschränkten gewesen, und ich durch diese geringfügige Bemühung nichts weiter zeigen wollen, als daß es mir an dem aufrichtigen Vorsatz nicht fehle, meinen Scholaren die Erlernung der Fechtkunst zu erleichtern; so glaube für die Kühnheit meines Unternehmens hierin eine Entschuldigung gefunden zu haben.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000010.jpg">Widmung</a>] Ew. Hochgebohrene Excellence geruhen mir solchemnach gnädigst zu vergeben, daß ich mich underwinde, DERO hohen Namen diesen geringen Blättern vorzusetzen, und eine demütigste Danksagung für die bisher unverdient genossene hohe Gnade mit einem so unwürdigen Geschenk zu begleiten.<br />
Ich würde mich glückselig achten, wenn DJESELBER dieser Zuschrift in Betrachtung meines guten Willens gnädigst aufzunehmen, und das Werkgen selbst als einen Beweis meines Fleißes anzusehen geruheten, wodurch ich folglich DERO höchstschätzbare Kunst und Gnade noch mehr auf mich herab geneiget hätte. Mein Endzweck wäre dadurch völlig erreichet und ich hätte die gewisse Erlaubnis mich in tiefster Unterthänigkeit zu nennen<br />
Ew. Hochgebohrnen Excellence <br />
Meines gnädigen und hochgebieten<br />
den Herrn Geheimten Rahts<br />
und Großvoigts <br />
unterthänigst gehorsamster Knecht.<br />
A. F. Kahn.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000011.jpg">Vorrede</a>] Vorrede<br />
Von dem Nutzen der Fecht=Kunst<br />
und den Vorzügen gegenwärtiger Anweisung.</div>
<div style="text-align: justify;">
An den Leser</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
Es ist fast allen Schriftstellern gemein, daß Sie in den Vorreden ihrer Bücher die Befugnist zu erweisen suchen, welche Sie zu Herausgebung derselben ihrer Meinung nach berechtiget hat. Eine Vorrede ist, wenn man sie nach der Erfahrung beschreiben soll, nichts anders, als eine Schutz-Schrift des Verfassers, der seinem Werck ein ungütiges Schicksal entweder aus blosser Furchtsamkeit oder guten Gründen vorher prophezeiet. Neider, Verläumder, Sateiren-Schreiber, Zäncker naseweise Critici, mit einem Wort, Zoilus und Momus, bekommen vor der Zeit ihre Abfertigung und man sollte<br />
<br />
[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000012.jpg">Seite 2</a>] te aus dieser Gewohnheit fast schliessen, daß die mehresten Scribenten bey der Gemeinmachung ihrer Schriften kein gutes Gewissen haben müsten. Es pflegen diese Rechtfertigungen grösser oder kleiner zu gerathen, nachdem die Anzahl der Schrifften in der Art stärcker oder geringer ist, und nachdem der Urheber des Buches sich mehr oder weniger sicher weiß. Man suchet die Vorgänger, welche in gewisser Maße schon als Wiedersacher betrachtet werden, mit guter Art von ihrem Werth herunter zu setzen, um das Seinige dadurch unvermerkt zu erheben.<br />
Der Titul der gegenwärtingen Vorrede solte den geneigten Leser fast auf die Gedancken bringen, als gienge ich mit eben dem Vorhaben schwanger: Denn von dem Nutzen seiner Kunst und den Vorzügen seiner Anweisung reden wollen, heisset wohl nichts anders, als allen vorhergehenden Scribenten den Krieg aufkündigen, und dabey ein heimliches Mistrauen gegen sich selbst und seine Profession verrahten: Allein so wahrscheinlich dieser Argwohn dem Leser auch vorkommen mögte, so ungegründet ist er doch vor der Menge und Wichtigkeit meiner Vorgänger habe mich eines theils wenig zu fürchten und andern theils schmeichele ich mir so viel nicht, daß ich dem Leser durch Redner. Künste oder die gewöhnlichen Erniedrigungen ein gütiges Urtheil abzuheucheln im Stande sey solte. Das letzte setzet eine Schwäche des Verstandes bey dem Leser zum Grunde, und das erste, seine Vorgänger aus Eigennutz zu verachten, lauft wieder die Gerechtigkeit welche wir, wo nicht ihren Verdiensten, dennoch ihrem guten Willen wiederfahren zu lassen verbunden sind. Ich werde dannenneroden</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000013.jpg">Seite 3</a>] den Unterscheid meiner Gründe der Fecht-Kunst von andern die theils in öffentlichen Schriften am Tage liegen, theils nur durch die mündliche Anweisung fort gepflantzet werden ohne Anzapfung ihrer Vertheidiger und Urheber, mit wenigen anzeigen und einen jeden bey seinem Rechte lassen, die daher folgende Schlüsse nach eingener Einsicht zu machen. Daß ich aber von dem Nutzer der Fecht Kunst überhaupt etwas ausführlichter handele; solches geschiehet vornehmlich in der Absicht, um den rechten Gebrauch dieser an sich ruhmwürdingen Kunst gemein zu machen, und meine eigene Herren Scholaren, denen diese Arbeit gewidmet ist, vor den Mißbrauch und den häuffigen Abwegen sorgfältig zu warnen. Es fehlet auch hier nicht an Vorurtheilen, welche entweder die ganze Kunst verwerflich machen, oder wenn sie gelinder sind, derselben einen so geringen Werth zu eignen, daß es einem veständigen Menschen allerdings gereuen müste, wenn er Mühe, Zeit und Kosten darauf verwendet hätte.<br />
Die folgenden Blätter werden eirgeben, daß ich mich einer Unpartheiligkeit dieser Untersuchung befliessen und die gewöhnlichen Aufzüge, oder besser zu reden Aufschneidereyen, wodurch oftmahls die niedrigsten und schlechtesten Dinge erhoben werden, mit Sorgfalt vermieden habe.<br />
Ich bin nicht willens die Fecht-Kunst auf dem Paradiese her zu leiten, oder ihre Nohtwendigkeit in den Stande der Unschuld zu behaupten. Der Stand der Unschuld der Schriften, oder auch nur das güldene Welt-Alter der Heiden, wie es ein Seneca beschreibet, weiß nichts von Schwerten und Degen, viel weniger von dem geschickten Gebrauch desselben, der Fecht=Kunst.<br />
<br />
[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000014.jpg">Seite 4</a>] kunst Meiner Meinung nach hat unser sinnreicher Herr Haller völlig rech, wenn er den verderbten Ehrgeitz anklaget,<br />
Daß er aus unter irrd'schen grüften<br />
Die tolle Zierde unsrer Hüften<br />
Das Schwert zu erst an Tag gebracht.<br />
die Erfindung feindseliger Waffen wäre unnöthig und unnütz gewesen, wo nicht ein feindseliges Gemüth den zu vorhersehenden allgemeinen Frieden verbannet hätte. Die mehresten unter uns blühende Wissenschaften und Künste haben sich desfalls nichts vor zu werfen: Denn was sind sie anders, als traurige Merckmale der verlohrnen Glückseligkeit und beschwerliche Mittel, wodurch wir denen nohtwendig gewordenen üblen entgegen zu gehen trachten? Dieser Vorwurf ist allgemein und den Werth der heutigen Wissenschaften unschädlich, massen deren Vortreflichkeit nur darnach abgemessen werden muß, ob und wie weit denen menschlichen Beschwerlichkeiten dadurch eine Linderung verschaffet wird? Wenn also von dem Nutzen der Fecht-Kunst geredet wird; so ist nur davon die Frage: Ob dieselbe den bey verderbten Sitten unserer Zeiten denjenigen dienlich seyn, welche von dem eingegriffenen Verderben sich zu entfernen und die verlohrne Ruhe in ihnen selbst so viel möglich wieder herzustellen suchen? Es ist unleugbar, daß sie in solchen betracht ihren augenscheinlichen Nutzen habe. So gewis es ist, daß der geschickte Gebrauch unserer Glieder uns nicht angebohren, sondern durch Kunst und Uebung erlanget werde; so gewiß ist es auch daß bey dem Gebrauch des Degens viele</div>
<div style="text-align: justify;">
[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000015.jpg">Seite 5</a>] viele Vortheile in der Zusammenfügung des menschlichen Körpers gegründet sind, welche man von Natur nicht sogleich in die Ausübung zu setzen vermag. Zwar ist wiederum nicht in Abrede zu stellen, daß eben der vorgepriesene geschickte Gebrauch des Degens das menschliche Elend oft mehr vermehret als vermindert habe: Allein es ist doch niemahlen nohtwendig, sondern allemahl zufälliger Weise durch eine unvernünftige Anwendung daraus hergestossen. Denen Römern hieß es niemand, als ihre abergläubische Einbildung und eine angebohrene Grausamkeit, daß sie erkaufte Menschen zu dem Ende in der Fecht-Kunst unterweisen liessen, damit sie nachher bey ihren Leichbegängnissen, oder nur bloß zur Luft in einen kunstmäßigen Gefecht, der grausamen Wollust ihrer Zuschauer das Leben aufopfern mögten. Künstlich vergossenes Mensch Blut muste nach ihren Wahn die abgeschiedenen Seelen von dem besorglichen Herumschweiffen nach dem Tode erlösen. Vielleicht haben sie auch in großer Einsamkeit dieß- und jenseit deß Styres tapfere Begleiter gesuchet, wozu diejenigen freylich am geschicktesten waren, welche ihr Blut vor ein kurtzes Wolleben verkauffen konten. Die Römischen Scribenten sind voll von dieser barbarischen Gewohnheit, welche vom Kaiser Constantin dem großen erst abgeschaffet worden. Ob unsere Väter, die Zerstöhrer der Römischen Hoheit den Degen besser angewendet, als die Römer, daran zweiffele ich noch sehr, Der Gebrauch des Verstandes war etwas seltenes unter ihnen und was sie durch die Krafft der Vernunft aus machen solten, wurde durch die Stärcke der Faust entschieden. Die Gottesordel der mitleren Zeiten sind be=</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000016.jpg">Seite 6</a>] bekannt genug: Eine Anzeige, daß die den Gebrauch des Degens mehr als zu weit aus gedehnet haben. Die Frage: Ob die Brüder und Schwester Kinder mit Bruder und Schwester bey der Erbfolge zugleich mit zu gelassen oder von den letztern ausgeschlossen werden solten, ginge schon sehr weit über ihre Begriffe, weshalb dieselbe zu den Zeiten Otto des grossen durch einen Zweykampf dahin entschieden wurde, daß die Brüders Kinder zugleich mit den Brüdern erben müsten (weil der Fechter, welcher sich vor die ersten geschlagen entweder mehr Geschick und Stärcke oder mehr Glück als sein Gegentheil gehabt hatte.) Was ietzo auf unsern Universitäten durch die Schöppenstühle ausgerichtet wird, das geschahe damals durch die Waffen, und ein geschickter Fechter war zu gleicherzeit ein auser ordentlich guter Rechtsgelehrter und Advocat. Statdessen, das wir jetzo die Acta ad referdendum aus stellen, machten die Anstalt zu einen feyerlichen und öffentlichen Duell, wobey es gewiß so zierlich und heilig zu ginge, als wenn der andächtigste Katolick die letzte Ohlung empfänget. Beweiß und Gegenbeweiß wurde durch einen kühnen Hieb oder Stoß volführet und man glaubte um so vielgewisser, daß Gott der gerechten Sache den Sieg unfehlbar beylegen würde, als beyde Duellanten vor dem Zweykampf einen Eyd abgeschworen, daß ihnen Gott nach der Gerechtigkeit ihrer Sache zu dem Kampf helffen solte. Mit einem Wort das Duelliren war recht in Form einer Kunst gebracht und die Duelle wurden für das bequemste Mittel angesehen schwehren Proceßen ein baldiges Ende zu geben. Wer in solchem Zweykampf überwunden wurde, hatte nicht allein das Unglück Schmertzen, Wunden ja wol gar den Tod</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000017.jpg">Seite 7</a>] Tod davon zu tragen, sondern er oder seine Erben mussten noch dazu alles das bezahlen, worüber im Gerichtgestriten war, So weit erstreckte sich das Recht des Degens bey unsern Vorfahren. Man schiesset hieraus von selbst, daß der Werth der Fecht-Kunst bey diesen Leuten von sehr grossen Umfang gewesen seyn müße; Denn haben sie das Rauffen für ein von Gott geheiligtes Mittel gehalten, ihre Vernunft übersteigende zweiffels Knoten auf zu lösen, so ist in tausend anderen Gelegenheiten der Gebrauch des Schwertes noch weit gewöhnnlicher gewesen. War es möglich, daß ein frey gebohrner Teutscher eine Beschimpfung anders als durch einen ordentlichen Zweykampf rächen und sein verlohrnes Ansehen durch Obrigkeitliche Hülffe und nicht vielmehr durch seine Faust wieder herstellen konte? Die Vernunft hat ihnen ein solches nicht eingeflößet, wobey es allezeit ungewis ist ob der Beleidiger und nicht vielmehr der Beleidigte verletzet wird. Sie verfluchen zwar aus angbohrner Ehrlickeit allen Meuchelmord, Uberfall und stärckere Gewalt; auf nichts waren sie mehr aufmercksam als auf die Gleichheit der Waffen und der übrigen bey einem Gefecht in acht zu nehmenden Vortheile: Allein der Vernunft geschahe dadurch noch kein genüge, weil das Schicksal des Beleidigers und des Beleidigten doch immer einerley blieb, wo ihm nicht die Fertigkeit des einem oder des anderen Theils den Ausschlag gab. Ohngeachtet nun diese Art die Beschimpfungen und das Unrecht von sich abzuwenden von einer Nation, welche ihren Verstand nachher zu brauchen angefangen, mit Feuer- und Wasser Proben mit den Gottes ordeln und andern unbelebten Gebräuchen unserer Vorfahren zugleich solte verbannet seyn; so ist sie dennoch, wie aller Welt bekant noch</div>
<div style="text-align: justify;">
[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000018.jpg">Seite 8</a>] noch starck im Schwange, wenigstens ist die Art zu dencken denen Deutschen so sehr eigen geblieben, daß sie ihnen fast zur andern Natur geworden zu seyn scheinet. Weder die gereinigten Lehr=Sätze unserer Religion, noch die schärfesten Straf=Gesetze unserer Regenten haben dies eingewurtzelte Übel gäntzlich ausrotten können. Wie schwer hält es nicht, daß so gar diejenigen, welche Aufräumung des Verstandes ihr gantzes Leben widmen, wenn ihnen eine vermeintliche Beschimpfung von andern ihres gleichen angethan wird die Obrigkeit um Hülffe anruffen? Sie glauben noch immer, wenigstens stehen sie desfalls in großer Furcht, es mögte die Wahl eines so vernünftigen Weges ihrer Ehre und guten Rahmen nachtheilig seyn. So schwer die Sache an sich zu begreiffen ist, so gewis leget sie die Erfahrung zu tage. Es ist wieder mein Vorhaben und über meine Fähigkeit, dies eingewuzelte Vorurtheil unferer Landes Leute durch die Gründe einer gesunden Sitten-Lehre zu bestreiten. Es haben Gesetzgeber und Redner an dessen Zerstöhrung gearbeitet, und man wünschet beiden einen guten Fortgang ihrer heylsamsten Bemühungen.<br />
Nur aber scheinet es, als liesse das angeführte gerade wieder den Zweck, welchen die Auffschrift dieser Vorrede bezeuget.<br />
Ich will von dem Nutzen der der Fecht-Kunst reden und meine Abhandlung hält bis hierher nichts in sich, als was dieselbe verhaft und verächtlich machen könnte. Ja was noch mehr ist, wenn ich aufrichtig herausgeben soll, so habe ich noch weit mehr Einwürfe wieder den Werth dieser Kunst in Vorrath, welche ich dem geneigten Leser wenig verhehlen kann. Jedoch eine gute Sache wird</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000019.jpg">Seite 9</a>] Wird dadurch vornehmlich aufgekläret, wenn man die Beschuldigungen dawieder in der größten Stärke vorträget und die Vertheidigung nicht darin setzet, daß man die Einwürffe auf eine hinfällige und schlechte Art vorstellig machet. Ich suche dannnenhero nicht zu verbergen, daß der Urheber unserer allerheiligsten Religion, die Friedfertigkeit und die Erduldung des Unrechts seinen Nachfolgern so sehr angepriesen, daß es fast das Ansehen gewinnet, als hätten diejenigen nicht geirret, welche sich verwundert, daß sie Schriften zu Führung blutiger Kriege und Rächung des angethanen Unrechts durch den Degen sich entschliessen können. Es scheinet ein so liebloses Betragen den Grundregels des Schriftenthums zu wiedersprechen.<br />
Was sol man also von einer Geschicklichkeit halten, welche einzig dahin abzielet, wie man dem andern, wenn es wenig ist, seine Glieder lähmen, oder ihn gar durch eine tödliche Verwundung den Eingang in die unselige Ewigkeit eröfnensolle?<br />
Es komt hinzu, daß unsere weise Gesetzgeber den Gebrauch des Degens, er mag so geschickt geführet werden als er will, durch die allerschäefesten Strafbefehle verbothen haben. Warum will man solchemnach eine Kunst erheben, deren Ausübung mit dem Leben bezahlt wird? Insbesondere solte ich mich entsehen, diese Kunst auf einer hohen Schule zu preisen, welche dieses vor allen ihren Schwestern zum voraus hat, daß durch die preißwürdigste Vorsorge ihres Durchlauchtigsten Sifters ihre Reinigkeit durch das Blut ihrer Bürger noch nicht beflecket ist, und wie wir von den gütigen Himmel erbitten, in Zukunft auch nicht besudelt werden wird.<br />
Ist<br />
<br />
[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000020.jpg">Seite 10</a>] Ist es nicht wiedersinnisch an einem Orte, wo der Friede seine Wohnung hat, die Künste zu loben, welche unruhigen und streitbaren Gemüthern allein angenehm und brauchbar sind? Besiehet man auch die Würkungen dieser anzupreisenden Fertigkeit an denen, welche sich deren rühmen, so solte man gleichfals wenig vortheilhaftes daher entlehnen können. Was will man antworten, wenn der Einwurf durch die Aufführung und die Sitten vieler Kunstverwandten unterstützet wird? Würde es nicht sehr übel mit uns aussehen, daferne man das Bild eines Fechters nach dem Exempel des größten Hauffens schildern solte? Ich scheue mich nicht dasselbe her zu setzen, weil es die Aufrichtigkeit erfordert, daß ich nichts verschweige, was meinem Vorhaben wiederstreben könte. Es ist ein Mensch dessen vornehmste Freude darin bestehet, das er niemahlen ein hartes Wort ohne stündliche und nachdrückliche Rache angehöret und seiner Meinung nach keine niederträchtige Handlung unternommen hat. Auser der Tapferkeit glaubet er keine Tugend, und wenn er gütig ist, so giebt er zu, daß diese die andern alle in sich schlieffe. Seine Großmuth treibt ihn so weit, daß er lieber ins Elend gehet, als denen Gesetzen sich unterwirffet, welche seinen Maximen zu wieder sind. Seine Seele ist viel zu erhaben, als daß sie eine ruchlose Lebensart vor lasterhaft halten solte: durch eine ordentliche und sitzsame Aufführung, ja so gar durch die Reinlichkeit seiner Kleider wird sein großmüthiger Geis entadelt, als welcher solche Kleinigkeit denen niedrigen Seelen zu beobachten überlässet: Er entbehret lieber der Gesälligkeiten anderer, als das er sie mit höflichen Worten und Bezeigungen erbetteln solte: Mit einem Wort sein<br />
grö=</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000021.jpg">Seite 11</a>] größtes Unglück ist, daß er in diesen verderbten Jahrhundert, wo die Welt von diesen braven und heroischen Glauben immer weiter entfernt wird und nicht viel mehr zu den glückseligen Zeiten des Don Quichotte das Licht der Welt erblicket hat. Ich solte meinen, wenn dieser Riß durch die Menge der Urbilder bestätiget würde, so wäre es wenigstens sehr gefährlich eine solche Kunst zu erlernen, welche ihrem Liebhabern so wunderliche Begriffe einflößen könte. Zwar mögte uns hierunter wol zu statten kommen, daß nicht alle, welche der Fechtkunst obliegen, in den Heldenglauben sich so weit vertieffeten: Allein man wird uns wieder einen andern Vorwurf machen, der zwar nicht so gefährlich, aber doch ebenmäßig von grossen Anschein ist. Man sagt: Die Fertigkeit im Fechten gebiehret Muth und der Muth wird gar leicht der Grund einer verderblichen Zankfucht und Stärkerey. Man will viele junge Leute gesehen und gekannt haben, die ehe sie fechten gelernet, sitsam und friedferting gewesen, bey welchen sich aber die Hertzhafigkeit nach gerade eingefunden, so daß man bey dem Ende jedweder Lection zusehens wahrnehmen können, wie ihnen das Hertz gewachsen. Es sey, fähret man fort, nachdem sie kaum contra zu fechten angefangen, dasselbe schon zu einer so merklichen Größe gediehen, daß keiner der nicht bereits ein halb Jahr contra gefochten, vor ihnen sicher gewesen. Hieraus soll ferner die Prahlerey nebst der jenigen heldenmäßigen Miene herfließen, wodurch sich die so genannten Reno´misten von allen andern vernünftigen Creaturen unterscheiden. Leute die vorher die Studien geliebet und denselben eifrig ergeben gewesen, sollen durch die Annehmlichkeit der Vorstellung, daß man gefürchtet wird<br />
<br />
[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000022.jpg">Seite 12</a>] wird, von ihren vorigen Fleiß in eine wilde und unbändige Lebens Art verfallen seyn. Man behauptet es sey vor ein Gemüth das von der Ehre am merklichsten getrieben wird, nichts angenehmer aber auch nichts gefährlicher, als wenn es andern fürchterlich ist. Die Erfahrung soll es bezeugen, maßen man solchen Leuten die damit begabt sind, eine entzückende Freude aus dem Gesicht gelesen haben will, wenn sie einmahl so glücklich gewesen, daß sie jemand angetroffen, der ihre Tapferkeit vor würklich und ihre Großmuth vor ein Etwas angesehen hat. Sie schliessen hieraus, daß man solche Menschen vor nichts mehr als vor der Fechtkunst zu warnen habe, weil diese ihre Schwachheit noch mehr aufhilft und ihre Einbildung so vollkommen macht, daß sie endlich zu ihren unwiederbringlichen Schaden ausschlagen muß. Denen die ein aus Wollust und Ehrgeitz zusammen gesetztes Temperamtent haben, soll die Erlernung des Fechtens zu einen nicht geringen Ubel Anlaß geben : Sie sollen dadurch in liederliche Gesellschaften, wo man dem Gesöffe und dem Spiel ergeben ist, gerathen, weil sie ein besonderes Vergnügen darin finden, indem sie ihre Geschicklichkeit in Fechten ehrwürdig und angesehen macht. Ja so gar bey manchen, welcher die zärtliche Neigung zu seiner Dulcinea vielleicht noch würde überwunden und aus seinen Hertzen verbannet haben, weil ihm der Degen seines Mitbuhlers gar zu schreckliche Eindrücke gemacht, soll, wie man uns vorwirft, bey zu nehmender Fertigkeit im Fechten die fast erstorbene Liebe gegen die Dulcinea gleichsam wieder lebendig werden und also ein Unheil von dem andern abstammen. <br />
Die=</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000023.jpg">Seite 13</a>] Dieses wären ohngefehr die vornehmsten Einwürfe gegen diese Fecht=Kunst worauf ich mich dermahlen besinne, unter welchen die mehresten andern enthalten seyn werden.<br />
Ich antworte darauf mit drey Worten, daß dieselben ingsesamt von dem Mißbrauch dieser Kunst hergenommen und damit weder wesentlich noch wahrscheinlich verknüpfet sind.<br />
So wenig die Theologie jemand zum Enthusiasten die Jurisprudentz zum Naturalisten, die Medicin zum Marktschreyer und die Philosophie zum Griillenfänger macht, eben so wenig bringt das Fechten die vorbeschriebene Würkungen an und vor sich selbst hervor.<br />
Nichts als die unrechte Anwenung dieser Fertigkeit und die versäumte Einprägung einer vernünftigen Sittenlehre sind daran schuld, wenn wir so üble Folgen gewahr werden. Durch die folgende Anmerkugen werde ich in ein mehreres L Licht setzen, worin der rechte Gebrauch dieser Kunst bestehe und da wird sich klärlich zeigen, daß so wol das Christentum als die bürgerlichen Gesetze damit bestehen können. Weder Christus der Göttliche noch auch die weltliche Gesetzgeber haben jemahls die Gegenwehr verbothen, wenn man von einem Wiedersacher den man nicht gereitzet hat, angefallen wird. Und warum solte es da nicht gereitzet hat, angefallen wird. Und warum solte es da nicht höchst nützlich sein, wenn man seinen Degen in solchen Fall so geschickt zu gebrauchen wüste, das uns ein wütender Feind nicht nach Wilkühr ermorden oder zu elenden und gebrechlichen Menschen machen könte? Solte es auch an dem sein, wie ich hiernächst zeigen werde, daß die Geschicklichkeit im; Fechten des bewährteste Mittel zu Vermeidung der Händel wäre, so wür=</div>
<div style="text-align: justify;">
de</div>
<div style="text-align: justify;">
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000024.jpg">Seite 14</a>] de diese Kunst destowenigern Vorwurf leiden. Ein Mensch der weder seinen Verstand aufgekläret noch seinen Willen nach vernünftigen Gründen zu lenken weiß, der sich freuet, wenn er jemand beleidiget, oder keinen Unterschied unter den Folgen guter und böser Handlungen glaubet, kan ohne das Fechten in alle die Thorheiten verfallen, welche oben erzehlet sind. Wer aber seine Handlungen nach einer guten Richtschnur ein zu richten, sich gewöhnet, wird, wenn er auch der größte Meister im Fechten wäre, deswegen, weil er seinen Degen zu gebrauchen weiß, keinen Fehltrit begehen. Er wird weder einen Renommisten noch einen Debauchanten ähnlich sehen, und das Fechten wird seine gute Eigenschaften nicht verdunkeln.<br />
Wenn sich ein solcher vor den Mißbrauch hütet, dörfte er wohl so wenig Ursach haben, die Erlernung dieser Kunst für sündlich zu halten, als wenig Hieroneymus Gott zu bitten nöhtig hatte, daß er ihm die Sünde vergeben mögte, die er durch Lesung des Horatz und des Cicero begangen zu haben vermeinte.<br />
Jedoch es ist Zeit, daß ich nun nach Wiederlegung der Vorwürfe zu Entdeckung des Nutzens selber schreite, welchen uns die Erlernung des Fechtens gewähret. Ich vermeide dabey die Tohrheit der mehresten Schriftsteller, so von dem Nutzen dieser oder jener Wissenschaft geschrieben haben, mit allem Fleiß, weil ich leichtlich absehe, daß dieses eben das geschickteste Mittel ist, seine Profeßion verächtlich und lächerlich zu machen. Nach meiner wenigen Meinung kan das gemeinte Wesen und die Wohlfahrt eines Volckes ohne die Fechtkunst wohl bestehen. Ich werde sie denen Ständen des Römischen Reichs als ein Mittel die Ei=</div>
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nig=</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000025.jpg">Seite 15</a>] nigkeit unter ihnen wieder herzustellen nicht anpreisen, weil ich nicht glaube, daß sie so viel Kraft habe, als der Teutsche Rechtsgelehrte Johan Oldendorp seiner Erklährung über den L. 2 Dig. de origine juris zu geschrieben hat.<br />
Um aber doch ihren Nutzen nach seiner wahren Gestalt darzu stellen, so müssten wir uns eines theils die Menschen mit welchen wir leben, nicht vorbilden, wie sie seyn müssten, sondern wie sie würklich sind, und andern theils muß der, welchem das Fechten Nutzen soll, gleichmäßig unter gewissen Bedingungen betrachtet werden. Die Menschen sind nach dem Ausspruch des Herrn von Leibnitz weder gar zu schlim noch gar zu gut, und wird dörfen nicht glauben, daß sie uns allemahl nach den Reguln der Tugend begegnen werden. Derjenige aber welcher nach unsern Sinn des Fechten lernet, ist ein solcher der seine Lebens Zeit anders wo als hinter dem Ofen zu bringen soll. Er soll in die grosse Welt, und in dieser mit verschiedenen Leuten unter verschiedenen Umständen bey mancherlen Gelegenheiten umgehen. Es ist die größte Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß man ihm da nicht allemahl auf gleiche Art begegnen werde. Manche Ungelegenheit wird er durch eine gescheute Aussührung vermeiden, mancher aber wird er seiner Klugheit ohngeachtet nicht aus dem Wege gehen. Zwar verlange ich nicht zu leugnen, daß es nicht Leute gebe, die ihren Umgang mit andern, auch mit den gefährlichsten, auf eine so vernünftige Art ein zu richten wissen, daß sie ohne den geringsten Gebrauch der Fechtkunst durch die Welt kommen und ihre Ehre dabey dennoch unverletzt behalten. Allein, wenn mann sich auf dieser ihr Beyspiel be=<br />
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000026.jpg">Seite 16</a>] beruffen will, muß man sich vor wol prüfen, ob man in der Tugend und der dabey nöthigen Klugheit soweit gekommen sei, als diese, bei welchen sie Überbleibsel des Standes der Unschuld auf eine so sichtbahre Weise anzutreffen sind. Es gehöret sehr viel dazu. Man muß nicht nur sich selbst, sondern auch andere zu regieren und einzunehmen wissen. Wieviel Uberwindung kostet es nicht, ehe wir nur dahin gelangen, daß wir dem andern keine Gelegenheit zu einem unfreundlichen Bezeigen darbiethen? Haben wir uns zu einem stillen Wesen und mehr zum denken als zum reden gewöhnet; so kan oftmals eine Mine uns verrathen, daß wir von dem andern keine vortheilhafte Meinung hegen. Diese ist hinlänglich genug ihn wieder uns auf zu bringen. Sind wir im Gegentheil gesprächig und Liebhaber von sinnreichen Schertzen, so weiß man, wie schwer es hergehe, wenn man einen artigen Einfall, sollte er auch dem andern bis an die Seele bringen, ersticken und bey sich behalten soll. Die aufgewecktesten Köpfe haben insgemein diesen Fehler an sich, daß sie viel eher Leib und Leben wagen, als daß sie einen vermeintlich guten und dabey beissenden Gedancken mit einem ewigen Stillschweigen bedecken. Und wer will alle die Gelegenheiten erzehlen wodurch unsere Gesellschafft wieder uns zum Zorn gereitzet werden kan. Wer auf Universitäten oder sonst nur in der Welt gewesen ist, wird sich auf tausend Fälle besinnen können, die entweder ihm oder andern eine traurige Würckung erfahren lassen. Die Aufmerksamkeit der Menschen ist gar zu eingeschränkt als daß sie auf jede Kleinigkeit achten und uns vor allen Ungelegenheiten bewahren solte. Der Fälle sind zu viel die uns bevorstehen und <br />
und</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000027.jpg">Seite 17</a>] wir haben zu der Zeit die Uberlegung am wenigsten, da wir sie am mehrsten gebrauchen. Die Academischen Jahre die Zeit die wir auf Reisen zu bringen und die nachfolgenden gefährlichen Lauttee, da ein jeder auf uns hält, weil wir unser Glück machen und uns hervohr thun wollen, sind den mehrsten Versuchungen unter worfen ohngeachtet wir als dann die wenigste Kraft zuwiederstehen haben. Der Uberfluß der Lebensgeister und eine uneingeschränckte Ehrbegirde stürtzen manchen in einen so tiefen Abgrund woraus er Zeitlebens nicht wieder empor kommen kan.<br />
Ich will nur um ein einziges Exempel anzuführen, das Schicksahl eines Studirenden wie es auf manchen Universitäten zu seyn pfleget, beschreiben, von welchen man sonst am allerwenigsten vermuthen solte, daß er bey den stillen und unbewehrten Musen in Gefahr gerathen würde.<br />
Unsere Georgia Augusta ist zwar diejenigen nicht, alwo ein junger Mensch den anzuzeigenenden Gefährlichkeiten unterworffen zu werden befürchten darf; Ihre untadelhafte Einrichtung hat sie von solchen Bürgern völlig gesichert, welche etwa die Urheber des zubeschreibenden Unfuges seyn könten, und gestehe ich daher nicht ohne besonder Freude, daß der Schluß, welchen ich aus der folgenden Ausführung ziehen werde, allhier seine ganze Stärke verliehre, weil eine strenge Beobachtung der heilsamsten Gesetze, bey uns eben die Würkung hervorbingt, die man anderwerts durch sein eigenes Ansehen sich versprechen mögte. Allein da ich bey dieser Abhandlung auf alle Oerter, auch auf die gefährlichsten mein Augenmerck richte; so werde ich verhofentlich die Sache nicht zu weit treiben, wenn ich sie so <br />
abschi=<br />
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000028.jpg">Seite 18</a>] abschildere, wie sie an manchen Orten leyder mehr als zu viel im schwange gehet. Von diesen gilt es daher allein, was ich in den folgenden beybringe.<br />
Betrachtet man nun aber deren Umstände, wie sie würklich sind, so ist wol unstreitig, daß ein ankommender Studirender daselbst entweder über kurtz oder lang in solche Gesellschafft geräht, wo man auf seine Sitten und übrige Eigenschaften ein aufmerksames Auge hat. Es herschet darin insgemein eine Begierde das Lächerliche, welches einer und der andere sich hat, auf eine scharfsinnige Art durch zu ziehen und man ist niehmals frölicher, als wen man einen solchen Gegenstand findet, woran mein seinen Witz ohne Gefahr und Ungelegenheit üben und zeigen kan. Daher komt es, daß ein jeder, der sich zum ersten mal hinen begibt, eine harte Probe ausstehen muß, welche um so gefährlicher ist, jegewisser sein künftiges Verhängnis während seines gantzen academischen lebens davon abhanget. Man ist scharfsichtig genug seine Schwäche einzusehen und man bemercket leicht etwas, wodurch die Gesellschaft auf eine ziemliche Zeit angenehm unterhalten würde, wenn man es nur in Gegenwart des neu einkommenden eröfnen dürfte. Es gehen dannenhero alle fernere Bemühungen der so genandten guten Freunde dahin, daß sie untersuchen, ob der Ankömling den Willen und das Vermögen wol hätte, die vorhabende Anzapfung von sich abzulehnen. Finden sie nun, wie solches leicht entdecket wird, daß er sich weder auf seinen Muht noch auf seinen Degen verlassen kan, so ist er alsobald der Text der Gesellschaft, woran jeder von den klügsten und bravesten bis auf den einfältigsten und furchtsamsten, die Stärke seines Verstandes und die Grösse seines</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000029.jpg">Seite 19</a>] seines Muthes zeiget. Der welcher vor wenig tagen in seinen Umständen gesessen, den er duch sein Unglück von der Verspottung erlöset, weil er in seinen Platz getreten, ist so tapfer und so beredt, wenn es über ihn hergehet, daß man schwören solte, es hätte ihm niemahls ein gleiches Verhängnis betroffen. Es ist schwer ein Mittel wieder diese Drangsalen zu finden: Er muß gemeiniglich so lange darunter stille halten, bis ihn ein anderer ablöset, der wo nicht mit mehrern, dennoch mit eben so viel Talenten versehen ist, die Gesellschaft von einer verdrieslichen Schläfrigkeit zu befreyen. Ist ein solcher Mensch nun nicht zu bedauern, der auf eine so unbarmherzige Art zum Spott der gantzen Universität gemacht wird? Jedoch ich habe sein Unglück noch nicht halb erzählet: Denn es bleibet dabey selten, daß man ihn mit stachlichten Reden und beissenden Schertz zusetzet: Man wil auch von seinen übrigen guten Eigenschaften Vortheil ziehen. Hat er Geld, so beschmauset man ihn wieder Willen so offt, als seiner Gesellschaft der unordentliche Appetit dazu erwachet. Er mag dabey so freygebig und so geduldig seyn, als er immer will, so kan es ihm doch von ferneren Belästigungen nicht so los machen. Er bleibt auf seiner eigenen Stube nicht verschonet. Diese Wolthaten haben eine gantz wiedrige Würkung. Sonst pflegen sie die Gemüther dem Wohlthäter zu verpflichten und eine Aufmerksamtkeit für dessen Vergnügen zu wege zu bringen. Hier ist es gantz umgekehrt: Der Wirth muß eben dazu den Wein hergeben, damit seine Gäste desto bessere Einfälle und desto mehr Feuer bekommen mögen ihn zu quälen. Er muß durch seine eigene Mittel ihr Geblüth in eine unordentliche Wallung bringen, damit</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000030.jpg">Seite 20</a>] mit sie sich desto weniger entsehen, eine übele Belohnung seiner Gütigkeit hinter sich zu lassen. Je mißvergnügter ihr Wohlthäter ist, desto vergnügter sind sie, und der Kummer, den sie aus seinen Augen lesen ist der stärkeste Bewegungs Grund ihn noch besser zuzusetzen. Es ist nicht genug daß diese Gäste vor sich selbst wolleben und ein überflüßiges zu sich nehmen: Sie müßen noch so viel auf die Erde gießen und sonst verderben. Ja es ist bey solchen Gelegenheiten die Entwendung seiner übrigen beweglichen Sachen nicht verbothen. Es ist ein bloßer Spaß wenn man den anderen Tag erzehlet, man habe seinen Wolthähter dieses und jenes geschossen. Sie gehen mit einen Wort nicht anders zu Werke als wenn sie einen Freybrief in der Tasche hätten über das Vermögen eines so guthertzigen Menschen nach belieben zu schalten. Sie verfahren noch sehr leidlich und gelinde, wenn sie nicht zu gleicher Zeit das Zimmer ihres Wohlthäters dergestalt verunreinigen, daß es dem Stall des Augine ähnlich wird. Und der Wirth selbst muß sich glücklich schätzen, daß nicht einer aus der Gesellschaft ihn selbst beleidiget und zu einem unvermeidlichen Rauffen auf den andern Tag gereitzet hat. Denn dieses hat bey solchen Vögeln wieder den besondern Nutzen, daß der Gutthäter, von welchen sie wissen, daß er lieber seinen Wein als sein Blut vergiessen siehet, des andern Tages einen eben so kostbahren Versöhnungsschmaus anrichten muß. Die Erfahrung wird mich rechtfertigen, daß ich die Drangsalen, worinn ein solcher Menschgeräth nicht zu hoch getrieben oder auf eine hyper bolische Art beschrieben habe. Daß ich noch viel zu wenig gesagt, ist daraus abzunehmen, das ich von dem Spiel, einer un=</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000031.jpg">Seite 21</a>] unvergleichlichen Erfindung den andern ohne Schaden der Ehre zu bestehlen, noch nichts erwehnet. Es ist leyder mehr als zu bekannt, wie diese Kunst in unsern Tagen zu einer ordentlichen Profeßion geworden, wo mit viele ihren Lebensunterhalt erwerben. Wer sie in solcher Waffe treiben wil, muß nicht allein die Kunst an sich selbst verstehen, sondern über das die Einsicht seines Mitspielers durch ein fürchterlich Ansehen zu übertäuben wissen. Es hilfet nichts, daß man so gescheuet ist, die heimliche Griffe zu merken: Man muß sich noch dazu Gewalt anthun um äuserlich davon nichts blicken zu lassen. Der Spieler wird bey der geringsten Mine mit den härtesten Worten oder wol gar mit Thätlichkeiten fertig seyn, wenn man eine Unzufridenheit über ihn verspüren läßet. Man ist auf solche Weise gedoppelt unglücklich. Es ist beschwerlich einem Müßiggänger dessen gantze Wissenschaft in künstlich Chartenmischen und Würfelnkneipen bestehet, Geld zu seiner Bosheit zu geben. Noch beschwertlicher aber ist den Unwillen und heimlichen Verdrus über solche Bubenstücke zu verbergen. Und nichts destoweniger fehlet es, wenn man auf Reisen oder an grossen Orten ist, an solchen Gelegenheiten nicht, wobey man öfters die gute Meinung anderer nicht wol bey behalten kan, wo man sich von allen Spielen gäntzlich loß sagen wil. Man wird zwar dagegen einwerfen, man solle die Leute unterscheiden, mit welchen man sich ins Spiel begiebet; allein so gut die Lehre an sich selber ist, so schwer ist sie doch in der Ausübung; Sinthemalen keine Kreatur der Verstellung mehr oblieget als eben ein Spieler. Man wird einen solchen zu seinen Mentor wehlen, so viele äuserliche Scheintugenden hat er ans sich, und so wol=</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000032.jpg">Seite 22</a>] wol stimmet alles bey ihm zusammen. Er prediget mit der größten Heftigkeit wieder das gewinsüchtige Spielen in eben dem Augenblick, da er den unschuldigen Bruder in sein Garn ziehet, und lässet die Wolfsklauen nicht eher blicken, bis er einen Zug gethan und die Reue bey dem andern schon vergeblich ist.<br />
Betrachtet man nun diese Umstände zusammen; so wird wol niemand leugnen, daß ein bewährtes Mitel gegen diese Verdrislichkeiten, wenn ein solches vorhaden, nicht nützlich und lobens würdig seyn.<br />
Ich behaupte dieses von der Fechtkunst und vermeine davon durch wichtige Gründe uberführet zu seyn. Denn wer seinen Degen auf eine geschickte Art zu gebrauchen weiß, und hat dabey die Verbesserung seiner Sitten nicht aus der Acht gelassen, der wird entweder alle oberzehlte Ungelegenheiten gäntzlich vermeiden, oder wenn er ja davon einen Anfall hat, so ist er im Stande durch einen eintzigen Beweiß seines Muthes und seiner Geschicklichkeit dem Unwesen auf einmal abzuhelfen. Das letzte kan ihm kaum wiederfahren, wenn es an den Orte bekannt ist, daß er seinen Degen verstehet, weil die ganze Schaar, welche wir vorhin als Urheber der Verdrieslichkeit angegeben haben, nur solche zu überschnellen suchet, von denen sie gewiß wissen, daß sie ihre Meister sind. Ihre erste Sorge gehet allezeit dahin, daß sie dieses in eine demonstrative Gewißheit setzen und ehe dieser Grundsatz nicht aus gemachet ist, wagen sie niehmals einen Anfall. Erfahren sie das Gegentheil, daß der Ankömling, auf den sie einen Anschlag gemacht, die verlangenden guten Eigenschaften einer übermäßigen Gedult und Furchtsamkeit nicht besitze, so begegnet man ihm durchgehends höflich:<br />
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000033.jpg">Seite 23</a>] Ja man sucht ihn gar wo möglich in das Complot zu ziehen, um ihn auf andere Weise zu nutzen. Man befürchtet er möge sich dessen, welcher zu der Zeit der Vorwurf ihrer Beredsamkeit ist, annehmen und ihnen also einen wichtigen Vortheil entziehen. Können sie also ihn selbst nicht gebrauchen, so arbeiten sie doch wenigstens dahin, daß er ihnen den Handel nicht verderbe. Auch die berühmtesten under solchen Hauffen befürchten von ihm, daß er sie bey vorfallender Gelegenheit in ihr voriges Nichts verwandele, und diese Besorgnis macht sie sehr behutsam. Kurtz ein Mensch der in der Fechtkunst so geübt ist, wie wir es verlangen, dabey die Tugend liebet und von eitlen Einbildungen sich entfernet, ist allenthalben geliebet und geehret, auch so gar von denen, die wenn er ihnen nicht fürchterlich wäre, mit ihm auf die beste Art nicht verfahren würden. Man wird ihn zwar von den unlautern Gewinsten gerne etwas zu wenden wollen, damit er im Fall der Noht vor den Riß trete: Aber niemals wird man sich von ihm zu bereichern suchen: Niemals wird man im Spiel die heimlichen Kunstgriffe anbringen, wenn er mit dazu gehöret: Es ist etwas unerhörtes, daß man einem solchen auf seinen Zimmer solte gehänstelt haben: Und wenn sich tollkühne Leute auch soweit vergangen hätten, so würde er ihnen doch durch eine ernsthaft Vorstellung den Appetit bald benommen und sich in Zukunft vor dergleichen Ehrenbezeigungen gesichert haben. Es ist also die Erlernung unserer Kunst das beste Mittel händeln und Verdrislichkeiten aus dem Wege zugehen, stat daß sie uns nach der fehlsamen Meinung anderer dieselben auf den Haltz weltzen solte. Könte es ohne Ruhmrätigkeit geschehen, so wolte ich mich desfals</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000034.jpg">Seite 24</a>] falß auf eine Erfahrung beruffen, welche mir selbst an bekantesten ist. Inzwischen lebe ich doch der gewißen Hofnung, daß ein jeder der die behörige Zeit und Fleiß darauf verwendet und selbst kein Zänker ist, durch sein eignes Exempel von der Wahrheit meiner obigen Aufferungen überführet werden soll. Ich wil zwar niemanden davor gut seyn, daß er deswegen, weil er das Fechten etwas hoch getrieben, vor allen Händeln und Antastungen völlig gesichert seyn. Es hieße dieses der Fechtkunst zu viel zu schreiben und ihr grössere Würkungen beylegen als sie würklich hat. Man müste nicht wissen daß tollkühne oder besoffene Leute, ob sie schon den Degen gar nicht verstehen, im Stande wären, den ersten der ihnen vorkomt er sey wer er wolle, ohne alle Uhrsache anzugreifen. Man hat ja viele Menschen die nüchtern nach den strengsten Reguln der Morale einhergehen, so bald sie aber durch einen übermäßigen Trunck die Seele aus ihrer gesetzten Verfaßung verstöhret haben, eine solche Raferey und Unordnung von sich spüren lassen, daß man glauben solte, sie wären den Augenblick aus der Wildnis bey gesitteten Menschen angekommen. Vor diesen ist freylich niemand sicher: Nur hat es mit ihnen und desto weniger zu bedeuten. Wer das Fechten verstehet darf nur seine Defension in Acht nehmen und einen solchen Menschen rasen lassen, wie er will: Er wird ihm nicht thun; dahergegen der Fechter wenn er es nicht vor sündlich und unanständig hielte, jenem auf das leichteste einen Stoß bey bringen könte. Alle Besoffene sind aber nicht von dieser Art, die mehresten besonders diejenigen, welche der Muth nach Anzahl der eingenommenen Bouteillen wächselt, haben in der Trunckenheit noch sehr viel Unterscheidungs Kraft. Ihre</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000035.jpg">Seite 25</a>] Ihre Gedancken sind so unordentlich noch nicht, daß sie die Personen nicht solten unterscheiden können. Man findet sehr selten, daß sie trunken jemand angefallen haben, von welchem sie nüchtern gewust, daß er ihnen gewachsen, wo nicht gar überlegen sey. Das Gedächtnis thut gemeiniglich noch seine Würkung, wenn schon die hitzige Wallung der Säfte eine Verachtung des Todes bervor zu bringen scheinet. Der bloße Name eines in der Fechtkunst geübten ist oftmals hinlänglich eine ganzte Schaar von ihrem Vorhaben abwendig zu machen. Mir selbst ist eine Begebenheit wissend, daß eine ganze Gesellschafft; denen beym Schmause die Geister erwachet waren, sich dahin vereiniget und verschworen hatten, den ersten den besten, der ihnen auf der Gaße aufstossen würde, anzugreiffen. Sie giengen in diesem gottlosen Vorhaben von dem Ort ihres Vergnügens heraus und traffen zu allererst einen Menschen an, der wegen seiner Fertigkeit im Fechten einen grossen Ruhm erlanget hatte. Sie fielen ihn der genommenen Abrede zu folge feurig an, und nöthigten ihn dadurch sich zu Wehre zu setzen. Er that es auch, verwieß ihnen ihr unvernünfftiges Betragen und sagte wer er sey. Sobald die vermeinten Helden seinen Namen höreten, der ihnen allerseits wol bekandt war, zogen sie zurück, bahten ihn um Vergebung und giengen in Friede nach Hause, da sie im wiedrigen Fall, wenn sie einen Menschen angetroffen, der ihnen nicht wiederstehen können, vermuhtlich ein großes Unglück würden angerichtet haben.<br />
Es wird hieraus nun, wie ich hoffe, mehrentheils klar seyn, daß die Fertigkeit in Fechten die gröste Sicherheit verschaffe und uns vor Händeln an besten bewahre.</div>
</blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000036.jpg">Seite 26</a>] wahre. Ich würde auch diese Abhandlung damit beschliessen, wo ich nicht zum Voraus sehe, daß dem Leser noch zwey hauptsächliche Einwürfe die wieder beyfallen werden. Erstlich wird man gedenken, die Sicherheit und Vermeidung der Händel sowol als aller andern Verdrieslichkeiten, so uns übelgeartete Leute verursachen wollen, stehe dadurch sattsam zu verhüten, wenn man die Obrigkeit desfals um Hülfe anrieffe, als wozu uns die Gesetze ohnedem verbänden. Ich antworte darauf, daß es nicht allemahl angehe, die Obrigkeit zu Hülfe zu nehmen: Denn wie will mich die Obrigkeit retten, wenn ich von meinem Feinde mit tödlichen Gewehr angefallen werde? Es ist da keine fremde Hülfe zu erwarten, sondern man ist gewis verlohren, wenn man sich durch die Geschicklichkeit seiner eigenen Faust nicht retten kan. Und ob ich wol gerne zugebe, daß die Anruffung der Obrigkeit in den mehresten Fällen thunlich und nohtwendig sey, so werde ich doch mit größten Recht behaupten, daß es weit vortheilhafter sey, wenn man dieses Mittels gar nicht nöhtig hat, das ist, wenn andere sich gar nicht unterstehen, uns dergleichen zu biethen: Nicht zu gedencken, daß viele Oerter in der glückseligen Verfassung unserer Georgia Augustae nicht stehen, gestalten an manchen Orten solche Sachen ohne die größte Lebens- Gefahr und ohne gäntzlichen Verlust der Ehre kaum klagbar gemacht werden.<br />
Zweytens wird man mir einwerfen: Wenn schon die obige Auflösung ihre Richtigkeit hätte, so wäre doch ein Mensch, dem die Natur die Hertzhaftigkeit nicht versaget, ohne alle Kunst, durch den blos natürlichen Gebrauch seiner Arme geschickt genug sich ein An=</div>
</blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000037.jpg">Seite 27</a>] Ansehen zu erwerben und gegen den regulmäßigsten Fechter sich zu vertheidigen. Mann nennet die Leute, welchen man diese Fähigkeit beyleget Naturalisten, wovon ich meinem Endzweck gemäß etwas umständlicher reden muß. Ihr Hauptzweck bestehet in einer Hertzhaftigkeit, welche sie entweder würklich besitzen oder nur zu besitzen vorgeben, so dergestalt groß und weitläuffig seyn soll, daß sie ihnen nicht einmahl erlaubt, auf die Kleinigkeiten und Vortheile der Kunst zu sehen. Sie setzen insgemein eine ansehnliche Stärke des Armes zum voraus und vermeinen damit mehr auszurichten als mit ausstudirten Finten. Sie lachen über die ordentliche und langsame Methode, wornach ein Fechtmeister seine Scholaren führen muß, wenn sie die Kunst gründlich erlernen sollen. Ihr vornehmster Trost bestehet darin, daß unter dem Rappier und dem blanken Degen ein himmelweiter Unterschied sey. Das Blitzen des Schwertes, sagen sie, macht den Fechter alle seine Vortheile und Künste vergessen, welche er mit dem finstern Rappier vielleicht anbringen könte. Sie werden zwar in etwas durch die Natur geformt, ihr Wesen aber empfangen sie durch einige glückliche Händel, wo sie entweder ihren Gegentheil verwundet haben oder wenigstens ohne eine Andenken davon gekommen sind. Sonsten ist die Verteidigung ihres eigenen Körpers ihre mindeste Sorge, maßen sie bey einem Gefecht nur darauf bedacht sind, wie sie dem Feinde eins anhängen wollen. Bekommen sie nun solche vor sich, die eben wenig auf die Defension geführet sind, so erlangen sie ihren Endzweck und werden dadurch in ihrer Einbildung unüberwindlich. Ist ihre Herzhaftigkeit etwas mehr als eine Kunst furchtsamern ein Schrecken ein=</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000038.jpg">Seite 28</a>] einzujagen, so fragen sie nichts nach Verwundungen sondern sie halten dieselben vor die bequemsten Mittel noch fürchterlicher zu werden. Es ist diesen also an liebsten, wenn die sichtbaren und unbedeckten Theile des Leibes, die Hände, und das Antlitz verletzet werden, weil die so fort in die Augen fält und sie folglich nicht nöthig haben die Zeichen ihrer Tapferkeit durch Entblössung des Armes oder des Leibes erst zu entdecken. Jedoch muß man ja nicht glauben, daß sie alle von der Art seyn solten. Die mehresten die eine so hohe und aus lauter Verachtung des Todes zusammen gesetzte Natur zu haben vorgeben, sind der Menschheit nicht gar zu sehr entrissen. Und ich solte fast behaupten sie hätten überhaupt die Vermuthung wieder sich, weil dergleichen Art Menschen in unzähligen Fällen gezeiget hat, daß sie in der Ausübung ihrer Stoischen Weltweisheit nicht die aller gesetzten sind. Immittelst sind diese Leute doch insgemein fürchterliche Kreaturen, nicht weil sie es in der That sind, sondern weil sie viele antreffen, die von ihrer äuserlich wilden Mine und heldenmäßigen Rüstung auf eine innere Heldentugend schliessen. Sie bleiben so lange in diesem Ansehen, bis ihnen von einen stärkern, der sich von ihrer Tapferkeit nicht hat wollen überführen lassen, gezeiget wird, wie nichts sie seyn und wie wenig Ursach sie haben, auf ihre Narben zu pochen. Sie sind glücklich, wenn ihnen diese Lection von einen gesetzten Fechter gegeben, wird, weil sie in solchem Fall mit dem Leben davon kommen. Sonst lauffen sie die größte Gefahr von einem anderen eben so wütenden Naturalisten über einen Hauffen gestossen zu werden. Es ist traurig eine solche Schägerey mit anzusehen. Denn keiner von<br />
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000039.jpg">Seite 29</a>] beyden denkt auf seine Defension, sondern sie stossen aufeinander ohne alle Maße (Mensur) und man muß sich wundern, daß sie nicht beyde auf dem Platze bleiben.<br />
Dies ist der Charakter eines Naturalisten, wie er insgemein ist, und wie ihm die Erfahrung bestätigt. Ich überlasse nun den veständigen Leser das Urtheil zu fällen, ob es rathsam sey der Fechtkunst davon einen Vorwurf zu machen. Die Gefahr worin diese Leute sich selbst und andere stürtzen ist offenbahr: Denn wenn es jemahls wahr ist, daß die Wunden nicht nach der Mensur gegeben werden, so trift es gewiß bey diesen ein. Dahergegen ein Fechter der seine Kunst nicht obenhin gelernet hat, gegen solche einer fast völligen Sicherheit sich getrösten kan. Es wird sehr selten ein Fall anzutreffen seyn, da zwey Fechter einander das Leben genommen haben; denn das lässet die Behutsamkeit, wozu sie angeführet sind, nicht zu: Kurtz ein Naturalist überlasset sich dem Ohngefehr, ein Fechter hergegen den gewissen Reguln seiner Fechtkunst, welche ihn wenigstens vor einer tödlichen Verwundung bewahren. Ich würde dem geneigten Leser mit unnöthiger Weitläufigkeit belästigen, wenn ich die Vorzüge eines Fechters vor einen Naturalisten noch weiter ausführen wolte: Wer an genauerer Erwegung der Sache ein Vergnügen findet, mag den Charackter eines rechtschaffenen Fechters, wie wir ihn haben wollen, mit dem obigen Bilde eines Naturalisten vergleichen, und selbst von dem Unterscheide urtheilen. Ein Fechter lernet nach unserer Vorstellung diese Kunst zu keinem andern Ende, als seiner eigenen Sicherheit und Ruhe halben. Er suchet niemand da,</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000040.jpg">Seite 30</a>] damit zu beleidigen, noch weniger durch diese Fertigkeit eine Herrschaft über, die Schwächern zu erlangen. Es ist ein viel zu grosser Verehrer der göttlichen, natürlichen und menschlichen Gesetze, als daß er sich der gleichen unerlaubte Absichten vorsetzen solte. Niemand verabscheuet die Zänkereyen und die Beeinträchtigungen mehr als er, weil er weiß, daß das Vergnügen der menschlichen Gesellschaft dadurch an mehresten unterbrochen, wo nicht gar aufgehoben wird. Er lässet deswegen nicht nach, seine Sitten zu verbessern und die Menschen durch Gesälligkeit zu verbinden, obmann sich schon schwerlich untersehen würde, ihm dergleichen vorzuwerfen. Er rühmet sich niemals seiner Kunst und ist allezeit bey sich selbst überführet, daß man sich darauf nicht verlassen könne. Er gebrauchet sie so selten als nur immer möglich, wenn er sich ihrer aber bedienet, so geschiehet es nach reifer Überlegung und mit Nachrduck. Jedoch wird das Gegentheil dabey so viel möglich verschonet. Von Wunden und Narben ist er kein Verehrer, hält dieselben auch vor keine Merkmale einer Tapferkeit, sondern vor wahrscheinliche Zeichen, daß der Held der damit prahlet, entweder seinen Degen nicht verstehe, oder zu gewissen Zeiten sich außer Stand setze, denselben mit Vernunft zu gebrauchen. Man hört ihn niemals von seinen Tathen reden, er lässet sie lieber von andern erzehlen, wenn er ja Gelegenheit gehabt, sich ein und andere mahl zu zeigen. Mit einem Wort er führet sich allenthalben so auf, als wenn er den Degen nicht verstünde und seine äuserliche Ruhe durch die Anständigkeit der Sitten allein erhalten müste. Es ist ihm an aller angenehmsten, wenn die Wissenschaft den Degen zu</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000041.jpg">Seite 31</a>] zu gebrauchen ihn von dem würklichen Gebrauch befreyet. Er beschweret sich dannenhero nimahls über die ruhmwürdigen Absichten unserer Gesetzgeber, welche durch ihre weise Verfügungen die Selbstrache aus der bürgerlichen Gesellschaft zu verbannen beflissen sind. Er lässet in seinen äuserlichen Wesen noch weniger blicken, daß er dawieder bey Gelegenheit rebelliren wolle. Man kan weder aus der fürchterlichen Mine seines Gesichtes noch aus der übermäßigen Länge seines Degens noch auch aus der unzertrennlichen Dicke seiner Handschuh abnehmen, daß er mit den Duelledicten nicht zu frieden sey. Auf einen unbändigen Naturalisten, der mit allen denen Eigenschaften ausgerüstet ist, die wir oben angezeiget haben, siehet er mit einem inneren Mitleiden herunter. Jedoch erachtet er sich nicht eher befugt einen solchen zu recht zu bringen, und die, welche drücket, zu befreyen, bis er ihn dazu zwinget, da er sich dem freylich nicht entziehen kan, ein gutes Werk zu wagen und eine Einbildung zu zernichten, die sonst noch manchem unschuldigen gefährlich gewesen wäre.<br />
Es mag dieser Abriß zugleich statt einer kurtzen Schutzschrifft wieder alle diejenigen dienen, welche sich angewehnet die Fehler der Jünger dem Meister und die Mißbräuche der Kunstverständigen, solten sie auch nur ihrer Meinung nach solche seyn, der Kunst selbst zuzuschreiben.<br />
Wir werden die ersten seyn einen Fechter zu verdammen, welcher sich in dem gegebenen Bilde nicht geschildert siehet. Die mindeste Unähnligkeit, in sofern sie eine von den beschriebenen wesentlichen Eigenschafften betrifft, soll bei uns die Würkung haben, daß Wir</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000042.jpg">Seite 32</a>] Wir dem Original den Werth gewiß entziehen wollen, der ihm in diesen Blättern mögte beygeleget seyn. Denn je weniger wir unsern Fechter, wie die Stoicker ihren Weisen abgebildet haben, destomehr vermeinen wir befugt zu seyn, ein solches Urtheil über ihn zu fällen. Niemand kan sich mit der Unmöglichkeit, einer Ausflucht, die denen Stoischen Weltweisen der Billigkeit nach zu statten kommen muß, entschuldigen. Man würde eine unartige Partheylichkeit blicken lassen, wenn man ableugnen wolte, daß die Geschicklichkeit in der Fechtkunst einem übelgebildeten Gemühte nicht eben so schädlich sey, als einem verzweiflenden der Strick, und einem unverständigen Kinde ein spitziges Messer.<br />
Daß aber dieses zufällige Ubel dem Wehrt der Fechtkunst so wenig Eintrag thue, als wenig es der Beredsamkeit zum Vorwurf gereichen kan, daß sie von einen bösen Willen zu einer Urheberin von unendlichen Unglück gemacht worden, solches ist schon oben erwiesen. <br />
Die Haupteinwürfe sind nunmehro abgelehnet und der sichtbarste Gebrauch unserer Profeßion ist nicht mehr verborgen. Gleichwie aber sogar eine großentheils böse Sache wenigstens auf der einen Seite gute Folgen hat; also kan es im Gegentheil nicht fehlen, es muß auch die Fechtkunst, welche sittlich betrachtet, aus der Zahl der guten Fertigkeiten nicht verstossen werden kann, noch andere Vortheile, auser den obbeschriebenen, bey sich führen. Einige davon sind allgemein, andere aber kommen nur einigen zu statten. Unter die erste gehöret, daß sie damit verknüpfte Bewegung dem Körper gute Dienste thut, und die von einem</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000043.jpg">Seite 33</a>] einem guten Umlauff der Säfte fast gäntzlich abhangende Gesundheit dadurch auf eine merkliche Art befördert wird. Die den Wissenschaften ergeben sind haben insgemein wenig Gelegenheit in ihrem Geblüt eine gemäßigte Bewegung hervorzubringen. Viele unter ihnen fühlen die Würkungen dieser sitzenden Lebensart und bereuen öfters zu spät, daß sie den Cörper in eben der Proportion verdorben, als sie die Seele erbauet haben. Manche Gelehrte solte man fast vor Idealisten halten, die keinen Körper glauben und allein von der Existzenz ihres Geistes überzeuget sind, so wenig Sorge tragen sie vor die Wohnung ihrer Seelen, und so sehr sind sie auf die Erweiterung des Verstandes bedacht. Wer aber die genaue Verbindung des Leibes und der Seele eher glaubt, als er sie durch die schmerzhaften Emfindungen der Krankheit erfähret, wird mir gewis zugeben, daß eine Stunde, die man der Erhaltung des Leibes schencket, nicht übel angewendet sei. Ist man nun ein Liebhaber vom Fechten, so hat man dabey zugleich die Bewegung, wie es die Gesundheit erfordert, ohne daß man sich auf eine kostbahre Art die Gelegenheit dazu verschaffen darf.<br />
Nächst dem bringet die Fertigkeit im Fechten dem ganzen Cörper ein Geschicke in allen Handlungen zuwege, dessen Abwesenheit uns öfters im gemeinen Leben höchst nachtheilig ist. Die meisten Menschen urtheilen nach dem Ausspurch ihrer Sinnen und der Schluß von der geschickten Bewegung der Glieder auf eine geschickte Seele ist gar gemein. Man unterwirft sich also der größten Gefahr, mit allen seinen guten Eigenschaften unerkandt zu bleiben, wenn man durch eine lächerliche Wendung der Stellung des Cörpers<br />
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000044.jpg">Seite 34</a>] eine übele Vermuhtung wieder sich erwecket. Wenigstens kann es uns keine Hochachtung zu wege bringen, wenn wir bey unseren Beugungen alles, was nicht nied und nagelfeste ist, mit uns nehmen und zu Grunde richten. Die Höflichkeit, wodurch der Eigenthümer zurück gehalten wird, daß er die Schadloshaltung nicht von uns verlanget, ist sehr beschwerlich und gereichet uns gewiß zu keinen Vortheil. Wenn wir jemand so beschwerliche Bewegungen machen sehen, daß wir ihm gern mit allem Hebezeuge aus der Mechanick zu Hülfe kähmen, so schöpfen wir daraus kein Vergnügungen. Und sind wir noch dazu so grausam, daß wir in den Unvolkommenheiten anderer unserer Volkommenheiten bewundern; so pfleget insgemein eine Neigung dabey zu sein, das lächerliche des andern zu seinen Schaden anzuwenden, und da entstehet wiederum ein merkliches Ubel aus den versäumten Ubungen des Leibes. Die tägliche Erfahrung ist die beste Auslegerin dieser Lehre.<br />
Auser diesen allgemeinen Vortheilen der Fechtkunst, werde ich noch als besondere, so nur bey gewissen Arten von Menschen sich äusern hierher setzen dörfen, daß sie erstlich furchtsame Leute wenigstens dahin zu bringen pflegt, daß sie den Mangel der Herzhaftigkeit nicht bey jeder Mine verrahten. Wer ohne Herz gebohren wird, der darf freylich durch die Fechtkunst kein Eisentreffer zu werden suchen, allein vielfältige Exempel bestätigen doch dieses, daß das Unanständige, welches aus der Furchtsamkeit in unser äuserliches einfliesset, dadurch verbannet werde. Der Anschein einer gesetzten Seele ist aber schon nützlich genug und wenn man diesen durch die Fechtkunst erwirbet; so solte ihr<br />
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000045.jpg">Seite 35</a>] ihr Preis in diesem Stück wol satsam gegründet seyn. Eine gleich Würkung zeiget sie hiernächst bey schläfrigen und unbedachtsamen, deren Seelen in einem beständigen Schlummer zu seyn scheinen, indem sie dieselben aufwecket und ihnen diejenigen Eigenschaft des Gemühtes beyleget, welche die Franzosen prefence d´efprit zu nennen pflegen. Die Aufmerksamkeit wird ihnen durch das Rappier auf eine gar begreifliche Art eingepräget und der erste unvermuthete Stoß hat schon so viel Kraft, daß sie sich nach dem zweiten mit etwas mehr Überlegung umsehen. Wird diese Ubung nun unzählige mahl wiederholet, lernen sie dabey die Vortheile den ihnen zugedachten Stoß zu vermeiden, und merken sie endlich, daß es möglich sey, durch eine hinlängliche Vorsicht den mehresten zuvor zu kommen, so entstehet daher nicht allein bey dieser Ubung, sondern in allen ihren Handlungen, eine Aufmerksamtkeit und eine geschwinde Uberlegung der Mittel, welche man bei jeder vorfallenden Gelegenheit zur Hand zu nehmen hat.<br />
Ich beruffe mich, was den Beweiß dieser Sätze betrift, auf die Erfahrung, und setze zum Beschluß noch kurtz hinzu, daß die Unwissenheit in der Fechtkunst in Geselschafen, wo davon geredet wird manchen nicht wenig verächtlich mache, daher gegen viele Exempel von solchen aufzubringen sind, die ihr Glück in verschiedenen Ständen der Fertigkeit im fechten zu danken haben.<br />
Wenn das Fechten in einer Geselschaft der Vorwurf der Rede geworden, so wird man, wenn man es nicht verstehet, entweder ein verdriesliches Stilleschweigen annehen müssen, oder man wird davon nicht viel besser</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000046.jpg">Seite 36</a>] besser urtheilen, als ein ungelehrter von den Olympischen Spielen. Das erste kan ohne einen Ubelstand nicht wol geschehen, zu mahlen wenn man sonst gewohnt ist, eine Gaben nicht zu verheelen, das andere aber ist vollends das beste Mittel ungerechte Meinungen wieder uns zu erwecken. Ich begreife zwar sehr deutlich, daß die Unwissenheit in der Fechtkunst, weder ein Zeichen eines schlechten Verstandes, noch ein Beweiß eines in allen Stücken unbrauchbaren Menschen sey; Denn dieses würde ohne die gröste Unbescheidenheit nicht zu behaupten stehen. Allein ich rede nur von denen Geselschaften, welche aus solchen Mitgliedern bestehen, die diese Kunst zu ihrer hauptsächlichen Beschäftigung gemachet haben. Wenn diese ihren Verstand nicht so gut haben brauchen lernen, als ihren Degen, so will ich nicht gut davor sein, ob nicht zu weilen von einem unglücklichen Urtheil im Fechten auf eine gäntzliche Verfinsterung der Urtheilskarfft geschlossen werden dörfte.<br />
Man gehet diesen bösen Vermuthungen nicht allein völlig aus dem Wege, sondern man beuget die Zuneigung anderer gewis auf sich herunter, wenn man so wol in Unterredungen, als in der That selbst zeigen kan, daß man die Kunst und deren Reguln gründlich verstehe.<br />
Fehlt es uns an fremden Orten an einem Faden, wodurch wir einige honette und anständige Bekandtschaft erlangen können, so ist die Fertigkeit im Fechten zum öftern ein sehr bewährtes Mittel nicht nur die Bekandtschaft, sondern auch die Hochachtung angesehener Leute zu erwerben. Auf diese Weise wird die Fechtkunst nicht selten der Weg, der uns zu einem Glücke führet,</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000047.jpg">Seite 37</a>] führet, dessen wir gewis beraubet geblieben wären, dafern wird nicht eine Aufmerksamkeit auf und durch eben dies Mittel erreget hätten. Einem jeden kan ich diese Vortheile bey der Erlernung der Fechtkunst zwar nicht versprechen; denn darum habe ich sie mit aller Sorgfalt bloß zufällig ausgegeben: Allein, daß sie doch nicht idealisch und erdichtet sind, ist ebenfals auser Streit.<br />
Hiermit beschliesse ich nun den ersten Theil meiner Vorrede, von dem Nutzen der Fechtkunst. Es sol mir nicht unangenehm seyn, wenn ich vernehmen werde, daß noch verschiedene wichtige hierher gehörige Vortheile meiner Aufmerksamtkeit entwischet sind.<br />
Ich sehe lieber den Nutzen meiner Profeßion erweitert und ausgebreitet, als daß ich ihn um deswillen einzuschränken suchen solte, weil mir bey der gegenwärtigen Betrachtung nicht alles eingefallen. Ich bin völlig zu frieden, wenn ich zu wenig und aus Neigung zu dieser Kunst nicht zuviel gesaget habe, als wovor ich mich mit allen Fleiß in acht nehmen wollen.<br />
Es ist nun an mir, daß ich dem geneigten Leser von den Eigenschaften meiner Anweisung einen Begirf machen und mein gefährliches Unternehmen, den Orden der Scribenten zu vermehren, verantworten sol. Auf einem inneren Beruf darf ich mich nicht steiffen, weil mir, die Warheit zu gestehen, das Verhängnis eines Schriftstellers jederzeit so hart vorgekommen, daß ich einen heimlichen Abscheu dagegen bey mir verspüret. Jedoch meine Rechtfertigung wird aus der Art und Weise, wie ich auf dies Unternehmen verfallen bin am besten erscheinen, welche ich zu dem Ende getreulich erzehlen will.<br />
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000048.jpg">Seite 38</a>] Nachdem ich in der Fechtkunst so weit gekommen, daß ich das wahre von dem falschen, das geschickte von dem ungeschickten, das natürliche von dem unnatürlichen unterscheiden lernen, habe ich einen himmelweiten Unterschied zwischen den mancherlen Arten diese Kunst auszuüben gefunden. Ich hatte Gelegenheit verschiedene Methoden zu sehen, welche mir der, so ich vor die beste hielt, wenig Verwandschafft hatten Sie; fanden aber eben so wol Vertheidiger als die meinige und ich bemerkte, daß bey vielen das Urtheil über den Werth und Unwerth einer Methode mehr aus dem Eigennutz und dem Vorurtheil, als der Sache selbst genommen würde.<br />
Wenn ich mich mit den Partisans von der, meiner Einsicht nach, verwerflichen Anleitung einließ und die Gründe ihrer Vertheidigung vernehmen wolte, bekam ich selten eine andere Antwort, als daß dieser und jener berühmte Fechtmeister in Paris, Florentz und wer weiß wo mehr, diese Methode hätte und seine Schüler darnach unterwiese. Wenn es hoch kam, so setzte man eine romanische Erzehlung von den Wundern, welche die Methode gethan, hinzu: Niemals aber wurde die Natur unseres Körpers und was dahin gehörig, zu Rathe gezogen. Es wurde mir sehr sauer, ich wil nicht sagen unmöglich, meine Vernunft in einer Kunst zu unterdrücken, wobey weder Wunder noch Zauberei zu finden, und ich konte mich nicht entschliessen, das Ansehen und den Ruhm der gepriesenen Urheber und Vertheidiger der falschen Anweisungen statt einer Abfertigung zu verehren. Ich bemühete mich daher die Reguln, besonders an denen Stellen, wo sie am meisten verschieden waren, nach der Natur der Sache selbst ohne</div>
</blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000049.jpg">Seite 39</a>] ohne Absicht auf den Lehrmeister zu untersuchen, und es gereichte mir zu einer grossen Beruhigung, als ich deutlich einsahe, daß man die Falschheit der unrichtigen Methoden fast so klar machen könte, als eine Demonstration in den Wissenschaften. Die getreue und gründliche Anweisung meines Lehrmeisters auf der Jenaischen Universität, dessen Verdienste gegen mich, ich jederzeit mit herzlicher Dankbegierde verehren werde, hatten mich dazu geschickt gemacht. Auf diese Weise gelangete ich nun zwar vor mich zu einer Fertigkeit, das richtige und unrichtige in der Fechtkunst zu beurtheilen. Allein weil ich die Kunst nach ihren ganzen Umfange in einem ordentlichen Zusammenhange noch nicht entworfen, so merkte ich doch nicht wenige Schwierigkeiten, wenn ich diesen oder jenen von der Falschheit seiner Reguln überzeugen sollte. Am aller merklichsten habe ich dieses wahrgenommen, nachdem ich das ausnehmende Glück gehabt, in die Dienste meines allgernädigsten Königes auf unserm Göttingichen Musensitz aufgenommen zu werden; Denn gleichwie ich da verschiedene Herrn Scholaren vorfand, welche bereits anderer Unterweisung genossen, die von der meinigen in allen Stücken so gar in den Anfangsgründen abgieng; so konte es nicht anders seyn, ich muste mich bemühen, denselben von der Unrichtigkeit ihrer Reguln und Actionen einen ordentlichen Begrif zu machen, um sie dadruch von den unächten auf das ächte und wahre almählig herab zu führen. Da habe ich nun erst recht gespüret, was es vor Uberwindung kostet, wenn man einer falschen Kunst und zugleich dem eingebildeten Ruhm seines vorigen Lehrmeisters absagen und der Vernunft Gehör geben sol. Ich gestehe es</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000050.jpg">Seite 40</a>] es selbst, daß es eine unangenehme Sache sey, von seinem neuen Lehrmeister zu vernehmen, daß eine drey bis vierjährige Ubung, daß die darauff gewandten vielen Kosten, daß endlich die daher erwachsene gute Meinung von seiner Geschicklichkeit, wofern man anders etwas gründliches lernen wolle, aus dem Gemüht verbannet werden müssen. Es ist eben das Recht, womit der Scholar seinen neuen Lehrmeister eines Eigensinnes und Unverstandes beschuldiget, kraft dessen der Lehrmeister den Scholaren von der Falschheitseiner Reguln und Actionen überzeugen will. Der alte und neue Lehrmeister sind die streitenden Partheyen und der Scholar ist der Richter. Nach welchen Gründen sol dieser die Richtigkeit der gegen einander lauffenden Reguln beurtheilen? Sein voriger Lehrmeister hat ihm einen unfehlbahren Stoß, Volten, Paßaden, Rumpaden, Glißaden, Falcaden und wer weiß was mehr vor Kunststücke gelernet: Anitzo aber höret er von dem zweyten, daß dieses alles meistens nicht besser zu achten sey, als in der Medicin das trinkbare Gold, die Panaeeeni, das Seegensprechen und alle die Künste, womit die Marktschreier das gemeine Volk zu bezaubern pflegen. Es sind zwey Wege nach welchen diese Wiedersprüche beurtheilet und entschieden werden können. Man kan das Urtheil nach dem Ansehen und dem Ruhm der Lehrmeister sprechen, oder man kan die Natur der Sache selbst zur Richtschnur setzen. Es ist die Frage welchen von beyden der Scholar erwehlen wird. Den letzten kan er nicht erwehlen, weil ihn die vorige Anweisung davon so weit abgeleitet hat, daß er die Natur der Sache selbst gar nicht in Betrachtung ziehet; Mithin bleibt nichts anders übrig: Er wird den ersten</div>
</blockquote>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000051.jpg">Seite 41</a>] sten Weg wandeln und seinen zweyten Lehrmeister mit allen seinen guten in der Natur und Mathematick gegründeten Reguln verdammen. Das Urtheil ist nach den gegebenen Umständen unfehlbar, und der in dem Hertzen des Scholaren verurtheilte neue Lehrmeister behält kein Mittel vor sich, als den Scholaren, wenn er ihn anders nicht von Grund an verlässet, nach und nach ans Helle zu bringen. Betrachtet man nun dabey, daß die Uberführung einmahl bey einem mit wiedrigen Vorurtheilen eingenommenen Gemühte ungemein schwürig, und dann die gewöhnliche Zeit, worin die Anweisung gegeben wird, sehr kurtz und zu ausführlichen Demonstrationen nicht zureichend ist; so wird man die Nohtwendigkeit leicht einsehen, worin ich gestanden, von den Gründen der Fechtkunst einen ordentlichen und zusammenhangenden Entwurf zu machen. Ich wäre dieser Arbeit gar gerne entlediget geblieben, dafern ich nur einen Vorgänger gefunden, welcher die ächten und wahren Gründe in behöriger Ordnung verfasset hätte: Ich habe zu dem Ende verschiedene Scribenten in allerhand Sprachen nachgelesen und in der Bücherhistorie dieser Kunst soviel möglich nachgeforschet, ob ich nicht mit diesem Versuche zu Hause bleiben könte: Allein meine Bemühungen sind vergeblich gewesen. Stat dieses nun durch eine Beurtheilung meiner Vorgänger zu erweisen, will ich dem geneigten Leser nur so viel zum voraus versichern, daß weder die in diesem Buche enhaltene Gründe, noch die ordentliche Verbindung derselben bey einem andern Scribenten anzutreffen seyn.<br />
Es unterscheidet sich also diese Anweisung von andern eines theils durch die wesentlichen Grundsätze und Re-</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000052.jpg">Seite 42</a>] Reguln und andern theils durch den Vortrag, welcher ordentlich und niehmals ohne den nöthigen Beweis verfasset ist.<br />
Von den Reguln an sich selbst behaupte ich, daß sie der Natur gemäs, ohnstreitig und unveränderlich sind, vermeine auch, daß ihre Vorzüge vor andern, besonders den Maximen der Frantzösischen Fechtschule, in dem Buche selbst unwiedersprechlich gezeiget werden. Der gute Geschmack in der Fechtkunst richtet sich wie in allen andern Wissenschaften und Künsten blos nach der Natur. Die Mode und die Gewohnheit tyrannisiret zuweilen zwar ein zeitlang; allein das natürliche behält doch bey vernünftigen den Preis.<br />
Man erwartet demnach von dem verstängidem Leser das Urtheil, ob unsere Anleitung, die der Natur ohn allen Dunst und Schminke folget, oder die Reguln des Frantzösichen oder der daher abstammenden Fechtbodens, so mit lauter unnatürlichen und ihrer Art nach gekünstelten Ausschweifungen prangen, den Vorzug behalten solle? Es sind zu dem Ende unsere Gründe zuförderst in einer natürlichen Folge ohne alle Schminke vorgetragen und demnächst hat man die wiedrigen Maximen, welche in das unnatrüliche und falsche fallen, dagegen gehalten und beydes ohne Biterkeit geprüfet.<br />
Der Vortrag richtet sich wie die Reguln selbst nach der Natur und verbindet die Reguln so wie sie auseinander begriffen werden. Man hat auf dieses Art das undeutliche so wol als das seichte zu vermeiden getrachtet und den Leser verhoffentlich in den Stand gesetzet, auf eine gewisse Art von der Wahreit und dem</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000053.jpg">Seite 43</a>] dem Werth unserer Grundsätze und Reguln zu urtheilen. Die beigefügten Kupfer werden auch zur Erläuterung vieles beytragen, maßen wenigstens die Hauptsachen durch diezugegebene Figuren deutlich gemachet sind. Man bedauret zwar, daß die Vorstellung in den Bildern sich so völlig nicht ausdrücken lässet, wie man es wol wünschet und wie man es auf dem Boden zeigen kan: Wer aber das Buch selbst genau einsiehet und die Kupffer sorgfältig dagegen hält, wird uns doch völlig beurtheilen und verstehen können.<br />
Die Vortheile, welche man durch die Herausgabe dieses Werkchens zu erlangen hoffet, sind nicht geringe: Denn einmahl werden meine Herren Scholaren, so vorher nach andern Gründen unterrichtet worden, die Richtigkeit und den Vorzug der unsrigen von selbst einsehen, ohne daß man bey der Lection durch zeitverderbliche Wiederlegung der falschen Reguln und Actionen sich wird aufhalten dörfen.<br />
Zweytens werden diejenigen, welche nach keinen andern als diesen Gründen angeführet sind, ihre Begriffe wie deutlicher und die Wiederhohlung der gehabten Lectionen weit leichter machen.<br />
Drittens wird ein jeder der das Fechten noch nicht gelernet hat, durch Lesung dieses Buches geschickt von der Wahl eines Lehrmeisters zu urtheilen, damit er sich nicht jedem Windmacher und Charlaten anvertraue, bei ihm Zeit und Geld vergeblich verschwende und zu seinen eigenem Verderben etwas lerne.<br />
Ja wer auch schon aus den Jahren heraus ist, darin man sich der Unterweisung auf dem Fechtboden, zu untergeben pfleget, und dabey das Unglück gehabt hat, nach einer falschen Methode geführet zu werden wird</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000054.jpg">Seite 44</a>] wird in diesen Blättern nicht allein Gelegenheit finden seine Irthümer einzusehen sondern sie auch durch eigene Ubung verbessern.<br />
Man hoffet diese Vortheile um desto gewisser zu stiften, als die gantze Kunst auf vernünftigen Gründen beruhet, deren Werth oder Unwerth durch einen richtigen Gebrauch des Verstandes eben so gut, als in andern Disciplinen entdecket wird.<br />
Man erwartet dannenhero diese Würkungen nur bey solchen, welche von dem Vorurtheil entweder nicht gefesselt sind, oder doch Stärke genug haben, sich davon loszureißen. Die, deren Eigennutz hierdurch beeinträchtiget wird, sind unheilbar, weshalb man sich um deren Verbesserung keine Mühe geben wird. Unsere Arbeit wird satsam belohnet sey, wenn nur unpartheysche und Wahrheitsliebende Leser ihren Geschmack in der Fechtkunst durch diese wenige Bemühungen reinigen. Man ist den unmöglichen Absichten sehr gehäßig und kan es im Gegentheil gar wol vertragen, wenn andere deren Nutzen darunter stecket, wieder unsere Reguln, ja wieder die Natur selbst sich erklären.<br />
Solten aber vernünftige und des Werks verständigen an dieser Arbeit, etwas zu verbessern und zu ändern finden, so werden Sie mich durch eine gütige Anweisung mehr verbinden, als wenn sie mir aus Höflichkeit ihren Beyfall gönneten und mich in dem Irthum stecken liessen. Der Menschheit bin ich mir volkommen bewust und ich würde eine sehr schwache Einsicht verrahten, wenn ich dem geneigten Leser mit Zuversicht beybringen, wolte</div>
</blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000055.jpg">Seite 45</a>] wolte, daß meine Gedanken und Schlüsse keinen Fehlern unterworfen wären. Die Wissenschaften und Künste sehe ich als allgemeine Pflantzgarten an, woran das gantze menschliche Geschlecht und zwar ein jeder nach seiner Fähigkeit und Neigung arbeiten soll. Die Früchte daraus sind allgemein, es hat ihn keiner allein gepachtet. Und daher soll sich auch ein jeder freuen, wenn er zu dessen Anbauung etwas beytragen kan. Niemand wird sich nach diesen Begrif einfallen lassen, die guten Früchte um deswillen zu verwerfen, weil er sie durch seine Arbeit nicht allein hervorgebracht, sondern andere mit daran geholfen haben. Es ist mir unmöglich jemand zu beneiden, der in diesem Garten mit mir einerley Beschäftigung zu meiner und des gantzen menschlichen Geschlechtes Aufnahme und Vergnügen übernommen hat. Ich werde mich mit ihm vergnügen, wenn er eine bessere Art der Anbauung, als ich bisher gewust, erfunden hat, und seine Erfindung mir und andern nützlich machen. Ein gleiches hoffe ich von meinen Mitarbeitern, und bin daher bey meinen Bemühungen, weil sie aus redlicher Absicht herfliesen, vollkommen ruhig. Ich werde diese Meinungen, daß sie ernstlich sind, durch die Erfahrung bestätigen.<br />
Von dem geneigten Leser verlange ich nichts mehr, als daß er in Ansehung meines guten Willens mich mit der Bescheidenheit beurtheile, womit ich ihm begegnen würde, wenn er in meiner Stelle stünde. Ob dieses Werkchen seinen Beyfall verdiene und ich daher keine vergebliche Arbeit unternehmen würde, wenn ich diese Anfangs Gründe durch Ent=</div>
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[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN653923821/800/0/00000056.jpg">Seite 46</a>] Entwerfung mehrer Theile vermehren wolte, das kan ich nicht beurtheilen. Die gütige Aufnahme dieser Blätter soll mir desfals zur Anzeige dienen und die aufrichtigen Urtheile der Kunstverständigen werden davon den Ausschlag geben. Ich erwarte beydes mit einer Gleichgültigkeit, welche durch die Erinnerung der dabey geführten aufrichtigen Absicht unterstützet wird, als weswegen ich mir die Gewogenheit des geneigten Lesers, der ich mich hiemit bestens empfehle, nicht unbillig verspreche.<br />
<br />
Geschrieben<br />
Göttingen den 20. Mertz<br />
1739.<br />
der Verfasser.</div>
</blockquote>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-23823530726700448712015-08-19T01:58:00.001-07:002023-03-04T04:37:47.098-08:00"worauff zwölff Blau-Röcke aus dem nechsten Pusch kamen". Ein Duell bei Leipzig 1677.<div style="text-align: justify;">
<div style="text-align: right;">
<i>von Jan Schäfer</i> </div>
<br />
Zu einer Ausforderung wurde ein Duellant in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts für gewöhnlich von einem oder zwei Secundanten begleitet. Nicht so die Edelleute Lochau und Benedict nebst Hofmeister, die sich mit dem Baron Meydel und dessen Hofmeister schlugen, wie der folgende Fall aus "Die neue historische Schau-Bühne Der menschl. Thorheit und Göttlichen Gerechtigkeit" (Leipzig, 1703). zeigt. Sie hatten einen Joker. Genauer gesagt: zwölf.</div>
<div style="text-align: justify;">
Die Schilderung des Duells entstammt ursprünglich dem <i>Theatrum Europaeum</i>. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der Text:</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: justify;">
[<a href="http://content.staatsbibliothek-berlin.de/dms/PPN756931479/1200/0/00001059.jpg">Seite 1007</a>] 12. Hierbey erinnern wir uns eines merckwürdigen Gefechts / welches am 15. Februarii 1677. bey Leipzig fürgienge. Ein Sächsischer von Adel / Nahmens Lochau / wie auch ein ander Edelmann / Benedict genannt / samt seinem Hoffmeister eines Theils / und dann ein Churländischer Baron / Nahmens Maydel / samt seinem Hoffmeister / Besser genannt / andern Theils ritten frühe eine Meile von der Stadt / um ihre schon lang gehabte Streit=Händel mit dem Degen auszutragen. Als sie nun hinaus an ein Dorff / Linckel genannt / kommen / schlugen sich zu erst Lochau und Mandel mit dem Degen vier Gänge / und hatte keiner dem andern etwas anhaben können. Wie diese fertig / schlug sich des Maydels Hoffmeister mit Benedicten / dem der Hoff=</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[<a href="http://content.staatsbibliothek-berlin.de/dms/PPN756931479/1200/0/00001060.jpg">Seite 1008</a>] Hoffmeister im zweyten Gange in den Arm verwundete / worauff er gleich zu Boden fiel. Es hatte aber Lochau / welcher Lieutenant / und Benedict / so Fähnrich unter den Blau=Röcken zu Leipzig war / ein stück oder zwölffe derselben bestellet / daß sie sich hinter einem Pusch bey dem Kampff=Platz verstecken / und ihnen / wann die Sache auff ihrer Seiten übel ausschlagen möchte / zu Hülffe kommen solten.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
13. Als nun Benedict von dem Stoß fiel / rieff er / ihrer genommenen Abrede gemäß / um Hülffe / und that hierauff sein Hoffmeister / Nahmens Lange / nach des Maydels Hoffmeister / welcher bloß im Hemde stund / einen Schuß / verfehlte aber seiner / wie nun des Mandels Hoffmeister sahe / daß Verrätherey obhanden / gienge auff Langen / der nach ihm geschossen hatte / zu / und wolte ihn / weil er sich unterdessen sampt dem Lochau zu Pferde begeben hatte / herunter reisen. Wie aber Lochau sahe / daß diese beyde wackere Leute so resolut waren / rieff derselbe: Nun ists Zeit! worauff zwölff Blau-Röcke aus dem nechsten Pusch kamen / und des Maydels Hoffmeister anfielen / also / daß sich dieser umkehren / und sich unter diesen zwölff Blau=Röcken heraus wehren muste / stach auch gleich ihrer zweyen den Degen durch den Leib / daß er darü=</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
[<a href="http://content.staatsbibliothek-berlin.de/dms/PPN756931479/1200/0/00001062.jpg">Seite 1009</a>] darüber zerbrach / nahm aber geschwind einem andern den Degen aus der Hand / und wehrete sich damit.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
14. Jndessen gieng es recht an / und zog Lochau die Pistol heraus / schoß nach Maydeln / und rieff den Blauröcken zu / daß sie Feuer geben solten; Maydel / wie er das sahe / retirirte sich hinter einen dicken Baum / sein Hoffmeister aber / fochte unter so vielen Personen / wie ein Löwe. Darauff gieng alles durch einander / daß auch die Zuseher haben weichen müssen / endlich aber bekam der tapffere Maydel / so ein einziger Sohn / über eine Tinne Goldes reich / und der einige von seiner Familie war / von einem Blaurock einen Schuß durch das Herz / dessen Hoffmeister stritte noch immer fort / und hieb sich in der Furie unter allen heraus / unterdessen aber giengen Lochau / Benedict und Lange durch / denen des Maydels Hoffmeister gantz verzweiffelt nachsetzte / Vorhabens / nicht zu ruhen / bis er seinen Herrn gerochen / Th. Europ. T. XI. Bl. 1311.</div>
</blockquote>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-67559368688997006512015-08-03T04:11:00.000-07:002020-06-07T23:30:38.358-07:00"und will ich euer vergalltes Herz / mit eurem Blut erkühlen" - Musterbriefe für Duellherausforderungen aus dem 17. Jahrhundert<div style="text-align: justify;">
<div style="text-align: right;">
<i>von Jan Schäfer</i></div>
<br />
Wie wurde eine schriftliche Duellherausforderungen (sog. <i>Kartell </i>bzw. <i>Fehdebrief</i>) im 17. Jahrhundert formuliert? Der "Teutsche Secretarius" von Georg Philipp Harsdörffer, eine Sammlung von Mustern für offizielle und persönliche Briefe und Schreiben, gibt auf S. 41 der zweiten Abteilung (3. Auflage) die Antwort in Form zweier Vorlagen.<br />
<br />
<b>Die Texte:</b></div>
<blockquote class="tr_bq">
[<a href="http://wwwuser.gwdg.de/~subtypo3/gdz/jpg/PPN781380286/800/0/00000113.jpg">S. 41</a>] *LIX*<br />
Fedebrieflein<br />
Edler Herr.<br />
Der ich mich anhero seinen Diener genennet / muß ich nun seinen Feind schreiben / weil ich die mir gestern zugefügte Schmach / nicht vertragen / noch ruhen kan / ich habs dann solche angeschmützte Befleckung mit eurem Blut abgewaschen: findet euch deßwegen in einer halben Stunde zu N. und versehet euch zu mir / nichts anders als zu einem Feinde / der ich auch bleiben werde / so lang ich heisse<br />
N. N.<br />
<br />
*LX*<br />
Deßgleichen<br />
Was er für Wort meiner Ehre zugegen / ausgestossen / schwebet ihn sonders zweiffels in unentfallenem Gedächtniß: weil ich nun dergleichen nicht zu erdulten gesinnet / und die Ehre meinem Leben gleich schätze / lade und fordere ich ihn hiemit die Klinge mit mir zu messen / da sich erweisen wird / daß ihr mich fälschlich verleumbdet / und will ich euer vergalltes Herz / mit eurem Blut erkühlen / und euch weisen / daß ich bin<br />
Euer</blockquote>
<blockquote>
<div style="text-align: justify;">
<br />
Feind<br />
N. N.</div>
</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
Bezeichnenderweise schließt an die beiden <i>Fedebriefe </i>ein mehrere Seiten langer Musterbrief an, der den Titel trägt: "Eines Geistlichen. Abmahnung vom Duelliren oder Balgen".</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-45654156635856214422015-07-06T23:38:00.000-07:002015-07-07T00:45:00.370-07:00"Die Fechtkunst in der alten sächsischen Armee" - Über das Bajonettfechten (und Florettfechten) im 19. Jahrhundert im Königreich Sachsen<div style="text-align: justify;">
"Die Fechtkunst in der alten sächsischen Armee" ist ein Artikel von E. Schurig, den dieser 1895 in der Militärzeitschrift "Der Kamerad" veröffentlichte (33, 27, S. 4f). </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>Der Text (1)</b><br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
[Seite 4] Die Fechtkunst in der alten sächsischen Armee<br />
Eine historische Skizze von E. Schurig.<br />
<br />
Als diejenigen königlich sächsischen Truppenteile, welche dem zur Okkupation in Flandern 1815 befehligten III. deutschen Armeekorps angehörten, nach der auf dem Wiener Kongreß im genannten Jahre entschiedenen Teilung ihres Vaterlandes in die sächsische Heimat zurückkehrten, brachten sie einen neuen Dienstzweig mit, dessen Einführung sich bald darnach auf die gesamte sächsische Armee erstreckte, und der in dieser während der nachfolgenden 50 Jahre zu hoher Blüte gelangte: das Bajonettfechten. Der spätere Kapitän (Hauptmann) v. Selmnitz im damaligen 2. leichten Infanterieregiment, schon vorher ein eifriger Freund der ritterlichen Fechtkunst „auf Hieb und Stoß“, lernte während seines Aufenthalts in Frankreich das besonders in der Bretagne und in der Normandie übliche Fchten mit bâton und fléau eingehend kennen. Er zog aus diesen Fechtarten schätzbare Nutzanwendungen für die Stöße und Deckungen beim Fechtgebrauch des Gewehres, schuf ein eignes neues, vereinfachtes System und begann nach diesem, zunächst in seiner eignen Kompanie, Stoßfechter auszubilden, deren Geschicklichkeit und Gewandtheit selbst den Beifall der französischen Fechtmeister fand. In der heimatlichen Garnison wurden diese Uebungen eifrigst weiter betrieben, und als Hauptmann v. Selmnitz Gelegenheit fand, im Jahre 1820 zu Dresden dem kommandierenden Generallieutnant Edlen v. Lecoq seine Schüler und ihre Fechtkunst in mehreren „Assauts“ vorzuführen, da erweckten diese des Generals ungeteilte Anerkennung. Die nächste Folge war, daß das Generalkommando 1822 gleichzeitig mit dem Exerzierreglement eine von Selmnitz verfaßte „Bajonettfechtlehre“ nebst „Fechtregeln“ erscheinen ließ und hiermit das Bajonettfechten zunächst für die leichte und von 1823 für die gesamte Infanterie zum förmlichen Dienstzweig erhob. Fortan wurde diese Kunst jahrzehntelang hindurch in der königlich sächsischen Armee mit einem Eifer gepflegt, der heute nur dem bezüglich der Schießausbildung entwickelten gleichkommt. Es mag darum nicht als außergeöhnlich erscheinen, wenn der damalige Major, spätere Generallieutnant v. Cerrini den Ertrag seines 1821 erschienenen Werkes: „Die Feldzüge der Sachsen 1812 und 13“ in Höhe von 9000 Thalern dem Besten der Fechtausbildung widmete. Erst Vorfechter, dann Fechtmeister zu werden, galt Offizieren und Unteroffizieren als ein erstrebenswertes Ziel, und der besitz eines Vorfechter= und Fechtmeisterpatentes stand den Betreffenden genau so hoch, wie gegenwärtig der Besitz der Schießauszeichnungen. Die Patente, von sämtlichen Fechtmeistern des Bataillons unterzeichnet und dem Jnhaber nach bestandener Prüfung feierlich überreicht, enthielten im Vordruck u.a. folgende bezeichnende Sinnsprüche:<br />
<br />
„Unerschütterlicher Mut, feste Standhaftigkeit, weiße Mäßigung und kaltblütige Besonneheit sollen Dir helige Pflichten sein.“<br />
<br />
Ferner:<br />
<br />
„Der Verteidigung des Königs und Vaterlandes, Deines Standes und der eignen Ehre weihe die ritterliche Kunst, Dein Blut und Leben.“<br />
<br />
Schon die Rekruten wurden während ihrer ersten Ausbildungszeit im Bajonettfechten fast mehr wie im Schießen geübt; die Unteroffiziere wurden außerdem im Florettfechten ausgebildet, jeder Offizier hatte am Fechtunterricht lernend oder lehrend teilzunehmen; desgleichen war auch das Rapierfechten und Offiziers- und Unteroffizierskreisen nebenbei gang und göbe.<br />
<br />
Die Fechtprüfungen bei den Kompanien und Bataillonen waren dienstliche Akte etwa von der Bedeutung des heutigen Prüfungsschießens; die höchsten Offiziere nahmen, mit lebendigem Interesse zuschauend, daran teil, auch der König und die Prinzen erschienen nicht selten. Es wurden hierzu 6 Stück blinde Patronen an jeden Mann ausgegeben, förmliche Gefechtsbilder gelangten zur Darstellung und in den Pausen spielten Musikkorps.<br />
<br />
Bei der leichten Infanterie - den heutigen Schützen und Jägern - wurde das Fechten am thätigsten betrieben. Als diese Truppen in den Jahren 1824-25 und 1829-30 in Dresden garnisonierte, trafen dort wiederholt Offiziere fremder Armeen ein, um das sächsische (Selmnitz'sche) System des Bajonettfechtens zu studieren und dann auf ihre Kontingente zu übertragen. Auch später noch blieb die berühmt gewordene sächsische Fechtkunst vorbildlich. Hatte bereits am 30. September 1824 die Dresdner Garnison die Ehre gehabt, sich vor dem russischen Großfürsten Constantin im Gewehrfechten zu zeigen, so war es den Unteroffizieren der Leibbrigade in den 40er Jahren einmal vergönnt, dem russischen General v. Tschernitscheff ein gleiches Schauspiel vorzuführen. Der General war von dem Gesehenen dermaßen entzückt, daß er den betiligten Unteroffizieren das eigenartige, aber durch die damalige Sonderart der Bekleidungswirtschaft in der sächsischen Armee erklärliche Geschenk von 100 Paar Tuchhosen und 200 Paar Stiefelsohlen reichen ließ. Die sächsischen Unteroffiziere dieser Zeit waren als Fechtlehrer an Schulen, Instituten und in den vornehmen Familien sehr begehrt; selbst fremde Armeen bewarben sich um sächsische Fechtmeister. So wurde im Februar 1826 der Oberjäger Köhler vom 3. Schützenbatallion auf Antrag des braunschweigischen Truppenkontingents dahin entsendet, um Anleitung im Gewehrfechten zu geben, und er entledigte sich seines Auftrages derart geschickt und erfolgreich, daß er mit Genehmigung seines Kriegs= und Landesherren in braunschweigische Dienste übertrat. Neben dem Hauptmann v. Selmnitz machten sich als Fechtmeister und =Lehrer weit über Sachsens Grenzen hinaus besonders noch Adolf Werner und der Hauptmann Pönitz bekannt. Selmnitz gab 1825 ein treffliches Lehrbuch der „Bajonettfechtkunst“ heraus, welches in ganz Deutschland, in Dänemark, Oestreich und Rußland Verbreitung fand; der König von Preußen bestellte für sich 6, der Großfürst Constantin von Rußland 25 Exemplare. Werner lehrte zusammen mit Selmnitz am Dresdner Kadettenhaus die Fechtkunst, dann ging er zu gleicher Thätigkeit an die Universität Leipzig, im später vom Herzog von Anhalt als Professor und Direkter der neu gegründeten gymnastischen Akademie nach Dessau berufen zu werden. Er gab 1824 eine „Theoretische Anweisung zur Fechtkunst im Hiebe“ heraus und war einer der ersten, der in Dresden die Turnkunst übte und lehrte, welche 1837 bei der sächsischen Armee als Dienstgegenstand eingeführt wurde. Hauptmann Pönitz, ehemals Unterwachtmeister im sächsischen Husaren=Regiment und als Militärschriftsteller und =Pädagog berühmt geworden, wirkte gleichfalls am Kadettenhaus zu Dresden als Fechtlehrer nach dem Selmnitz'schen System; er gab 1822 ebenfalls eine Schrift: „Die Fechtkunst auf den Stoß“ heraus.<br />
<br />
Die ursächliche Bedeutung des Bajonettfechtens, wie es damals in der sächsischen Armee betrieben wurde, lag in der dominierenden Stellung der Reiterei gegenüber der Infanterie und in der Unvollkommenheit der Schußwaffe. Es galt damals noch die Meinung des Marschalsl Moritz von Sachsen, der in seinen „Ideen“ über die Bewaffung des Fußvolkes“ sagte: „Unser Schießen ist überhaupt so fürchterlich nicht, als man denkt. Wenig Soldaten bleiben in Treffen und Scharmützeln durch das kleine Gewehr, wenn beide Theile aufeinander nach der gewöhnlichen Art schießen. Ich habe gesehen, daß ganze Lagen nicht einen Mann getötet haben, habe aber noch nicht wahrgenommen, daß durch das kleine Gewehrfeuer ein solcher Schade wäre angerichtet worden, welcher verhindert hätte, weiter vorwärts zu gehen, dem Feinde die Bajonette in die Rippen zu stoßen und dann erst zu schießen, wenn er die Flucht ergriffen hat, in welchem Falle es allein von guter Wirkung ist. Man bedient sich heutzutage so wenig des Bajonetts, daß man dafür halten sollte, als wenn dieses Gewehr erfunden wäre, um nur von weitem einen Schreck einzujagen.“ Als dann die Theorie des Bajonettfechtens sich Bahn gebrochen und in Sachsen unter Benutzung der Grundsätze der französischen, italienischen und früheren deutschen Lehrart in vereinfachter Weise praktisch zur Einführung kam, da lehrte der Vater dieses neuen Systems, Hauptmann v. Selmnitz: „Man ist jetzt mehr als je von der Ueberzeugung durchdrungen, daß die Infanterie nur dann ihrer Bestimmung entspreche, wenn sie im Handgemenge sowohl, als auch im geschlossenen Haufen, Mann gegen Mann, zu kämpfen wisse, und im Gebrauch der Stoßwaffe mit eben der Sorgfalt, wie im Schießen geübt sei. Das<br />
<br />
[Seite 5] Bajonett ist oft das letzte Mittel der Notwehr, von dessen geschickter Führung Ehre und Leben abhängen. Es erfordert also die Ehre des Ganzen, den Krieger mit der Gesamtkraft seiner Waffe vertraut zu machen und diese Ausbildung als einen besonderen Zweig der Taktik zu betreiben. Das Gewehr ist die Hauptwaffe der Infanterie und muß in der angemessenen Ferne ebenso zuverlässig als im dichtesten Handgemenge wirken können. Der Infanterist, der isch nur solange zu behaupten weiß, als er einen Schuß anzubringen vermag, wird seinen Beruf nur halb erfüllen. Anhaltender Regen, verdorbene Munition, angestrengtes Laufen und andere widrige Umstände können der Feuerwaffe Eintrag thun, während der auf Bajonett und Kolben wohl abgerichtete Infanterist noch immer vermögend sein wird, der drohenden Gefahr die Stirn zu bieten und im Fall der Notwehr sich selbst gegen zwei Kavalleristen mit Erfolg zu verteidigen.“<br />
<br />
In der That fanden bei der sächsischen Infanterie Uebungen mit der Reiterei auf Säbel und Lanze statt, welche bei den jährlichen Zusammenziehungen von größeren Abteilungen praktisch ausgeführt wurden. Eine Vorführung der „Bajonettfechtschule“ war der unvermeidliche Abschluß der Kantonnements=Uebungen vor dem König oder dem kommandierenden General. Der methodische Unterricht bei den Kompanien zerfiel in sieben Abschnitte: 1. Schule ohne Gewehr, 2. Uebungen mit dem Fechtstocke, 3. Schule mit Gewehr, 4. das Stoßen nach dem Balle, 5. die Lehre des Kontrafechtens, 6. praktisches Verhalten des einzelnen Infanteristen gegen den einzelnen Reiter und 7. allgemeines Verfahren in der Plänkerlinie sowohl als in geschlossenen Trupps gegen die Angriffe der Reiterei. Den Unterricht bei der Kompanie sollten mindestens zwei Lehrmeister und vier Vorfechter leiten, die Mannschaft war in drei Fechtklassen eingeteilt. Des Befähigungsnachweises höchster Ausdruck für den Fechtmeister lag in der Fertigkeit: selbst nach erfolgtem Schuß sich gegen zwei mit dem Säbel bewaffnete Kavalleristen in Vorteil zu setzen.<br />
<br />
Es mag nich erwähnt sein, daß sich nach dem vielgenannten Hauptmann v. Selmnitz besonders noch der Oberstlieutenant Schubauer (gestorben 1852) hervorragende Verdienste um die Ausbildung der sächsischen Truppen im Bajonettfechten erwarb; er bearbeitete u.a. ein neues Fecht=Reglement, welches 1844 erschien.<br />
<br />
Diese vorzügliche Pflege der Fechtkunst in der sächsischen Armee trug nicht wenig dazu bei, der äußeren Haltung des sächsischen Soldaten eine sichere, gewandte Eleganz zu geben, auch das Vertrauen in die eigene physische Kraft hob sie ganz wesentlich, und der erste Feldzug nach langer Friedenszeit - in Schleswig=Holstein 1849 - legte dafür treffliches Zeugnis ab. Denn damals galt noch Suwarows bekanntes Wort: „Die Kugel ist eine Thörin, das Bajonett ein schneidiger Bursche!“ und darum schrieb der sächsische Oberlieutenant v. Süßmilch genannt Hörnig als Augenzeuge der Kämpfe um Düppel (13. April 1849): „Die Soldaten gingen dem Feinde am liebsten mit dem Bajonett entgegen, da sie diesem mehr zutauten als dem Schuß!“<br />
<br />
Nach der Reorganisation der sächsischen Armee nach preußischem Muster im Jahr 1867, und besonders infolge der gewaltig fortschreitenden Verbesserung der Feuerwaffen, trat die dominierende Bedeutung und Anwendung der Hieb= und Stoßtaktik mehr und mehr in den Hintergrund; heute hat das bei der Infanterie noch betriebene Gewehrfechten nur einen nebensächlichen gymnastischen Zweck, die Schießausbildung des Mannes in Theorie und Praxis steht gegenwärtig mit zwingender und überzeugter Berechtigung obenan im Dienstleben des heutigen Soldaten, in ihr liegt sein Heil und der Endzweck seines Berufes: zu kämpfen und zu siegen mit Gott für König und Vaterland, für Kaiser und Reich!<br />
<br />
Eine letzte glänzende Erinnerung an die im Schwinden begriffene ritterliche Fechtkunst war wohl die prächtig gelungene Fechtproduktion im Sommertheater des Königlichen Großen Gartens zu Dresden am 29. April 1870 vor einer illustren Zuschauergesellschaft anläßlich des 200jährigen Jubiläums der beiden Grenadier=Regimenter Nr. 100 und 101, ausgeführt nach rauschenden Musikklängen von 16 Unteroffizieren dieser Regimenter.</blockquote>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
<i>Anmerkungen</i><br />
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
(1) Vielen Dank an dieser Stelle an Frau Dr. Gabriele Bosch und die Bibliothek des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr für die Bereitstellung des originalen Artikels, auf dem diese Transkription basiert.</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-59695399133194150862015-06-03T01:15:00.000-07:002015-06-30T05:34:26.965-07:00Das Fechten als Exercitium in August Bohses "Der getreue Hoffmeister adelicher und bürgerlicher Jugend " (1706)<div style="text-align: right;">
<i>von Jan Schäfer</i> </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
August Bohse (1661-1740; biographisches u.a. bei Flemming, Willi, "Bohse, August" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955),
S. 422 f. [<a href="http://www.deutsche-biographie.de/ppn11851296X.html">Onlinefassung</a>]) schrieb seine Ratschläge für das angemessene soziale Verhalten des Adeligen und Bürgerlichen in einem Buch nieder, das 1706 unter dem Titel</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
Der getreue Hoffmeister adelicher und bürgerlicher Jugend oder Auffrichtige Anleitung, wie so wohl ein junger von Adel als anderer, der von guter Extraction, soll rechtschaffen aufferzogen werden / er auch seine Conduite selbst einrichten und führen müsse / damit er beydes auff Universitäten / als auf Reisen und Hofe / sich beliebt machen / und in allerhand Conversation mit Manns=Personen und Frauenzimmervor einen klugen und geschickten Menschen passiren möge. Allen denen / so Tugend und Ehre lieben / zu verhoffenden Nutzen an das Licht gegeben [<a href="http://reader.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb10759360.html">Digitalisat im Münchener Digitalisierungszentrum - Digitale Bibliothek</a>]</blockquote>
</div>
<div style="text-align: justify;">
in Leipzig bei Johann Ludwig Gleditsch erschien. Zum Fechten äußert er sich an zwei Stellen im Buch: in Kapitel 5 "<i>Von der Aufführung eines jungen Menschen auff Universitäten</i>" und in Kapitel 8 "<i>Von denen Exercitien / als Fechten / Tantzen / Reiten etc.</i>".</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>Der Text</b></div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
[<a href="http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10759360_00157.html">Seite 137</a>] § 46. Sonsten aber hüte sich ein Studiosus vor starcker Gesellschaft / und mache sich ja mit keinem zu familiar, ehe daß er von andern schon gehöret / ob er von einer manierlichen und honoêtten Aufführung sey. Insonderheit bleibe er aus Schläger=Compagnien; sie suchen ihn nur in Händel zu bringen / und daraus ihren Gewinst zu ziehen. Er höret auch darunter wenig vom Studiren oder solchen Sachen reden / die ihm könten Nutzen schaffen; Sondern da seynd eitel Actionen auff dem Tapet, und lauter Discourse von Bravheit / von Attaqviren / von Raison, von Revange, von Avantage der Schlagenden / und dergleichen Siebensachen; welches alles / wie weit es hernach dessen Fortun befördere / der sonst von nichts als von dergleichen auff Universitäten Profession gemacht / man deren Bekäntniß anheim stellet / und ihr Glück nur dadurch / und sonst durch nichts anders zu suchen wissen.<br />
<br />
[<a href="http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10759360_00158.html">Seite 138</a>] § 47. Doch verachte man darum nicht den Fecht=Boden / sondern freqventire denselben täglich eine Stunde / damit man lerne seinen Leib defendiren / wenn unruhige Köpffe mit einem nicht Friede halten wollen / sondern Stänckereyen anfangen / und man mit ihnen in Gesellschaft oder auf der Strassen in zugenöthigte Händel geräth. Da lasse man sich nicht feige finden / sondern wehre sich mit einer guten Resolution, indem man auch durch das Recht der Natur zu der Vertheidigung sein selbst verbunden ist / wann einen ein Frevel anfällt. Allein ist man gleich glücklich gewesen / so suche man doch davon keinen grossen Ruhm zu machen / und hier und dar den Discours davon zu formiren. Vielweniger gewöhne man sich das an / daß man den gantzen Vormittag auff dem Fecht=Boden liegen und die nöthigen Collegia darüber versäumen wolle. Denn wenn einer auch den geschicktesten Degen fechten lernet / und kan sonst nichts; so wird es ihm mehr schaden / als nutzen. Denn dergleichen allzugute Fechter werden gemeiniglich dadurch hochmüthig / eigensinnig und zänkisch / und führen eine solche<br />
<br />
[<a href="http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10759360_00159.html">Seite 139</a>] che Conduite, welche eurisch / und bey Leuten / die sonst zu leben wissen / unangenehm ist; auch damit sie ausser Universitäten / und wenn sie nunmehr mit andern Leuten / als mit Studenten / umgehen sollen / gewißlich nicht fort kommen.<br />
<br />
[<a href="http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10759360_00339.html">Seite 319</a>] § 8. Was das Fechten belanget / so ist dieses ein recht schönes und edles Exercitium; esbefördert die Tapfferkeit; macht einen jungen Menschen munter / auch daß er sich so leicht vor keiner Gefahr scheuet / und ist der Gesundheit dienlich / wofern es mit den Massen tractiret wird; auch soll zumal ein Junger von Adel sich darauff legen / damit er desto ehe seine Ehre defendiren kan / wenn ein Frevler dieselbige antastet. Denn er wird gleichsam mit dem Degen an der Seite gebohren / welchen er zu Beschützung dersleben und des Vaterlandes billich soll zu führen wissen.<br />
<br />
§ 9. Allein der Mißbrauch ist hierinnen auch höchst verdammlich. Eine Stunde täglich auff diese Ubung zu wenden / dieses gehet vor einen jungen Edelmann oder auch vor einen Bürgerlichen / welcher die Jura oder Medicin studie=<br />
<br />
[<a href="http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10759360_00340.html">Seite 320</a>] studiret / wol hin: Aber alle Tage ein drey Stunden auff dem Fecht=Boden zu liegen / und die schönste Zeit / als von neun biß zwölff Uhr vormittages / da er biß gegen eilffen die besten Collegia noch abwarten könte / darauff zu wenden / dieses ist gar nicht zu billichen / und wird einer / wenn er erstlich von Universitäten kömmt / solchen Zeit=Verlust zu späte bereuen. Ich geschweige / wie mancher sich / der allzustarck diesem Exercitio oblieget / die Schwindsucht an den Hals ficht / und zum ungesunden Menschen darüber wird / daß er deßwegen Zeit Lebens an sich muß curiren lassen: Oder daß er auch gar noch auff Universitäten deßwegen schlaffen gehet / und sich muß lassen zu Grabe tragen.<br />
<br />
§ 10. Danebst lasse ich es der Wahrheit zu urtheilen anheimgestellet / ob nicht gemeiniglich einen allzugeschicken Degen fechten viel der guten Conduite, die doch bey einem jungen Maneschen allerdings seyn soll / Schaden thut. Denn solche Leute verlassen sich meist darauff; werden trotzig und grob; sehen alle Leute sauer an / als ob sie solche den Augenblick<br />
<br />
[<a href="http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10759360_00341.html">Seite 321</a>] blick mit der Hosen und Wams wolten verschlingen; wollen gleich mit der Fuchtel heraus; suchen ihre falsche Renommée in unbedachtsamen Duelliren; werden zänkisch / und können ohne Händel nicht leben; darüber sie bey aller honêtten Welt sich prostituiren / und man sie vor Leute hält / welche wenig gesundes Nachsinnen haben; versäummen ihr Studieren; bilden sich in vielen Dingen eine ungegründete Raison ein / und richten offt so viel Unglück an / darüber die besten Familien seuffzen; sie aber selbst ihre zeitliche / ja wohl ihre ewige Wohlfarth verschertzen.</blockquote>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-64740379744752821122015-05-04T23:58:00.001-07:002015-05-05T00:01:09.412-07:00Die Fechtakademie-Regeln des Jacques François Girard (1740)<div style="text-align: right;">
<i>von Michael Pieraccini</i></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Der französische Fechtmeister Jacques François Girard formulierte in seinem Werk</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
Traité des armes , par le Sr P. J. F. Girard,... enseignant la manière de combattre de l'épée de pointe seule, toutes les gardes étrangères,... orné de figures en taille douce (1)</blockquote>
</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
zu Beginn zwanzig Verhaltensregeln für die Schüler der Fechtakademien.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>Der Text:</b></div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<blockquote class="tr_bq">
REGEL, DIE MAN IN DEN FECHTAKADEMIEN DES STOSSDEGENS BEACHTEN MUSS. MERKE,<br />
<br />
1. Den HEILIGEN NAMEN GOTTES nicht fluchen.<br />
2. Keine unanständigen Worte sagen und keine unanständigen Lieder (singen).<br />
3. Nicht herumalbern, da die Folgen gewöhnlich unangenehm sind.<br />
4. Niemanden über Belange des Fechtens verspotten.<br />
5. Nicht mit dem Degen in der Salle fechten. (2)<br />
6. Nicht ohne Handschuhe fechten.<br />
7. Nicht mit dem Degen an der Seite fechten. (3)<br />
8. Die Fechtenden nicht stören.<br />
9. Den Knopf des Floretts nicht über den Boden ziehen.<br />
10. Nicht fechten, wenn man Wein getrunken hat.<br />
11. Auf dem Fechtboden nicht trinken und nicht rauchen.<br />
12. Höflich sein zu ehrbaren Personen, die in die Salle kommen, und ihnen Floretts mit Zustimmung des Meisters anbieten.<br />
13. Zerbrochene Floretts gehen auf Rechnung der Schüler, die sie dem Fremden für ein Übungsgefecht angeboten haben.<br />
14. Floretts, die von Schülern derselben Salle zerbrochen werden, werden von dem bezahlt, in dessen Händen das Bruchstück verbleibt.<br />
15. Wenn man beim Fechten dem Gegner das Florett aus der Hand schlägt, muss man es sofort aufheben und ihm höflich in die Hand zurück geben.<br />
16. Wenn man sich beim Fechten unglücklicherweise ins Gesicht schlägt, muss der, der den Hieb ausführt, sich dem anderen gegenüber als anständig erweisen (faire honnêteté à l'autre).<br />
17. Die Schüler können an den offenen Tagen kommen, zu den Öffnungszeiten der Salle, wenn sie möchten. Die Salle ist an Sonn- und Feiertagen nicht geöffnet.<br />
18. Der Schüler muss seine Lektion ohne Unterbrechung nehmen, darauf achtend, dass sie nicht länger dauert als eine ernste Angelegenheit (affaire sérieuse). (4)<br />
19. Der Schüler muss die Floretts bezahlen, die beim Üben mit dem Meister oder dem Prévôt zerbrechen.<br />
20. Und schließlich, die Ehre des Schülers gebietet, den vereinbarten Preis regelmäßig zu bezahlen.</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
<br />
<b>Der originale Text:</b></div>
<blockquote class="tr_bq">
[<a href="http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k229941w/f8.highres">Seite 3</a>] REGLE QUE L'ON DOIT OBSERVER DANS LES ACADEMIES D'ARMES DE L'ÉPÉE DE POINTE SEULE. SÇAVOIR,<br />
<br />
1. Ne point jurer le SAINT NOM de DIEU<br />
2. Ne point dire de paroles, ni de chansons indécentes.<br />
3. Ne point badiner, attendu que les suites en sont ordinairement fâcheuses.<br />
4. Ne point railler personne sur le fait des Armes.<br />
5. Ne point tirer l'Épée dans la Salle.<br />
6. Ne point tirer des Armes sans être gantés.<br />
7. Ne point tirer des Armes l'Épée au côté.<br />
8. Ne point troubler ceux qui tirent des Armes.<br />
9. Ne point traîner le bouton du Fleuret à terre.</blockquote>
<blockquote>
[<a href="http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k229941w/f9.highres">Seite 4</a>] 10. Ne point tirer des Armes, lorsqu'on se sent pris de vin.<br />
11. Ne point boire ni fumer dans la Salle-d'Armes.<br />
12. Faire politesse aux personnes présentables qui viennent dans la Salle, & leur offrir des Fleurets, sous l'agrément du Maître.<br />
13. Les Fleurets cassés seront pour le compte des Ecoliers qui les auront présentés aux Etrangers pour faire assaut.<br />
14. Les Fleurets qui seront cassés par les Ecoliers d'une même Salle, seront payés par celui entre les mains duquel le tronçon sera resté.<br />
15. En tirant des Armes, lorsque l'on fait tomber le Fleuret de son Adversaire, il faut le ramasser promptement, & lui remettre en main avec politesse.<br />
16. Si malheureusement en tirant des Armes, on se frapoit au visage, celui qui donne le coup doit faire honnêteté à l'autre.<br />
17. Les Ecoliers peuvent venir les jours ouvriers, aux heures de la Salle, s'ils le jugent à propos, n'étant point ouvertes les Fêtes & Dimanches.<br />
18. Il faut que l'Ecolier prenne sa leçon d'Armes sans interruption, attendu qu'elle ne dure à peu près que le temps d'une affaire sérieuse.<br />
19. L'Ecolier doit payer les Fleurets qui se cassent, lorsqu'il s'exercice contre le Maître, ou contre le Prévôt des Salle.<br />
20. Et enfin, il est de l'honneur de l'Ecolier de payer régulièrement le prix convenu.</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
<br />
Anmerkungen:</div>
<div style="text-align: justify;">
(1) Bibliothèque nationale de France, département Arsenal, 4-S-4396 [<a href="http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k229941w/f2.image.r=Trait%C3%A9%20des%20armes%20par%20Pierre%20Jacques%20Fran%C3%A7ois%20Girard.langEN">Digitalisat</a>]</div>
<div style="text-align: justify;">
(2) Der Degen (l'épée) ist die scharfe Waffe. Die
Übungswaffe ist das Florett (le fleuret). In der Salle darf nur mit dem
Florett gefochten werden.<br />
(3) Selbst das Tragen einer scharfen Waffe ist beim Fechten nicht erlaubt.<br />
(4) Die Franzosen bezeichnen das Duell mit scharfen Waffen als affaire sérieuse oder affaire particulière.</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-4848504323128016122015-04-23T00:20:00.001-07:002023-11-03T23:11:15.037-07:00Die Fechtaufzeichnungen eines Studenten (3): Transkription der Fechttexte aus Ms. FB Gotha, Chart. B 2117<div style="text-align: right;">
<i>von Jan Schäfer</i></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Ms. FB Gotha, Chart. B 2117 ist ein 305 Blatt starkes <i>Hausbuch </i>aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. (1) Es enthält neben diversen anderen Inhalten vier Seiten Text zum Stoßfechten (auf 259r-260v ) (2) und vier weitere Seiten Text zum Hiebfechten (auf 285r-286v). Als Autor ist Christian Günther von Berlepsch anzunehmen. (3) Sein Name erscheint auf Bl. 14r. zusammen mit der Zeile 'Phrases ex variis autoribus quam studiosissimi collectae'. (4) (= eine Sammlung von 'Phrasen' verschiedener Autoren, die während des Studiums zusammengetragen wurden).</div>
<div style="text-align: justify;">
Es ist zu vermuten, dass das Hausbuch über mehrere Jahrzehnte fortgeschrieben wurde. An mindestens zwei Stellen in der Handschrift wurden Jahreszahlen vermerkt: 1662 (fol. 56v-57v) und 1675-1677 (fol. 214v-236v). (5) Die Texte zum Fechten sind undatiert.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Bemerkungen zur Bearbeitung des Textes</div>
<ul>
<li>Die Wiedergabe des Textes erfolgte zeilen-, buchstaben- und zeichengetreu.</li>
<li>Groß- und Kleinschreibung wurde vereinheitlicht. Alle Buchstaben wurden klein geschrieben.</li>
<li>Zeichen zur Unterscheidung von Buchstaben (z.B. 'u' mit Strich oder 'y' mit Doppelpunkt) wurden nicht abgebildet.</li>
<li>Die verschiedenen Formen eines Buchstaben (z.B. bei 's') wurden nicht unterschieden.</li>
<li>Der Autor schrieb nicht selten mehrere Wörter hintereinander, ohne das Schreibgerät abzusetzen. Diese Wörter wurden wieder auseinandergesetzt</li>
<li>Nachträglich eingefügte, durchgestrichene, überschrieben oder unleserliche Worte wurden mit <> kenntlich gemacht.</li>
</ul>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>Der Text</b></div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
<blockquote class="tr_bq">
[259r] vom stoßfechten<br />
<br />
so dir einer auswendig caviret so stoße <br />
quart thut ers inwendig tertie<br />
1 mache inwendig finde stosse tertie <br />
auswendig stoße quarte <br />
du kanst doppelte finden auf <br />
beyden seiden machen.<br />
2 darnach mache find wenn ers nicht<br />
pariret so stoße lang zu welches<br />
auf beyderley seyden angehet<br />
3 nimb die klinge inwendig <br />
weg v: foltire welches auch<br />
auswendig angehet<br />
4 mach find in der quart <br />
v: wenn er pariret passiere in<br />
der secund hinein, welches<br />
in der <durchgestrichen: "oben"> tertien so angehet<br />
5 Mach entweder find in <br />
der quart oder vnten finda<br />
in der tertier vndt passire<br />
mit der tiertien uber den arm<br />
hinein<br />
wen dich einer stößet so voltire <br />
im das kanstu auch thun wenn<br />
er in der quart passieret<br />
liegt dir einer aus der secund so mach <br />
im die find in der quart pariret er<br />
so voltire<br />
item <durchgestrichen: "stost"> mach ihm die finde oben mit<br />
der secund wenn er hoch pariret<br />
so stoste prime hienein<br />
<br />
[259v] mache find in der tertie v. stoß in<br />
der lang secunda<br />
mache find in der der tertie pariret<br />
einer mit der quart, so voltire über<br />
den arm hinein<br />
mache ihm ein findt in quardt v: eine in<br />
der tertie vnndt voltire in der quart hienein<br />
wann du auf der secund: liegest so mache findt<br />
uber den arm mit der quart v. passire drauff<br />
mach findt in der tert: v: stoß quart im retra<br />
hiren an der klingen cavire vnndt passire uber<br />
den arm mit der tert:<br />
voltire wenn der ander pariret so wende<br />
dich v: passire drauff<br />
wann dir einer tertie stöstet so so nimb mit halb<br />
tert: v: secund weg v: stöße in der parade <br />
gleich nach.<br />
mach einem einen halben stoß in der quart<br />
pariret er nicht so battire ihm die klingen vnndt<br />
voltire hienein.<br />
gehe in der tertie an vnndt im caviren oben<br />
uber die klingen thue es, wann du woltest quart<br />
stoßen wenn er pariret so stoß im geradt vnder<br />
gefäß tertie<br />
mach einem findt auswendig inder tertie<br />
wenn er darnach kreifft so brauch die handt<br />
vnndt passiere gerade in der quardt inwendig<br />
fort<br />
stostet dir einer lang quart so voltire gleich<br />
in der secunde ihm entgegen<br />
mache einem auswendig ein finden alswollestu<br />
tertie stoßen gehet er in die höhe so stoße ihn<br />
die tertie gleich vnder die achsel<br />
stringir einen <überschrieben und durchgestrichen: "aus"> inwendig mit halbquart<br />
v. tertie caviret er so gehe ihm mit halb<br />
tertie v. secund starck auswendig an<br />
die klingen als wollestu oben hinein<br />
stoßen verferet er sich in die höhe<br />
<br />
[260r] so passire ihm gleich vnden mit der<br />
secunde vor den leib, solte er aber<br />
auch vnden pariren so cavire im fort<br />
gehen uber die klingen v: passire <br />
mit der tertie oben hienein.<br />
stößet dir einer inwendig secunden<br />
so voltir ihm gleich in der quard entgegen<br />
stößet er dir auswendig so cavire <br />
vnden durch vnndt voltire ihm gleich<br />
vor den leib.<br />
leg dich in secund. stößet dir einer inwendig<br />
hienein so nim mit der handt weg vnndt<br />
stoße lang nach oder passire drauff<br />
nimb die kling inwendig mit der<br />
secunden weg v: passire gleich<br />
in quard fort.<br />
mach einem auswendig ein halbe voldt<br />
greifft er darnach so cavire im hienein<br />
trehen vnder der klingen weg vnndt <br />
passire in der tertie hienein.<br />
mach einem findt in der quardt greifft er<br />
so passire in secund fort wenn du siehest<br />
da er dir die klingen dämpfet<br />
so cavire im fortgehen vnntd passire <br />
in der tertie hienein. auswendig uber<br />
dem arm.<br />
Thudt einer als woldt er dir vnden<br />
stoßen so mach ihm gleich find<br />
oben gehet er darnach so stoß<br />
vnden lang secunda.<br />
stoß einem tertie caviret er so cavire (6)<br />
mit v: mach ihm auswendig find <br />
vergreifft er sich so kanstu lang<br />
secund stoßen oder passad <unleserlich> <br />
machen<br />
<br />
[260v] stringiret dich einer inwendig so ca<br />
vir uber die klingen vnndt nimb<br />
mit der tertie die selbe weg v: pas<br />
sire gleich in der tertie fort<br />
item so dir einer inwendig stringiret <br />
so cavire uber vnndt passire<br />
ihm mit der tertie vnden fort.<br />
leg auswendig mit der secunden an <br />
umb uber caviren nimb die kling<br />
inwendig mit der secunden weg<br />
vnndt stoß lang quardt drauff parirt<br />
er starck in dem du die kling weg <br />
nimmest so cavire geschwindt durch<br />
vnndt stoß tertie, caviret in dem <br />
du inwendig hinweg nimmest hin<br />
wiederumb so stos in die cavade<br />
lang tertie oder secund oder<br />
passire auch in der tertie fort<br />
stöst dir einer lang quardt so mache<br />
den revers drauff<br />
liegt einer mit steiffer klingen vor<br />
dir, so <durchgestrichen: "ge"> nimb ihm mit kurtzem<br />
arm in der quardt die kling<br />
weg v: stoß lang quardt darauff<br />
leg die lincke handt auf deinen<br />
rechten arm stost dir einer<br />
tertie so nimb mit der handt<br />
v: stoß quardt des gleichen<br />
thue so dir einer quardt <br />
stöst.</blockquote>
<br />
Die Seiten zwischen 260v und 285r sind leer.<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
[285r] vom hiebfechten<br />
<br />
1 leg in der tertie an vnndt haue iihm in der<br />
quart nach dem kopf vnndt so kanstu aus<br />
wendig auch hauen<br />
2. haue ihm mit der quart oben nach dem kopf<br />
vnndt mit der primen zugleich nach dem arm<br />
3. haue mit der primen vnden nach dem arm<br />
vnndt mit der guardt nach dem kop<br />
cavire oben uber die klingen v: haue <br />
die klingen weg v: schneide nach dem<br />
gesicht v: solches auf beyden seiden<br />
<durchgestrichen: "cavire"> in der under cavation <durchgestrichen: "durch"><br />
<durchgestrichen: "durch"> kanst die klingen gleichfals hin<br />
weg nehmen v: nach dem gesicht schneiden<br />
auf beyden seiten <br />
schneid inwendig haue nach dem arm <br />
elnbogen v: vnden die <"aches", ein Schreibfehler?><br />
schneid auswendig v: thue desgleichen<br />
schneide inwendig vnndt hau auswendig<br />
nach dem kop schneide auswendig vnndt <br />
haue inwendig nach dem kopf<br />
schneide auswendig vnndt haue mit<br />
der prim vnden nach dem arm<br />
schneid inwendig v: haue nach der brust<br />
nach dem leib v: nach dem pein<br />
schneid auswendig pariret einer<br />
mit der secunda so haue in mit der <br />
prim vnder die achsel<br />
schneid auswendig vnnd haue ihn<br />
in die seiden oder aufs pein<br />
schneide inwendig wenn er pariret so<br />
cavire subtil uber die klingen vnndt<br />
haue ihn auf den arm <br />
schneidt einem auswendig cavir ihm <br />
vber die klingen als wann du ihm<br />
wollest inwendig nach dem kop hauen<br />
wen er sich darnach verfähret so haue<br />
ihn ihm wieder heruber caviren<br />
auswendig auf die achsel<br />
thue als wollestu einem oben nach dem<br />
kopf hauen v: haue herunter nach dem arm<br />
pariret er vnden so haue wieder nach dem kop<br />
<br />
[285v] thue es wollestu einem vnden hauen v:<br />
haue ihm nach dem kopf pariret er oben<br />
so haue ihn vnden in die seitten<br />
schneidt auswendig oben v: haue ihm vn<br />
den nach <durchgestrichen: "der"> <darübergeschrieben, aber schwer leserlich: "der seiten"> pariret so cavire oben uber<br />
die klingen v: indem er in die höhe<br />
fähret so haue ihn an den arm<br />
schneidt wieder auswendig vnndt<br />
thue als wollestu vnden nach dem leibe<br />
hauen pariret so cavire uber die klin<br />
gen v: haue ihm inwendig vor den leib.<br />
schneide inwendig cavire uber die klinge<br />
v: haue in auswendig in die seiten<br />
schneide inwendig vnndt thue als wollestu<br />
auswendig nach dem kopf hauen vergreift <br />
er sich so cavire uber die klingen v: haue<br />
ihn inwendig vors leib.<br />
hawet dir einer auswendig nach dem <br />
kop so parire mit der tertie v: haue <br />
mit der quardt nach, hauet dir einer<br />
inwendig so parire mit der quardt <br />
v: haue tertie nach, hauet dir einer<br />
auswendig nach dem leibe so parire <br />
mit verhangener secunden vnndt<br />
haue oben nach, hauet er dir inwendig<br />
parire mit verhangener quardt <br />
v: haue oben mit der tertie zu.<br />
leg einen auswendig in der tertian<br />
so baldt er caviret v: will hauen so gehe<br />
mit durch vnndt haue ihn inwendig an<br />
den arm<br />
schneide einem auswendig oben v: thue als<br />
wollestu ihm vnden nach dem leib hauen<br />
vergreiffet er sich darnach so gehe in die <br />
höhe v: haue ihn auswendig auf den arm<br />
<br />
[286r] NB (7) <u>schneide einem inwendig vnndt</u> bleib liegen<br />
<u>caviret er vnndt will</u> dir auswendig nach<br />
dem <u>kopf hauen</u> so versetz mit halb tert:<br />
v: <u>secund vnnd</u> haue ihn gleich vor den<br />
leib<br />
haue einem inwendig die klinge weg<br />
wo er mit gewaldt will pariren<br />
so schneidt ihm vnden an den arm.<br />
Desgleichen thue auswendig.<br />
Haue inwendig mit der quart nach dem kopf<br />
pariret so cavire subtil uber die klingen<br />
vnndt haue ihn in retrahiren mit der secund <br />
auswendig in die seiten<br />
schneide inwendig v: thue als wollestu<br />
auswendig nach dem kopf hauen vergreifft<br />
er sich so cavire wieder subtil uber v: haue<br />
in mit der quart vor den kopf<br />
schneidt auswendig v: thue als wollestu<br />
inwendig nach nach dem kopf hauen verfehret <br />
er sich so haue ihn im uber <unleserlich> aus<br />
wendig an den kopf<br />
gehe einem auswendig in tertie an<br />
cavire uber v: thue als wollestu in<br />
wendig nach dem kopf hauen verfehrt er<br />
sich so cavire vnder der klingen subtil weg<br />
v: haue auswendig in an den kopf.<br />
NB <u>lieg mit gerader kling vor einem</u><br />
haut <u>er dir die quart so</u> parire<br />
mit der <u>quart vnndt</u> schneide in vnden<br />
an <u>den arm</u><br />
NB <u>haut dir einer quart</u> so las ablauffen<br />
v: <u>haue ihn in der tertie</u> an den kopf<br />
NB hauet <u>dir einer tertie</u> so las ablauffen<br />
vnndt <u>haue ihn in</u> der quart an den<br />
<u>kopf</u><br />
<br />
[286v] gehe mit verhangener secund so einer<br />
quardt vor dir liegt vnndt reis<br />
ihm die kling auf, vnndt haue ihn geich<br />
vor den leib.<br />
desgleichen thue auswendig<br />
haudt dir einer quardt so haue gleich<br />
mit vnndt schneidt ins gesicht<br />
oder auf den arm<br />
desgleichen thue auswendig<br />
machett dir einer so las fehl hauen<br />
stringire einen inwendig wann<br />
dir einer hauet so rompire<br />
mit verhangener secund die kling<br />
vnndt haue ihn gleich auf den kopf.<br />
haue einem vnden nach den leib <br />
pariret er mit verhangener secund / so cavire <br />
über vnndt haue mit vollem des<br />
adversarü kling weg vnndt schneide ihm<br />
gleich nach dem gesicht.</blockquote>
<br /></div>
<b>Die Originalseiten</b><br />
<br />
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</div>
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</div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEha8ys7xkaLOPviwgVoTf6qCGIxZNuO33soVo7oYUs1-I6nRemXzSuhTCxSGPR0OfmLXcNpIYNIT0b26MttX8wG96bwClgll2nMkzPmbRHAzPBCL_bzsuP5ZGve44NBTdAN_2zikjV7qAzB/s1600/Chart-B-02117_259r.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEha8ys7xkaLOPviwgVoTf6qCGIxZNuO33soVo7oYUs1-I6nRemXzSuhTCxSGPR0OfmLXcNpIYNIT0b26MttX8wG96bwClgll2nMkzPmbRHAzPBCL_bzsuP5ZGve44NBTdAN_2zikjV7qAzB/s1600/Chart-B-02117_259r.jpg" width="177" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Ms. FB Gotha, Chart. B 2117, Forschungsbibliothek Gotha, 259r</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgTgHggdKTnXdm3eYexp7Wn0S-aNP_9DvNkDnxGH_3HNaba3JLOc8CSfuE9V22jnyNse0FwyIzRaHGM-r3CibkMmHI6VwOaKaB-yplaIIZ-sqVzMP17nAQg0S9fk06Rbd-hzafiX-QAwuo9/s1600/Chart-B-02117_259v.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgTgHggdKTnXdm3eYexp7Wn0S-aNP_9DvNkDnxGH_3HNaba3JLOc8CSfuE9V22jnyNse0FwyIzRaHGM-r3CibkMmHI6VwOaKaB-yplaIIZ-sqVzMP17nAQg0S9fk06Rbd-hzafiX-QAwuo9/s1600/Chart-B-02117_259v.jpg" width="173" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Ms. FB Gotha, Chart. B 2117, Forschungsbibliothek Gotha, 259v</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh4h21KhiiTTt6Hix2YcOpR0Upb6GtUZYcTx0bXiVgkHS2kxd5rWQa-4C87k947EIyaiHsDqIUcu7Y4306iWvlmBWiz683FsZU86akTY4WfSmfeKPKuRF0u5I4-fxUrYdyzte9WGRbN-Jji/s1600/Chart-B-02117_260r.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh4h21KhiiTTt6Hix2YcOpR0Upb6GtUZYcTx0bXiVgkHS2kxd5rWQa-4C87k947EIyaiHsDqIUcu7Y4306iWvlmBWiz683FsZU86akTY4WfSmfeKPKuRF0u5I4-fxUrYdyzte9WGRbN-Jji/s1600/Chart-B-02117_260r.jpg" width="175" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Ms. FB Gotha, Chart. B 2117, Forschungsbibliothek Gotha, 260r</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjjANyfRNPe5bWpxdBvcyjSzcAvk3mAAZf6C2FaSiWrb5oKU3pKbzGP7RiDm9DKvNmGqXrrPGVbBSz1jW7N_FizvNApJjkCsAJ3MKNGx2B8osh5n1gfQZRLP2VX1FnVH7BFOK6974fAymEb/s1600/Chart-B-02117_260v.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjjANyfRNPe5bWpxdBvcyjSzcAvk3mAAZf6C2FaSiWrb5oKU3pKbzGP7RiDm9DKvNmGqXrrPGVbBSz1jW7N_FizvNApJjkCsAJ3MKNGx2B8osh5n1gfQZRLP2VX1FnVH7BFOK6974fAymEb/s1600/Chart-B-02117_260v.jpg" width="173" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Ms. FB Gotha, Chart. B 2117, Forschungsbibliothek Gotha, 260v</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhOBw7_o87qgdSRQ6iPSnOiC9n5M-GqGgfwNDkQASThTkC-bpuDzr3OquaLxL9ZvV0tu_r8GVlg3f5YodjFhJ31XDKp0CfxM-VjmSH23x_JPNPdURlq1agIpa28TDOr91QfzmxGHbT1qkWU/s1600/Chart-B-02117_285r.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhOBw7_o87qgdSRQ6iPSnOiC9n5M-GqGgfwNDkQASThTkC-bpuDzr3OquaLxL9ZvV0tu_r8GVlg3f5YodjFhJ31XDKp0CfxM-VjmSH23x_JPNPdURlq1agIpa28TDOr91QfzmxGHbT1qkWU/s1600/Chart-B-02117_285r.jpg" width="178" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Ms. FB Gotha, Chart. B 2117, Forschungsbibliothek Gotha, 285r</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhwGh2F_Pv_DeyJ6WgOzSukeh4UhvcO7IoJJtJFdBsKzGBgEUXbrFyoyp3OWhlhi1cUV3xyoEz7DNRNbqwLVffu16fmJ6i47iKx95rjxkjPlroCknHTs6aHEUmTaJvlSyjN3IyxKTZIDIbl/s1600/Chart-B-02117_285v.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhwGh2F_Pv_DeyJ6WgOzSukeh4UhvcO7IoJJtJFdBsKzGBgEUXbrFyoyp3OWhlhi1cUV3xyoEz7DNRNbqwLVffu16fmJ6i47iKx95rjxkjPlroCknHTs6aHEUmTaJvlSyjN3IyxKTZIDIbl/s1600/Chart-B-02117_285v.jpg" width="174" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Ms. FB Gotha, Chart. B 2117, Forschungsbibliothek Gotha, 285v</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgRNOyBzQdeJuCG4ZsxLm9iAO60yB2X12Rb27Qhannv9-xIDfVnThqJQkcTyrv_yX6Iqx_NGw3wX932LVZHjCvIm0MH93kPdHJxARnx6XfpmVrNSfU0Bz1hZVTLjGTrVzq5KqDBaQi1Tac_/s1600/Chart-B-02117_286r.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgRNOyBzQdeJuCG4ZsxLm9iAO60yB2X12Rb27Qhannv9-xIDfVnThqJQkcTyrv_yX6Iqx_NGw3wX932LVZHjCvIm0MH93kPdHJxARnx6XfpmVrNSfU0Bz1hZVTLjGTrVzq5KqDBaQi1Tac_/s1600/Chart-B-02117_286r.jpg" width="178" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Ms. FB Gotha, Chart. B 2117, Forschungsbibliothek Gotha, 286r</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhgPEGxbe__AM3uhNZ4gcSF7L-fnkG4maWPa_9GtY0sdMF2q6PhvWOq9Mxe7gLt1bsubZoDCnoLiW7knFB5iOPP4wLULJs3bYqCaEnlLApgF7FTxAyqt5w9iykDB1l3kb1IQNqOhb4bRkvT/s1600/Chart-B-02117_286v.jpg" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhgPEGxbe__AM3uhNZ4gcSF7L-fnkG4maWPa_9GtY0sdMF2q6PhvWOq9Mxe7gLt1bsubZoDCnoLiW7knFB5iOPP4wLULJs3bYqCaEnlLApgF7FTxAyqt5w9iykDB1l3kb1IQNqOhb4bRkvT/s1600/Chart-B-02117_286v.jpg" width="178" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Ms. FB Gotha, Chart. B 2117, Forschungsbibliothek Gotha, 286v</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<br />
Anmerkungen:<br />
<br />
<div style="text-align: justify;">
(1) Ms. FB Gotha, Chart. B 2117, Forschungsbibliothek Gotha. Beschrieben in: Wierschin, Martin: Meister Johann Liechtenauers Kunst des Fechtens. Beck, München 1965:</div>
<div style="text-align: justify;">
„Papierhandschrift; 1662; lateinisch-deutsch-französisch; 305 Bll. Sammelhandschrift in der Art des mittelalterlichen „Hausbuches“ mit Texten verschiedener Art (lateinische Sentenzen, französisch-deutsches Vokabular, französische Briefentwürfe, deutsche Fechtanweisungen, etc.) von Christian Günther von Berlepsch: 'Phrases ex variis autoribus quam studiosissimi collectae'.“<br />
(2) Wierschin schreibt ebd. von "Vorschriften für das moderne - französische - Stoßfechten" auf 259r bis 260v. Jedoch konnte ich auf den Seiten 259r bis 260v in Ms. FB Gotha, Chart. B 2117 keinerlei Hinweis auf die Nationalität eines Fechtstils oder Fechtmeisters ableiten.<br />
(3) Zur Adelsfamile Berlepsch siehe: Stolberg-Wernigerode, Otto zu: Neue deutsche Biographie, Bd.: 2, Behaim - Bürkel, Berlin, 1955, S. 94ff [<a href="http://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016318/images/index.html?seite=112">Digitalisat</a>].</div>
<div style="text-align: justify;">
(4) siehe Ms. FB Gotha, Chart. B 2117, fol. 14r</div>
<div style="text-align: justify;">
(5) Vielen Dank an Cornelia Hopf, Leiterin der Handschriftenabteilung der Forschungsbibliothek Gotha, für die Unterstützung und die zahlreichen hilfreichen Hinweise.<br />
(6) Die letzten vier Zeilen dieser Seite sind stark ausgewaschen.<br />
(7) Auf fol. 286r sind einige Stücke mit NB (Nota Benne / Merke gut) gekennzeichnet und außerdem unterstrichen. Vermutlich will der Autor damit doppelt auf die in seinen Augen besonders wichtigen Stücke hinweisen. Es ist anzunehmen, dass der Autor mit seinen Unterstreichungen alle Worte markieren wollte.</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1249193220017562454.post-39501133185087331862015-04-21T00:00:00.001-07:002015-05-07T23:56:05.768-07:00Das Greifswalder Fechtboden-Reglement von 1745<div style="text-align: right;">
<i>von Jan Schäfer </i></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von der Greifswalder Universität (1) sind uns Fechtboden-Regeln aus dem Jahr 1745 überliefert. (2)</div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Der Text (3)<br />
<blockquote class="tr_bq">
[<a href="http://ub-goobi-pr2.ub.uni-greifswald.de/viewer/content?action=image&sourcepath=PPN788475460/00000518.tif&width=720&height=1333&rotate=0&resolution=72&watermarkText=Ernst-Moritz-Arndt-Universitaet%20Greifswald">Seite 462</a>] <b>No. 14. Der Königl. Akademie zu Greifswald confirmirtes Reglement, wornach sich sowohl der Fechtmeister, als auch alle diejenigen, welche auf hiesigen öffentlichen Fechtboden, der Information in der Fechtkunst sich bedienen wollen, zu achten haben, vom 29. Nov. 1745. </b><br />
<br />
I.<br />
<br />
Damit ein jeder angehender Scholar wissen möge, was er dem maitre pro informatione, und sonsten an andere exsolvendis zu prästiren habe, so wird hiemit zu jedesmänniglichen Nachricht folgendes festgesetzet: <br />
<br />
1) pro accesu , und wenn einem Novitio zuerst das Rappier vom Maitre präsentiret wird , 1 Ducat Species. <br />
2) pro lnformatione, a Monath zu 16 Stunden gerechnet, 2 Rthlr. <br />
3) Weil Ihre Königl. Majestät dem Fechtmeister keinen Boden bestehen, giebt ein jeder Scholär Monathl. Bodengeld 6 ßl. <br />
4) Wenn die Floret=Klinge zerspringet, wird dafür erleget 24 ßl. <br />
5) Für einen Ball oder Knopf auf den Rappier 4 ßl. <br />
6 ) Wenn sonst an den Rappier Gefäße etwas zerbrochen wird, muß es nach Beschaffenheit oder Anzeige des Schwerdtfegers gut gethan werden. <br />
<br />
Außer diesen gewöhnlichen Accidentien werden keine bestanden, noch, daß weiter etwas vom Maitre gefordert werde, verstattet. <br />
<br />
II. Soll sowohl der Maitre, als die Scholären verpflichtet seyn, sich gegen einen jeden höflich und modest zu verhalten, diese aber jenem auf den Boden alle schuldige Consideration zu bezeigen.<br />
<br />
III. Wenn der Fechtmeister einen seiner Scholären so weit tüchtig findet, daß er ihn zum Vorfechten bestellen kann, soll selbiger von denen übrigen Scholären dafür angenommen und gehalten werden, der aber gleich anderen, aller Bescheidenheit sich zu befleißigen hat.<br />
<br />
IV. Es soll aber auch Niemand von denen Scholären dem Mantenitor, oder Vorfechter des Fecht=Saals, das, was ihm in der Fechtkunst, seiner Progressen und Schuldigkeit nach, zu zeigen obliget, zu verübeln sich unterstehen, bey Strafe 8 ßl.<br />
<br />
V. Keiner muß dem andern beim Lectionnehmen, oder Contrefechten, wenn er gleich eine Fante begehn sollte, auslachen; vielweniger aber durch Stichelreden sich an jemanden vergreifen, oder gar durch Zank, Stoßen oder Laufen einen Lerm oder Tmult verursachen, bey Strafe 8 ßl.<br />
<br />
VI.</blockquote>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote>
[<a href="http://ub-goobi-pr2.ub.uni-greifswald.de/viewer/content?action=image&sourcepath=PPN788475460/00000519.tif&width=737&height=1333&rotate=0&resolution=72&watermarkText=Ernst-Moritz-Arndt-Universitaet%20Greifswald">Seite 463</a>] VI. Muß ein jeder, wenn er Lectiones nehmen, der dieses Exercice sonst ausüben will, mit Handschuhe versehen seyn, bey Strafe 4 ßl.<br />
<br />
VII. Soll ein jeder sich seiner eigenen und keines anderen Florets, ohne des Eigenthümers Wissen und Willen bedienen, gleichermaaßen auch nicht eines anderen Fechtschuhe oder Sachen gebrauchen, bey Strafe 4 ßl.<br />
<br />
VIII. Wird derjenige, so sein Floret mit der Spitze oder Ball zur Erden, oder auf den Schuh setzet, es sey denn, daß es Fechtschuhe wären, condemniret zur Strafe von 4ßl.<br />
<br />
IX. Sollte einer das Malheur haben, entweder beym Contrafechten, oder a la Muraille parrien, sein Floret zu zerstoßen; so ist derjenige, der es zerbrochen, den Schaden zu stehen schuldig.<br />
<br />
X. Bey Fremden, die am Boden nicht engagiret sind, wird das Bodenrecht, der Compläsance nach, observiret, und sollte auf demselben im Contrafechten, oder a la Maraile die Floret zerstoßen werden, so sind, ohne Widerrede, die Scholären insgesammt verpflichtet, dem Maitre die Klinge zu bezahlen.<br />
<br />
XI. Wir keiner, bevor der Maitre ihn dazu geschickt befunden, erlaubet, contra zu fechten, als wodurch man sich sonst nur zur Irregularität gewöhnen würde, bey Strafe 16 ßl.<br />
<br />
XII. Hat derjenige dem erlaubet worden, contra zu fechten, sich in Acht zu nehmen, seinem contra Parten nicht aus Vorsatz nach dem Gesichte zu stoßen, oder nach den Händen zu schlagen, bey Strafe 24 ßl.<br />
<br />
XIII. Wer sich unterfangen würde, sein Eigen, oder eines Fremden Seiten=Gewehr, es sey im Ernst, oder im Scherz, zu entblößen, wird condemnirt zu 24 ßl.<br />
<br />
XIV. Wird auch niemanden erlaubt seyn, auf dem Boden entweder zu essen zu trinken, viel weniger Toback zu rauchen, bey Strafe 8 ßl.<br />
<br />
XV. Hat sich ein jeder für liederliches Fluchen, imgleichen für Entheiligung des Namens Gottes zu hüten, bey Strafe 8 ßl.<br />
<br />
XVI. Ist ein jeder Scholär verbunden, bey seinem Abzuge die zum Fechten angeschaffte Sachen, an dem Fechtsaal, ohne einige Widerrede zu lassen, oder zu reluiren mit 2 Rthlr.<br />
<br />
XVII. Soll zu Colligirung dieser Strafgelder, eine eigene Büchse angeschaffet, und das Geld zur Disposition des Fechtmeisters überlassen werden, der tertiam partem daran ad pios usus dem jederzeitigen Rectori Magnificio, abzugeben hat,<br />
<br />
XVIII. Sollte bey denen Scholären beym Contrafechten, oder der Legum wegen Mishelligkeit entstehen, soll ihre Sache dem Maitre zu Debattiruug und Auslösung gemeldet werden, der dem Befinden nach, und wenn solche in Güte nicht zu componiren wäre, dem Magnifico Rectori Academiae solches anzn=<br />
<br />
[<a href="http://ub-goobi-pr2.ub.uni-greifswald.de/viewer/content?action=image&sourcepath=PPN788475460/00000520.tif&width=720&height=1333&rotate=0&resolution=72&watermarkText=Ernst-Moritz-Arndt-Universitaet%20Greifswald">Seite 464</a>] anzuzeigen, und dessen, oder des ganzen Consilii Academici Entscheidung zu gewarten hat. Welches sichdenn vorbehält, diese Leges, denen vorkommenden Umständen nach, zu ändern und zu vermehren.<br />
<br />
(L. S.)</blockquote>
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
Anmerkungen:</div>
<div style="text-align: justify;">
(1) <a href="http://www.uni-greifswald.de/informieren/geschichte/universitaetschronik.html">Kurze Chronik der Universität, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald</a><br />
(2) Erschienen in: Johann Carl Dähnert, fortgesetzt von Gustav von Klinckowström: Sammlung gemeiner und besonderer Pommerscher und Rügischer Landes-Urkunden Gesetze, Privilegien, Verträge, Constitutionen und Ordnungen. Der Supplementen und Fortsetzung Vierter Band oder Achter Theil. Stralsund, 1802, S. 462-464. [<a href="http://ub-goobi-pr2.ub.uni-greifswald.de/viewer/image/PPN788475460/518/-/">Digitalisat</a>]<br />
(3) Auch die Digitale Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern stellt auf ihrer Seite <a href="http://ub-goobi-pr2.ub.uni-greifswald.de/viewer/fulltext/PPN788475460/518/">eine Transkription</a> zur Verfügung.</div>
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